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Naunhofer Nachrichten : 23.02.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-02-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787848183-191202236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787848183-19120223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787848183-19120223
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNaunhofer Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-02
- Tag1912-02-23
- Monat1912-02
- Jahr1912
- Titel
- Naunhofer Nachrichten : 23.02.1912
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Naunhofer Nachrichten Ortsblatt für Albrechtshain, Ammelshain, Belgershain, Beucha, Borsdorf, Eicha, Erdmannshain, Fuchshain, Großsteinberg, Kleinsteinberg, Klinga, Köhra, Lindhardt, Pomßen, Staudnitz, Threna und Umgegend. Bezugspreis: Frei inS HauS durch Austräger Mk. 1.20 vierteljährlich. Frei inS HauS durch die Post Mk 1.30 vierteljährlich. Mit «irrer vierseitige» JlLuftrierten Gorrrrtag-veUa-e Verleg rmd Druck: Güvz L Eule, Nauuhof. Redaktion: Nsvert Gü»H, UO«»hOs. Ankünbigunge« Für Inserenten der AmtShauptmemn« schäft Grimma 12 Psg. die fünf-* ** spaltene Zeile, an erster Stell« und für Auswärtige 15 Pfg. Bet Wiederholungen Rabatt. Die Naunhofer Nachrichten erscheinen jeden DienStag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag 5 Uhr mit dem Datum deS nachfolgenden TageS. Schluß der Anzeigenannahme: Vormittag« 11 Uhr am Tage deS Erscheinens. Freitag den 23. Februar 1912. Nr. 23. 23. Jahrgang. Amtliches ZlMvemdneteMMMgSWlll für Kmnpf. Am 10. November vor. Jahres sind die Herren Stadt verordneten Gerbermeister Louis Hugo Kühne, Buchdruckereibesitzer Heinrich Wilhelm Mischkewitz, Kaufmann Hermann Bruno Reifegerste, Privatmann Ernst Hermann Rüdiger freiwillig aus dem Stadtgemeinderat ausgeschieden. An deren Stelle sind drei mit Gütern oder Wohnhäusern in Naunhof angesessene und ein unangesefsener Bürger, sämtlich in Naunhof wohnhaft, als Stadtverordnete zu wählen. Von den zu wählenden angesessenen Stadtverordneten haben zwei auf die Zeit bis Ende des JabreS 1913, einer hat auf die Zeit bis Ende des Jahres 1915 zu amtieren. Die Stellen der Ausgeschiedenen werden unter die Neugewählten durch das Los verteilt. Die Amtszeit des zu wählenden unangeseffenen Stadtverordneten läuft bis Ende des Jahres 1915. > Die Wahl ist öffentlich und findet Sonnabend, den S. Mürz dieses Jahres von »—7 Uhr nachmittags im Nebenzimmer der hiesigen Ratskellerwirtschaft statt. Die Wahl erfolgt in einer Wahlhandlung durch Abgabe eines Stimm zettels. Für die ErgänzunqSwahl ist die bei der letzten ordent lichen Wahl vor dem Ausscheiden der genannten Stadtverordneten, demnach bet der Wahl am 3. Dezember 1909 ausgestellte Lifte maßgebend. Alle Bürger, welche in dieser Liste eingetragen sind, können an der bevorstehenden Wahl teilnehmen. Die Stimmberechtigten werden aufgefordert, ihre Stimm zettel zur bestimmten Zeit im Wahlzimmer persönlich abzugeben. Die zu Wählenden sind auf dem Stimmzettel so genau zu bezeichnen, daß über ihre Person keine Zweifel entstehen. In soweit Stimmzettel dieser Vorschrift nicht entsprechen, oder Namen nicht wählbarer Personen enthalten, sind sie ungültig. Naunhof, am 20. Februar 1912. Der Bürgermeister. Ahne für RtiniMM der Schmüeme. Für das Reinigen der Schornsteine durch den Schorn steinfegermeister gelten von jetzt ab folgende Gebührensätze: 1 Wirtschaftsefsen: a) in Gebäuden mit nur einem Erdgeschoß 20 Pfg. b) „ „ „ Erd- und Obergeschoß 25 „ o) „ „ „ „ u. 2 Obergeschoßen 30 „ 2 . Esten in gewerblichen Betrieben (ohne Rück sicht auf Geschoßzahl und Einführung von Rohrleitungen