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Sächsische Elbzeitung : 14.05.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-05-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-193205141
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19320514
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19320514
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1932
- Monat1932-05
- Tag1932-05-14
- Monat1932-05
- Jahr1932
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 14.05.1932
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Tageblatt für die MrnhSU b,e amilichen Bekannimachungen für vcn Sladirai, das Amisgcrlchi, Kas Hauptzvllamt Bad Schandau und daS Finanzamt Sebnitz, — Bankkomo: Sladlbank Bad Schandau Nr, 12, — Postscheckkonto: Dresden 33 327, Arrnspr,: Bad Schandau Nr. 22. — Drahtanschrift: Elbzcitung Bad Schandau. Erscheint läßlich nachmittags Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Hrzugspreis: frei Haus monatlich 1,8ä RM. lcinschl. Trägcrgcldl, für Selbst abholer monatlich 1,6ö NM., durch die Post 2,IM NM. cinschl. Bestellgeld. — Einzelnummer IN, mit Illustrierter 1ö Pfg. — Bei Provnklionsvcricncrmigcn, Lrhöhunge» der Löhne und Matcrialicnprcise behalten wir nns das Ncchi der Nachforderung vor. Sächsische Schweiz Tageszeitung für die Landgemeinden Altendorf, Nlcingicßhübcl, klcinycnncra- dors, Grippen, Lichtcnhain, Mitlclndors, Ostrau, Porschdors, Posteiwitz, Prossen, Nathmannsdorf, Neinharvtsdors, Schmilka, Schöna, Wallersdorf, Wcndischfähre, sowie für das Gcsamigcbict der Sächsischen Schweiz, Druck und Verlag: Sächsische Elbzciiung Alma Hieke, Inh. Waller Hieke. Verantwortlich: Waller Hieke. Anzeigenpreis (in NM.): Die /gespaltene 3i> mm brciic Pciiizcile 20 Pfg., siir answäriigc 'Auftraggeber 2', Pfg., 85, mm breite Oicklamczcile 8g Pfg. Tabel- larischcr Satz nach besonderem Taris. Bei Wiederholungen wird entsprechender Rabatt gewährt. Anzeigenannahme für in- und ausländische Zeitungen. Gtändiae Wochenbeilaaen: "Unterhaltung und Wissen", „Ooü Llnterhattungsblatt", Das Leben im .Sierra» und ihre Welt", Illustrierte Sonnig L-kven IM «ichierschcink» einzelner Nummern insolgc höherer Gewalt, Streik, Aussperrung, Betriebsstörung berechtigt nicht zur Bczugspreiskürzung oder zum Anspruch auf Lieferung der Zeitung. Ar. 442 Bad Schandau, Sonnabend, den 44. Mai 4S32 76. Lahrgang Deutsche Wussten Wir alle stehen an diesem Pfingslcn des für unser Volk w schickfalschwcren Jahres noch unter dem Eindruck der Er eignisse in den vergangenen Wochen. Die hohe Beteiligung aller Bolksschichten an den verflossenen Wahlen hat gezeigt, ein wie reges Interesse heute jeder einzelne an den Geschicken unserer Nation nimmt. Wenn dadurch auch zweifellos die politischen Leidenschaften bis zur Siedehitze getrieben wur den, was nicht selten sogar in entsetzlichen Bluttaten seinen Niederschlag fand, so bezeugt doch diese Tatsache, dass die Einsicht Allgemeingut geworden ist, das; das Schicksal des Vaterlandes zugleich auch das Schicksal des einzelnen ist, mit dem er auf das engste verbunden ist und Wiederaufstieg oder Untergang zu teilen hat. Durch den schweren Winter haben mir uns unter Aufbietung aller Kräfte und unter höchster Anforderung an die Opferbereitschaft aller, die noch etwas zu opfern haben, mit Gottes Hilfe hindurchgcbracht. Doch auch das Frühjahr hat uns kaum eine merkliche Erleich terung herbeigeführt, und nach wie vor liegt unsere Wirt schaft im Argen, und besteht die ungeheure Zahl derer, die in den besten Jahren ohne Arbeit kümmerlich ihr Leben fristen. Draußen an den Stätten der großen Politik ringen unsere Staatsmänner um die Lösung der beiden für uns lebenswichtigsten Fragen, Abrüstung und Reparationen; in der Heimat aber herrscht unablässig Haß und Zwietrachl. Der Ruf nach Einigkeit, auf allen Seiten erhoben, ist unge hört verhallt, und, wenn wir ehrlich sind, werden wir zugeben müssen, daß sich diese Einigkeit auch in absehbarer Zeit nicht wird Herstellen lassen. Donn die Gegensätze, die sich in unse rem Volke so unheilvoll auswirkcn, sind nun einmal nicht nur innen- oder wirtschaftspolitischer Natur, sondern sie liegen in dem Unterschied der Weltanschauungen begründet. Eines läßt sich bei objektiver Betrachtung der Dinge in unse rer politischen Entwicklung immerhin begrüßen, daß sich ge mäß den weltanschaulichen Unterschieden klare Fronten ge bildet haben, die nunmehr wohl den Kampf um die inner- politisck)e Entscheidung werden antreten müssen. Die Ergebnisse der letzten Wochen haben noch eine an dere bedeutsame Tatsache gezeitigt, an der niemand wird vorübergehen können; die Tatsache nämlich, daß sich immer drängender in den weitesten Kreisen unseres Volkes ein ent schiedener nationaler Widerstandswille erhebt, der laut und gebieterisch die Lebensrechte eines freien Volkes fordert. Ob die Bewegung, in der dieser Wille sich zu verwirklichen strebt, dazu geeignet ist, das ist eine Frage rein parteipoli tischer Art und soll hier nicht erörtert werden; aber das Vor handensein solcher Kräfte überhaupt kann nur jeden mit dank barer Freude erfüllen, der aus göttlicher Berufung heraus sein Vaterland liebt und ihm in hingebcnder Treue dient. Das Erstarken dieser Kräfte wird auch den Teil des Aus landes aufhorchen lassen, dessen ausienvolitiicbes Nroaramm auch heute noch daraus beruht, uns, ein Volk vou sechzig Millionen, uns, das Volk der Dichter und Denker, aber auch das Volk der Technik und der Industrie für alle Zeiten in Knechtschaft am Boden zu halten. Zu diesem Zeitpunkt feiern wir nun Pfingsten in deut schen Landen. Diese Feier darf nicht nur in der Erinnerung bestehen an jenes große Ereignis, da der Geist Gottes, der heilige Geist, Besitz ergriff von den Jüngern des Herrn, da sie ihre gewaltige Aufgabe begannen, das Evangelium von Jesus Christus in die Welt hinauszutragcn, und die erste christliche Gemeinde gegründet wurde. Pfingsten will uns darauf Hinweisen, daß dieser Geist, der damals die ersten Christen beseelte, der sich die ganze Welt erobert hat, auch heute noch vorhanden ist und in unserer Zeit mitten unter uns lebt und wirkt. Zwar können mir ihn nicht mit Augen sehen, mit Händen fassen; denn Geist ist seinem Wesen nach etwas nicht Greifbares, Sichtbares, er bedarf, um überhaupt Eingang in unsere Vorstellungswelt zu finden, immer der Materie, durch die er wirkt und sich offenbart. Die Materie nun, deren sich der Geist bemächtigt, ist der Mensch, Darin beruht die Größe des Menschen, das erhebt ihn über alle anderen Schöpfungen Gottes in der Natur hinaus, daß er Träger des