Suche löschen...
Sächsische Elbzeitung : 25.01.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-192401257
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19240125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19240125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1924
- Monat1924-01
- Tag1924-01-25
- Monat1924-01
- Jahr1924
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 25.01.1924
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sächsische Elbzeitung Tageblatt für die Dt«f« Blatt «uthüU di« amtlich,» Bekanntmachungen für den Stadtrat, das «»tagericht, das Hauptzollamt zu Bad Schandau und des Finanzamtes Sebnitz Gsueetodeverbauds.Girokonto: Bad Schandau 36 :: Bankkonto: Dresdner Bank Zweigstelle Schandau :: Postscheckkonto: Dresden Nr. 333 27 Femsprecherr «ad Schandau Nr. ^2 - Draht-Anschrift: Elbzeitung «ad Schandau «krlchelnt ttgl.nachm. r Uhr mtt«u«xabme der Sonn-«.sselert-ac. Bkzuq«vret« INr die Woche vorn 2I.dt«2N. Ian- to« Hau« gebrach! lid «ald.Psg !ür Selbstabholer 50 Bold Pf. Sinz. Nummer Bold.Ps. Bei Produrtton«- »erteuerungeu, «rhbhungen oer Lohne u. Malerlallenprelle behallen wir un« da« Recht her Nachlorderung vor. Süchfische Schweiz Tageszeitung für die Landgemeinden Altendorf, Kleingießhübel, Kleinhenners dorf, Krippen, Lichtenhain, Mtttelndorf, Ostrau, Porschdorf, Postelwitz, Pross«», Nathmannsdors, Reinhardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wendisch- führe, sowie für das Gesamtgebiet der Sächsisch «Böhmischen Schweiz Druck und «erlag: Sächsische Elbzeitung, Alma Hieke — Berantwortlich: K. Rohrlapper Rnzelaeuvret« Iln Moldmart): Die oaetpaltea, «2 mm breite Petit,eile I» Plennig, INr ausworUge «u! traggeber 20 Plennig, 85 mm dreUe Reklamezeile 5" Psennlg. TadeUartlcher Sah nach beioaderem Tarts, «ei Wiederholungen enlsprechender Rabatt. — Anzeigenannahme sür aste In- und auSiändischen Zeitungen. Nichteoschetne« einzelne« St»»««» lnsolge tzihere Sewall, Streik, A»Aperr»»g, «etrleblstirnng bcrechtigl den «ezteye« nicht zn« Kürzung de» Beznglpretle« oder zum Anspruch aus Ltesernng der Zeitung. Nr. 21 Bad Schandau, Freitag, den 25. Januar SSSsssESSSWWSSsSsssSßWWSWWWMWSWWM»WWWM«MSWW«W^ 68. Dahrg. Für eilige Leser. * NeichSbanlprästdent Dr. Schacht kehrt im Lause deS Frei tags aus Paris nach Berlin zurück. Er wurde vom Präsidenten der Reparatlonskommission, Barthou, empfangen. * Beide Sachverständigenausschiisse der Neparattonskom- mission werden sich in nächster Woche von Paris nach Berlin begeben. * Dem Vernehmen nach Ist eine Zusammenfassung der ver schiedenen Devisengesche in eine einzige Verordnung geplant. * Die russische Handelsvertretung ist aus Paris abberuscn worden. * Der englisch-amerikanische Vertrag über den Alkohol- schmuggel in den amerikanischen Gewässern wurde unter zeichnet. Vor der Goldwährung. Endlich geschieht etwas — wir sind zu vorsichtig, von „Lösung" zu sprechen — für die Auflockerung des Nepa ra t i o n s p r o b l e m s. Die Saclwerständigenausschiisse, lener zur Stabilisierung der deutschen Währung und zur Balanzierung des Budgets ebenso wie jener über die deutsche Kapitalflucht in das Ausland, haben nicht nnr deutsche Vertreter angehört, sondern sie wollen darüber hinaus nun in Deutschland ihre Arbeiten fortsehcn. Man denkt an jene Worte, die General Dawes, der Vorsitzende des ersten Ausschusses, bei Beginn der Arbeit gesagt hat: daß all' die früheren Statistiken, Berichte und Gutachten über Deutschlands