von Wirtschaftsfeuerungen 50 „ 3 Dampfschornsteine u) bis 20 ru Höhe: 3 Mk. b) von über 20 w Höhe 6 „ 4. Attsbrennen eines Schornsteines 2 „ 50 „ Anmerkung zu 1 und 2. Kellergeschosse werden nicht mit gezählt; Dachgeschosse nur dann, wenn sich mindestens eine Wohnung darin befindet. Bei höher als 2 w über Dachfläche geführten Schornsteinen kommt noch ein Geschoß in Zurechnung. Naunhof, am 20. Februar 1912. Der Bürgermeister. Reisig-Versteigerung. Das auf den Schlägen der Abteilungen 28 und 41 lagernde h u w Reisig soll Montag, de« 26. Februar d. I. an Ort und Stelle versteigert werden. Zusammenkunft früh 9 Uhr auf dem Schlage in Abteilung 28. Königl. Forstrevierverwaltttng Na««hof. dmwälLung auf der Mellkarte? Sozusagen herrenlose Gebiete sind auf Erden kaum mehr vorhanden. Wenn also die Engländer jetzt erklären, sie wollten fortan unserer Ausbreitung nicht mehr im Wege stehen, so haben sie gut reden, denn die Welt ist verteilt und Großbritannien hat die Hauptsache in seinem Besitz. Einige wenige selbständige Staaten, wie Abes sinien nnd Siam, kann man allerdings vielleicht noch zur großen Konkursmaste der Eingeborenenländer rechnen, von der dieses letzte Nestchen über kurz oder lang zur Verfügung stehen wird. Alles andere ist in festen Händen, und es handelt sich also nur noch um Besitzverschiebungen, nickt um Besitzergreifungen. Es hat aber den Anschein, als seien solche Ver schiebungen in größerem Umfange geplant. Schon seit Beginn der neunziger Jahre rechnet man damit, daß einmal die Landkarte von Afrika umgezeichnet werden muß, wenn die Portugiesen — etwa aus Geldnot — ihre dortigen Kolonien abstoßen. Für diesen Fall besteht ein englisch-deutscher Vertrag, das sogenannte Delagoa-Ab- kommen. Der Wortlaut ist nie veröffentlicht worden, aber man nimmt an, daß sich England darin das Vorkaufsrecht auf Portugiesisch-Ostafrika gesichert hat, während Deutsch land der Ankauf von Portugiesisch-Westairika freistünde. Letzteres stößt im Norden an unser Deutsch-Südwest und reicht bis an die Kongomündung heran. Nun versteht man auch, warum unsere Regierung in den Verhandlungen mit Frankreich zunächst so sehr auf der Abtretung des ganzen Küstengebietes von Französisch-Kongo bestand. Wir hätten dann — ein Bli k auf die Karte belehrt darüber — die Aussicht auf ein dereinst zusammenhängendes großes Kolonialreich vom Oranjefluß bis zum Kamerun gebirge gehabt. Gerade diest Aussicht ist uns nun durch das Dazwischentreten Englands zerstört worden, so daß man jetzt der Andeutung neuer Versprechungen einiger maßen zweifelnd gegenübersteht; aber immerhin wollen wir abwarten, was bei der angekündigten neuen großen Umwälzung der Weltkarte, insbesondere Afrikas, heraus kommt. Der sogenannte schwarze Erdteil ist von einer Unmenge von Farbentupfen bedeckt. So wie wir an vier verschiedenen Stellen dort Kolonien haben, so geht eS auch den Eng ländern. Das Bedürfnis nach Zusammenlegung, nach einer Art ^DeldbereiuLgung", ist daher erklärlich, zumal bei den Engländern, die ihre geplante Kap-Kairo-Bahn gern auf ganz eigenem Gebiete durchlegen möchten und schon längst die Parole ausgegeben haben: Afrika britisch vom Kap bi zum Nil! Auf dem Wege zur Erfüllung dieses Wunsches liegen einige Hindernisse, vor allem Deutsch- Ostafrika und der belgische Kongostaat. Soll der Wunsch erfüllt werden, so bedarf es dazu unseres guten Willens, denn entweder müßten wir dazu einen Streifen eigenen Koloniallandes abtreten, der den britischen Norden mit Lem britischen Süden dann verbindet, oder unsere Ge nehmigung dazu erteilen, daß der Kongo staat es tut, der das ohne Genehmigung seiner Garantiemächte nicht darf. Unsere Wünsche