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Sächsische Elbzeitung : 12.12.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-193412120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19341212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19341212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1934
- Monat1934-12
- Tag1934-12-12
- Monat1934-12
- Jahr1934
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 12.12.1934
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Sächsische Elbzeitung Tageblatt für die Dic Sächsische Elbzcituiig citthäll die amtliche» Beka»»i»inch»»gc» des Stadt- ials zu Bad Schandau, dos Haiiptzollnmts Bad Schandau und des Fi»a»zai»IS Del^ Iiitz. H c i »i a t z c i t » » g sür Bad Schandau >uil sciucii Ortsteile» Ojtra» und Poslcl- nuh und dic Landgemeinde» Alteiidors, Goßdors mit Kohlmühlc, Kleingießhübel, strippen, Lichlenhai», Mitteliidors, Porschdorf, Prossen, Rathmannsdorf mit Plan, Rcinhardtsdorj, Schmilka, Schöna, Wallersdorf, Weudischscihrc. Lruck und Verlag: Sächsische Elbzeitung, Alma Hieke, Inh. Waller Hieke, Bad kchandau, Zaukenstr. '134. Fernsprecher 22. Postscheckkonto: Dresden Nr. 33 327 Hemelndegirokonto: Bad Schandau Nr. 12. Geschäftszeit: wochentags A8—18 Uhr. Sächsische Schweiz Die Sächsische Elbzeuung erscheini an i-.ocm Wochentag nachmittags 4 Uv> Bezugspreis: monatlich frei Hans 1.8b RM. feinschl. Botengeld), für Selbst abholer monatlich 1.6b RM., durch die Post L.VO RM. zuzügl. Bestellgeld. Einzel nummer U> RPf., mit Illustrierter 15 NPs. Nichterscheinen einzelner Nummern und Beilagen infolge höherer Geivalt, Betriebsstörung usw. berechtigt die Bezieher nicht zur Kürzung des Bezugspreises oder zum Anspruch aus Lieferung der Zeitung. Anzeigenpreise: Der Raum von 1 mm Höhe und 46 mm Breite kostet 7 NPs., im Tcxtteil 1 nun Höhe und 90 mm Breite 22F RPf. Ermäßigte Grundpreise, Nach- lässc und Bcilagengebühren lt. Anzeigenpreisliste. Erfüllungsort: Bad Schandau Ständige Wochenbeilagen: „Unterhaltung und Wissen", „Das Unterhaltungsblatt", „Oie Frau und ihre Welt", „Neue deutscheZugend", Illustrierte Sonntagsbeilage: „Oas Leben im Bild" 78. Jahrgang Bad Schandau, Mittwoch, den 42. Dezember 4834 Rr. 289 Nationalsozialismus und Wehrmacht Berlin. Nm Dienstagabend sprach in Berlin im Ossiziers- kasino des WachrcgimcMs der Leiter der^lbtcilung Inland des Aeilllswehrministeriums, Major Förls ch^zor zahlreichen Presse- Vertretern und Führern der SA. nnd SS., des Arbeitsdienstes und der Hitlerjugend über das Thema: „Die Wehrmacht im neuen Reich". Major Förtsch ging insbesondere davon ans, daß trotz aller Erklärungen eine gewisse Anslandsprcssc sich immer wieder mit dem Verhältnis der Wehrmacht znm National sozialismus bcsassc und zum einen Mal behaupte, daß der größte Gegner des Nationalsozialismus in Deutschland die Wehrmacht und ihre führenden Generäle seien, zum anderen Male wiederum dic Meinung ausdrückc, dic Wehrmacht sei restlos im national- iozialistischcn Sinne politisiert und dadurch ihrer Schlagkraft ver lustig gegangen. Nicht allein aus Böswilligkeit und Sensations lust würden derartige Meinungen kolportiert, sondern auch aus dem Unvermögen heraus, die Wehrmacht und ihre Stellung im uencn Staat zn verstehen. Man versuche, wie im alten Staat dic Wehrmacht zu einer Sphinx zu stempeln, zu einer unbestimm baren Größe, von der man nicht wisse, wo sie eigentlich stehe. Major Förtsch gab dann einen Abriß der Entwickelung