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Sächsische Elbzeitung : 29.08.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-08-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-189108297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-18910829
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-18910829
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1891
- Monat1891-08
- Tag1891-08-29
- Monat1891-08
- Jahr1891
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 29.08.1891
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1881 Schandau, Sonnabend, den 29. Augup HL K8. gcschoiit werde» können. Da für Flnrbeschädignngcn, welche dnrch das zuschancndc Pnbliknm verursacht werden, Vergütung gesetzlich nicht gewährt werden kann, so wird den Besitzern der von den Truppen« allenthalben gehörig entsprochen wird. . Vorsätzliche Zuwiderhandlungen und nachweislich fahrlässige Unterlassungen in den oben näher bezeichneten Richtungen werden mit Geld bis zn 150 Mark beziehentlich init Haft bis zn 14 Tagen bestraft werden. Pirna, am 25. Angnst 1891. ' Alle Gcräthschaftcn, welche Unfälle herbciführcn kömmt, wie Pflüge, Eggen, Walzen nnd dergleichen, sind während der Mauövcrlagc von den Feldern weg zn nehmen und in den Gehöften aufznbewahrcn. Endlich haben die betreffenden Grnndslücksbcsltzcr eine möglichst weih»; sichtbare Abgrcnznng nnd Kcnnzcichnnng der gefahrdrohenden Seiten der Steinbrüchc innerhalb des voraussichtlich die Flnren Krebs, Zehista, Zuschendorf, l^oes, Ober- und Nicder-Seidcwitz, Dohma, Rottwerndorf, Nenndorf, Nenntmannsdorf, Friedrichswalde, Ottendorf und Grosz- nnd Klein-Gotta treffenden Ucbuugs- gebietcs der Königlichen 1. Infanterie. Brigade Nr. 45 vorzuuchmcu, die Or Sbchürden der vorbenannten Orte und Flnren aber haben dafür zn sorgen, dass dieser Anordnung Bekanntmach u n g, ! die demnächst stattsindenden Truppenübungen betreffend. "^'"''^rbc?w^ Ans Anlaß der in der Zeit vom 7. bis 19. September dieses Jahres i» der befehligten, dnrch Ringkragcn vouweißtm Metal, ans welchem Umgebung von Pirna links nnd rechts der Elbe statlfindcudcn Trnppcnnbnngcn nnd znr Wappen in gelb befindet, kenntlichen Milltälpersoncn alle Bcfugmstc c g Minderung der dadurch entstehenden uuvcrmcidlichen Flnrschädcu wird hiermit Folgendes znstchcn. bekannt gemacht nnd beziehentlich ungeordnet. Die Grnndstücksbcsitzcr haben ihre Felder möglichst vor Beginn der Truppcmibnngcn abzncrnten, da nach Punkt Hl zn 8 14 Abs. 6 der nntcr dem 80. August 1887 erlassene« Instruction zur Ausführung des Gesetzes über die Naturalleistungen für die bewaffnete Macht in, Frieden vom 13. Februar 1875 (RcichSgcsctzblatt von, Jahre 1875 Seite 52) ein Anspruch auf Vergütung dann nicht begründet ist, wenn das rechtzeitige Aberntcn unter- lassen war. Felder mit besonders werthvoller Bestellung (Znckcrrübcn, Raps nnd dergleichen) oder andere vorzugsweise zu schonende Ländereien, insbesondere solche nach ! 8 11 Abs. 2 dcö vorerwähnten Gesetzes von jeder Bcnntznng ausgeschlossene Grundstücke,! deren Cullnrznstand oder Bestimmung nicht schon von Weitem für Jedermann deutlich ^vahr- nchmbar ist, sind dnrch ans der Ferne sichtbare Marken, das ist durch Aufstcckcn von Stroh wischen oder Anbringung von Tafeln kenntlich zn machen. Das Ansstcckcn von Wischen re. in kleinen Kartoffel- und Kranlfeldcru hat dagegen keinen Zweck, da dergleichen Stücke sich genügend kennzeichnen nnd doch nicht allenthalben Königliche Amtshanptmannfchaft. NInistrv. Schwenke. Sächsische MMimtz AmtMlUt für das MialW AmtsgcrW and de» Nadlrath tu Schandau, smic für den MdtWimdmM !