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Sächsische Elbzeitung : 21.11.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-11-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-190511214
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19051121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19051121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1905
- Monat1905-11
- Tag1905-11-21
- Monat1905-11
- Jahr1905
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 21.11.1905
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Ketnsprechstelle LS. Die „Sächsische ElbzeUung" erscheint vtenStag, Donners tag und Sonabend. Die IluSgabe des VlattcS erfolgt Lag» vorher Nachm. 4 Uhr. Abonnements Preis viertel jährlich I Mk. 60 Psg , >wei< mona'lich I Mk„ rin monat lich V0 Pf. Lin>elne Nummern 10 Pf. Alle kaiserl. Pofianfialten, Postboten, sowie dir geltungsträger nehmen stets Bestellungen auf di« „Sächsische Elbjeitung" an. AW WitW. Amtsblätt sir dis MWc AmisumD, dis RmBchc Mlzs«i md de« Si«dir»i z« SWim, swic K de» zu MMi. Mit „Allustrtert. SountagSblatt". Mit Humor. Beilage „Seifenblasen". Mit „Landwirtschaft!. Beilage". Tel.-Adr.: Elbzeitung. Inserate, bei der weiten Verbreitung d. Bl. von großer Wirkung, sind MontagS, Mit twochSund Freitag» bisspStestenS vormittags S UHr aufzugeben. Preis für die gespaltene CorpuSzeil« oder deren Raum IS Pf. tabellarische und komplizierte nach Übereinkunft). „Eingesandt" unterm Strich KO Pf. die gelle. Bei Wiederholungen ent sprechender Rabatt. Jnseraten-Rnnahmestellen: In Schandau: Expedition Zaukenstraße 184, in Dresden und Leipzig: die Annoncen - BurcauS von Haasenstein <L Bögler, Jnvalidcndank und Rudolf Mosse, in Frankfurt a. M.: G. L. Daube L Co. IVr. ISS. Schandau, Dienstag, den 21. November 1905. 49. Jahrgang. Viv nsvksls Hummen gvlsngl kneilsg nrurkmillag run üusgake. Amtlicher Teil. Auf Blatt 145 dcs Handelsregisters für den Bezirk des Amtsgerichts Schandau, die Firma „Aritz Kluge L «Lohn in Wendischführe betreffend, ist heute eingetragen morden: Der Mitinhaber Bittegott Gotthilft Dankegott Friedrich Klnge ist ausgcschieden. Der Kaufmann Georg Friedrich Kluge in Wendischfähre führt das Handelsgeschäft als alleiniger Inhaber fort. Schandau, den 17. November 1905. Königliches Amtsgericht. Die in städtischem Besitze befindliche Volksbücherei wird dem Publikum zur fleißige» Benutzung empfohlen. Die Ausgabe der Bücher erfolgt au den Freitagen jeder Woche nach mittags zwischen 4 und 5 Uhr im neueren Schulgebäude, 1. Etage, durch Herrn Lehrer Sommer. Der Ausschuß für Verwaltung der Volksbücherei. Wieck, Bürgerin. Grtskrankenkasse Schandau. 2. ditWige MMe GemckersmilW Lonnsbenck, ckvn 2S. Dlovvmkvn s. v. sbencks 8 Ukn im Gasthaus zur GambrinuSbrauerei. Tagesordnung: 1. Ergänzungsmahl des Vorstandes. 2. Wahl der Rechnungsprüfer. 3. Mitteilung, Kassenärzte betreffend. 