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Naunhofer Nachrichten : 16.03.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-03-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787848183-190403168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787848183-19040316
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787848183-19040316
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNaunhofer Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-03
- Tag1904-03-16
- Monat1904-03
- Jahr1904
- Titel
- Naunhofer Nachrichten : 16.03.1904
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Die Naunhofer Nachrichten erscheine, jeden Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag 5 Uhr mit de«, Datum des nachfolgenden TageS. Schluß der Anzeigenannahme: Vormittags 11 Uhr am Tage deS Erscheinens 15. Jahrgang. Mittwoch, den 16. März 1904 Nr. 33. Der Stadtrat - - - ^7" zu werden. ,r' k Ankündigungen r Für Jnserentm der Amt-Hauptmann- schäft Grimma 1V Pfg. die fünfge- spalten« Zeile, an erster Stelle und für AuSwSrtige 12 Pfg. Bei Wiederholungen Rabatt. Die Reise des Kaisers. Kaiser Wilhelm hat seine Mittelmeerreise angetreten. Schon in den Weihnachtstagen geplant, sollte sie einer Erholung des Monarchen nach glücklich überstandener Krankheit dienen. Der Emst der politischen Der Bürgermeister Willer. Lage, welche der russisch-japanische Krieg zur Folge hatte, trat diesen Dispositionen hindernd entgegen. Die Reise galt längere Zeit für aufgehoben, zumal sich das körperliche Befinden des Monarchen so erfreulich gebessert hatte, daß er keiner Stärkung in der erfrischenden Seeluft mehr bedurfte. Zur allgemeinen Ueberraschung wurde die Reise trotzdem wieder für den gegenwärtigen Augenblick vorbereitet. Man machte geltend, daß die von Ostasien nach Europa zurück wirkenden politischen Ereignisse die leitenden Kreise der Großstaaten mehr als sonst an die heimatliche Scholle fesseln müßten. Man gab auch der Befürchtung Raum, daß Kaiser Wilhelm neuerdings auf ärztlichen Rat den alten Reiseplan wieder ausgenommen haben könnte, zumal es hieß, daß auch die Kaiserin ihren Gemahl begleiten würde. Die Verwirklichung der Reise selbst ist die beste Widerlegung der in diesem Gedanken markierten pessimistischen Stimmung vieler. Durch den Umstand, daß die Kaiserin am Berliner Hoflager zurückgeblieben ist, wird zunächst überzeugend bekundet, daß die kaiserliche Mittelmeerfahrt mit irgend einer persönlichen Indisposition des Monarchen nicht im Zusammenhang sicht. Kaiser Wilhelm erfreut sich des allerbesten Wohlseins; von seiner letzten Erkrankung sind auch nicht die leisesten Spuren zurückgeblieben. Andererseits beweist die voraussichtlich mehrere Wochen andauernde Reise aller Welt, daß der in festen Bahnen sich fortbewegenden deutschen Friedenspolitik zurzeit keinerlei Gefahren drohen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß unser Kaiser auf seiner langen Meerfahrt gelegentlich auch mit einem oder mehreren fremden Monarchen zusammentrifft, und daß bei dieser Gelegenheit auch ein Wort über die allgemeine Weltlage fällt. Namentlich wenn sich Kaiser Wilhelm mit seinem intimen Freunde, dem König Viktor Ermanuel von Italien begegnen sollte, dürfte das sich mehr und mehr zu spitzende Problem der Balkanwirren die hohen Herren eingehend beschäftigen. Dort ist tatsächlich ein Element der Beunruhigung für die europäische Friedenspolitik gegeben,deren aufrichtige Träger Kaiser Wilhelm und König Viktor Emanuel sind. Man darf vertrauen, daß der mächtige Einfluß dieser beiden Monarchen dämpfend auf die unter der Oberfläche glimmenden Gluten einwirken wird. Aus der Rede des Ministers ging hervor, daß die Regierung, ungeachtet der ihr teilweise entgegengebrachten Opposition, volles Vertrauen zur Kammer hat, und daß daöder Ministerrede gespendete vielfache Bravo zeigte, daß auch die Regierung sich des Vertrauens der Zweiten Kammer erfreut. Von Interesse war in der Zweiten Kammer noch die große Debatte, welche sich am Dienstag angesichts der Beratung einer Petition des Bezirksvereins Sachsen im Deutschen Fleischerverband entwickelte und aus der zu erkennen war, daß an die von dieser Vereinigung erstrebte Aufhebung der staatlichen Schlachtvieh- Versicherung nicht zu denken ist, daß man aber andrerseits auch die Neigung besitzt, etwaige Mißstände der Institution zu beseitigen. Die zweite Deputation auch der Ersten Kammer des sächsischen Landtages beantragte, die Kgl. Staatsregierung zu ermächtigen, aus dem zur Gewährung von Darlehen an gewerbliche Genossenschaften bestimmten Fonds den fünf Gewerbekammern des Königreichs Mittel bis zur Höhe von je 20000 Mark zur Verfügung zu stellen, da mit in jeder Kreishauptmannschaft zunächst wenigstens eine Handwerkergenossenschaft ins Leben gerufen wird, sowie die Königliche StaatSregierungS zu ersuchen, durch Vorträge und in Meisterkursen Aufklärung über das Genossenschaftswesen in Handwerkerkreisen zu verbreiten. Auf dem „Goldenen Berg Mit zwei Beiblätter»: Illustriertes Lountagsblatt und Laudwirtschaftliche Beilage. liktzte« «lle 11 La«e. , ----- ------- - VerngSpreiS t Frei inS HauS durch Austräger Mk. 1.20 vierteljährl'ch. Frei inS HauS durch die Post M. 1.30 Vierteljahr.ich. Nach schwerer Beschädigung entkam eins. Unser Torpedojäger „Saganami" bemächtigte sich des russischen Torpedozerstörers „Stere- gutschi", welcher Wasser nahm. Der „Saga namt" nahm die Mannschaft auf, während das Schiff sich selbst überlassen wurde und schließlich sank. „Saganami hatte 2 Tote. Von dem „Akatsuki" find 1 Unterleutnant und 3 Mann verletzt. Als das Gros unseres Geschwaders vor Port Arthur eintraf, gingen unsere Kreuzer zum Schutze der Torpedojäger vor. Das Geschwader legte dann in der Nähe von Liaotschang fest und beschoß das Innere des Hafens. Die Beschießung dauerte 4 Stunden. Nach dem Bericht eines Kreuzers, der da- Bombardement beobachtete, war es sehr wirksam. Während des Bombardements eröffneten die feindlichen Batterien ihrerseits ein Feuer, doch wurde keinS von unseren Schiffen beschädigt. Tientsin. Nach einem in Port Arthur aufgegebenen Telegramm ist da- Gerücht, daß die Japaner Port Arthur besetzt hätten, gänzlich unbegründet. Petersburg. Der Russischen Tele graphen-Agentur wird berichtet: Der Kampf der russischen Torpedoboote mit des japanischen Kreuzern am Morgen des 10. März dauerte zwei Stunden. Der „Stere- gutschi" sank nach verzweifelter Gegenwehr; über das Schicksal der aus den Offizieren und 45 Mann stehenden Besatzung ist noch nichts bekannt. Dem Torpedoboote „Reschi- telny", das gleichfalls vom Feinde umzingelt war, gelang es, sich nach Port Arthur durch zuschlagen ; am Bord gab es zwei Verwundete Bei der Beschießung von Port Arthur am Donnerstag vormittag kamen auch zwei Mechaniker, die auf dem Panzerschiff „Retwisan" arbeiteten, ums Leben. Am 11. März ging das russische Geschwader wiederum in See; es wurde nichts vom Feinde be merkt. Auch am 12. März ist alles ruhig. Petersburg. Wie der russische „Invalide" meldet, empfing General Kuropatkm gestern 80 von dem Stadthaupte geführte Stadträte, welche ihm ein Heiligenbild dar brachten, das der General kniend entgegen nahm. Für die Darbringung dankend, sagte er u. a. der Armee stehe eine schwere Arbeit bevor, doch sei sie bereit, ihre ganze Kraft einzusetzen um das auf sie geletzte Vertrauen zu rechtfertigen. Er bitte die Vertreter Petersburgs, geduldig und ruhig und mit vollem Vertrauen auf die Kraft Rußlands die weiteren Ereignisse abzuwarten. Tokio. Eine Sonderausgabe des Amts- blattes in Söul veröffentlicht den voll ständigen Wortlaut des zwischen Japan und Korea abgeschlossenen Protekolls. Darnach werden die von Korea an Rußland gewährten Konzessionen für ungültig erklärt, darunter iene, durch die sich Korea des Rechts begab, )ie Insel Kojedo zu veräußern, ferner die Kohlengrubenkonzessionen auf der Roze-Jnsel und die Waldkonzessionen in Ulleungdo und in den Tälern des Tumen und Jaku. Die IngülttgkeitS-Erklärung der Rußland ge währten Konzessionen wird von der koreanischen Regierung noch besonders bekannt gemacht werden. Port Arthur. Durch da- Bom bardement vom 10 d. MtS. hat am meisten die Neustadt gelitten. Durch eine krepierende Granate wurden ein Anwalt, die Tochter eines Obersten und eine andere Dame getötet, erner erlitt ein Chinese den Tod; auch einige Chinesen und ein Kutscher wurden verwundet. General Stößel und sein Stab entging auf einer Batterie mit genauer Not der Gefahr, durch Granitsplitter verwundet wurden ein Leutnant und ein Soldat ver wundet auf der elektrischen Scheinwerfer, statton zwei wettere Soldaten. Man sah Die am 15. dss. Mts. fälligen Land- und Landeskultnrrenten sind bis zum 30. dss. Mts. zu bezahlen. Naunhof, am 14 März 1904. Vom Kriegsschauplatz in Ostasien. Die neuesten Depeschen lauten: Tokio, 14. März. Uber den Angriff auf Port Arthur am Donnerstag meldet Admiral Togo: Unsere beiden Torpedo flottillen näherten sich um 1 Uhr nachts der Hafeneinfahrt. Da sie keins der feindlichen Schiffe zum Empfang bereit fand, legte die eine Flottille Minen aus, was auch trotz des Feuers der feindlichen Batterien gelang. Die andere Flottille stieß südlich von Liaotschang auf 0 feindlicke Torpedoboote. Es entspann sich -in halbstündiges, lebhaftes Gefecht auf kurze Schußweite. Unsere Torpedojäger „Assacaio", „Kasumi" und „Akadsuki" waren fast in Berührung mit dem Feind. Unsere Schiffe beschädigten die feindlichen Schiffe schwer. Bei einem feindlichen Schiffe wurde der Kessel beschädigt, auf einem anderen be merkte man den Ausbruch eines Feuers. Der Feind ergriff die Flucht. Wir hatten 8 Verwundete und 7 Tobte. Auf dem „Akatsuki" platzte ein Dampfrohr, wobei 4 Heizer getötet wurden. Keins von unseren Schiffen ist außer Gefecht gesetzt. Die andere Flottille bemerkte, als sie sich von der Hafeneinfahrt entfernte, 2 russische Torpedo- roote, welche von der hohen See kamen, sie griff sie an. Der Kampf dauerte eine Stunde. Vorige Woche! Die abgelaufene Woche war eine der bedeutungsvollsten in der bisherigen Tätigkeit des Landtags und zwar infolge der Beratung der Gemeindesteuer - Reformvorlage in der Zweiten Kammer am vergangenen Donnerstag. Die Beratung dieses Gesetzentwurfs, welcher im Lande neben der Wahlrechtsvorlage das weitestgehende Aufsehen und eine tiefe Bewegung verursacht hat, führte, trotz einer großen Opposition gegen die Einzelbestimmungen desselben, doch zu einem Resultate, welches es nicht ausschließt, daß am Ende aus der von der Regierung sowohl als auch von den Ständen gewollten gesetzlichen Ordnung der Gemeindesteuern noch etwas Brauchbares herauskommt. Allzu aussichtsreich ist freilich die Situation nicht und es wird des besten Willens der Regierung und der Stände bedürfen, um das eben erwähnte Ziel zu erreichen. Die Sitzung war die längste, welche seit 10 Jahren im sächsischen Landtage stattgefunden hat, sie dauerte mit einer etwa einstündigen Unterbrechung von vormittags 10 Uhr bis abends 10 Uhr, zu welcher Zelt auf der Rednerliste immer noch über 30 Abgeordnete vorgemerkt waren. Weiter stimmte die Zweite Kammer am Freitag dem von der Ersten Kammer zum Teil gemilderten, zum Teil verschärften Gesetzentwurf endgültig zu, welcher das Spiel in auswärtigen und nicht von der sächsischen Regierung genehmigten Lotterien im Königreiche Sachsen in Zukunft verbietet. Staatsminister Dr. Rüger stellte hierfür dem Hause eine sehr gute Zensur aus, vergaß dabei freilich nicht, auch'an die bet der Beratung des Gemeindesteuer-Reformgesetzes zwischen der Regierung und der Zweiten Kammer entstandenen Differenzen zu erinnern. Verlag «»d Druck: «üuz ä- Eule, Naunhof. Redaktion: Robert Gönz, Naunhos. Bekanntmachung. Die hier wohnenden Pferdebesitzer werden auf die im Rathausdurchgange befindliche Bekanntmachung der Königlichen Amtshauptmannschaft Grimma vom 27. Februar 1904 über Stutenmusterungen und Fohlenschau besonders hingewiesen. Naunhof, den 15. März 1904. Nachdem es notwendig geworden ist, dem Aufstande in Deutsch-Südwestafrika m^ einem größeren Aufwande von Streitkräften entgegenzutreten, hat der Kaiserliche Kommissar und Militär-Inspekteur der freiwilligen Krankenpflege im Kriege auf Wunsch des Kaiserlichen Oberkommandos der Schutztruppen zur Unterstützung des Sanitätsdienstes in Deutsch-Süd westafrika aufgcfordert und eine Hauptsammelstelle der freiwilligen Krankenpflege für Deutsch-Südwestafrika in Hamburg im „Passage-Büro der Woermannlinie im Afrikahaus in Hamburg" errichtet, bittet aber an 1. Stelle Geldspenden an die Vereinsorganisation der Vereine vom Roten Kreuz abzuführen, da Naturalgaben besonderer Auswahl bedürfen. Diesem Aufrufe entsprechend, hat das Zentralkomitee der deutschen Vereine vom Roten Kreuz in Berlin 5 Schwestern und einige Pfleger entsendet und 6 transportable Kranken baracken mit voller Ausrüstung mit einem Kostenaufwand von 150 000 Mk. abgehen lassen. Diesem schon jetzt bedeutenden Aufwande gegenüber ist eine allgemeine Sammeltätig keit einzuleiten, neben der vom Kolonialverein für Unterstützung der geschädigten deutschen Ansiedler, lediglich für die Kriegskrankenpflege bestimmt. Da es gilt, deutsche Truppen im Felde zu pslegeu, bedarf es keines besonderen Nachdruckes, um auf die Erfüllung einer vaterländischen Pflicht hinznweiseu. Dresden, am 13. Februar 1904. Der Landesausschutz für die freiwillige Hilfstätigkeit im Königreiche Sachfen. Zur Annahme von Gaben erklärt sich bereit die Ge- schäftsstelle der Naunhofer Nachrichten. Naunhofer Nachrichten Orts blatt für Albrechtshain, Ammelshain, Belgershain, Beucha, Borsdorf, Eicha, Erdmannshain, Fuchshain, GroWeinberg, Kleinsteinberg, Klinga, Köhra, Lindhardt, Pomßen, Staudnitz, Threna und Umgegend
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