und der Grundlage der Wehrmacht, wies daraus hi», daß nach 1918 im Weimarer Staat infolge des Mangels an Autorität durch den Partcicnstreit und infolge des Fehlens eines klaren Bekenntnisses zur Wehrhaftigkeit die Wehrmacht eine gewisse eigene Stellung lpbc einnehmcn müssen. Damals habe die Wehrmacht eine über parteiliche Haltung sich geschaffen, die oft angegriffen und miß verstanden worden sei. Die sei aber im Interesse der Selbst- erhaltung der Wehrmacht notwendig gewesen. Die Reichswehr l-abc, weil ihr der Weimarer Staat nicht dic inncrc Lebensgrund- lagc gegeben habe, sich cincn eigcncn Staatsbcgriff geschaffen, der mit der Weimarer Verfassung sich nicht gedeckt habe nnd der das Ueberzcitliche und Danerndc des Staates und der Nation zur Grundlage hatte. Im „Leitfaden für Erziehung nnd Unterricht" in der Zeit der Weimarer Republik sei nur das Verhältnis von Staat nnd Wehrmacht festgclegt worden. Der Soldat wurde als Diener des Staates bezeichnet und dic Wchrmacht als ein Instru ment, das dic Staalsautorität nach außcn nnd nach imren zu wahrcu hätte. In den „Pflichten des Soldaten 1934" wird im Gegensatz dazu dic Wchrmacht wieder zum Volkshccr gemacht. „Dic Wchrmacht ist der Waffenträger des deutschen Volkes. Sic schützt das Deutsche Reich und Vaterland, das im Nationalsozialismus geeinte Volk und seinen Lcbcnsraum". Von einer Verwendung nach innen ist hier nicht mehr dic Rcdc, und an dic Stelle des Begriffes Staat ist der Begriff Volk getreten. Der Redner wies dann auf eine Reihe von anerkennenden Worten des Führers für die Wehrmacht j hin nnd machte darauf aufmerksam, daß als die größten Leistun- i gen im Nachkricgsdeutschland der Führer einmal den Ausbau der , nationalsozialistischen Bewegung und den Ausbau der Wchrmacht bezeichnet habe. Dic Haltung der Wchrmacht in der nationalsozialistischcn Re volution sei in jeder Weise folgerichtig gewesen. Zwar hätten in der Welt ost Armeen Revolutionen gemacht, in Revolutionen ein- : gegriffen oder Revolutionen beendet. Für dic deutsche Wchrmacht i sei cinc solche Haltung nicht in Frage gekommen, denn das, was j sic ersehnte, habe dic nationalsozialistische Bewegung erkämpft. Aus dieser Gleichheit der Anschauung nun zu folgern, daß dann dic Armcc dic Revolution ja jchon viel früher hätte machen können, fei falsch, denn mir von Armeen gemachte Revolutionen zerstören meist das Gefüge dieser Armeen und seien nicht von langer Dauer. Im letzten Teil seiner Ausführungen behandelte Major Förtjch dic Bczichnngcn zwischen den einzelnen Säulen der NSDAP, und der Wehrmacht, die eng nnd herzlich seien. Der Führer habe dic Wchrmacht ans einer gewissen Vereinsamung her ausgehoben nnd wieder mitten ins Volk gcstcllt, cr habe weiter dic dcntschc Wchrmacht zu einer der Säulen bestimmt, dic ncbcn der Partei als dem politischen Willcnsträgcr als einziger Wajscnträger der Nation den Staat «rage. Rcick-Swehrministcr Generaloberst von Blomberg habe keinen Zweifel darüber gelassen, daß der Nationalsozialismus als dic Grundlage dcs ncucu Staates auch sür die Wehrmacht unantastbar sein müsse, und dic Wehrmacht habe bewiesen, daß es ihr mit dieser Grundlage ernst ist. Es führe cinc Linie von der Einführung dcs kameradschaft- licl-en Grußes zwischen Wehrmacht nnd nationalsozialistischen Ver bänden über dic Teilnahme an den,neuen staatlichen und partei lichen Veranstaltungen des 1. Mai, des Erntedankfestes bis zum Auftreten der Wehrmacht auf dem Rcichspartcitag, und