Suche löschen...
Sächsische Elbzeitung : 18.07.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-07-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-193107184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19310718
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19310718
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1931
- Monat1931-07
- Tag1931-07-18
- Monat1931-07
- Jahr1931
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 18.07.1931
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sächsische Elbzeiimg Sächsische Schweiz Bad Schandau, Sonnabend, den 18. Juli 1931 26. Jahrgang 7lr. 166 Schicksalstage des deutschen Volkes Tageszeitung siir die Landgemeinden Altendorf, Kleingießhübel, Kleinhenners dorf, Krippen, Lichtcnhain, Miticlndors, Ostrau, Porschdorf, Postclwilz, Prossen, Naihmamisdorf, Neinhardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wcndischsäüre, sowie für das Gesamtgebiet der Sächsischen Schweiz. Druck und Verlag: Sächsische Clbzeitung Alma Hieke, Inh. Walter Hieke. Verantwortlich: Walter Hieke. Anzeigenpreis (in NM.): Die 7gcspallcne 35 mm breite Pctitzcile 20 Pfg., für auswärtige Auftraggeber 25 Pfg., 85 mm breite Ncllamczcile 80 Pfg. Tabel larischer Satz nach besonderem Taris. Bei Wiederholungen wird entsprechender Rabatt gewährt. Anzeigenannahme für in- und ausländische Zeitungen. FUc eilige Leser. * Reichspräsident y o n H indcnburg empfing den Be- snch des seit einigen Tagen in Berlin weilenden ägyptischen Aubcnmnu^ Fottah Pascha Pahja, der von dem ägyptischen Gesandten in Berlin begleitet war. "... von Danzig hat ihren Diskontsatz von 0 "!'? '^en Lombardsatz von 7 auf 10 Prozent erhöht. Gleichzeitig hat sic die von ihr vorübergehend angevrd- änNchobm^"" """ Diskont- und Lombardkrcdits ivicdcr Nichterscheinen einzelner Nummern Infolge höherer Gewalt, Streik, Aussperrung, Betriebsstörung berechtigt nicht zur Vezugspreiskllrzung oder zum Anspruch aus Lieferung der Zeitung. sie Oesterreich aufgezwungen worden ist, kann es für Deutsch land nicht geben. Denn sie wäre eine Degradierung des Reiches zu einer Macht zweiten Ranges. Eine solche De- mütigung würde Deutschland niemals ertragen. Sie würde zu schweren Erschütterungen im Innern führen, die Mehlich über die Grenzen hinaus Folgen hätten, von denen nicht zu letzt Frankreich getroffen würde. Man hat in den letzten Tagen In Paris am eigenen Leibe erfahren, dah man heute In der Welt nicht mehr ein Land mit einer chinesischen vertt'uVrungcm Erhöhungen^ behalten wir uns das Recht der Nachsordcrung vor. „Unterhaltung und Wissen", „Das llnterhaltungüblatt", leben itli Siandtge Wschenbeuagen. ^ie „„tz jh„ Welt", Illustrierte Sonntagsbeilage: ^even IM Tageblatt für die »i, B-ImnunmchmM» y„nspr.: Bad Schandau Nr. 22. - Drahtanschrift: Elbz-itung Bad Schandau. In einem Bericht des diplomatischen Korrespondenten „Daily Herald" aus Paris heißt es, die Aufgabe der Londoner Konferenz sei auf wirtschaftliche Fragen beschränkt. Die Erörterung politischer Fragen werde aus der Londoner Diskussion ausgeschaltet sein. Infolgedessen wollten die Franzosen sie mit den Deutschen in Paris erörtern. Wenn in Daris eine Vereinbarung erreicht ist, so schreib! der Korrespondent, ist alles in Ordnung, wenn nicht, dann sind die Aussichten der Londoner Konferenz nahezu hoff nungslos. Allerdings schien am Donnerstagabend etwas mehr Hoffnung auf eine Vereinbarung zu bestehen. Die Franzosen zeigen Neigung, nicht bis zum Aeußcrsten zu gehen. Sie haben sich einverstanden damit erklärt, keine „Nachdem die Reichsregierung die notwendige» Rias;- nahmen getroffen hat, um den Gefahren zu begegnen, die aus den schweren Erschütterungen des deutschen Geld- und Kre ditsystems drohen, ist mir nun die Möglichkeit gegeben, den von mir schon in meiner letzten Rundfunkrede zum Ausdruck gebrachten Wunsch nach einem persönlichen Meinungsano lausch mit den französischen Staatsmännern zur Durchfüh rung zu bringen. Der Herr Reichsaußenmlnister und ich fahren nach Paris mit dem festen Willen, in einen offenen gegenseitigen Meinungsaustausch einzutrclen, dessen Ergeb nis. wie ich Hosse, den Weg für eine vertrauensvolle Zusam menarbeit frcimacheu wird. Die bevorstehende Aussprache kann um so fruchtbarer sein, als wir gleichzeitig Gelegenheit haben werden, auch mit dem englischen Außenminister und dem amerikanischen Slaalssekretär zufammenzukommen. von Paris werden wir aus eine Einladung der englischen Regierung nach London weitersahren, um den begonnenen Gedankenaustausch dort sorlzusehen. Ich Hosse, das; diese persönlichen Fühlungnahmen zur Klärung der Lage beitra gen und einen sichtbaren Beweis internationaler Solidari tät geben werden." hauptaussprache nm Sonntag Paris, 18 Juli. Zum Empfang des Reichskanzlers und des Neichsau- ßenminisiers werden am Nordbahnhos anwesend sein: Mini sterpräsident Laval, Außenminister Briand, Untcrstaatssc- kretär Francois Poncet und der Generalsekretär im Außen ministerium, Philippe Berthelot Das Programm für den deutschen Ministerbesuch in Paris ist wie folgt vorgesehen: Nach Ankunft des Nordexpreß begeben sich der Reichskanzler Dr. Brüning zu einem ofsi- ziellen Besuch zum Ministerpräsidenten Laval und Reichs- außenmmistr Dr. Curtius zu Außenminister Briand. Um 4,30 Uhr beginnt die deutsch-französische Konferenz. Am Sonntagvorniiltag um 10 Uhr findet die allgemeine Konfe renz unter Teilnahme der französischen und deutschen Mini ster, des englischen und des amerikanischen Staatssekretärs und des italienischen Außenministers statt. Um 1 Uhr mit tags gibt Ministerpräsident Laval zu Ehren der auswärtigen Staatsmänner ein Frühstück und am Sonnatagabend gibt Außenminister Briand ein Diner am Oai d'Orsay. SorMmig ösx Lrermächtekonserenz Ministerpräsident Laval hat mit Kriegsminister Ma- gmot, Finanzminister Flandin und Kolonialminister Rey naud verhandelt. Um 11.15 Uhr begannen bei Minister präsident Laval Besprechungen, an denen teilnahmen: Finanzminister Flandin, Staatssekretär Stimson, Staats sekretär Henderson, der amerikanische Botschafter Edge, der englische Botschafter Tyrrell, sowie van der amerikanischen Botschaft Botschaftsrat Mar'mner und Peil Im Verlauf der Besprechungen sind diese vom französi schen Ministerpräsidenten über die Reise des Reichskanzlers Dr. Brüning uno des Neichsaußenminisicrs Dr. Curtius nach Paris unterrichtet worden. Stimson und Henderson wurden ebenfalls in Kenntnis gesetzt über die vom franzö sischen Ministerrat vorgenommene Prüfung der Finanzkrise in Deutschland. Mauer gegen gewaltige politische oder wirtschaftliche Er- schütterungen von außen her abriegeln kann. Das muß Paris zu denken geben. Ruhe und Friede in der Welt und eine Wiedergesundung der Wirtschaft kann es nur geben, wenn alle Großmächte ausnahmslos In einer Reihe mit gleichen Rechten und gleichen Pflichten sich ihrer Verantwortung für die ganze Menschheit bewußt sind und danach handeln. Darum: Kein Versailles, sondern ein wahrhaftiges Locarno! F. M. Kein Versailles! „Paris soll nicht Versailles sein!" Mit diesen ver- helßungsvollen Worten empfängt die große Pariser Presst am heutigen Sonnabend den deutschen Kanzler und den deutschen Außenminister. Es ist zum ersten Male in der Geschichte, daß ein deutscher Kanzler Frankreichs Metrouole betritt. Und dieses historische Ereignis vollzieht sich in einer Stunde schwerster deutscher Not, in der vielleicht schwersten