wirtschaftlich-sinanzielle Lage gar keinen Wert mehr haben, daß die Wirklichkeit jetzt ganz ander» aussähe. Und dieser Wirklichkeit will man in Berlin etwas näher kommen. Beide Sachverständige, derjenige für die Währung und der sür das ins Ausland verbrachte Kapital, trcsscn nächste Woche in Berlin ein. Dann wird auch wohl in den Augen dieser ausländi schen Finanzleute und Wirtschaftler, soweit nicht politische Voreingenommenheit den Blick trübt, das Märchen von dem „zahlungsunsähigen Reich, aber der blühenden deutschen Wirtschaft" sich in ein Nichts auflösen. Gerade die deutsche Währung, die Papiermark unseligen Angedenkens, hat ja diese Wirklichkeit mit ihren Massen derartig überflutet, daß nicht einmal wir selbst, geschweige denn das Ausland den Dingen auf den Grund sah. Dazu kam, daß auch partei politische Manöver, kurzsichtig genug, ja verhängnisvoll kurzsichtig übelwollenden Gegnern im Ausland geradezu die Slichwortc sür eine falsche Beurteilung Deutschlands lie ferten. Wie oft ist nicht in Paris behauptet worden, daß die deutsche Negierung absichtlich die Mark „werfe", um uns als bettelarm und damit als zahlungsunfähig hinzu- stellen. Daß der Zusammenbruch der deutschen Währung weiter nichts war als der Ausdruck für den Zusammen bruch der deutschen Wirtschaft, daß ihre „Blüte" ebenso Schein war, wie die dentschen Neichsbankschcin-„Blüten" — wenigstens ihrem „Wert" nach — sind, das bewies erst die Umstellung auf Goldrechnung, die Einführung der neuen Neutenmark. Auch diese kann aber ihren Wert nur behalten, wenn auf die deutsche Wirtschaft, die die Trägerin dieser Währung ist, nicht Lasten gelegt werden, die nur durch Hingabe von Teilen des Vermögens zeitweise in ihrer drückenden Schwere erleichtert, aber nicht abgewälzt werden können, weil sonst die Grundlage immer schmaler, immer brüchiger wird, auf der die Neutenmark ruht. Sie ist schon ihrer besten Stütze beraubt durch das Ver bot der Nheinlandlommission, daß auch die wirtschaftlichen Vermögen des besetzten Gebietes, also des stärksten Teiles unserer Wirtschaft, zur Garantierung der Renten- mark herangezogcn wurden. Wohl hat man dort jetzt die Nentenmark hineingelassen, und das hat wenigstens das Gute, daß die Pläne einer besonderen rheinischen Währung allmählich in der Versenkung verschwinden. Abgesehen von den schweren politischen Bedenken hätte eine derartige Sonderwährung mit ihrer Goldnotenbank als von der Nentenmark getrennt arbeitendes Institut den Währungs wirrwarr in Deutschland noch vergrößert, vor allem aber die Überleitung dieses Wirrwarrs in eine solide und tech nisch einfache endgültige, vo allem aber international gül tige deutsche Goldwährung außerordentlich er- schwürt. Der Neichsbankpräsidcnt Dr. Schacht ist bekanntlich der eifrigste Befürworter der Goldnotcnbank. Auch er wird erkennen, daß die Ncinigungsaufgabe, die der Nentcnbank gestellt worden war, selbstverständliche Notwendigkeit ge wesen, daß diese Aufgabe vielleicht noch nicht ganz erfüllt ist. Gerade aber, wenn wie in Österreich, die deutsche Währung mit Hilfe einer internationalen Anleihe für die Goldnotenbank saniert werden soll, wenn vor allem aber dabei die dentscye Wirtschaft sich daran beteiligen kann und beteiligen muß, ist die Voraussetznng, daß diese deutsche Wirtschaft sich wieder auf der aufsteigenden Kurve bewegt; und hierfür ist wieder eine vernünftige Regelung der Nepa rationsverpflichtungen das, was vorher zu geschehen hat. Derartige