4. Geschäftliches und Allgemeines. Zu zahlreicher Beteiligung der Herren Vertreter der Arbeitgeber und Kassenmitglieder wird geladen. Schandau, den 16. November 1905. Stadtrat kivklen, Vorsitzender. Ein allgemeiner Buß- und Vettag wird im deutschen Reiche gehalten. Das ist ein Tag tiefen Ernstes, dazu geordnet, um jedem einzelnen, wie dem ganzen Volke wieder einmal zuzurufen: „Schicke Dich, deutsches Volk und begegne Deinem Gott, gib Rechenschaft vor ihn: über all Dein Tun und Lasten." An einem solchen Tage soll uns aufs neue der enge, innere Zusammenhang zwischen den in unserem Volke herrschen den Notständen und Zcitsündcn, sowie die Mitschuld des Eiuzclncn an der Gcsamtschuld und Gcsamtnot unseres Volkes zum Bewußtsein gebracht und der lebendige Glaube an den Erlöser als der einzige Weg dcs Heils und der Rettung aus allen unsern Nöten gezeigt werden. — Ernst und feierlich läuten die Glocken den Bußtag ein und gemahnen uns dadurch Einkehr in uns selbst zu halten, Rechenschaft über den Wert der von uns vollbrachten Handlungen zu geben. Verstummen muß einmal das lärmende Jagen und Treiben des Alltagslebens, lind wie draußen der Novembcrwind die letzten abgestorbenen Blätter von den Bäumen fegt, so sollen wir auch aus unserer Seele alles das herausfcgen, was längst schon abgestorben sein sollte in ihr, nämlich unsere Fehler im Denken, Wollen und Handeln, unsere Untugenden. Somit sind Bußtage hochwichtige Tage der Sclbstprüfung für den einzelnen Menschen wie fürs ganze Volk, Tage, die recht begangen, zu Ausgangspunkten religiöser, sittlicher und nationaler Wiedergeburt werden können. Freilich das Wort „Buße" ist vielen Menschen ein verhaßtes Wort. Sie verstehen das Wort Buße nur in dem engen Sinn von Sühne und Strafe, nicht in seiner tiefen und vollen Bedeutung; sic sehen in der Buße nur das demütigende Bußctun, recht evangelisch verstanden, heißt cs aber: Erkennen, daß man auf falschem Wege war, Schmerz und Reue darüber empfinden und nun sich zum s Rechten zu kehren; Buße ist Siuucsänderung, und das ist eine Tat des freien Willens, ! die beste Menschcntat, der größte Sieg, eine Tat der Demut und des Mutes, die Quelle der Erneuerung unseres ganzen Wesens. Buße schließt das Beste in sich, wo nach wir trachten können, Heilung der großen Schäden unserer Zeit, sittliche Erneuerung, materielle Besserung, Lösung der sozialen Fragen, kurz alles, was wir für die Zukunft sc ernst und dringend ersehnen müssen. Soll die Zeit anders werden, dann müssen die Menschen anders und besser werden, der Geist muß ein anderer werden. Das, ivas als letzte Ursache allem Elend zu gründe liegt, ist die Entfremdung von Gott und seinem Wort, und darum heißt das sichere Mittel zur Heilung aller Schäden: Rückkehr zur rechten Gottesfurcht. Gerade in unserem jetzigen Erwerbsleben, das die Menschen mit der Geißel der Not zu angespanntester geistiger und körperlicher Tätig keit immer und immer wieder aufs neue antreibt, in diesem gewaltigen Ringen um die Existenz finden wir nur zu weuig Gelegenheit, unser Innenleben inbezug auf seineu sittlichen Gehalt einer ernsten Selbstprüfuug zu unterziehen; darum gesegnet, ihr Bußtagsglocken, die uns in die Stille rufen wollen, damit wir zu uns selbst kommen! Wir sollen diesen Tag zur Klärung unseres seelischen Lebens benützen, um, wenn die Forderungen des arbeitsreichen Werktages an uns herantrctcn, den Gefahren, die dieselben oft für unser Innenleben bergen, mit erneuter sittlicher Kraft entgcgcntrcten zu können. So soll der Bußtag ein Tag stiller Betrachtung sein, der uns die heiligen Pflichten unseres Christenberufs voll erkennen läßt, an dem sich in aufrichtiger Neue über- begangene Fehler und Sünden ein Läuterungsprozeß in unserer Seele vollzieht, der uns ! innerlich festigt für den Kampf des Lebens zum Heile unserer Seelen. —barth. Zur inncrpolitischen Lage Sachsens. Die mehrtägige Etatsdcbatte ist vorübergcgangen, ohne diejenigen befriedigt zu haben, die an diesen Tagen eine große Abrechnung mit der Negierung erwarteten, um nicht zu sagen, „erhofften". Der verflossene Wahl kampf hatte bekanntlich eine Neihe schwerer Vorwürfe gegen die sächsische Staatsleitung gezeitigt, sodaß in Wahlkreisen, in denen Linksliberale und Sozialdemokraten am Werke gewesen sind, ein ängstliches Bürgergemüt schließlich nur mit der größten Sorge in die Zukunft blicken konnte. Bekanntlich bietet nun gerade die Etats debatte den Rednern aller Schattierungen die erwünschte Gelegenheit, die Negierung zu kritisieren und eigene Vor schläge zu machen. Wohl so manch ein Wähler, erregt durch die Reden des Wahlkampfes, hat hierauf mit Be stimmtheit gerechnet und ist neugierig gewesen, wie sich die Negierung verteidigen würde. Und siehe da, die Negierung verteidigte sich überhaupt nicht, denn — sie ward nicht angegriffen. Dasjenige, was die Vertreter der Sozialdemokratie und des Freisinns gegen die Ne gierung vorbrachten, waren die alten Phrasen, zum Fenster hinaus gehalten und ohne wirkungsvolle Begründung. Alle übrigen Kammcrmitglicder aber, trotzdem sich dies mal eine außergewöhnlich große Anzahl zum Wort gemel det hatten, nahmen durchweg eine wohlwollende Haltung ein und erkannten das von der Negierung Geleistete durchaus an. Und mit Recht! Denn immer mehr stellt es sich heraus, daß Sachsen in der Person des Finanz ministers Di-. Rüger einen Finanzpolitiker von hervor ragender Kraft und einer Bedeutung besitzt, wie es seit Könneritz' Zeiten nicht mehr der Fall gewesen ist. Seine neulich gehaltene Etatsrede war in Wahrheit eine Finanz rede großen Stils, ausgezeichnet durch die große» Gesichts punkte und das Großzügige der Anlage. Die eminente Begabung dieses Mannes hat es den» auch i» verhältnis- mäßig kurzer Zeit ermöglicht, eine gründliche Besserung der gesamten Finanzlage unseres Landes herbeizuführen. ES darf hierbei mit Genugtuung konstatiert werden, daß die Verleihung des Veto-Rechtes an den Finanzminister bisher nicht den geringsten Anlaß zu Reibungen oder Unzuträglichkeiten irgend welcher Art gegeben hat. Zweifellos findet dies seine Begründung nicht nur in dem Taktgefühl, mit dem dieses Recht ausgeübt wird, sondern vor allem wohl in der erfreulichen Ueberein stimmung der Ansichten des Gesamtministeriums. Auf jeden Fall hat die Etatsredc überall den wohl begründeten Eindruck hinterlassen, daß Sachsen sich nicht nur in aufsteigender Entwickelung befindet, sondern daß auch seine ganze wirtschaftliche Lage im Vergleich mit anderen Staaten mit Befriedigung angesehen werden darf. Vor allen Dingen dürfen wir überzeugt sein, daß die Regierung sich inbezug auf die anzuwendenden Mittel auf dem rechte» Wege befindet und sicher eine völlige Gesundung unserer Finanzen herbcisühren kann, wenn sie auch ferner die hierzu nötige Unterstützung findet. Das aber ist wohl ohne weiteres anzunehmen, da gerade die drei Tage der Etatsdebatte in auffälliger Weise ge zeigt haben, daß alle jenen heftigen Vorwürfe aus der Wahlbewegung über „agrarische Mißwirtschaft", Benach teiligung der Industrie usw. gänzlich unbegründet waren. Brachte ein Redner wirklich einmal einen diesbezüglichen Vorwurf zutage, so ward er ihm auch sofort durch schlagende Gegenbeweise entkräftet. Die Negierung so wohl wie die im Wahlkampfe so heftig angegriffene kon servative Partei gingen gestärkt aus diesem Feuer hervor. Im Volke wird man aber ein gewisses Erstaunen darüber nicht unterdrücken können, daß die lauten An kläger aus dem jüngsten Wahlkampfe die Etatberatung nicht dazu benutzen konnten, ihre frühere» Beschuldig- unge» a» Ha»d der Ziffer» des Staatshaushalts zu beweise». Hoffentlich wird dieses Versage» der äußerste» Linke» die Erke»»t»is fördern, daß in der letzten Land tagswahlbewegung zu agitatorischen Zwecken viel größere Uebertreibungen und viel mehr schiefe und falsche Urteile abgegeben wurden, wie bei den Wahlen früherer Jahre. Politische Rundschau. Deutsches Reich. In Kiel fand am Sonnabend in Gegenwart des Kaisers die Vereidigung der Rekruten für die Marine statt. Der Kaiser richtete vor der Vereidigung an die Rekruten eine Ansprache, in welcher er dieselben zur Gottesfurcht und treuen Pflichterfüllung im Dienste des Vaterlandes ermahnte. Auf seiner Reise von Donau eschingen nach Kiel hatte der Kaiser am Freitag auch in Baden-Baden dem Großhcrzoge und der Großherzogin von Baden einen kurzen Besuch abgcstattet. Die vom Bundesrate genehmigte neueFlottcn - Vorlage verlangt in ihren wichtigsten Punkten die Ver mehrung der Auülandsflotte um fünf große Kreuzer und als Materialreserve noch einen großen Kreuzer. Außer dem sollen die vorgesehenen 16 Torpcdobootdivisioncn auf 24 Divisionen vermehrt werden. Ferner sollen nach den Erfahrungen des russisch-japanischen Seekrieges die neu zubauenden Linienschiffe viel größer und stärker gebaut werden, und werden sie deshalb pro Schiff statt 25 Millionen 36 Millionen zu bauen kosten. Auch er wähnen wir noch, daß die durchschnittliche JahreS- vermehruug au Marinepersonal 2350 Köpfe betragen soll. Eine Kollision dcs FührcrbooteS der vierten TorpcdobootSdivision „8 126" mit dem Kreuzer „Undine" ereignete sich Freitag abend 8"/., Uhr in der Kieler Bucht. Die Division machte eine schulmäßigc Nacht übung gegen die „Undine", die abgeblcudet fuhr. Ober leutnant Kayser und 32 Mann der Besatzung werden vermißt. Sie sind höchstwahrscheinlich ertrunken. Obermaschinist Ammann ist lebens gefährlich verletzt. Das Führerboot ist anscheinend durch das Schcinwerferlicht der „Undine" geblendet ge wesen und vor den Bug des Kreuzers gekommen. Das Boot sank infolge einer Kesselexplosion, wodurch sich wohl hauptsächlich die große Zahl der Vermißten erklärt. „Undine" suchte nach dem Zusammenstoß vier Stunden laug mit Booten die Uufallstelle ab. Das gesunkene Boot wurde durch Taucher gefunden. Es liegt nach Backbord geneigt auf kotigem Grund. Zwei Taucher arbeiten im Boot, einer außerhalb. Die Beschädigung der „Undine", welche unmittelbar nach dem Unfall ankerte und bei dem Wrack eine Boje auswarf, ist unbedeutend. Am Sonntag vormittag 11 Uhr sind die Taucherarbeiten bei dem Wrack des Torpedobootes „8. 126" des hohen Seegangs wegen eingestellt worden. Sie werden wieder ausgenommen werden, sobald das Wetter es erlaubt,
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