von der Einführung des Hoheitszeichens der nationalsozialistischcn Bc- wcgnng bis zur Eidcslcistnng dcs Soldaten ans den Führer, der von der Wchrmacht als der ersten Einrichtung des Reiches diesen Treueid habe entgegennchmen können. Dieser Eid, der in unbedingter nnd versöhnlichster Form deni Führer dcs Dcutschcn Reiches und Volkes geleistet wurde, habe dem Soldaten eine eindeutige und klare Grundlage seines Dien stes für Volk und Reich gegeben. Er habe die altprcußischc per sönliche Bindung zwischen dem cincn Führer und seiner Gefolg schaft wieder hcrgeslcllt. Dic Bedeutung dieses Eides werde klar, wenn man ihn in Vergleich setze zur Weimarer Zeit. Dort ein Schwur aus die Verfassung und gleichzeitig das Gelöbnis, dem Vorgesetzten unbedingten Gehorsam zn leisten, hier die eindeutige klare Eidesleistung ans eine Person. Dort die Möglichkeit von Konflikten, wenn, wie es dem gesunden Denken der Wehrmacht entsprechend geschah, der Gchorsamsbegrisf den politischen Grübe leien über den Sinn der Verfassung vorangcstcllt worden wäre. Hier dic eindeutige, bedingungslose Verpflich tung auf den Befehl des Einen. Behauptungen, daß damit dic Ucbcrpartcilichkcit und unpoli tische Haltung dcr Wchrmacht verschwunden sei, seien Unfug. Ucbcrpartcilichkcit und unpolitisch scicn wesentlich verschiedene Begriffe. Eine unpolitische Wchrmacht habe es nie gegeben, und so monarchisch dic alte Armcc dcr Vorkriegszeit gewesen sei, so nationalsozialistisch müsse dic heutige Wehrmacht sein. Politische Betätigung sei dem Soldaten aus Gründen dcr Manneszucht ver boten, nicht jedoch politisches Denken, das aber finde dic Wchr macht hcutc im Rahmen dcs nationalsozialistischen Denkens. Die Partei sei als Körperschaft öffentlichen Rechtes politischer Willcnö- trägcr des Staates, andere Parteien gebe cs nicht mehr und damit auch nicht mehr den Begriff der Uebcrpartcilichkcit. Wehrmacht und Partei, Wchrmacht und SA., SS-, HI., und PO., dienen dem gleichen Führer im glciclnm Geist, jeder an seiner Stelle und aus seinem Gebiet. Beide haben ihren Ursprung im Fronterlcbcn und sind auf Grund gemeinsamer Idecn, gemeinsamer Arbeit und gemeinsamer Leistung eng verbunden. Diese Verbundenheit zu trennen, werde keiner Macht dcr Wclt gelingen. Ministerpräsident Göring auf dem diplomatischen Empfang dcs außenpolitischen Amtes der NSDAP über: Die Ueberwindung des Kommunismus in Deutschland Ministerpräsident Göring hielt aus vem zweiten diplomatischen Empfang des Außenpolitischen Amtes der NSDAP einen Vortrag über die Ueberwindung des Kommunismus in Deutschland und betonte dabei ausdrücklich, daß die deutsche Regierung aufrichtig wünsche, über das neue deutsche Wesen und über die tatsächlichen Verhältnisse in Deutschland völlige Klarheit zu verbreiten. Der Ministerpräsident schilderte in großen Zügen die geschichtliche Entwicklung des Marxismus und des Kommu nismus und dessen Niederwerfung und wandte lich dann gegen die Verleumdungen, die anläßlich der Ereignisse am 30. Januar 1933 gegen die nationalsozialistische Negierung und gegen ihn ausgestreul worden seien. Hierzu bestehe keine Veranlassung, nachdem das höchste deutsche Gericht die Vorgänge um den Reichstagsbrand mit peinlicher Genauigkeit geprüft und seine Entscheidung gefüllt habe. Die ebenso gemeine wie plumpe Fälschung des Testamentes des ehemaligen Gruppenführers Ernst stelle alles bisher Dagewesene in den Schalten! „Ich bin mir zu schade, mit mit solchem Schmutz zu beschäftigen." Wir waren fest entschlossen, nach der Ergreifung der Macht den Kommunismus so schwer zu treffen, daß er sich von unserem Schlag in Deutschland nie wieder erholen sollte: das war seit Jahren einer der wichtigsten Programm punkte. Der Ministerpräsident richtete den dringenden Appell an die Vertreter des Auslandes, sich zu fragen, wie ihre Heimatstaaten wohl mit den Menschen versayren waren, oie sich in unheilvollster Weise als die verschworenen Feinde jeder staatlichen Ordnung erwiesen hätten. Wenn die Be hauptung ausgestellt wird, daß die Konzentrationslager Folterstätten seien, io erkläre er derartige Behauptungen für frei erfunden und böswillig erdacht. Wir lehen das letzte Ziel unserer Politik darin, den Kommunismus von innen her zu überwinden, indem wir die Voraus'egungen beseitigen, unter denen allein er sich entwickeln kann. War der Kommunismus von internationaler Prägung, so verfolgt der Nationalsozialismus den Zusammenschluß aller Volksgenossen in einer nach innen und außen starken, von einem einheitlichen Geist beseelten deutschen Nation. Die völlige Friedfertigkeit Deutschlands hat dcr Führer und haben alle von ihm eingesetzten Staats führer bei allen Gelegenheiten betont. Wenn Deutschland den Kommunismus in seinen äuße ren Erscheinungen und inneren Voraussetzungen bekämpft, sichert es gleichzeitig den Bestand der gesamten zivilisierten Welt. Diese Tatsache rechtfertige die Erwartung, daß Deutschland fortan im Zusammenleben der Völker wieder den Platz einnehmen wird, der ihm nach seiner Größe und nach seiner Leistung für die Welt gebührt. Adolf Hitler hat Deutschland seine Ehre wiedergegeben. Nur ein Deutsch land der Ehre aber ist der beste Garant auch sür den Weltfrieden. ! Oie Saargruben Wert, Preis, zukünftiger Absatz. — Dic Lagc nach dein Abkommen von Rom. Von vc Johann Fahlbusch s Dic Entscheidung darüber, was nach dcr Abstimmung . mit den Kohlengruben des Saargcbietes geschehen soll, ist gefallen. Der Volksgenosse, dein die Vereinigung dieses ab- gelrenntcn Stückes Deutschland mit dem Reich cinc heiß er sehnte Sache des Herzens ist, darf die Wichtigkeit all dcr wirtschaftlichen und organisatorischen Fragen, von denen ein großer Teil nunmehr durch das Abkommen von Nom geklärt wurde, nicht unterschätzen. Es kommt uns bei dem Kampf um die Saar natürlich in erster Linie auf die Menschen an, die mit uns wieder vereinigt werden sollen. Aber diese Menschen wollen leben, und die Grundlagen ihrer Existenz sind nur durch genau durchdachte wirtschaftspolitische Maß- nahmen zu sichern. Den kaufmännischen Wert der Gruben, dic nach Maß- gäbe dcs Versailler Zwangsverlragcs von uns zurückgckanft werden müssen, abzuschätzen, war nicht ganz leicht. — Vor der Abtrennung waren dic meisten Bergwerke mit Ausnahme von zwei kleineren Privatgrubcn Eigentum des (preußischen und bayerischen) Staates. Dieses Bcsitzvcrhältnis erleichtert natürlich dic Regelung des Rückkaufes. Das Eigentumsrecht mußte unbeschränkt an Frankreich abgetreten werden, und zwar — wie die diplomatische Begründung besagte — als Ersatz für dic Zerstörung der nordfranzösischen Gruben im Krieg und als Anzahlung aus die Reparanonstribute. Es ist nur natürlich, oaß sich die französischen Bergleute und Wirtschaftler bei ihrer Arbeit in den Gruben trotz allen Er- oderungswillcns unbewußt doch nur auf 15 Jahre einstellten. Neuanlagen und kostspielige Verbesserungen unterblieben. So kommt es, daß die Gruben heute den Anforderungen eines modernen Betriebes durchschnittlich nicht entsprechen. Ueber Tage sind bis auf einige neue Kohlenwäschen dic Anlagen noch ungefähr dieselben wie im Jahre 1918. Daß Raubbau und Mängel bei der Zurichtung wenigstens in gewissem Grade fcstzustellcn sein werden, steht heute schon außer Zweifel, lieber diese E n t w e r t u n g s m o m e n t c hat Hermann Röchling dieser Tage erst einem französischen Journalisten Erklärungen abgegeben, die freilich in manchen französischen Zeitungen sofort wieder entstellt wurden. An sich konnte Frankreich selbst nicht allzu großes Interesse daran haben, Gruben auf deutschem Boden noch i lange zn betreiben. Schon darum, weil dic französischen Beamten sich an ihrem Platze nicht mehr heimisch fühlen l würden. Sie werden jetzt schon nach neuen Stellungen in Frankreich Ausschau halten und ihre, nun doch einmal be fristete Arbeit ohne allzu große Begeisterung und Einsatz bereitschaft verrichten. Auch für Frankreich mußte eine rasche, glatte Abwicklung dcs Nückkanfgcschäftes willkommen sein. Die Bezahlung der 150 Millionen Reichsmark oder 900 Mil ttoncn Franken ist natürlich bei den heutigen Schwierigkeiten des internationalen Devisenverkehrs nicht ganz leicht. Eine Devisenguelle wird sich ja nach der Rückgliederung dem Reich nn Saargebiet selbst erschließen. Denn 1923 wurde — in Widerspruch zu den ursprünglichen Abmachungen und gegen den Willen der Bevölkerung — im Saargebiet die französische Währung cingeführt, nachdem lange Zeil infolge der Be- soldnng der Beamten in Franken eine Doppelwährung be standen hatte. Schon heute müssen wir im Reich daran denken, wie die Saargrnben in unseren Wirtschaftskreislauf einzugliedcrn sind. Denn den süddeutschen Markt hat das Saar land als Kohlenlieferant seit dem Kriege größtenteils ver loren. In den ersten Nachkricgsjahrcn schluckte die französische Wirtschaft gierig den überwiegenden Teil der Kohlenausbeute, und später konnte das Reich mit Rücksicht auf seine eigene Wirtschaft und Währung der französischen Grubcnverwaltung nicht so viele Kohle» abnehmen, wie wir in Zukunft den deutschen Volksgenossen der Saar gerne abnehmcn wollen. Nun ist erst einmal ein Uebcrgang zu schaffen: besonders die günstig gelegenen süddeutschen Länder werden sich von ihren derzeitigen nordwestdcutschen Lieferanten wieder etwas mehr auf die Saar umstellen können. 1919 ging ein Drittel der Saarkohle nach Süddcutschland, 1933 war cs nur ein Zehntel. Dcr Absatz im Saargebiet selbst und dcr nach Elsaß- Lothringen blieb seither der gleiche, dcr nach Frankreich hatte sich um 150 v. H. gesteigert. Nun ist die Frage: wird Frankreich dem Saarland auch in Zukunft Kohlen abkaufen wollen? Politische Beweg gründe werden in Paris vielleicht dagegen sprechen. Wirt- ichaftlich gesehen, kann Frankreich die Saarkohle nicht ent behren. Besonders Lothringen braucht Fettkohle für seine Koksöfen, die lothringischen Schächte könnten aber Fettkohle nur zu einem erheblich teuereren Preise fördern, da dieses Gestein unter zwei Schichten Flammkohle sehr tief im Boden liegt. Ebenso wäre es wirtschaftlicher Unsinn, vielleicht aus Nordfraukreich Kohlen nach Lothringen zu schaffen, wenn sie an der Grenze billig zu haben sind. Um so mehr, als Frank reich im ganzen noch 1933 über 24 Millionen Tonnen Kohle einführen mußte. Will man den Preis dafür den Deutschen nicht gönnen, so müßte man einen noch höheren an England
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