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Sächsische Elbzeitung : 26.05.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-05-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-192405264
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19240526
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19240526
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1924
- Monat1924-05
- Tag1924-05-26
- Monat1924-05
- Jahr1924
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 26.05.1924
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«ereilen in der Außenpounr forderte, Rüfttmgövcrmchrung und Mitarbeit an der Lösung der Ncparationssragc für not- wendig erklärt. Organisation der dcntschen Eiscnbahngcscllschaft. Paris, 25. Mai. Der Organisationsausschuß zur Grün- Sung der deutschen Eisenbahngesellschaft hat eine Sitzung ab- gehalten. Die Sitzungen werden in Paris bis Ende der nächsten Woche stattfindcn. An den Verhandlungen beteiligen sich anher den vier offiziellen Mitgliedern des Ausschusses Zahlreiche Sachverständige von alliierter und deutscher Sette. An der Spitze des Stabes deutscher Sachverständiger steht Ge» heinirat Wolfs vom Neichsverkchrsministerinm. Der Ent wurf besteht aus 70 Paragraphen, von denen bis jetzt rund SN durchberaten sind. Die Beratungen sind vorläufig bis Donnerstag vertagt. Man rechnet mit dem Abschluß der Pariser Besprechungen bis Ende nächster Woche. DoNarkredit für Dcntschtand? Ncwyork, 25. Mai. Eine Gruppe von Newhorker Bankiers hat sich zusammengcschlosien, in der Mreitschaft, Deutschland Kredite in Höhe von 5N bis 60 Millionen Dollar zur Ver fügung zu stellen, und zwar zu dem Zweck, vier der größten Kraftwerke in Deutschland zu finanzieren. DaS Zustande- kommen dieser Kredite ist abhängig von de, definitiven Ab nahme des Sacht^rftäudigenberichtS durch Deutschland. Börse und Handel. Etwas bessere Tendenz. * B e rl I n , 24 Mat. Am Devisenmarkt bckeoen die Anforderungen noch hinter Sem sonst an Sonnabenden üblichen Maß zurück. Die Kurie «rsuhren nur für Paris, Buenos, Hclsingsors, Spanien und Jugoslawien entsprechend der internationalen Bewertung eine kleine Abschwächung und wurden sonst unverändert notiert. Die Zuteilung konnte sür Stockholm von 25 N aus 30 A und für Schweiz von 10 auf 50 ?L erhöht werden. Banknoten wurden voll zugcteilt. Paris gegen London wurde mit 80)4 genannt. Der Essektenverkehr ruhte vollständig. Die Tendenz schien aber «etwas besser zu sein. In rumontn Mk. Was kosten fremde Werte? o-n« wewn». Amtliche Preise an der Berliner Produktenbörse- Getreide und Olsaaten je 1000 Kg. sonst je 100 Kg. Ln Goldinark der Goldanleihe oder in Nentenmark. ' Börsenplätze 24. S. 23. 6. gesucht angeb. gesucht angelt. 100 Holland 157,51 158,29 167,51 158,29 400 Dänemark 71,22 71,58 71,22 71,58 200 Schweden . 111,72 112,28 111,72 112,28 100 Norwegen 58,35 58,65 58,36 58,65 100 Finnland 10,62 10,68 10,57 10,63 L Amerika 4,19 4,2 t 4,19 4,21 ü England 18,30 18,40 18,365 18,395 400 Schweiz - ' 74,81 76,19 74,81 75,19 100 Frankreich 23,19 23,31 23,14 23,20 ,400 Belgien . 19,55 19,66 19,65 19,75 A00 Italien I 18,70 18,80 18,70 18,80 ,400 Tschechien 12,52 12,68 12,51 12,59 LOOD Österreich 6,91 6,93 6,94 6,98 100'1' Ungarn 4,51 4,53 4,68 4,62 24. 5. 23. 6. 24. 5. 23. 5. Welz., märk. 165-158 154-157 Weizkl.f.Drl. 8,8 8,8 pommerscher —— — Nogkl. s. Brl. 9,3 ! 9,3 Nogg., märk. 130-134 128-132 Raps 285-290 285-290 pommerscher — — Leinsaat 390 i 390 westpreuß. —— — Viktor.-Erbs. 20-22,6 20-22,5 Braugerste 158-166 158-168 kl.Spciscerbs. 15-16 16-16 Futtcrgcrstc 145-165 145-155 Futtererbseu 13-14 13-14 Hafer, märk. 127-134 127-134 Peluschken 10,5-12 11-12 pommerschcr — Ackcrbohnen —— westprenß. — —— Wicken 11,5 -13 11,5-13 Weizenmehl Lupin., blaue 11-11,5 11-11,5 p. 10O Kil. fr. Lupin., gelbe 14-14,6 14-14,5 Bln. br. inkl. Serradelle 11-13 11-13 Sack (feinst. Rapskuchen 10 10 VIrk.ü. Not.) 22-24,5 21,5-24 Leinkuchen 18,5 18,5 Roggcnmchl Trockenschtzl. 8,7 8,7 p. 100 Kil. fr. VW. Zuckschn. 18 18 Werl, brutto Torsml.30/701 — —- inkl. Sack 19-21,2 10-21 Kartofselfl. s 21 21-21,5 2t- Amtlicher Schlachtvichmnrkt. Berlin, 24. Mai. Auf trieb: Rinder 2766, darunter 775 Bullen, 689 Ochsen, 1302 Kühe und Färsen, Kälber 2500, Schafe 5226, Schweine 9881, Ziegen 10, (Ausl.) 10. Preise: Ochse» a) 38-41, b) 33-3«, c) 28—32, d) 23-27, Bullen a) 35-36, b) 32—34, c) 26 - 30, Kühe und Färsen a) und b) 33—10, c) 26—30, d) 22—24, c) 15—18, Fresser 25-30, Kälber a) — b) 55-60, c) 45-53, d) 35-40, e> 25-30, Stalliuasischase a) 34—38, b) 25-30, c) 15—21, Schweine a) —, b) 44—15, c) 42-11, d) 40-42, e) 38-40, f) 36 bis 37, Sauen 37—10, Ziegen 10—15. — Marktverkauf; Nuhig, bei Rindern Überstand. Am 7. 6. kein Markt. -t-/Einfuhr von NohphoSphatcn frcigcgeben. Durch eine in den nächsten Tagen zur Veröffentlichung gelangende Bekannt machung dcS Reichsministers sür Ernährung und Landwirt schaft wird mit Wirkung von: 1. Juni 1924 die Einfuhr von Nohphosphaten freigeacben. Durch die gleiche Bei mntmachung wird die Einfuhrfceiheit für Kiesemsamcn Md Fichtcnsgrnen wieder aufgehoben.- Arbeiter und Angestellte. München. (Keine Einigung im Baugewerbe.) Die Verhandlungen zur-Beilegung des Wirtschastökainpfes im Baugewerbe vor dem Landesschlichter sind ergebnislos vcr- tausen, da eine Regelung der Arbeitszeitsrage im Vergleichs- Wege nicht zu erzielen war. KDKchrWkiit Dl. ClW Vn dcniW NmBDlilik. Hamburg, 25. Mai. Der Hansabund für Handel, Gewerbe und Industrie veranstaltete am Sonntag hier eine Kundgebung. Neichsbankpräsident Dr. Schacht nahm das Wort zu seinem Bortrag über die deutsche Währungspolitik. Er erklärte u. a.: Der Preisabbau muß kommen. Die Reichsbank soll nun Helsen, Kredite geben. Die Reichsbank ist aber letzten Endes kein Kreditinstitut, sondern ein Institut zur Regelung des Zahlungsverkehrs. Bei der Nentenmark ist die Menge begrenzt aus 300 Mill. Mark. Diese 300 Millionen müssen den Verpflichtungen gegenüberstehen, die Bank muß sie in Reserve halten. Wir können keine Rentenmark mehr ausgeben, selbst wenn wir wollten. Eg bleibt die Papiermark. Wir dürfen in der Ausgabe von Papiermark unmöglich weiter gehen, als