Dinge wie der Nuhreinbruch müssen unmöglich sein; nicht zuletzt aber muß Deutschland über seine stärksten Wirtschaftskräfte, also über das besetzte Gebiet, wieder ver fügen können. Nicht bloß unseretwcgen, nicht bloß des wegen, weil der Schnitt gner durch Deutschland auch einen Oie geplanten Satzungen der Goldnotenbank. Pariser Blätter erfahren aus Berlin noch folgende Einzek yrlten über die geplanten Statuten der Goldnotenbank. Die Zeichnungen finden nicht nur in Deutschland, sondem auch im Auslände statt. Die dcutscl-en oder ausländischen Zeichner sind nicht verpflichtet, ihre Namen anzugeben; sie können das Kapital vielmehr durch dritte Personen cinzahlen lasten. Für die deutschen Untertanen ist eine A m ncstic vor gesehen, d. h. jeder Deutsche, der sich gegen die verschiedenen Neichsgesctze, betreffend die Kapitalvcrschlcppung oder Steuerhinterziehung vergangen hat, wird be gnadigt oder in seine Rechte wieder eingesetzt, wenn er einen Betrag in Aktien der Bank zeichnet, der zur Hälfte seinem Vermögen in Devisen entspricht. Die Meichsbank beteiligt sich an der Zeichnung des Kapitals der Goldnotcnbank mit einem Goldbctrage, Über den sie ein «»verpfändbares Ver- fngnngsrccht besitzt. Die Zeichnungen in Gold und Devisen, die das Kapital bilden, werden im n e u t r a l e n N u s l a n d hinterlegt, damit sie gleichzeitig gegen eine eventuelle Re volution in Deutschland oder gegen eine Beschlagnahme durch eine feindliche Macht geschützt sind. Der Aussichtsrat besteht ausschließlich aus Persönlichkeiten der Wlrlschastökrcisc. Die Zurückerstattung der Banknoten in Gold und Devisen wird binnen Jahresfrist gewährleistet. Das Bankgeheimnis wird gleichfalls von dem Reiche durch Verträge mit -den auswärtigen Treuhändern garantiert. Die Bank ist von sämtlichen Ab gaben und Steuern entbunden, das Reich erhält von der Netto- cinnahmc 2 26 des Aktienkapitals. Von dem Rest erhalten die Aktionäre 5 26 ihres Kapitals und teilen sich weiterhin 50 26 der Gewinne, die diese Dividende übersteigen. Die Ver längerung der Konzession durch das Reich ist vorgesehen. Das Reich erhält nach Deponierung der Reservefonds 10 26 des cin- gezahtteu Aktienkapitals, sowie die Hälfte des Überschusses der verbleibenden Dividende nach Auszahlung von 5 26 an die Aktionäre, im Falle einer Liquidierung die Hälfte des Ncscrve- bestandcs. Nach Ansicht Dr. Schachts sollen sich zurzeit zwei Milliarden Goldmark in ausländischen De visen in Deutschland befinden. Weiter steht er aus dem Standpunkt, Laß derselbe Betrag außerhalb Deutschlands angelegt ist und nicht zum Vorteil der dcutsclnm Hauswirtschaft verwendet wird. Die Goldnotcnbank müsse, wie schon bekannt, mit einem Kapital von einer Mil liarde Goldmark gegründet werden. Zunächst würde sie zwef Milliarden zu ö 26 bei vorhandener Deckung ausgcbcn, lm Notfälle später weitere drei Milliarden. Dieser Betrag ent spricht dem Goldumlauf des Reiches. Der Draht meldet noch: Dr. Schacht über die Goldnotenbant Paris, 24. Januar. Der Neichsbankpräsidcnt erklärte einem Journalisten, vie Angaben der Pariser Blätter über die Goldiwtenbank seien großenteils überholt. Dr. Schacht betonte, daß er seine Ansicht den« Ausschuß gegenüber klar und deutlich dcrrgclcgt habe, daß dieser jedoch zum Teil andere Ideen verfolge, mW er, Dr. Schacht, infolgedessen nicht mehr für alles das verantwortlich gemacht werden kann, was vom Ausschuß beschlossen werden sollte. Dr. Schacht wies vor allem auch daraus hin, daß