liegen umgelehrt, wie bereits an gedeutet, im Westen von Afrika, und es ist möglich, daß sich hier Tauschgeschäfte größter Art einleiten lasten, bei denen natürlich auch Frankreich hinzugezogen werden müßte. Es bat wirklich den Anschein, als sollte die Landkarte umgezeichnet werden: schon die Bereitwilligkeit unserer Regierung, im vorigen Sommer Togo in die Masse zu werfen, spricht dafür, daß man auch in Berlin derartigen Geschäften geneigt ist. Die Hauptsache bleibt nur, daß wir dabei nicht den Kürzeren ziehen. l-orä t)aläanes Erfolg. Die Verstimmungen und Jntereffenkouflikte, die zwischen England und Deutschland bestanden, find durch die Reise des englischen Kriegsmtnisters Lord Haldane nach Berlin und die hierselbst gepflogenen Beratungen so gut »vie beseitigt. Die gesamte Weltlage ist durchgesprochen worden, jeder Punkt, über den Unstimmigkeiten oder aber Miß- Helligkeiten entstehen konnten, wurde erörtert, in die ent legensten Schlupf- und Wetterwinkel der europäischen Politik wurde hineingeleuchtet, und es hat sich keine Klippe gezeigt, die mit Offenheit und mit gutem Willen nicht umschifft werden könnte. Da- angestrebte Ziel besteht in der Aufstellung einer Art Protokoll, worin in bezug auf die großen Hauptfrage« der Weltpolittk die Anschauungen und prinzipiellen Stand punkte der beiden Regierungen niedergelegt werden sollen. Beide Parteien wollen dies Protokoll als Richtschnur für ihre weitere Politik annehmen, so daß in Zukunft jeder englische Jnteressenkonflikt rechtzeitig diskutiert und vermieden werden kann. Es wird sich um keine Entente handeln, wohl aber um eine vollkommene politische Einigung über alle aufgetauchleu oder naheliegenden Streitfragen. Auch Frankreich soll durch England von dem gesamten Übereinkommen Mitteilung gemacht werden. Bestätigt sich diese von London aus mitgeteilte Nach richt, so darf das deutsch-englische Protokoll als ein Friedensdokument ersten Rangeo angesehen werden. Politische kunäkbau. Veutkckes Kelch. * Nach Abdankung der Mandschudynaftir machte der chinesische Gesandte in Berlin Mitteilung von diesem Staatsakt und legte dann, da er als Vertreter deS Kaisers von China und nicht der Republik in Berlin akkreditiert ist, seinen Posten nieder. Auf Wunsch der neuen Regierung führt er jedoch vorläufig die Geschäfte weiter. In der Frage der Anerkennung der Republik wird die Reichs regierung genau so verfahren, wie seinerzeit gegenüber Portugal. Sobald die konstituierende Nationalversammlung die Verfassung bestätigt und den Präsidenten definitiv gewählt hat, wird man nach Verständigung mit den übrigen Großmächten nicht zögern, die neue Staatsform Chinas anzuerkennen. 4- In dem Kampfe gege» Schmutz und Schund hat die westfälische Jndustriegemeinde Weidenau a. d. Sieg einen entscheidenden Schritt vorwärts getan. In dem dortigen »kirchlichen Gemeindehause ist ein erstklassiger Kinematograph aufgestellt worden. Der Saal kann schnell verdunkelt werden, so daß auch am Tage die Vor führungen möglich sind. Bei einem Eintrittspreise von 2V Pfennig (Kinder die Hälfte) ist der Saal stets voll. Es werden nur einwandfreie Films vorgeführt. Durch weitere Errichtung derartiger Kinos soll die Filmindustrie dazu bestimmt werden, die Schauer- und Ehebruchs- öramen, die vielfach fast ausnahmsweise das Programm beherrschen, durch bessere Darbietungen zu ersetzen. Bisher sind schon vier weitere derartige Einrichtungen ge plant. Gesellenvereine, Jünglingsvereine, Arbeitervereine, Gemeindehäuser, die dem Gedanken nähertreten wollen, wollen sich unter der Adresse .Bilderschau, Weidenau an der Sieg" an diese Neugründung wenden. -p Der neue bayerische Kultusminister o. Knilling wird daS bayerische Kultusministerium in vier Abteilungen trennen. Es soll gebildet werden eine Abteilung für die Angelegenheiten deS katholischen Kultus, eine zweite für das Mittelfchulwesen und eine dritte für Angelegenheiten der Hochschulen, der Kunst und deS protestantischen Kultus und eine vierte Abteilung für Volks- und land wirtschaftliche Schulen sowie allgemeine Angelegenheiten. 4- An einen Höflichkeitsbesuch, den der französische Botschafter am Sonntag dem Reichskanzler abgestattet bat, hat ein Teil der Presse Kommentare geknüpft, in denen die angeblichen Gegenstände der Unterhaltung wiedergegeben waren. Nach der Notiz eine- Berliner Blattes soll in Paris behauptet worden sein, die Unter- Haltung habe sich um den belgischen Kongostaat gedreht, Diese Angaben sind nach der »Nordd. Attg. Ztg." eitel Erfindung. * Bisher find achtzig Reichstagsmandale der Wahl- Prüfungskommission überwiesen, gegen die zulässige Proteste vorliegen. Die Wahlprüfungskommission hat entsprechend der Vereinbarung des Seniorenkonvents die Absicht, ein starkes Tempo in ihre Arbeit zu legen, und die von ihr behandelten Mahiprüfungen sollen dann möglichst sofort vom Plenum erledigt werden. ** Die Kolonialabtetlung der Deutschen Laudwirtschafts- aesellschaft tagte am Mittwoch in Berlin. Zuerst berichtete Geh. Regierungsrat Professor Dr. Ostertag (Berlin) über .Tierseuchenbekämpfung in den Kolonien, besonder- in Deutsch-Südwestafrika". Hierauf sprach Professor Dr. Marck- wald (Berlin) über die Frage: .Sind unsere Kautschuk- Plantagen lebensfähig?" Der Vortragende wünscht, daß das Reichskolonialamt beim Reichstage Mittel beantrage um Beamte hinau-zusenden. die die Pflanzer in der ratio nellen Anpflanzung und Behandlung des Kautschuks unter- wessen, sowie die Errichtung einer Kautschuklehranstalt in Deutschland. * Der deutsche Gesandte in Bern, v. Bülow, wurde vom schweizerischen Bundespräsidenten in längerer Audienz emvfangen, in der noch einmal über den bevorstehenden Besuch Kaiser Wilhelm« in der Schweiz gesprochen wurde. Nach der Audienz fuhr Herr v. Bülow sofort nach Berlin, wo er schon eingetroffen ist. Die Herbstmanöver deS 8. schweizerischen Armeekorps, denen der Deutsche Kaiser einen oder zwei Tage beiwohnen wird, werden voraus- sichtlich zwischen Zürich und Wil. in der Nähe von St. Gallen, stattfinden. * In Dien begingen Erzherzog Rainer und seine Ge- mahltn daS Fest oer diamantenen Hochzeit. Unzählige Glückwünsche gingen ihnen zu. Der kirchlichen Feier im Palais Rainer wohnte auch der Kaiser Franz Josef bei, der seit ungefähr zwei Monaten zum ersten Male das Schloß Schönbrunn verließ und vom Publikum begeistert begrübt wurde. Aus In- uncl Auslanck. Berlin, 21. Febr. Durch Königlichen Erlaß sind neue Bezeichnungen für die höheren Mädchenschulen in Preußen als Lyzeum und Oberlyzeum angeordnet worden. Köln, 21. Febr. DaS von einigen Berliner Blättern mit- geteilte Gerücht. Prinz Mar von Sachsen werde Erzbischof von Köln werden, ist unzutreffend. Prinz Mar wird Professor des bischöflichen Priesterseminars in Köln. Siegburg, 21. Febr. Die Ersatzwahl im Reichstag«- Wahlkreise Siegdurg-Waldbroel, wo der Zentrum-abgeordnete Becker zugunsten Trimborn- sein Mandat niedergelegt bat. findet am 1. März statt. Straßburg i. E., 21. Febr. Gerüchtweise verlautet, daß der Straßburger Weibbischof Zorn v. Bulach, der Bruder deS reichsländischen Staatssekretärs, für den Posten de- Erzbischofs von Posen-Gnesen ausersehen sei. Wie», 21. Febr. Der neuernannte Minister deS Äußern Graf Berchtold wird demnächst nach Berlin fahren, um sich dem Kaiser vorzustellen.
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