wir gegangen sind. Es wurde mir geraten, die Diskontschraube anzuziehen. Diese Maßnahme ist aber völlig unmöglich, da wir mehr als 800 Millionen Mark Wechsel der Land« Wirtschaft hereingenommen haben. Wir können mit Rück sicht auf diesen Betrag an eine Diskonterhöhung nicht denken. Der andere Vorschlag, den Einheitskurs des Dollars in Berlin nicht so starr sestzuhalten, ist gleichfalls unaussühr- bar. In dem Augenblick der Herabsetzung des Dollar- Kurses an der Berliner Börse würde sofort das Drängen nach der Inflation wieder vinsetzen. Für die Goldkredit bank kann ich viel mehr Kredite bekommen. Wir müssen wieder alle Anstrengungen machen, um für das Ausland exportfähig zu werden. Im Auslände ist doch das Ver trauen aus die deutsche Wirtschaft noch erfreulich hoch. Kurzfristige Auslandskredite sind genug vorhanden, es fehlen uns aber langfristige Auslandsinvestitionen. Diese werden wir erst erhalten, wenn wir aus Grund des Dawesgut achtens eine Stabilität in unserer Wirtschaft erzielt haben werden. Auch die Kredite für die deutsche Landwirtschaft dürfen keine kurzfristigen Kredite bleiben. Um die Inflation zu vermeiden, gibt es keinen anderen Weg, als den Gold umlauf niedrig zu halten. Die einzige Lösung ist die auf Grund des Sachverständigengutachtens. Ich hoffe, daß die Einsicht auf der anderen Sette stark genug ist, um uns einen Schritt In unseren Schwierigkeiten entgegenzukommen. Ich sehe einen solchen Schritt auch auf dem Gebiete der KolonialpoMik. Deutschland darf nicht auf ewig von der Kolonial- wirtschaft ausgeschloffen werden. Ich glaube, daß der Kampf, den wir geführt haben, auch vielen im Auslände die Augen geöffnet hat. Wir sehen Stimmung in der Welt, beherrscht von dem Gedanken, los von dem inter nationalen Haß, zurück zur friedlichen internationalen Arbeit, zum Warenaustausch zwischen den Völkern, der nicht nur einem Lande, sondern allen Ländern dient. Tages-Ehronik. o 75 Jahre Bahnpost. Im Mat 1849 MkrdÄl Son der damaligen Preußischen Postverwaltung auf den Haupt» eisenbahnstrecken in den Bahnzttgen „Speditionslmrearrs* eingerichtet, denen der Bahnpostbetrieb übertragen »vurde. Sieben Jahre später wurde für diese postalischen Einrich tungen die Bezeichnung Eiscnbahnposwurcaus und Eisen bahnpostämter gewählt. Aus ihnen hat sich das heutige Bahnpoftwesen entwickelt. Im Jahre 1875 wurden die Bezeichnungen Bahnpost und Bahnpostamt etn- gesührt. O Nnwctterschäden. Die Gegend südlich des Gebirgs zuges bei Halberstadt wuwde von sehr schweren Wolkenbrüchen u nv Gewittern heimgesucht. Besonders in Mtleidenschaft gezogen wurden Athen- städt und Ströbeck. Die reißenden Fluten, die sich durch die Dörfer wälzten, legten Mauern um, rissen das Pflaster auf und führten Vieh und Inventar mit sich. Die Saaten sind teilweise vernichtet. Menschenleben sind nicht zu beklagen. — Im Hamburger Stadtteil Hamm schlug während eines schweren Gewitters der Blitz in einen Baum ein, unter dem verschiedene Personen Schutz gesuchl hatten. Ein Arbeiter wurde getötet, drei andere wurden verletzt. O DenkmalSweihc in Potsdam. In Potsdam