er den ausländischen Dcvisen- besitz in Deutschland für Deutschland nutzbar machen wolle. Gegenüber der Auffassung, daß für die Gründung der Gold- notenbank internationale Kredite in Anspruch zu nehmen seien, sagte Dr. Schacht, daß er die Gründung der Bank mit dem in Deutschland befindlichen Dcvisenbcsttz vornehmen und ausländisches Kapital nur zur Beteiligung am Unter nehmen zulassen wolle. Die Idee einer separatistischen Wirtschaftsgründung, wie sie die Rheinische Bank darstclle, müsse er ablelmen Schnitt quer vurch den Leiv der deutschen Wirtschaft führt, die Glieder vom Körper trennt, sondern weil doch jedes Währnngsexperiment von vornherein zum Schettern ver urteilt ist, das nicht ein von jedem Druck befreites Wirt schaftssystem zum Objekt und zur Stütze hat. Denn für die Hilfe des Auslandes ist doch das Entscheidende, daß man kort Zutrauen zu einein neuen Aufblühen der deutschen Wirtschaft hat, ehe man Kapitalien zur Verfügung stellt, sein Geld hingibt, das sich doch rentieren soll. Ehe die österreichische Sanierung in Angriff genommen wurde, hat d e Entente auf die erststellige Generalhypothek verzichtet, b e ihr dem Frieden von St. Germain gemäß auf alle Staatseinkünfte Österreichs „zustand". Uns ist ein der artiges Etgegenkommen bisher stets verweigert worden. Diese politischen und wirtschaftspolitischen Bereinigungen sind aber notwendig, soll der Plan einer Goldnotenbank Aussicht auf Erfolg haben. Aussicht auch auf Erfolg jener Absicht, das ins Ausland geflüchtete deutsche Kapital zur Be teiligung an dieser Bank zu veranlassen, oder deutsche Be sitzer von Devisen zur Herausgabe zu bewegen. Natürlich wird eine wieder aufblühende Wirtschaft gerade an das nicht arbeitende, aufgespeicherte Kapital lockende Ansprüche stellen und in Konkurrenz zu andern Anlagemöglichkeiten, also auch zur Goldnotenbank treten, um so stärker, als gerade unsere Wirtschaft unter seiner furchtbarer« Kreditnot leidet. Also muß das Ausland den größten Teil dieser Auf gabe leisten. Das aber wird es nur tun, wenn die Sach« verständigenausschüsse nicht nur eine au sich begrüßenswerte Arbeit leisten, sondern vor allem eine Verständigung über das Schicksal Deutschlands durchzusetzen vermögen. Die fleißigen Sachverständigenausschüffe. Dr. Schacht bei Poincare. Die Presse gegen Dr. Luther. Paris, 25. Ian. Im Hotel Astorla haben die Sach verständigen auch gestern eine rege Tätigkeit entfaltet. Der erste Ausschuß ist zu einer Besprechung über das deutsche Währungsproblem zusammengetreten. Heute früh versammelt sich der Ausschuß aufs neue. Er dürste überhaupt bis zu seiner Reise nach Berlin weitere Sitzungen abhalten. Die Mitglieder des zweiten Komitees haben bereits zum großen Teil Paris verlassen, um am Donnerstag in Berlin wieder zusammenzutreten. Auch Dr. Schacht ist gestern abend aus Paris abgeceist. Am Nachmittag wurde er von Poincart empfangen. Man versichert In gut unterrichteten Kreisen, daß Poincarö durch eine Reihe präziser Fragen sein Inter esse sür die Projekte Dr. Schacht« bekundet habe. Nach der Abendpresse hat die vorgestrige Rede des Finanzministers Luthers hier verschnupft. Luthers Worte lassen nach der Ansicht französischer Kreise auf einen deutschen Borstoß gegen den Friedensvertrag schließen Das stünde im Widerspruch mit dein Geiste kardialer Zusammenarbeit, den die Sach verständigen zu verbreiten versuchen. Berlin, 2b. Januar. NcichSbankpräsident Dr. Schacht ist gestern nachmittag vom Vorsitzenden der Neparalionskommffsion Barthou empfangen worden. Sr. Luther über Neutschlands Kinanzen Wirtschaftliche und finanzielle Freiheit notwendig. Im Übersee-Klub Hamburg sprach Neichssinanzminlster Dr. Luther über die allgemeine Finanzlage Deutschlands. Er sagte u. a.: Von dem Sachverständigenausschuß erwarten wir die Feststellung der Wahrheit. Ist Lie Wahrheit aber erst einmal so ermittelt, daß Lie Welt sie kennt, dann dürfen wir hoffen, daß sich aus dieser Wahrheit auch der Wille zu einer Regelung herausschälen wird, bei der das deutsche Volk bestehe«« und wieder emporsteigcu kann. Wir müssen alles daran setzen, um nicht in einen neuen Währungs verfall hincinzukommen. Wir können mit Len Steucr-- maßnahmen vorkeiner Schicht des deutschen Volkes Halt machen, über die dritte Steuer Notverordnung ist eine Entscheidung in« Kabinett noch nicht gefallen. Aber auch diese Frage wird so entschieden werden, daß Lie Not lage unserer Wirtschaft und die Notlage unseres Staates als die leitenden Gesichtspunkte erscheinen. Wenn nicht außerordentliche Verhältnisse eintreten, und wenn nicht nur das Reich, sondern auch die Länder und Gemeinden an der Beschränkung der Ausgaben bis aufs äußerste fcsthalten, dann werden wir über die Übergangszeit h i n a u s k o m m e n. Die Kreditfrage ist nur mit Hilfe des Auslandes zn lösen. Ferner ist es notwendig, daß unser Handelin der Welt draußen sich wieder ungehemmt entwickeln kann. Reparationsleistungen könnten von Deutsch land nur getragen werden, wenn als Schuldner dasür das gesamte deutsche Volk i'n wirtschaftlicher Und finanzieller Freiheit in Betracht komme. Deutscher Bcamtcnbund gegen Finnnzininislcriimr. Brclin, 24. Januar. Die Bundcsleitung des Deutschcn Deamten-Bundes protestiert in einer Mitteilung an die Blätter gegen das Schreiben des Rcichssinanznünislcrinms vom 14. Januar au das Ncichsarbcitsmiuistcrium. Sic legt Verwah rung ein gegen die Absicht des ReichSsinanzmiuistcriums, nicht nur vorläufig keine Erhöhung der von ihm selbst als zu niedrig anerkannte» B e a m t e » b e z ü g e vorzunehrneu, so»Lcrn die dringend notwendige Neuregelung durch den Versuch einer Senkuilg des allgemeinen Lohnniveaus auf unbegrenzte Zeit hinanszuschiebcn. Die Bundcsleitung verlangt, Laß die Neicl)s- einnahmen auf eine Höhe gebracht werden, Lie anSreiche, dem Personal der öffentlichen Verwaltung endlich eine menschen-t Würdige Bezahlung zu gewähren. Zuschuhbedarf des Reiches trotz erhöhter Steuereingänge. Berlitt, 24. Jan. Nach der soeben veröffentlichten Uebersicht über die Geldbcwegnng bei der RelchShanpikasse in der zweiten Januar- dekade eraibt sich für diesen Zeitraum eine Summe der Einzahlnnaeu von 16IP, der Auszahlungen von 180.4, mithin ein Znichnßbedarf von 19.2 Trillionen Papicrmark, zu dessen Deckung der Ueberschnß der vorheraebcuden Dekade bereit band. Damit erhöht sich der Zu- s ußbedarf seit 16. November 1923 auf rund 610 Trillionen Mark. Ans den in die Zeit vom 11. bis 20. Januar 1924 fallenden Steuer- cinzahlnngen haben die Obcrfinanz- und Finanz-Kasse» vis zum 20. Januar nach Bestreitung ihrer eigenen Ausgaben über 160 Millionen Goldmark abgeliefert, gegenüber 100 Millionen in der vorhergehenden Dekade. Andererseits waren in dieser Zeit Aufwendungen tür Be- soldnngSzahlnttgen und Zuweisungen an die Länder In einem Maße zu machen, daß die erhöhten Einnahmen zur Deckimg des Ansgabe- bedarfcS nicht ansreicheu.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite