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Sächsische Elbzeitung : 15.08.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-08-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-188808153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18880815
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18880815
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1888
- Monat1888-08
- Tag1888-08-15
- Monat1888-08
- Jahr1888
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 15.08.1888
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1888. Schandan. Mittwoch, den 15. August sowie werden. Schandau, den 20. Juni 1888. Königliches Amtsgericht. Ihle. Sächsische ClbMung AmtMstt für das MigliHe Amtsgericht and den ZiMralh gi Zchlnidini, smie sm dca AlidlDticiuderetg!» Whnllei». Zwciunddrcifiigstcr Jahrgang. —— «Ivr 1888 Vormittags 10 Uhr als Termin zu Verkündung deS Vertheilungsplanü aubcraumt wordcu. Eine Ucdcrsichl der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und «hrcS !)«ang- Verhältnisses kann in der Gcrichtöschrcibcrci dcö u»tcrzclchnctcu Uiulögcnchlö cmgcsehcn Zwangsversteigerung. Von dem im Grundbnchc auf die Namen Johanne Eleonore vcrw. Dutschke und Friedrich Wilhelm Dutschke eingetragenen Hanögrnndstülkc mit 21,7a Steuereinheiten und 23,Ar Flüche, No. 13, 200, 327 dcö Flurbuchs und Folium 05 des Grundbuchs für Krippe», geschützt auf 1200 Mk., in der Laudcöbraudkassc versichert mit 1330 Mk., soll das der Johanne Eleonore vcrw. Dutschke gehörige ideelle Vicrthcil im hiesigen Amts gerichte zwangsweise versteigert werden und ist «Ivr 22 « K 11 « t 1888 Vormittags 10 Uhr als Vcrsteigernngstermin, . — ——-- V. ... btticbcn — Inserate für das MMnwchgtllM Die „«ächs. Elbzettung" erscheint Mittwoch und Sonnabend und ist durch die Expedition dieses AlMt-s für t Mark 25 dem/ Naum IO Pf, Inserate unter fünf Zeilen werden bis Dienstag früh tt Uhr, für daS Ämmadend-dw» spätestens bis Freitag früh N Uhr erbe ° l « Bürger»str. Hess-, in Dresden und Leipzig die Annoncen« werden mit 00 Pf. berechnet, (tabellarisch- oder eo.npli-irt- nach U-ber-inknnft.) - Jns-rat- für d.e Elbze.tnng nehmen an u Hoh stc.n H rr ^urgermg V BtircauS von Haasenstcin L Vogler, Jnval.dendank und Nud. Mosse. Politische Nuudschau. Dcr von verschicdenencn Seiten bestimmt gemeldete Besuch dcS Kaisers in den Ncichslandcu soll mm doch nicht stattfindcn. wenigstens weiß die „Nordd. Allgcm. Ztg." mitzuthcilcu, daß in „bcstunterrichtcten Kreisen" von einer derartigen Absicht nicht« bekannt sei. Dagegen versichern Hamburger Blütter auf das Entschiedenste, daß der Besuch des Kaisers in Hamburg anläßlich dcr im October statt, findenden Feierlichkeiten beim Zollanschluß beschlossene Sache sci und werde Fürst Bismarck hierbei seinen kaiserlichen Herrn begleiten. Die conservativcn Fractioncn dcö Reichstages nnd dcr beiden Häuser des preußischen Landtages haben beschlossen, dem gewesenen preußischen Minister des Innern, v. Putt- kamcr, eine kostbare Ehrengabe, bestehend aus einer Silber statue Kaiser Wilhelms I. zu widmen. Die Wässer im schlesische» UcberschwcimmmgSgebicte habe» sich jetzt z»m Thcil wieder verlaufe», um so schärfer trete» aber mmmchr die durch die Naturereignisse verur sachten Verwüstungen vor Ange». Besonders sind es die Zustände in einem Theile dcö Kreises Bunzlau, dann in den Kreisen Lauban, Löwenberg und Hirschberg, welche die schlimmsten Befürchtungen noch übertreffe»; eö sind daher nmfasseadc Maßnahme» dcr Slaalörcgicr»ng znr thnnlichcu Linderung »nd Abwcudnng dcr cntstandcncn großen Schäden zu erwarten. Auch von dcr private» Mildthütigkcil stcht eine Linderung dcö Elends in de» übcrschwcmmtcn Gebieten zu erhoffen und ist da die Kaiserin Angnsta mit hochherzi gem Beispiele vorangcgangc», indem sic 1000 Mk. für dic schlesischen Ucberschwcmmlm spendete. Die panslavisltschen Extravaganzen dcS croalischcn Bi schofs Or. Straßmahcr anläßlich dcr Kiewer Jubelfeier scheine» i» den höchsten Wiener Kreisen sehr unangenehm berührt zu haben. Dic österreichischen NcgicrungSblättcr gehen wenigstens mit dem rnsscnfrcundlichcn Bischof in einer Weise m's Gericht, die deutlich bcknndct, wie empfindlich man an leitender Stelle in Wien von dcr Sprache dieses politisircndcn Kirchenfürstcn, dcr so offen auf die „Wcll- mission" Rußlands hinzuwciseu wagte, verletzt worden ist. Aber die österreichische Negierung trägt selber nicht die letzte Schuld daran, wenn den verkappten wie offenen Panslavi- sten in Oesterreich der Kamm mehr und mehr schwillt, denn das System Taaffc hat ja den Ucbcrnmth dcr slavischm Bevölkcrungöclemente der Donaumonarchie förmlich groß- gcpäppelt. Wird dem, nun endlich da« Cabinet Taaffc aus dem Auftreten dcö kroatischen Bischofs wie ans de», Verhalten dcr Czechcn in Kiew, wclchc dcm General Jgna- ticff zujnbeltcn, als er in seiner „Festrede" Oesterreich mit dcr Null in dcr europäischen Gleichung verglich, dic nöthi- gcn Conscqucnzc» ziehe»? Dic a»S dcm Streike dcr Erdarbeiter cMsta»dcuc be- dcaklichc Arbeitcrbcwcgmig i» Paris ist i» offenbare», Nie dergänge begriffe». Dic streikende» Erdarbeiter habe» dc» Schiedsspruch der städtischen Commission zur Regelung dcr Lohnfrage angenommen nnd glanbt man, daß auch dic Un- ternehmcr mit dem Schiedssprüche cinverstmide» sein wer den. Ministerpräsident Flognet hat die Vermittelung in der Lohnfrage übernommen, er empfing am Freitag dic Dc- lcgirten dcr Arbeiter wie der Unternehmer nnd außerdem die Mitglieder dcr städtischen Commission imd da auch die Bureaus dcr Arbeitcrbörse den Arbeitern wieder geöffnet sind, so steht eine baldige Einigung der betheiligtcn Parteien zu erwarten. — Inzwischen meldet jedoch eine neuerliche Pariser Depesche, daß die Unternehmer dcr Pariser Pflaster- »nd Erdarbeiter in einer am Freitag slaltgchabten General versammlung den einstimmigen Beschluß faßte», dc» Vor- schlag der städtische» Commissiou zur Regelung dcr Lohu- fragc zurückzmvciscii. Hoffentlich wird eö Herr» Floguct noch gelinge», dic Unlernchmcr »och zur Nachgiebigkeit zu Nichtamtlicher Theil, bestimmen, da sonst ein Wiederaufflammen dcr Arbeiter- bewcgung zu befürchten stünde. Der neueste Zuluaufstand in Südafrika kann als be endigt betrachtet werden. Wie eine in London aus Süd afrika cingcgnngcue Depesche meldet, sind dic Jusurgeuteu- führcr mit 1000 Mann und dem gcsammtcn Vichstand in das Gebiet dcr Transvaal-Republik übergctrcteu, womit dcr letzlcren jedenfalls kein sonderlicher Gefallen erzeugt wordcu ist. Die in Anknüpfung an die Petersburger Kaiscrzusam- menknnft aufgetauchte Nachricht, welcher zufolge in deu deutsch-russische» Haudclsbczichuugcn eine dcmuächstige cut- scheidende Wendung zmn Besseren erfolgen werde, wird jetzt wieder bestritten. Es heißt, cö seien keinerlei Verhandlun gen über einen deutsch-russischen Handelsvertrag ciugclcitct und auch nicht beabsichtigt, höchstens würden einige mibe, deutende GrcuzvcrkchrScrlcichlcruugcn zu gewärtigen sein. Dic zollpolitischc große Mauer zwischen Deutschland und Rußland wird also wcilerbestchcn. Das Streiken. Seil langem sind in Deutschland nicht so viel Arbeits einstellungen zu verzeichnen gewesen, als im heurigen Früh jahre nnd Sommer nnd kaum gicbt cö cin cinigcrmaßcn hervorragenderes Gewerbe, welches dieses Jahr nicht schon einen Streik der in ihm beschäftigten Arbeiter anfznwcisen gehabt Hütte. An und für sich betrachtet, könnte man nun allerdings diese Erscheinung als einen erfreulichen Beweis für dic sich nach cincr lüugcrm Zeit bedenklichen Rückganges wiederum steigernde gedeihliche EMwickclmig unseres gc- schüftlichcn und gewerblichen Lebens, wcnigstcuö im Allge meinen, bezeichnen. Denn wie in Zeiten geschäftlichen Still standes das Angebot von Kräften auf dem Arbcitsmarkte dic Nachfrage nach solchen weit zu übersteigen pflegt, so findet dafür in Zcilcii flotten Geschäftsganges mehr oder weniger das umgekehrte Vcrhälluiß statt und begreiflicher weise begünstigt der Mangel au hinreichenden Arbeitskräfte» alsdann den Versuch dcr Arbeitnehmer, für sich durch Ar beitseinstellungen möglichst günstige Bedingungen zn erlangen. Mau kam, darum dic Streiks ganz gut als einen Baro meter für die jeweilige wirthschaflliche Gcsammtlage betrach ten und wenn sic hcncr bci uns besonders zahlreich anftrctcn, so ist hieraus dcr Schluß zu ziehen, daß sich unsere wirth- schafllichcn Verhältnisse zur Zeit keiueöfallö in einem Rück gänge befinden. Aber dieser günstigen Vorderseite dcS Bildes fehlt cs auch nicht au cincr höchst bedenklichen Rückseite und letztere wird durch die schwere Schädigung rcpräscntirt, wclchc um- fangrcichc Arbcitöcinstcllnngcu für dic Interessen beider Theile, dcr Arbeitgeber wie dcr Arbcituchmcr, im Gefolge haben und schließlich äußern dic Arbeitseinstellungen ihre nnchthciligen Nückwirknugcu noch ans viel weitere Kreise. Millionen nnd Abcrmillioncu von Mark gehen bci einem solchen Streike, wenn er in einem größeren Gewerbe und vielleicht dazu in einer Großstadt auöbricht, verloren und jcder Tag, wclchcu er länger dancrt, bcdcMet da für dic Arbeitnehmer oft den Verlust von Hundcrltausciidcn an Ar beitslohn, für dic Arbeitgeber einen im Verhältnis; ebenso schweren Capitalövcrlnst und erwägt man ferner dic Schä digung und Verwirrung tausendfältiger Interessen, welche sich an einen solchen Streik knüpft, so crgicbt sich hieraus schließlich eine empfindliche Schwächung dcö Wohlstandes wei terer Kreise. Ani schlechtesten kommen hierbei dircct immer dic Arbeiter selbst weg, denn von hundert Streikes gehen nach dcr betreffenden Statistik dcr letzten zehn Jahre mehr als dic Hülftc für deren Unternehmer gänzlich verloren, cin Thcil erreicht einen thcilweiscn Erfolg und nur etwa vier bis fünf von hundert Arbcitöcinstcllnugeu haben dic von dcu bcihciligtcn Arbeitern erhofften Resultate. Aber selbst ein vollständig glücklich dnrchgcführtcr Streik bedeutet dcu Arbeiter« kciucn daucrndcu Gewinn, denn nur zu häufig gehen dic Früchte desselben in Zeilen geschäftlicher Stille wieder verloren, wenn die Arbeitgeber mit Lohnkürzungen vorgchcn, gegen wclchc dcr Arbeiter bei dcr ihm gewöhnlich ungünstigen Conslcllatio» dcr Verhältnisse meist machtlos ist. Gewiß wird man dcu Streiks ihre wirlhschafllichc Bc- rcchtigimg nicht versagen können nnd bilden sie au sich cin durchaus gesetzliches Mittel für dic Arbeiter zur Erreich- uug dcö erstrebten Zwecke«; aber leider ist dic Erscheinung mir zu häufig, daß sic sehr leichtsinnig und ohne triftigen Grnnd unternommen werden nnd dann gestalten sic sich zu einem wirthschaftlich-socialen Auöwnchsc, zu einem wahr- haften Krebsschaden unserer Zeit, dcr zuletzt vom wirlhschastö- polilischcn und ökonomischen Gebiete auf das rein politische übcrzugchcu droht. Dic gegenwärtige Streikbewegung in Paris mit ihrem revolutionären Hintergrund zeigt, wohin Arbeitseinstellungen führen können, wenn die Hctzapostcl dcr modcrncn Ilmsturzparteien cs verstehen, dic Sache der Streikenden in ihre Hände zu bekomme« und cS bleibt noch ab- zuwarleu, ob sich aus dem Streike verschiedener Arbeiterklassen in dcr französischen Hauptstadt nicht eine förmliche Straßen- rcvoltc entwickelt. Bei uns in Deutschland, wo geordnetere Zustände herrschen, entbehren dic verschiedenen Arbeits einstellungen bislang allerdings noch dieses bedenklichen Hintergrundes, dies sollte aber unsere Gesetzgeber wie Volkswirlhe nicht abhalten, bci Zeiten nach geeigneten Mitteln zur wirksamen Bekämpfung eines Zcitübcls zu suchen, das in wirthschaftlichcr wie in socialer und politischer Beziehung mchr und mehr seine bedenklichen Kreise zu ziehen droht. Gewiß ist dies ein schwieriges Untcruchmcn, da man mit Polizei und Strafgesetzen allein dcr Streikbewegung nicht bcikommeu kann, aber jedenfalls werden sich da bei reiflicher Ueberlcgung noch passende Mittel finden lassen und vor allen Dingen dürfte cö an dcu Negierungen sci«, dcr wichtigen Frage, wie am wirksamsten dic ArbcitS- einstcllungc« zu bekämpfen oder zu beschränke» seien, ernst licher näher zn treten, als dies bis jetzt dcr Fall gewesen ist. T n,q e s q e s ch i ch t e. Sachsen. Schandau. Das Augustschicßcu dcr hiesigen Schützcngcsellschaft wurde am Sonntag und Mon tag bei prachtvollen« Wetter in dcr üblichen Weise abgc- halten. Die staltgcfundcncn Auszüge des uuiforuiirtcn Corps halten wegen maugclhaftcr Bctheiliguug au densel ben nicht den sonstigen imposanten Eindruck und war wohl auch die gleichzeitige Abhaltung cincr JnbilänmSfestlichkcit dcr Schützcngcsellschaft uuscrcr Nachbarstadt Königstein da ran schuld, daß dcr Verkehr auf dem Fcstplatzc kein so re ger war, als es den gebotenen Vergnügungen und Uutcr- baltnngcu nach wünschcnöwcrth gewesen wäre. Der erste Tag ivnr znm Schießen bestimmt nnd wurden im allgemei nen die günstigsten Erfolge erzielt. Am Montag beging man die Feier des 50jährigen Bestehens des Schützcnhanseö. Ans diesem Anlaß war eine Fcstschcibc hcrgcstcllt worden, wclchc im Zuge nach dem Schützcnhanö getragen wurde. Diese Scheibe, mit vielem Geschick von Herr« Maler Mül ler hier gemalt, stellt i« «aturgclreucr Ausführung das Haus mit dcr gegcuübcrlicgcudcu Veranda, von dcr großen Linde ans gesehen, dar nnd befinden sich im Vordergründe zur Belebung dcr Scencrie mchrere Figuren, welche theilö in Officicrs-, theilö in Mannschafts-Uniformen dic gegen, wärtige Uniformiruug des Corps veranschaulichen, ebenso kann man in den Gestalten (eine befrackte Person befindet sich auch dabci) mit ziemlicher Achnlichkeit dic derzeitigen Träger dcr höchsten Acmter nnd Würden dcr Gesellschaft erkennen. Auf der Scheibe werden der Königschuß und der beste Schwarzschuß eines jeden am Schießen bctheiligt gewesenen Mitgliedes markirt werden. Dcr diesmalige beste Schuß wurde von Herrn Gustav Zschaler gethaii, welcher hossent-
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