wuvd< ein Denkmal für die Gefallenen des Garde du Corps ent hüllt. Der Feier wohnten die Prinzen Eitel Friedrich Oskar und August Wilhelm bei. Dagegen war der in Potsdam weilende frühere Kronprinz nicht erschienen. Von der politischen Polizei sollen wenige Stunden vor de: Feier acht K o m m u n i st e n , bei denen eine Sprengstoff- ladung, Handgranaten und Pistolen gefunden wurden, verhaftet worden sein. Sie sollen die Absicht gehabt haben, während der Feier ein Attentat zu verüben. O Eine „zoologische" Verlobung. Eine Tollster Heinrich Hagcnbecks, des Mitbesitzers des berühmten Tierparks Stellingen bei Hamburg, hat sich mit einem Sohne Dr. Hecks, dcS Direktors des Berliner Zoologischen Gartens, verlobt. Der Vräulioam ist Besitzer einer bei Marburg belegenen Tierfarm. Bunte Tagcs'Eht-onik. Berti». Bei einem Zusammenstoß zweier Straßenbahn- lüge im Berliner Westen wurden ein Straßenbahnsührer leicht und drei Fahrgäste schwer verletzt. Gumbinnen. Die Stadt Gumbinnen feierte ihr zwci- hnndertjähriges Stadtjnbilänm. Aus diesem Anlaß sand eine Reihe festlicher Veranstaltungen statt. Wien. Der Eigentümer dcS Stadthauses, Altton Eham, wurde von dem früheren Gastwirt Johann Herzog nach kurzem Wortwechsel erschossen. Die Ursache des Mordes soll in Geschästsdifserenzen liegen. Hengstey. Zwei Eisenbahnbeantte tmirden, als sie auf dem hiesigen Bahnhof Vcrmcssungsarbeiten vornehmen wollten, von einem Eilzug überfahren. Der eine war sofort tot, der andere wnrde schwer verletzt. Sport. Im Faltboot auf der Kamnih. Nachdem schon bereits in den Aprillagen dieses Jahres zwei Mitgliedern der Faltbootabteiluug der Touristen-Ber- «inigung „Schwetsstrrne", Dresden, die erstmalige Befahrung der Flöha bet reißendem Hochwasser gelungen war, konnte die Bereinigung an einem der letzten Sonntage einen neuen und schönen Erfolg buchen. Bielen Sportlern dürste die Kamnitz von den wunder vollen Bootsfahrten aus der Ieroinandsklamm, der Wilden Klamm oder auch der Edmundsklamm bekannt sein. Di« Kamnitz auf ihrem ganzen Lause (von etwa Windisch- Kamnitz bis Herrnskretschen) zu befahren, auch dort, wo sie angeblich „unbefahrbar" sein sollte, das war das kühne Ziel des in Dresdner saltbootssportlichen Kreisen recht gut bekannten Otto Heinicke („Schweifsterne", Dresden). Unter Aufwand aller physischen Kräfte wurde die ver wegene Fahrt, unterstützt von drei Klubkameradcn und dem Beifall deutschböhmtscher Zuschauer, auch am Sonntag den 18. Mai glücklich durchgeführt. Wenn auch di« Kamnitz infolge der außerordentlichen Echwirrigkriten, die der Befahrung entgegrnstehen (flache Stellen, reißende Strömung, starke Durchsetzung mit bt«in- blöcken, Holzflößerei usw.) kaum zu einem Paradies sür die Jünger des schönen Faltbootsportes werden wird, so verdient koch diese einzig dastehende Leistung, in den Annalen sächsischen Wassersportes feftgehalten zu werden. Sport ist in erster Linie Selbstzweck und im wilden Wasserstrudel zwischen einsamen, hohen Felswänden, über die nur leise, ganz verträumt das Geläut ferner Glocken hcreindcingt, erlebt der Mensch sein eigenes