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Naunhofer Nachrichten : 01.01.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-01-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787848183-190201011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787848183-19020101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787848183-19020101
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNaunhofer Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-01
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- Monat1902-01
- Jahr1902
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- Naunhofer Nachrichten : 01.01.1902
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Beilage der Naunhofer Nachrichten. Nr. 1. Mittwoch, den 1. Januar 1902. 13. Jahrgang Zum Zahresschluß. <Röm. Vald ist das Jahr vergangen, Vorbei ist seine Zeit, Es ist dahin geschwunden, Ins Reich der Ewigkeit. Es kehret niemals wieder, Es bricht rin Neues an, Ob dieses für uns gut wird Nus uns'rer Lebensbahn? Der Verr allein nur Weitz es, Im sei's d'rum heimgestellt! Wie er's will mit uns machen, Wie es ihm wuhlgefallt. So find wir's Herr zufrieden Dein sind wir jederzeit, Im Leben und im Sterben Sind wir für Dich bereit. Verleih' uns rechte Stärke, Hilf uns zu jeder Frist, Datz Du durch uns're Werke Allzeit gepreiset bist. Aug. Franz Hauschild. Das Bild der Mutter. Eine Tylvestergeschichte aus Petersburg. Von Iwan Wardjcff. „Dein Wohl, Zerlinka, Dein Wohl!" Die Gläser klangen aneinander, das Hoch durchbrauste den behaglichwarmen Raum, in dem eine feuchtfröhliche Tafelrunde deutscher Journalisten Sylvester feierte. Sie hatten in einem deutschen Restaurant von wenig bedeutendem Namen in Peters burg sich schon seit längerer Zeit zusammen gefunden und bildeten, was man am besten mit Klub bezeichnet ; eine zwanglose Gesell schaft, die sich an dieser Stätte zum Schoppen Bier, zum Mittag- und Abendbrot und zu gemütlichem Beisammensein fast täglich einfand. Lustige Gesellen waren's alle miteinander, diese Herren von der Feder; einige gehörten der Redaktion einer hiesigen deutschen Zeitung an, einige wieder versorgten ihre heimatlichen Blätter mit Neuigkeiten aus der Newaresidenz und noch andere lebten hier, um russisches Leben und Treiben an der Quelle zu studieren, ihre Eindrücke dann journalistisch zu verwerten. Ich selbst gehörte wenn gleich Peters burger, zu der Korona; ein Kollege wollte an mir russisch, ich an jihm deutsch erlernen, schriftstellern aber war unser beider Metier. Wie verabredet sollte dem scheidenden, alten Jahr , eine ganz besondere Ehrung zu teil werden, die ja bekanntlich nicht bester als auf Sylvester verlegt werden kann. Und so war es gekommen, daß wir am Sylvester des Jahres 189 . alle miteinander in unserem Separatzimmer des gemütlichen Restaurants um einen länglich-runden Tisch gruppiert saßen, die dampfende Bowle vor uns, supcrfröhliche Stimmung in uns und Zerlinka, die freundliche Hebe, gewärtig jedes Winkes, hinter uns. Zerlinka war noch ein junges Ding von kaum siebzehn Jahren und erst ein Jahr in ihrem Geschäft. Man mußte sie hübsch nennen, selbst ein alter Hypochonder hätte an dem munteren, feschen Frauenzimmer mit den großen nacht schwarzen Augen, dem zarten Teint, den Perlenzähnen, und einer Büste, die von Mutter Natur nach allen Regeln der Kunst geformt war, seinen Gefallen finden wüsten. Und so war es denn auch. Kavaliere in Uniform und Zivil frequentierten jenes Restaurant, in welchem übrigens 4 „Damen" servierten, überaus stark. Und wer Stamm gast war, der hatte es bereits herausgefunden, daß der auffallend rege Besuch des sonst nicht gerade komfortabel ausgestatteten Restau rants niemanden anders und keinem anderen Anziehungsobjekt galt, als der hübschen Zerlinka. Sie war geborene Warschauerin, man sagte Jüdin. Mehr wußte niemand von ihr, allen ihrer Person geltenden Fragen wich sie mit einem unnachahmlichen Zungenschlag aus und antwortete mit einem melodiösen Lachen, daß der Fragende durch eine solche Antwort vollauf befriedigt war. Sie heimste unglaubliche Summen an Trinkgeldern ein, zum Aerger ihrer anderen Kolleginnen, die ohne dies, weil sie doch, wenn auch sonst nicht übel, Zerlinka gegen über ins Hintertreffen gerieten, wegen schlechter Geschäfte immer bald das Feld räumten. So kam es, daß der Wechsel der Damen in diesem Restaurant akut war ; nur das schwarzäugige Balg war seit einem Jahre eine stereotype Erscheinung in demselben. Man hätte lügen müssen, wenn man hätte behaupten wollen, Zerlinka wandle auf unrechten Bahnen, wie sonst fast alle ihrer Kolleginnen im heiligen Petersburg; kein Gast, und wäre es der hübscheste, verliebteste, charmanteste, reichste Offizier gewesen, konnte sich rühmen, von dem eigenartigen Frauen zimmer bevorzugt zu sein. Sie strich den Kopeken Trinkgeld mit demselben graziösen Knixchen ein, wie den Zehnrubelschein, sie trank ein Glas Bier mit demselben dankenden Lächeln, wie ein Glas Sekt, sie duldete aber keine Annäherung, der sie sofort behende zu entkommen suchte und sie mit Meldung des aufdringlichen Gastes strafte. Alle kannten dieses kuriose Geschöpf, niemand grollte ihm, und sie büßte nichts an ihrer Anziehungskraft ein. Die Wirtin des Restaurants war eine ziemlich bejahrte Witwe, bei derselben logierte Zerlinka, während alle ihre Kolleginnen ihre eigene Wohnung hatten. Und wer der Alten mit irgend einer Frage näher trat über Zerlinka, dem antwortete sie lächelnd: „Was geht Euch mein Töchterchen an? Paßt Euch es nicht, laßt Euch doch von einer anderen bedienen. Ich dächte ich hätte in dieser Beziehung gut für meine lieben Gäste gesorgt". Doch zurück zu Bowle. Wir hatten das erste Glas nach einer schwungvollen Grabrede auf das dahinge gangene Jahr, gehalten vom Präsiden, einem korpulenten Korpsbruder, geleert, als unser jüngster Freund das wieder gefüllte Glas ergriff und mit zitternder Stimme sagte: „Bitte, meine Herren, auf das Wohl unserer Zerlinka!" „Dein Wohl, Zerlinka, Dein Wohl!" Wieder klangen die Gläser aneinander, ein Hoch auf das hübsche Kind folgte dem Gläserklang, schön vierstimmig gesungen, und zuletzt brach ein Jubel und Händeklatschen aus, daß man vermeinen konnte, einer be- sondern Ovation beizuwohnen. Wer hätte es ahnen sollen in jener fröh lichen Sylvesterstunde, daß das Verhängnis so nahe einem blühenden, zu den schönsten Hoffnungen berechtigenden Leben schwebte?! Der Jubel hatte sich gelegt, da wurden wir zu unserem Erstaunen so von ungefähr gewahr, daß unser jüngster Freund und Kollege von seinem Sitze verschwunden war; auch Zerlinka fehlte. „Kinder", begann geheimnisvoll der Präside, ein urfideles Haus, „der junge Mann ist verliebt!" Und so war es denn in der That; wir alle wußten es, wir alle hatten es schon seit recht langer Zeit bemerkt, daß Hans, unser Jüngster, für Zerlinka Feuer und Flamme war. Ich wußte es am besten, denn Hans war mein Intimus, wir waren die Zwei, die zusammen konversierten, und ich wußte welch enormes Journalisten - Talent in meinem Freunde steckte. Großartige Feuilletons waren auü seiner Feder unter Pseudonymen schon in deutsche Zeitungen gewandert; dabei war er doch sozusagen erst im Werden begriffen! Sein Herz hatte er mir indessen nie entdeckt, wenigstens nicht direkt. Aber jedem Seelenkenner mußte sein verändertes Wesen auffallen seit der Zeit, da Zerlinka in seine Nähe, seinen Gesichtskreis gekommen. Wir alle Uebrigen hatten dieselbe Wahrnehmung gemacht, wenn gleich uns auch nur ganz vereinzelte Blicke aus seinen Augen, die er dem Mädchen zuwarf, ausgefallen waren. Aus dem Mädchen allerdings hatten wir nicht das Mindeste herauslesen können und hielten es daher für selbstverständlich, daß Hans bald wieder in seine vordem so ruhige Bahnen einlenken würde. Als ich mir eines TageS ein Herz faßte und ihn in dieser Angelegenheit zur Rede stellen wollte errötete er und sagte verlegen: „Freund, das Herz regieren nicht wir, sondern ein Höherer!" Mir kam die Sache im Hinblick auf eine „Dame" aus einem Restaurant, wenn gleich ihre Ehre, soweit der Gast es beurteilen konnte, unangetastet zu sein schien, doch zu lächerlich vor, und ich entgegnete ihm ent schlossen: „Du wirst doch eine« solchen Weibes halber Dein Glück nicht aufs Spiel setzen ? Hans, Du bist zu etwas Besseren geboren. Auch bei Zerlinka gilt der Satz: Wer sich in Gefahr begiebt, kann darin umkommen!" Hohnlachend, daß es mir kalt über den Rücken lief, gab er mir da zurück: ,Lann! Kann! Ich wollte ihn nicht weiter mit sich selber uneins machen, der Zeit, der alten Heilkünstlerin, vertrauend. . . . Der Jubel also hatte sich gelegt, und bald wieder kam Hans, in glückseligster Stimmung, zurück, uns allen verkündend, daß wir heute die Verlobung Zerlinka's mit ihm feiern könnten; für weitere Bowle hierzu sei gesorgt. Und nicht lange währte es, da dampften 3 riesengroße Kessel auf dem Tisch, an dem sich eine überaus animierte Stimmung entwickelte; Hans war ganz toll, vor Uebermut. Mit überquellenden Herzen erzählte er von seinem reinen Mädchen, der endlichen Erfüllung seines sehnlichsten Wunsches, von dem sofortigen Austritt Zerlinka's aus diesem Geschäft, von seinem beabsichtigten Gang zu Zerlinka's Mutter, die eine hohe Militärswitwe sei, jetzt in Petersburg, völlig erblindet von den reellen Einkünften ihrer einzigen, herzensguten Tochter Zerlinka lebe usir. usw. Was sollten, was konnten wir reden? Die Bowle war uns allen schon zu Kopf gestiegen ... ihm auch dachten wir, dem guten Hans, morgen würde der arme Kerl schon wieder zur Besinnung kommen . . . Wir zechten also lustig weiter, weiter bis tief ins neue Jahr hinein. An Zerlinka's Stelle bediente uns jetzt eine andere Hebe, ein gleichfalls niedliches Frauenzimmer, da« aus alle unsere Späße herzlich lachend ein ging. . . . Das Tageslicht kämpfte draußen schon mit der Neujahrsnocht, als wir ins Freie traten. Mit einem kräftigen „Profit Neujahr" trennte sich die lustige Gesellschaft der Ritter von der Feder. Hans und ich gingen zusammen. „Weißt Du," begann er plötzlich, „ich möchte nur erst Zerlinka's Mutter kennen lernen, nur erst sehen. Sie muß ein selten Die Seiden Sibyllen. Roman von A»g. Butscher. 11 „Der Ewige," er rückte energisch die Zipfelmütze, „wolle alles zum Rechten wenden. Auf Wunsch gebe ich dem Herrn Leutnant vom Scholtenhof das Wort." Unter donnerndem Händeklatschen schloß der kleine Präsi dent. der sich die Herzen im Sturme erobert hatte. Mit einem Ruck war Feuerstein in die Höhe gefahren. ES war fast, als ob er in den Sattel springe, nm ins Gefecht zu ja gen. Seine blauen Angen blickten hell und unternehmend und seine Wangen glühten. Er war unstreitig ein schöner Mann, weit schöner als sein Gegner. Das sagte sich selbst Sibylle von Brandenstetten und sie hätte ihn ans den, Fleck geheiratet, wenn er sie nur gewollt hätte. Nun, vielleicht kamen noch Zeiten, die ihn in ihr Garn trieben, das aber auch für den Sohn vom „dürren Ast" offen stand. ES wären dann zwei dürre Aeste beisammen gewesen, wie sich der heutige Präsident einmal ausgedrückt hatte. Auch die andere, schönere Sibylle, die immer noch am Ofen lehnte, hatte die braunen Augen weit geöffnet und sah erst heute so recht, wie schön der Schvllenhofer war, und wie ritterlich, setzte sie in Gedanken hinzu. Sie ließ keinen Blick von ihm, als er sich jetzt in das Feuer der Rede stürzte und ein dunkles Rot stieg langsam in ihre Wangen, was der Stadtschnltheiß von Balkenau wie einen Balken im Ange empfand. Feuerstein besaß die Gabe der Rede in hohem Grade und seine klare Stimme klang so frisch über die lantlo» lauschende Versammlung, daß inan voll ihrem Wohllaut bestrickt wnrde, selbst wenn man sein Programm nicht billigte. Dasselbe war übrigens durchaus nicht extrem und sein Rivale fühlte wohl, daß er einen harten Standpunkt seinem Gegner gegenüber habe, der bei aller Freiheit der Anschauungen sich so klug zu mäßigen wußte. Als er seinen Vortrag schloß, der eine mächtige Sensation erregte, klatschten die Bauern wie besessen kräftig die Hände aufeinander. „Ich bin nur begierig," murmelte der alte Thüringer, „Wa da der Norbert noch Vorbringen will, etwas Schneidigeres kann man doch nicht sagen. Wäre er auf dem „dürren Ast" geblie ben, so könnte er gerade so von der Leber weg reden, so aber wird er wohl krumme Wege machen müssen, nobel, nobel. Der Hobel ist mir lieber, der gradeauS fährt und tüchtig Späne mit- nimmt." Sein Sohn hatte während der Rede seine» Rivalen keine Miene verzogen und nnr nachdenklich seinen Spitzbart mit den wohlgepflegten Fingern gekämmt. Er erhob sich langsam, als ihm das Wort erteilt wurde. Er hatte nicht die stattliche Ge stalt seines Nebenbuhlers, auch seine Haltung schien im Anfang etwas schlaff, die Stimme wie belegt und ein wenig heiser. Auch verschmähte er anfänglich das Gebärdenspiel, er legte die Hände auf dem Rücken zusammen und sein Vortrag hatte zuerst etwas Ledernes, fast GleichgiltigeS, so daß sein Vater knurrte: „Der GarnichtS wie er im Buche steht; wenn es nicht anders kommt, kann er sein Ränzlein packen. Es ist aber auch so recht, das treibt ihn hoffentlich ans den „dürren Ast" zurück, auf dem er, wie es sich von Rechtswegen gehört, das alte Liedlein pfeifen kann." Aber es kam bald anders Seine Anhänger kannten seine Art wohl. Er machte es bei seinen Rede»« als Verteidiger nicht ander». Das Nebensächliche behandelte er nebensächlich und fast wie verächtlich, wenn er aber an den springenden Punkt kam, dann wurde er ein ganz anderer Mann. Und so auch jetzt, als er die Hauptpunkte de» Programm» seines Gegners zu zer pflücken und sein eigenes in kräftigen Umriffen zu entwickeln be gann. Seine Gestalt reckte sich empor, die rechte Hand erhob sich wie herrschgewaltig, das Mienenspiel wurde lebhaft und in die grauen Auge» stieg ein seltsamer Glanz, der wie Blitze die Ber- sammlnng überloderte. Sogardie Stimme warf den Schleier ab und erhielt im Verlaufe seiueS Bortrage», der jetzt wuchtig und fließend wurde, etwas Schmetternde» wie eine KriegStrompete. Fast erschrocken sahen sich die Leute an, denn so einschnei dend, so wvrtgewaltig, mit solch wuchtiger Logik hatte er noch nicht geredet, und kein Auge wandte sich mehr von ihm. Seltsam bewegt und mit ängstlich schlagendem Herzen hörte die schöne Sibyllezu und ihr schlichter, scharfer Verstand hatte sofort heraus- gefunden, daß iu diesem Manne ein mächtiger Geist wohne. Aber auch da» Gemüt verstand er in seinen tiefste,» Tiefen aufzu- wühlen, besonder» gegen de»» Schluß, der wie eine prophetische Fanfare die Metsterleistung abschloß. Er setzte sich, zitternd vor Erregung. Und ein Zitter»» schien auch die ganze Bersannnlung überfallen zu haben und die get- sterbleichen Gesichter in den» Küstern Saale, ii» dem die schrä gen Strahlen der Abendsonne eine Art von erhaben-ernster Glo riole zusammenwoben, bewiesen unstreitbar, daß diese ehernen Worte eingeschlagen hatten wie der Blitz. Man vergaß zuerst ganz den Beifallsruf, der doch auf vielen Lippen bebte, und da» Händeklatschen, das doch in alle»» Fiugerspitzen zitterte. Es giebt Momente, wo Worte nicht mehr Worte sind, son dern Hammerschläge, unter denen da« Erz erbebt, da» in die sem Falle Herz hieß. Erst nach einer atemlosen Pause regten sich Lippe»» und Hände und ein Schrei der Begeisterung brach von viele»» Lippen, dein die klatschenden Beifallssalven Geleitschaft gaben. Die Bauern preßten die Lippen aufeinander und ballten die Hände zu Fäu sten, um nicht eittstimmen zu müssen, denn diesen Gefallen Hät ten sie den Herre»» um keine»» Preis gethan. In edler Wallung aber war der Schollenhofer aufgesprun gen und hatte seinen» Gegner, der sich gerade dankend erhoben, die Hand hinübergereicht, die dieser, gerührt durch diese Hoch herzigkeit, kräftig drückte. Und »vie segnend legte der alte Schmunzele, indem er sei»» kahles Haupt entblößte, seine Rechte auf die also verbundene»» Hände und sagte mit zitternden Lippen: „Alles fürs Vaterland!.. Die Versammlung ist geschlossen." Die zwei Garnichts hatten die Feuerprobe bestanden, da» fühlte jeder, und selbst den» alte»» Thüringer stieg e» heiß in i die Kehle, wem» er auch keinen Lant von sich gab. Seine Fra»» aber, die Frau mit der unendlichen Mutterliebe, hatte die Hände auf das Gesicht gepreßt, zwischeu dereu Fingern bittersüße Thränen ungehemmt niedertrvpften. « Selbst Sibylle von Brandenstetten war erregt und murmelte: „Da» ist eiu erhabener Manu, und der andere ist e» nicht min der." Dan»» versank sie in tiefe» Sinnen, vergaß aber nicht, die Lebensgeister mit den» rote»» Beltliuer wieder in das gewohnte AlltagSgeleise zu bringen. Nachdem die Herren sich in» Herrenstüble nach unten ver zogen, wurden die Zunge»» erst laut und eS wnrde bi- in die tiefe Nacht gestritten, daß e» eine Art hatte. Zu Schlägereien kam eS nur deshalb nicht, weil der alte Thürwger die ganze f Schar seiner Knechte im Gaal verteilt hatte, die nach Umstän den die Krakehler schockweise htnauSwerfen sollten. 84,20
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