deutschen Stunde seit Versailles. Getrieben von der Not des Augenblicks und unter der Last der Verantwortung für d» zukünftige Entwicklung der Geschicke des Reiches setzen sich die deutschen Minister mit den Führern Frankreichs an den Verhandlungstisch, um zu hören, unter welchen Voraus- setzungen der Nachbar im Westen bereit ist, zu fachem Test an der großen Sanierungsaktion für das ausgeblutete Reich teilzunehmen. Nur ein Tor kann glauben, daß bei dielen Auseinandersetzungen die Waffen gleich verteilt sind, kann sich einreden, daß der Franzose auf Anhieb mit einem schar manten Lächeln seine dicke Brieftasche öffnet, um sein Scherf- lein zum Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft beizutragen. Wir müssen den harten Tatsachen ins Auge sehen: Reichskanzler Dr. Brüning geht einen schweren Gang. Er geht einen steinigen Weg, besät mit Hindernissen aller Art. Er muß Felsblöcke überwinden, die ihm chauvinistische Deut schenfresser an der Seine in den Weg gerollt haben, er muß Fußangeln meiden, die ihm politische Intrigen gelegt haben und er muß durch das dichte Gestrüpp des ungeheuren Miß trauens in Frankreich gegen alles, was deutsch heißt. Was die Mission der deutschen Minister in Paris so außerordent- lich erschwert, ist die Tatsache, daß die Franzosen ganz genau wissen, daß keine Finanzmacht auf dieser Erde bereit ist, dem armen Deutschland ausreichende Hilfe zu geben, wenn nicht durch eine Einspannung der französischen Geldinter essen die Sicherheit für eine ruhige Entwicklung in Deutsch land und darüber hinaus in ganz Europa gegeben ist So liegen die harten Tatsachen, die es jetzt zu meistern gilt Die sranzösische Presse empfängt den Reichskanzler mit den Worten,. Paris soll nicht Versailles sein", sie empfängt ihn aber auch mit einem „Sanierungsplan", der in sechs Punkten die französische» Forderungen darlegt. Ein kurz fristiger Kredit von 500 Millionen Dollar soll zur Nvten- deckung sofort eingeräumt, aber durch eine internationale Anleihe in gleicher Höhe sobald als möglich abgelöst werden. Zehn Jahre sollen zur Amortisation ausrcichen und die Verpfändung der deutschen Zölle die Sicherheit bieten. Ein Komitee der BasclerZahlungsbank soll die Verwendung des Anleihcbetrages überwachen und auch ein Aufsichtsrecht über die künftigen Anleihen des Reiches, der Länder und Kom munen erhalten. Deutschland soll darüber hinaus seine Finanzen energisch reformieren und die Budgets dem Völ kerbund vorlegen. Es soll sich verpflichten, nach Ablauf des Schuldenfeicrjahres die Zahlungen nach dem Poung-Plan wiederaufzunehmen und mit den Anleihegebern eine Art „politischen Waffenstillstandes" auf zehn Jahre unter Zusiche rung der absoluten Gegenseitigkeit abschließen . . .1 Dieses von der Pariser Presse entwickelte Programm ist nicht amt lich, aber man weiß in Berlin, daß diese Presseäußerungen auf gewisse Anregungen von amtlicher Seite zurückzuführen sind. Diese dürre Aufzählung zeigt uns zur Genüge, welch gewaltige Arbeit in den kurzen Stunden bis zum Beginn der großen Londoner Mächtekonferenz zu leisten ist, die den Schlußstrich unter diese schauerliche Epoche der Irrungen und Wirrungen Europas setzen soll. Wir möchten zunächst glauben, daß das ganz unmögliche Programm, das In Paris veröffentlicht wurde, tatsächlich, wie man in diplomatischen Kreisen annimmt, im wesentlichen nur ein taktisches Ma növer darstellt, um der französischen Regierung einen Rück halt zu geben nach der bewährten Methode, daß Im Ver- laufe der Verhandlungen gezeigte Nachgiebigkeit In der Welt einen guten Eindruck macht, an der Sache selbst aber immer noch genug übrigbleibt, um sie als gutes Geschäft bezeich nen zu können. Die Franzosen sagen selbst, daß Paris kein Versailles werden soll. Deshalb darf es auch nicht zu einem Diktat kommen, das nach dem berühmten Muster ungeheure Aus wirkungen haben würde und die ganze Welt in neue Ver wicklungen größten Ausmaßes stürzen müßte. Eine Kon trolle der deutschen Finanzgebarung durch das Ausland, wie Nach Paris unterwegs Berlin, 18. Juli. Reichskanzler Dr. Brüning und Relchsaußenministcr Dr. Curtius sind mit den Herren ihrer Begleitung Freitag abend um 10 Uhr mit dem fahrplanmäßigen Nordexpreh nach Paris abgefahren. Auf dem Bahnhof Friedrich-Straße hatten sich außer einer großen Menschenmenge der französische Botschafter de Margerie, der englische Botschafter Horace Rumbold mit dem Botschaftsrat Newton, ferner Staatssekretär Dr. Pünder und eine Reihe von Herren des Auswärtigen Amtes zur Verabschiedung eingefunden. Während der Reichskanzler und der Reichsaußenmlnister für einige Augenblicke den Photographen und Filmoperateuren zur Verfügung stan den. wurden ihnen aus der Menge herzliche Wünsche zuge- rufen. Botschafter von Hösch fährt dem Reichskanzler entgegen Paris. 18. Juli. Botschafter von Hösch reist In Begleitung von Gcsandt- chaftsrat Dumont Sonnabcndvormittag nach der französi- chen Grenzstation Ieumont, um dort den Nordcxprcß mit >en deutschen Staatsmännern zu erwarten und zusammen mit ihnen die Reise nach Paris zurückzulegen. Die Delegation besteht, wie berichtet, aus dem Reichs kanzler Dr. Brüning, dem Außenminister Dr. Curtius, Staatssekretär von Bülow, Staatssekretär Scheffer vom Neichssinanzministerium und Ministerialdirektor von Krosigk vom Neichsfinanzministerium. Zur persönlchen Verfügung )es Reichskanzlers geht Ministerialrat Feßler von der Reichs kanzlei, zur persönlichen Verfügung des Außenministers Geh.-Nat Neinebeck vom Auswärtigen Amt mit. Die De legation wird außerdem begleitet für Paris durch den Gra sen Saurina (Presseabteilung der Neichsregierung), der für das Auswärtige Amt mitreist, und für London durch den Legationsrat Baron von Plcssen. Die Reichsbank hat den Geh. Nat Vocke mit ihrer Vertretung betraut Schließlich gehört noch der bewährte deutsche Dolmetscher Dr. Schmidt zur Delegation. Da an einigen Stellen bezweifelt worden ist. daß die französische Negierung überhaupt eine förmliche Einladung an die deutsche Neichsregierung für die Pariser Verhand lungen gerichtet hat, sei hervorgehoben, daß eine offiziell gehaltene Einladung aus Paris vorliegt. Die letzte Aussprache »ar der Reise Unter dem Vorsitz des Reichskanzlers und unter Be teiligung des Reichsbankpräsidenten befaßte sich das Neichs- kabinctt am Freitag in eingehender Aussprache mit der ge- samtpolitischen Lage. Im Hinblick aus die Abreise der deutschen Delegation nach Paris und London wurden diejenigen wirlschasls- und finanzpolitischen Maßnahmen grundsätzlich beschlossen, die für die nächste Zukunft erforderlich sein werden. Nähere amt liche Mitteilungen hierüber folgen gesondert. Im gleiche» Zusammenhang wurden diejenigen Pro bleme durchgesprochen, die mir der bevorstehenden politischen Aussprache iki Paris und der ab Anfang kommender Woche »i London stattfindeiiden internationalen Konferenz zusam menhängen. Bei der Bedeutung der bevorstehenden politischen Ver handlungen bleiben die übrigen Reichsminister in Berlin versammelt. Das Neichskabinett unter Leitung des Vize kanzlers und Reichsministers der Finanzen, Dietrich, wird durch de» Staatssekretär in der Reichskanzlei Dr. Pünder m ständiger Fühlung mit der deutschen Delegation bleiben Ane Erklärung des Reichskanzlers , . ^aAskanzler Dr. Brüning übergab der Presse kurz vor ferner Abreise nach Paris folgende Erklärung'
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite