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Sächsische Elbzeitung : 20.10.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-188810200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18881020
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18881020
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1888
- Monat1888-10
- Tag1888-10-20
- Monat1888-10
- Jahr1888
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 20.10.1888
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Schandau, Sonnabend, den 2l). October M ^4 Wir erinnern an die Beobachtung der Vorschriften über die Att und Abmeldung liier aufhältlicher bcz. von hier wcgzicheudcr Personen. Schandan, am 9. Apiil 1888. Der Stadt rath. Brgrnistr. Wieck. Wegen Reinigung der ExpcdilionSräume können bei dem "»tkrzeichucteu Amtsgerichte Freitag und Sonnabend, den 26. und 27. Oktober d. nur dringliche Lachen erledigt werden. Schandan, den 17. Oktober 1888. ... Königliches Amtsgericht. Ihle. Konkursverfahren. Ans Grund von Nr. 190 der Konkurs-Ordnung wird hiermit das zu dem Vcr- mögen des Kaufmanns Rudolf Wcisre in Schandau eröffnete Konkursverfahren wegen Mangels ausreichender Masse eingestellt. Schandan, am 17. Oktober 1888. Königliches Amtsgericht. Ihle, Amtsrichter. Veröffentlicht: Saupe, G.-S. Bekanntmach u n g. Die iu neuerer Zeit mehrfach vorgckommencn Verletzungen der Vorschriften in H8 8 nnd 12 der Bauordnung fllr Schandau veranlasse,! nns darauf hinzuwciscn, daß die Juangrisfuahmc eines Banes Vor crlhcilter Geuehmignug des Stadtraths mit Gclditrafe bis zu UO Mk. geahndet und dass von dieser Strafbefugnis; in kliufligen Fällen unnach. sichtlich Gebrauch gemacht werden wird. Schandau, den 1. Octobcr 1888. Der Stadt rath. Brgrnistr. Wieck. Sächsische ClbMung. AmtMüt für das Mialilhc AmlsPliG und den Zlodlroth !» Zchandnn, sowie für den MdtzMtindmlh l» Hohnslei». für >' 7 Zwciunddreißigstcr Jahrgang. . . - Inserate siir daS MlNwschsblatl »»»» m Di.ust,« » »»-. l». »d». m» d» WM-»-,.. «,.-» m» M P>. "»ch m» «ud. M-N-. 1888 Znr Gedenkfeier der Leipziger Völkerschlacht. In diesen Octobcrtagen vollenden sich Drcivicrtel eines Jahrhunderts, seit rings um Leipzig jenes mehrtägige Schlachtgewühl tobte, welches die Geschichte mit dem cha- rakteristischcn Beinamen der Völkerschlacht in ihren Jahr büchern nennt. Jin dentschcn Volke ist daö Gedenken an das riesenhafte Ringen In dem in den Tagen vom 16. bis 19. Octobcr 1813 ans den Flnrcn der alten Lindenstadt das Schicksal der Völker Enropa'S und vor allem der Deutschen zur Entscheidung gelangte, allerdings mehr verblaßt, als vielleicht noch vor ein paar Jahrzehnten anznnehmcn war. Indessen, die wcllcrschülterndcn Ereignisse der letzten Jahr zehnte mit ihrem Gipfelpunkte, der Errichtung dcö neuen deutschen Kaiserreiches und hiermit der Erfüllung dcö jahr hundertelangen Sehnens der Stämme Deutschlands nach nationaler Einheit, machen es hinlänglich erklärlich, daß in dem jetzigen Geschlechte daö Gedächtniß der Völkerschlacht nicht mehr so stark haftet, als man nach deren welthistori scher Bedeutung meinen sollte. Aber letztere ersähet hier durch keinerlei Beeinträchtigung, nach wie vor bleibt die Schlacht von Leipzig als einer der in seinen äußeren Zügen wie iu seinen Politischen Folgen größten Enlschcidungökämpfc der Weltgeschichte bestehen nnd schließlich beweist die 75- jährige Feier desselben, daß auch jetzt noch in den Enkeln die Erinnerung dessen lebt, was die Väter bei Leipzig einst crstritten, die Befreiung Deutschlands von langjähriger schmachvoller Fremdherrschaft. Noch leben ja Zeugen ans den Tagen der Leipziger Völkerschlacht — obschon deren Zahl ans ein geringes Häuf lein znsammeugcschmolzcn ist — aus deren Mnndc man be stätigen hört, was die Geschichtsschreiber jener culscheidnugs- volleu Zeit berichten: Welch' tiefen nnd mächtigen Eindruck die Niederlage des FrauzoscnkaiscrS gerade im dcmscheu Volke hcrvorrief. Wie ciu einziger jauchzender Ruf der Erlösung ging es durch die dcmscheu Lande, als die total geschlagenen Hccrschaarcu Napoleons sich in fluchtähnlichcm Rückzüge dem Rhein zuwandtcn, und die alten Träume vou des früheren Reiches Macht und Herrlichkeit, von dem deut schen Nalionalstaate lebten zusammen mit dem Glauben au einen beginnenden Völkerfrühling wieder anf. All' dicö frohe Hoffen wurde freilich durch die Rcactiou, welche die nachfolgenden Jahre mit sich brachten, schwer genug getäuscht, und erst auf dem Schlachtfeld- von Köuiggrätz sollte für Preu ßen und Deutschland die erste Morgenrölhc dcö ersehnten neuen Reiches emparstcigcn. Dennoch war doch die Be freiung Deutschlands für immer vom Joche des corsischcn Eroberers erreicht, die lange Jahre unterdrückte und gc- knechtete Vmcrlandölicbc hatte einen herrlichen Sieg über fremdländischen Despotismus erruugeu und zum ersten Male feit langer Zeit fühlten sich die deutschen Stämme durch die Leipziger Schlacht wieder als Glieder eines Leibes. Im übrigen Europa aber frohlockte mau ebenfalls über die Nie derlage dcö Franzoscnkaifers, denn sie bewies vor Allem daß der große Schlachtenhcld doch nicht im Stande war' dem vereinigten Europa die Spitze uoch länger zn bieten' und hiermit war sein militärifchcS Gaukelspiel vernichtet während zugleich der 19. Octobcr 1813 der Herrschaft dcö Corscn über den halben Wclttheil thatsächlich den Todes- stoß versetzte. Dieser ihrer tiefgreifenden Bedeutung der Leipziger Schlacht entsprach die letztere jedoch auch iu ihren äußeren Zügen. Denn vier Tage - vom 16. bis zum Mittag dcö 'EM das große Ringen und der gcwal- ligeu Schlachten-Eröffuung ging außerdem daö blutige Nichtamtlicher Theil. Ncitcrgcfccht bei Licbcrtwolkwitz vom 14. Octobcr gleich- sam als Einleitung voran. 500000 Streiter, denen über 2300 Fcncrschlüudc znr Verfügung standen, rangen meilen weit rings nm Leipzig mit einander nnd von den Steppen Asiens an bis zur Pyrcnäenhalbinscl, vou den Küsten Skan. dinaviens bis zn den Gestaden der Adria und den Hängen der Karpathen halten wohl fast alle Völker ihre Söhne nach den Fluren Leipzigs gesandt, um hier die Geschicke des Welt- theilcS zu entscheiden. Etwa 52 OM Mann an Tobten nnd Verwundeten war schließlich der Gcsammtvcrlnst der ver bündeten Heere, während die Franzosen, einschließlich der Gefangenen, über 70000 Mann cinbüßtcn und überdies 300 Geschütze, zahlreiche Feldzeichen, Vorrälhc u. s. w. in den Händen der Sieger zurückließcn. So rechtfertigt sich denn vollkommen die 75jährige Er- innernngöfeier an das riesige Schlachtcntraucrspicl auf Leip zigs Feldern und wenn etwas geeignet sein kann, der Feier für uns Deutsche eiu Helles erhabenes Bild zu verleihen, so ist cS wohl das Bewußtsein, daß wir sie im Glanze un seres fest geeinten neuen Reiches und unserer endlich errun genen Wcltstcllung begehen können. Gerade jetzt strahlt die selbe in der Südcnfahrt unseres Kaisers, in seinen hoch- bcdcntnngövollcn Reisen nach Wien nnd Nom in erhebend ster Weise wieder nnd die neue Betonung, welche hiermit die deutsch österreichisch-italienische Freundschaft und Waffen, brüdcrschaft erfahren hat, verleiht der Völkei schlachlsfeicr einen verstärkten Klang. Gewiß würden wir Deutsche nn- serc nationale Ehre und Unabhängigkeit auch ganz aus ei gener Kraft zn vertheidigen wissen, nm so bcrnhigcnder ist es aber, für den Nothfall noch Irene Freunde zur Seite zu wissen. Die Tage der ,,heiligen Allianz" sind vorüber, an der letzteren Stelle ist nach sechzig Jahren eine andere, in nigere nnd festgefügtere getreten — in ihrem leuchtenden Scheine begeht Deutschland den 75. Gedenktag der Leipziger Völkerschlacht! T a «z c ö q c s ch i ch t e. Sachsen. Schandau. Morgen Sonntag 6 Uhr findet wiederum Abcndgollcödicnst in hiesiger Kirche statt. — Vom 22. Februar bis mit 6. Octobcr dö. Js. sind iuSgcsammt 7262 beladene Fahrzeuge beim Haupt- Zollamt Schandau zur Abfertigung gelangt. — Zwei Handwcrköbnrchcu, welche am Donnerstag auf der Scbuitzcrstraße Hans für Hanö abbetlcltcn, nahmen an« der verschlossenen Wohnstube eines daselbst wohnenden armcu, kranken nnd blinden Maunes, nnlcr Benutzung deö gelegten Stubenschlüssclü, die Taschenuhr mit. Die dieser Tage stattgcfnndcnen Vorstellungen der tüchUgcn Kolter Wcitzmann'schen Künsllcrgcsellschaft im Onsthofe jlw „Carolabrücke" in Wendischfährc waren außer gewöhnlich gut besucht nud wurden mit großem Beifall ausgenommen. Es sicht sich deshalb die Direktion veran laßt, heule Sonnabend nud morgen Sonntag Vorstellungen zn geben, die den früheren in nichts nachstchen, ja eher uoch übertreffen werden, da das Auftreten zweier tüchtiger Gym nastiker ans dem Kuusttempcl „Walhalla" in Berlin angc- kündigt wird. Näheres ist aus dem Inserat in heutiger Nummer d. Bl. zu ersehen. — Es wird von unsern Höhen herunter berichtet, daß am vergangenen Donnerstag, bei etwas empfindlicher Tem peratur und stürmischer Witterung eine überaus klare Fern sicht wahrzunchmcn war. Ein Besuch dieser Höhen findet nur sehr spärlich statt, die 'meisten der Restaurationen sind bereits geschlossen, mit Ausnahme der dcö großen Winter- bcrgcS, welcher im Winter von Schmilka ans so gern be stiegen wird nnd mir zu besteigen ist. >Vn. — Von der Grenze. Im benachbarten HcrrnSkretschen fand am Sonntag das diesjährige Hanptcxercitinm der frei willigen Turnerfcnerwchr statt. Zur Jnspicirnng dieser Trappe war der Herr Inspektor des Tctschncr Bezirks- Feuerwehrverbandeö aus Bieuödorf erschienen. Die Heb ungen begannen Nachmittags 2 Uhr und endeten gegen 5 Uhr; selbige fanden den größten Beifall und legten Zeng- niß von der Tüchtigkeit der Mannschaft, ihres Comman- dantcu nnd dessen Stellvertreter ab. Um nach gehabten An strengungen auch der Erholung und der Ruhe zu pflege», wurde im Vcrciuslocale dcö Hcrrn Zappe eiu kleiner Com mers abgchalten. Im Laufe dieser Woche fand seilen der Feuerwehr und einiger OrtSgerichlen die Jnspicirnng sämmt- licher Schornsteine und Feuerherde in Herrnskrelschcn statt. Durch diese staatliche Einrichtung ist es nicht so leicht mög lich, daß ciu nachlässiges Feuerwehrcorpö bestehen kann, da eine immerwährende Controle statlfiudet, zumal der Inspek tor ermächtigt ist, da wo Unordnungen und Nachlässigkeiten zu Tage trete», sofort Abhilfe zu schaffe». I» dem isolirt liegende» Schmilka gedenkt man in allernächster Zeit mit der Bildniig eines FencrwehrchorcS zn beginnen. — Unsere Hoch- wasscrvcrhällnissc haben sich im Lause dieser Woche gerade nicht wesentlich gebessert. Am Sonntag Nachmittag bcgan- nen die Dämme zu Postelwitz und Schmilka u. s. w. frei zu werden, sind aber seitdem nicht weit über Wasser er schienen, etwa 40 ein, weshalb das Anlegen znr Uebcrfahrt, zum Einladen der Fahrzeuge und zum Stellen der Flösserei immer noch Schwierigkeiten verursacht. In Herrnskrelschcn sind seit drei Tagen die Dammbanlc» wieder aufgenommen worden, selbige werden jedenfalls vor Beginn deö Winters in ihrem Unterbau vollendet werden. — Morgen Sonntag findet im benachbarten Böhmen die sogenannte „Kaiser- Kirmcß", und über acht Tage die Herriiökrelschuer Kirch weih statt. tu. — Hcrrnökretschen. Zn Ehren dcö Schntzpatrones hiesiger Jägerei fand dieser Tage das EnstachinSschießen statt. Selbige« wurde vou dem Forstpersoual der Fürst lichen Domäne Biensdorf hiersclbst abgchalten. Ein gemein, schafilicher Kirchgang leitete das Fest ein, das Preisschicßcu, verbanden mit einem Picknick folgte demselben. Zn diesem Schießen halte der Fürst Clary ebenfalls einige Preise gespendet, dasselbe fand in der Zeit von 11 bis 3 Uhr im Dürren Biclgrnnd, zwischen Winterberg und Prcbischthor gelegen, statt. Währenddem traf man im Gasthaus zum grünen Baum die Vorbereitung zu einem hier stallsindcndcn solennen Festessen, das gegen 4 Uhr seinen Anfang nahm und gegen 9 Uhr sein Ende fand. Toaste und Trinksprüche, launige migczwnngcne Unterhaltung, wie es Forstniünncr zu thun Pflegen, würzle diese« gemeinschaftliche Mahl, welches jedes Jahr den Glanzpunkt dieser Feier bildet. — Morgen Sonntag soll die Einführung des neuen Herrn OrlSgeistlichen staltfinden. Der betreffende Herr amtirtc jetzt in Prims bei Gabel. Bisher wurde das hiesige Pfarramt vou Rosendorf unterstützt, weshalb die fast zweijährige Panse nicht weiter fühlbar war, zumal die Be wohnerschaft von Herrnskrelschcn fast durchweg gebildete Leute sind. — Unsere Ortsgruppe des deutschen Schulvcrein gedenkt nächster Tage eine Versammlung abznhalten, um in dem bereits angetretenen Winterhalbjahr weitere Ar beiten zu planen, die für den so wichtigen Verein segensreich wirken möge». — Aus dem Bericht über de» Stand des Gebirgö-
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