Geistes ist. Zugleich erwachsen ihm hieraus aber auch eine ungeheure Verantwortung und die Quelle all seiner Leiden. In die freie Wahl des Menschen ist es gestellt, welck-en Geist er in sich aufnehmen will, de» Geist des Guten oder des Bösen, des Wahren oder des Falschen, den Geist Got tes oder den des Unglaubens. Jeden Geist aber müssen wir vorerst begreifen, gedanklich erfassen, ehe er von uns Besitz ergreift, unser Ich gestaltet und unser Dasein und unsere Lebensführung formt. Das ist die große Tragödie in der Menschheitsgeschichte, daß der Mensch, mit Schuld beladen, nicht mehr den Geist Gottes verstand und sich darum immer mehr von Gott entfernte. Darin liegt auch der tiefste Sinn der Sendung Jesu Christi, daß er durch seinen Opfertod menschliche Schuld tilgte und dadurch der Mensch wieder die Fähigkeit erwarb, sich Gatt zu nähern, seinen Geist zu begrei fen und in licl> aufzunehmen. Zwei Bedingungen sind frei lich unerläßlich, um zu diesem Ziel zu gelangen, die göttliche Gnade und der unerschütterliche Glaube des Menschen an diese Gnade. Das Leben des wahren Christen gipfelt in dem Gebet um die Gnade, Gottes Geistes, des heiligen Geistes teilhaftig zu werden und sich diesen Geist zu erhallen. Was für den einzelnen gilt, bezieht sich auch in dcm- selben Maße für unser Volk. Auch durch unser Vaterland jchallt mahnend die Stimme des Propheten: „Land, Laud höre des Herrn Wort!" Keine naüonaie Wiedergeburt ist möglich ohne die innere Wiedergeburt des deutschen Volkes, der deutschen Seele in Gott. Wir müssen wieder zu rückfinden zu den Wurzeln unserer Kraft, die in den beiden Grundbegriffen Gott und Vaterland verankert liegen. Wenn sich deutsche Ehre, Wahrheit, Lauterkeit und unendliche Liev« , u Volk und Vaterland sich beseelen lassen von dem heiligen Beist Gottes, dann hat schon zu allen Zeiten in der Ge- ichichtc die deutsche Nation sich aus dem Staube der Ernie- origung zu neuer kraftvoller Größe erhoben. Diese Vor aussetzung kann nicht allein durch das Zutun einzelner Män ner oder Parteien erreicht werden, daran muß das ganze Volk in allen seinen Schichten und Berufen arbeiten, jeder an seinem Platze. Möge dem Pfingsten, das wir heute begehen, «inst ein anderes Pfingsten folgen, an dem ein einiges deutsches Volk seine Hände im Gebet gen Himmel erlwbt: „Komm heiliger Geist, kehr' bei uns ein!" Lm ilcs KiWWNMM Bertin. Der den christlichen Gewcrlschnsicii nahestehende „Pvlitisch-gewcrlschnsiliche Zeitnngsdienst" veröffentlich. Ein zclhcitcn über den Inhalt einer angeblich ini Ncichofinanzmi nistcrinin ansgcarbciletcn neuen Nvlvervrdnnng. Die Bur schlage sehen nutzer einer Heranziehung der Beamten siir Mi senstcncr eine Verdoppelung der Grnndbcirägc der Bürger sirue nns der Verordnung des Reichspräsidenten vum I. De zcmbcr 1030 vor. Die beiden Posten seien siir die Uebcrwcisnng an die Gemeinden vorgesehen. In diesem Zusnmmenhnnge hnbe sich nuch das Reichssinnnzmiiiistcrjum mi, den .Kürzungen in der Sozialversicherung beschäftigt. Tie Vorschläge enthielten eine allgemeine durchschnittliche .Kürzung der 'Arbeilslvseiimitcr stiiluing, gleichgültig, ob sie an Hnnptmiicrstühminsempfänger, .Krisennnlcrstühnngscmpfnnger oder Wohlsnhrtscmpsnngcr ge leistet werde, nm 20 Prozent. Darüber hinaus soll die Be diirftigleitspriisung in der Arbeitslosenversicherung eingesührt werden. Auch die bisherige Hilse für den Sleintvhlenbergbau durch die Befreiung der Arbeitgeber und Arbeitnehmer von den Beiträgen für die Arbeitslosenversicherung solle eingesteM wer den, so daß vom Juni an der Bergbau wieder beitrngspslichng werde. In der Invalidenversicherung sei eine allgemeine .Kür zung der Renten vorgesehen. Verordnung des Reichspräsidenten über die Anpassung der Vcrinögcnstcncr, Erbschastsstencr und Gruudcrwerbs- steucr an die seit Januar 193t eingctretenen Wert- riickgäugc. Bertin. DaS Rciehssinanzministerinm teilt mit: Tie Per ordnung des Reichspräsidemen zur Anpassung der Vermögen steuer, Erbschaftssteuer und Gi'nndcrwcrbssicncr an die sei, dem l. Januar NM eingetrelenen Wcrtriickgänge ist nunmehr er gangen. Sic siel» ans dem Gebiet der Permögenstcucr siir daS Rechnungsjahr M32 einen einhcillichen Abschlag von der Steuer selbst, und zwar in Höhe von 20 v. H. des an sich maßgcben Für eilige Leser. * Das Rcichsläbincii hat gestern die Beratungen über den R c i ch s h a n s h a I i und die damit zusammenhängenden Wirlschasissragen fortgesetzt. In Regiernngskrciscn hofft man, die Arbeite» bis Donnerstag nach Pfingsten abgeschlossen zu haben. Der Haushalt wird alsdann dem Haushallausschnsi des Reichstages zugeleuel, der am 23. Akai znsammentrelen wird. Eine Emscheidnug über die Besetzung der verwaisten Minister posten ist vor Pfingsten nicht mehr zu erwarten. Der Reichs kanzler wird voraussichtlich einen ziveitägigen Erholungsurlaub nehme». * Am IreuagnachmiUag ha, zwischen Reichskanzler Brü ning und dem sächsischen Ministcrpräsidcme» Schieck eine Besprechung statigcsuudeu, die sich, wie verlautet, im weseutli cheu um sächsische Wirlschastssrageu drehte. * Der Berliner Polizeivizepräsidcnt Dr. Weitz Hal, wie verlautet, gegen Dr. Goebbels Strafantrag gestellt, da er sich durch eine während der Vorgänge im Reichstag gefallene Aenszcrnng Dr. Goebdels beleidigt fühlt. * Wie TU. ersühri, ist das Befinden des schwer erkiankicn Geheimrats .kahl so besorgniserregend, daß mit dem Schlimmsten gerechnet werde» mutz. * Der Ches der Marinclciumg, Admiral Dr. h. e. Rae- de r, weilt zur Zeit in -kiel. Er hatte die Absicht, über Pfingsten in .kiel ;» bleibe», erhielt jedoch gestern die Nach rieht, das; seine Ai »Iler gestorbc» sei. Erst vor wenige» Wo che» Hal Admiral Raeder seine» Vater verlöre». * Zu der Schueidemiihler Meldung über Ausstellung einer polnischen Reservearmee im Korridor nnd die Modernisie rung der Bewassnnug gewisser polnischer Verbände teilt der Oberprüsidenl der Grenzmark Poscn-Wcstprcnßen mit, das; bei ihm keine Bestätigung siir diese Meldung vorliege. * Der frühere k ö n i g v o n S p anie n , verlaus Malla in Afarseille ankam, wurde, als er deu Dampfer „Strailhaird" verlies:, vou einem spanischen 'Arbeiter lätlich angegrissen. Der Angreifer wurde verhaftet. den Slcuerbctragcs vor. Die Herabsetzung verteilt sich gleich mässig aus die einzelnen Vcrmögcnsleücrraten. Ans dem Gcbieic der Erbschastsstencr, bci dcr die Einhciis- wcric lediglich für den Grundbesitz eine Rolle spielen und int übrigen eine Stichtagbcwcrtnng, das heißt eine Bewertung nach den Verhältnissen am Todestag erfolgt, werden in den Fällen, in denen die Steuerschuld im Kalenderjahr l!>32 entsteht, die für ocn Grundbesitz maßgebenden Einhcitswcrtc um 20 v. H. gesenkt. Ebenso wird bci dcr Grundcrwcrbsstcucr in dcn Fällen, in denen die Steuerschuld im Kalenderjahr 1!»32 ent steht und dcr EinhcitSwcri in Betracht kommt, von einem nm 20. v. H. niedrigeren Wert ausgcgangcn. Hinsichtlich dcr am 20. Mai 1032 sälligcn Vcrmögcnslcuer- ratc ist solgcndcs zu beachten: l. Wer scincn Vermögcnstcncrbcschcid UM bcrcits crhal- lcn Hal. crhäli keine besondere neue Mitteilung, sonder» Hal ohne weiteres die ans Seite 1 »nle» des Vermögem'tcucrbc- schcids bezeichnete Vicrleljahrszahlnng für >032 »m 20 v. H. zn lürzcn. Sind ans dem Jahre UM noch Nachzahlungen zu cnt- richlen oder werden auf die Mairatc Ncbcrzahlnngcn augcrech- uei so ändcrl sich die am 20. Alai 1032 tatsächlich zu entrich tende Zahlung entsprechend. 2. Eine große Anzahl von Steuerpflichtigen werden in den nächsten Tage» ihre» Vcrmögensleiicrbcschcid UM erhalten. Hier wird die Senkung nm 20 v. H. bereits im Permögenstcucr bcschcid berücksichtigt werden. Da die Finanzämtcr angcwiescn sind, in dcn »ächslcn Ta gcn »och »ichl erhält, kann die a» sich am 20. Mai 1032 zu eni- richwndc VoranSzghlimg ohne weitere,! Antrag nm 20 v. H. kürze», soweit ihm nicht im Einzelsall bereits Stundung ge währt ist. Da sei Finanzämter angewiesen sind, in den nächsten Ta gen noch eine möglichst große Anzahl von Steuerbescheiden zur Absendung zu bringen, dies aber nicht überall bis znm 20. Alai durchgesührt sein wird, werden ansnahmswcise Zuschläge nicht erhoben werden, wenn die Slencrpslichtigcu ihre Vcrmögen- slenerzahlnng bis zmn 23. Mai 1032 entrichten. Der Meros Sesterreichs Das Schreiben an den Völkerbund Wien, 11. Mai. In dem vom Bundeskanzler Buresch an den Gencral- sekretar des Völkerbundes abgesandten Schreiben heißt es: Da die geplanten internationalen Aktionen voraussichtlich erst im Laufe von Monaten realisiert werden könnten, müsse die Regierung die sich aus der Lage ergebenden Folgerungen ziehen; denn die Deviscnlage dränge zu neuen Entscheidun gen. Oesterreich könne entweder die verringerten Devisenvor räte wie bisher aufbrauchen oder einen neuen schritt unter nehmen. Die Einstellung der Zuteilung von Devisen für den Dienst der Auslandsschulden könne für das Ansehen Oester reichs sehr nachteilig sein, wenn nicht maßgebende Stellen, insbesondere des Völkerbundes, solche Maßnahmen als ge rechtfertigt anerkennen. Auch der andere Weg ist äußerst be- deutlich, da die Devisenbestände der Nationalbank zu einem bedeutenden Teil aus kurzfristigen Krediten der Bank von England und der BIZ bestünden. Wenn dieser Deoisenvorrat in der nächsten Zeil vollständig verbraucht würde, wäre nicht nur die Kreditrückzahlung unmöglich, sondern der für die österreichische Bevölkerung lebenswichtige Import könnte be droht sein. Das Schreiben schliefst mit der Erwartung, daß der Völ kerbund und sein Finanzkomitce Oeslerreich seinen Rat in einer so ernsten Stunde nicht versagen werden. Da die Kre- dikempfehlungen zu keinem positiven Erfolg geführt hüllen, sei die Beratung mit dem Finanzkomilee für Oesterreich drin gender als je. Die Regierung erwarte daher, das; das Fi- nanztömitee so rasch wie möglich zusammeulreken werde.
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