Ich in seiner ganzen Größe oder auch in seiner ganzen Nichtigkeit. Eiserne Nerven, überragendes Können und nicht zuletzt einen guten Schuß Humvr muß der schon sein eigen nennen können, der ein solche« „Spiel" wagt, da« nur zu leicht «In Spiel mit dem Leben werden kann! — Tschechische Wandersleute brachten uns Deutschen am Landungsstege der Wilden Klamm ostentativ «ine reizende Huldigung dar: die grünübermoosten, von Maiensonnen schein übelflimmerien Sandsteinwände brachen unzähligemale den Gitarren- und Lautenklang unsere« so herrlichen Deutsch' landliedes. . . . Dem „Matador" und den vier passiven Teilnehmern dieser tollen Fahrt — unter ihnen befand sich auch der brkannte Lichtbildner Walter Hahn, Dresden, dem es ge lungen ist, die neroenprickrlndsten Momente aus die Platte zu bannen — wird dieser Tag noch lang« in der Erinnerung hasten bleiben. Erwähnt sei noch, daß sür die Strecke vom Beginn der Bootsfahrt auf der Ferdinandsklamm bis zur Einmündung in die Elbe nur Einsitzer-Faltboote mit gutem Bodenschutz in Frage kommen. Hur RM un<i Lana. Merkblatt sür den 27. unat. Sonnenaufgang 8" ll Nlondaufgang 1" V. Sonnenuntergang 8< ü Monduntergang 1" P 1564 Johannes Calvin gcst. — 1910 Bakteriolog Robert Koch gsst. — 1917 Ende der Schlacht in Flandern und der Doppelschlacht Aisne—Champagne. — 1918 Beginn der Offen sive im Aisne—Marne-Gebiet. Der Umtausch der Schat>anwcisungen. Die Frist, innerhalb der die als Z a h l n n g s m i t t e l v e r w e u- deten Stücke der S ch a tz a uw e i su n g c n deS Deutschen Reiches von 1923 (Goldanleihe), fällig am 2. September 1935, über 0,42 Mark Gold (gleich '/>» Dollar), 1,05 Mark Gold /gleich Dollar), 2,10 Mark Gold (gleich Dollars, 4,20 Mark Gold (gleich 1 Dollar), 8,40 Mark Gold (gleich 2 Dollar), 21,00 Mark Gold (gleich 5 Dollar) znm Nennwert in Nentenmark oder andere gesetzliche Zah lungsmittel umgetausllst werden, wird bis zum 31. Mai 1924 verlängert. Anträge zum Umtausch dieser Stücke In neue, unverzinsliche auf 500, 1000 und 2000 Goldmark lautende Schatzanwcisuugen, die am 1. September 1924 oder am 1. Juni 1925 fällig werden, können bis auf weiteres noch nach diesem Termin gestellt werden. Ein Zwang zum Umtausch der Goldanleihestücke iu andere Zahlungsmittel oder neue Schatzauweisuugcu besteht nicht. Die vorbezeichneten Abschnitte der Goldanleihe bleiben, auch wenn sic von den Kassen des Reichs nicht mehr in Zahlung genommen werden, Lvertpap'erc mit oen daran geknüpften Rechten. —* Der Frllhjahrsjahrmarkt zeigt annähernd wieder das alte Aussehen wie in den glücklichen Zeiten vor dem Kriege. Im Zeichen der Inflation und des Warenmangels schwanden die Budenrelhen und Berkaufsstände von einem Markte zum andern immer mehr und mehr. Heute bietet sich ein wesentlich anderes Bild: Bude reiht sich an Bud« und der Waren, die von jeher aus Jahrmärkten Absatz sanden, gibt es mehr als genug. Ob sich auch eine zahlreiche Käuser- schar einfinden wird? Man möchte das bei dem trostlos trüben Himmel, dem ewig rieselnden Regen und einem verstohlenen Blick auf die eigene, gar nicht mehr protzig aufgebauschte Nentenmarkgeldscheintasche stark bezweifeln. Gestern hielt sich der Verkehr und mit ihm die Kauslust in sehr bescheidenen Grenzen. Rege gekauft wurden nur die bekannten Süßigkeiten und Schleckereien, dann aber auch Fischwarsn, besonders in der seit vielen, vielen Jahren regelmäßig aus dem Plan erscheinenden Seidels Fischbude. —* Die III. Musikalische Andacht behandelt die zweite Bitte dc8 heiligen Vaterunsers «Dein Reich komme!" Tie wird Mittwoch, den 28. Mai abends 8 Uhr abgehalicn werden. WaS will sic nnS künden? Wenn man behauptet, das Vaterunser werde sehr ost ohne innere Anteilnahme des Beters, mehr gewohnheüSgcmäß bei diesem und jenem Anlaß gesprochen, so gilt das ganz besonders sür die zweite Bitten Dein Reich komme! Gibt cS doch so sehr viele Christen, die da meine», durch Taufe, religiöse Unterweisung und Konfirmation seien sie Bürger dcS Reiches Gottes geworden, nun ist» gut. Sie denken nicht daran, daß wir Menschen täglich bis an unser Ende mit Anspannung aller Kräfte uns bemühen müssen, Bürgerrecht in diesem Reiche zn erlangen und darum auch jeden Tag die Bitte nötig haben zn sprechen: .Zn nnö komme Dein Reich!" Wir müssen in uns etwas non der Sehusncht spüre», die die Weisen aus dem Morgculande nach Jerusalem trieb, den König dieses Reiches zu begrüßen. Unsere Brust muß erfüllt sein mit Jubel und Freude, den König, dem kein König gleichet, und sein herrliches Reich im heilige» Liede z» preise». Buße »ud Glaube sind die Grnudgcsümnng der Bürger des Reiche» Gottes. Dieser Gesinnung muß der Lebens wandel entsprechen. Dann stellen sich auch die Segnungen des Reiches Gottes ein: Gerechtigkeit, Friede und Freude. Mit diesen Gedanken wollen wir die Feierstunde durchleben, und so oft wir fernerhin die zweite Bitte des Vaterunsers: Dein Reich komme! beten bescheiden hinzufügen im Geiste: „Dn wollst Dich mein erbarme», in Dein Reich nimm mich auf!" Herzlichen Dank Frau Oberlehrer Fischer und Herrn Holzmüller, die in liebenswürdiger, opferbereiter Weise Mitwirken werde», daß diese ErbanttngSstttnde »»s alle» z» ei»em wahre», inneren Erlebnis werde. Jedermann ist herzlichst eingcladen! P. Hartig, KaMar und Organist. —* Gesetzliche Miete sür Juni 1924. Das Justiz. Ministerium teilt mit, daß die gesetzliche Miete sür Juni 1924 ebenso wie sür April und Mai 1924 in Sachsen 35 o/g der Friedensmiete in Gold beträgt. Hierzu kommt die Miet» zinssteuer. Um hcrvorgetretene Zweisel zu beseitigen, wird noch besonders daraus hingewiesen, daß vom 1. April 1924 ab die Nachschußpfltcht der Mieter ausgehoben ist und daß vom gleichen Zeitpunkt eine Abrechnungspflicht der Ver mieter nur besteht, soweit sie von der Gemeindebehörde in einzelnen, gesetzlich geregelten Ausnahmefällen angeordnet wird. —* Teilweise Aufhebung des Verbotes der Schlag- sahneherftellung. Mit Ermächtigung des Reichsministers sür Ernährung und Landwirtschaft wird über den Verkehr mit Milch vom 30. April 1921 gestattet, vom 28. Mai 1924 an Schlagsahne aus ausländischer Sahne herzustellen und
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