« Wufleiu. - Fünfnuddreißigstcr Jahrgang. Die Socinldcmokratie und die Krieqsfrage. Auf dein am vorigen Sonnabend zu Ende gegangenen internationalen Socialistcu-Congrcß zn Brüssel ist cS bc> kauntlich anch zu einer Erörterung der Frage gekommen, wie sich die Socialistcu in einem künftigen Kriege verhalten werden. Die hierüber geführte, sich lediglich zwischen dem Holländer NicuwcuhuiS und dem Deutschen Liebknecht ab- spielende und nngcmcin erregte, persönlich scharf zngcspitztc Debatte hat indessen kein anderes Resultat gezeitigt, als die Annahme einer Resolution, in welcher sich der Congrcß gegen den Krieg ausspricht. Mit ciucm solchen Beschlusse lockt man freilich keinen H"»d hinter dein Ofen hervor, aber die in Brüssel vcrsannuellcn Vertreter der internationalen Social- dcnwkralic konnten in dieser Frage eigentlich anch kam» einen anderen Beschluss fasse», denn auch hier sind eben die realen Verhältnisse weit mächtiger als die Bestrebungen der Social- dcmokralic. Gewiß ist cö von letzterer sehr schön, wenn sie den Krieg verdammt — wer stünde hier nicht freudig auf dem Bode» der socialdcmokratischcn Bestrebungen? Aber vorläufig müssen sich die Socialdcmokralcn wie alle Friedens, freunde mit ohnmächtigen Protesten gegen die KricgSgcißcl begnüge», welche vom Schicksal anch fernerhin über die «Staaten nnd Völker geschwungen werde» wird, inag diese Erkenntnis; für alle Freunde der Humanität und der Civi- lisation auch noch so schmerzlich sein. Herr NicmvenhuiS hat nun in Brüssel verlangt, die Arbeiter sollten bei dem Anöbrnche eines künftigen großen Krieges einen allgcinciue» Wcltstrcik in Scene setzen, mu hierdurch den Fortgang des Krieges von vornherein umnög. lich zu inachcn. Die Lächerlichkeit dieses Vorschlages liegt auf der Hand, sie braucht nicht erst des Näheren erörtert zn werden nnd Herr Liebknecht hat ja anch in seiner Kritik der Ansführnngcn des „Genossen"' Nienwcnhniö geradezu er klärt, die Socialdcnwkratie würde mit cincin solchen Vor schlag den Fluch der Lächerlichkeit auf sich laden. Sehr richtig ist auch von Herr» Liebknecht betont worden, daß man mit den socialdcuiokratischcn Soldaten, welche sich bei einen; Kriege etwa weigern sollten, die Waffen zu führen, kurzen Prozeß machen nnd sic einfach erschießen würde. Das Kriegsgericht läßt nicht mit sich spaßen, cö fragt nicht nach dem politische» Standpnnkt der ihm Unterstellte»; hier heißt cs einfach: Ordre parircn oder cinc Kugel vor den Kopf! Hieraus ergicbt sich eigentlich von selber die Antwort auf die Frage »ach dc»; Verhalle» der Socialdcmokratic in; Kriegsfälle; letztere ka»» da einfach gar nichts lhun, da cö nicht im Geringsten in ihrer Macht liegt, auf die nun ein mal gegebene» Verhältnisse irgendwie cimvirken zu können. Bei cincin iicncn Kriege zwischen Deutschland und Frankreich z. B. werden die Socialdcmokratcii in den beiderseitigen Heeren cbcnsognt auf einander wie auf die inilkämpfcudcn Angehörigen der Bonrgouisic schießen müssen und Niemand wird sie zuvor nach ihren politische» Gesinnungen und nach ihrem intcruatioualcu Standpunkte fragen! Ja, mm; darf sogar überzeugt sein, daß die Socialdcmokralcn in den Rcihcn des französischen Hccrcö bei einem künftigen dcntsch-franzö. fischen Znsammcustoßc mit derselben Erbitlcrnng wie ihre nicht-soclaldemokralischen Kameraden gegen die Deutschen kämpfen würdcn; gerade in dem französische» Socialdcmo- lratc» habe» alle seine politischen Ucberzcugungcn »och lange mcht das rege NationalgcftM erstickt. Er ist trotz aller Phrasendrescherei von der internationalen Brüderschaft der Nichtamtlicher Theil. Socialisten zuerst immer noch Franzose nnd dann erst So cialist; mit diese» Gcsiummge» würde er sich auch iu ciucm Kriege gegen Deutschland schlage» n»d hieran könnten sich nttserc Socialdcmokralcn ein Beispiel nehmen. Vorläufig also braucht man nicht im Geringsten nm das Verhalten der Socialdemokratcn in; Kriege zu sorgen, ihre Anhänger werden in diesem Falle cbcnsognt ihre vater ländische Pflicht erfüllen müssen, wie die ans dem Boden der hcnligcn Slaatö- und Gesellschaftsordnung stehenden Vatcrlandsvcrlhcidiger. Wenn sich aber die «socialdemo- kratic damit tröstet, man solle mir warten, bis sic einmal auf Erden znr politischen Herrschaft gelangt sei, so dürste cö bis znr Erfüllung dieser Verheißung noch seine guten Wege haben! Und selbst wenn die Socialdcmokratic wirk lich einmal die politische Macht in den einzelnen Ländern erhalten sollte, so würde hiermit sicherlich noch lauge nicht die Zeit des ewigen Friedens aubrcchcn, die Völker würdcn einander vielmehr anch dann noch bekriegen, einfach weil die Grundursachen, welche schon vor Jahrtausenden Kriege hcr- vorricfcn, tief in; menschlichen Wesen wnrzcln nnd erst mit dcinsclbcn selber verschwinden werden. T a q esqeschichte. Sachsen. Schandau. Anläßlich der bevorstehen den Einquartierung dürfte cö vielen Einwohiicrn von Interesse sein, zn wissen, für wie viel Mann Soldaten die Chargen zu rechnen sind. Nach den bestehenden gesetzlichen Bestimm ungen werden gleichgercchnct: ein General, Generalleutnant, Generalmajor — 30 Mann, ein Oberst, Major, Oberst- Lentnant — 20 Mann, ein Hauptmann, Rittmeister, Leut nant, Zahlmeister, Obcr-StabSarzt 10 Mann, ein Feld- wcbel, Wachtmeister, Unterärzte, Stab- und Noßärztc — 5 Mann, Portcpccfähnriche, Vice-Feldwebel nnd Wacht meister, Stabs-Hautboisten, -Trompeter nnd -Hornisten — 3 Manu, Untcrofficicre, ScrgcaMö, etatmäßige Hautbvistcn, Trompeter nnd Hornisten, Uutcr-Noßärztc --- 2 Mann. — Nächsten Mittwoch, den 2. Scptbr, wird seitens dcö hiesigen kgl. Amt-gerichtö im Gasthof zur „Sachs. Schweiz" iu Hohnstein Gerichtstag abgehaltcn. — Spät kommt sie, doch sic kommt — Frau Wagncrö rhetorische Soirvc ist längst angcküudigt. Am Donnerstag Abend im Kurhaus-Saale bewies sic ihre Kunst. Dcn Hanpttheil dcö Programms bildete die Dichtung von Rud. Baumbach „Frau Holde". Kurze Zeit — und alle Hörer halte sic in ihren Zanbcrkrciö gezogen. Mit bcwnndcrnö- wcrlhcr Klarheit zeichnete sie die Personen und führte die Sccnen vorüber,- mit dramatischer Lebendigkeit gab sic dem Poetischen Gedanken geradezu plastische Verkörperung, deutlich sah man nnd klar die liebenden, friedlichen nnd feindlichen Gestalten fast wesenhaft vor dein geistigen Ange. Die an ziehende Eischciming der Künstlerin, ihre geschickte Mimik mit den treffenden Gesten, ihr wnndcrbarcS Organ vom lieblichsten Geflüster der Liebenden bis zum schauerlichen Aranscn des StnrmcS, — alle ihre Mittel sind weit im Stande, die mächtigsten Empsindnngcn dcö Herzens zn er- regen. Der zweite Theil dcö Programms bcstand ans cinigcn humoristischen Gaben, welche die Hörerschaft nach der erheiternden Wirkung sichtbar befriedigte. X — Ain Mittwoch Abend erglänzte der Schützcuhaus-Saal wiederum im reichen Fcstgcwandc, denn derselbe war dazu be stimmt, die hiesigen Holcl-Attgcstclltcn nnd die ans dcrUmgegeud ansznnchmcn, welche sich dort nach gclhancr oft anfrcibcndcr Arbeit während der nun zn Ende gehenden Saison auch einmal einige Stunden des Vergnügens nnd des kamerad schaftlichen Beisammenseins erfreuen wollten. Es galt dcn diesjährigen Saisonball abzuhaltcn, welcher, dnrch ein pro- graminrcichcS Concert der Badekapclle cingcleitct, nach diesem seinen Anfang nahm. Die Bclhciligung an diesem Ball- feste muß als eine recht lebhafte bezeichnet werden, da außer Schandau auch College» vo» Sebnitz, der Bastei dem Knhstall, von Herrnskretschc», von Dresden, selbst ei» solcher aus Hamburg erschienen waren, so daß inSge- sammt an 200 Personen anwesend sein konnten. Es herrschte cinc fröhliche Stimmung und machte sich dabei ein echtes collegialischeö Zusammenhalten bemerkbar. Znr Verschönerung dieses Festes trug Fran Wollschläger aus Dresden mehrere Gesangöpiüycn vor und würzte Herr College Bclcnz aus Herrnökrclschcn diesen Abend dnrch hnmoristischc Vorträge; beide Vortragende ernteten den wohlverdienten Beifall. Was gewiß jedem der Theilnehmcr in besonderer Erinncrnng bleiben wird, war die Nachts 3 Uhr statlfindeude Verwandlung des Saales in eine Wintcrlandschaft, so daß Damen und Herre» davon nicht ausgenommen wurden. Wirkliche Frcnde nud Ausgelassenheit verursachte das Hermnwerfcn vou Hunder ten von Schneeballen. Da von; Coinitv anö verschiedene Einladungen nach anöwärts ergingen, langten demzufolge am Festabend von einigen Dresdner Vereinen Glückwünsche an. Dieses, in jeder Beziehung sehr gut arrangirtc Fest verdankt seine cxacte Durchführung den; langjährigen Eollcgeu, Herrn M. Meher, welcher schon Wochen vorher bemüht war, für die lieben College» cinc» gcmüthlichcn Abend zn veranstalten. Erst znr frühen Morgenstunde, als der Tag schon hcrcingcbrochcn und die Pflicht znr neuen Arbeit rief, konutcn sich nuscre Hotel-Angestellten, mit dem Bewußtsein, sich wirklich amüsirt zu haben, nach Hause begeben, zumal dieses Vergnüge» durch keinen Mißton gestört wurde, vir. -- Niemand versäume heute — Freilag — den Be such des Knrlhcalcrs. „Graf Waldemar" ist eines der iu- tcrcssantcstcn nnd besten Schauspiele, die unsere deutsche Natioual-Litcratur überhaupt anfznwciscn hat. Was Herr A. Walter bereits als Graf Traft in Sudcrmamiö „Ehre" erfolgreich an dcn Tag legte, vornchmc Einfachheit, gepaart mit ungezwungener Natürlichkeit und wirklichen; Humor, wird er in der Titelrolle sciucö Benefizes als Graf Walde mar in vollsten; Maße entfallen können. — Um den Wün schen dcö gcchrtcn Publikums nachzukomnien, hat die Dircc- tion weder Kosten noch Mühe gescheut, um das beliebte bayrische Volksstück „Der Hcrrgottschuitzcr" zur Ausführung zu bringen nnd zwar als letzte Vorstellung. Wir niachcu ein chcalcrlicbcudcö Publikum auf dcn letzten Abend in dieser Saison ganz besonders nuftncrksam. ^czüglich der in Nr. 67 dieser Zeitung enthaltenen Notiz, daß Herr Hcrnz Wolff dem an; 17. d. in den Kirnitzsch- bach gefallenen fünfjährigen Knaben Ebert das Lebe» ge rettet habe, sei nachträglich berichtigt, daß nicht Herr Wolff, sondern Herr Albin Poyda, Dresden N. Kaiser-Wilhelm- Platz 61., welcher nm Tage dcö Unfalles hier weilte, der Retter dcö Kindes gewesen ist; genannter Herr ist sodann bei Frau Valentin mit trockenen Kleidern versehen worden, mu seine Reise weiter forlsctzen zn kvmicn. Anch sei noch
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