Suche löschen...
Naunhofer Nachrichten : 29.12.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-12-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787848183-191212292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787848183-19121229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787848183-19121229
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNaunhofer Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-12
- Tag1912-12-29
- Monat1912-12
- Jahr1912
- Titel
- Naunhofer Nachrichten : 29.12.1912
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Naunhofer Nachrichten Dit Naunhofer Nachrichten erscheinen jeden Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag 5 Uhr mit dem Datum deS nachfolgenden Tage?. Schluß der Vmcigcnannaümc: Vormittag? l1 Uhr am Tage deS Erscheinens. 23. Jahrgang. Sonntag den 29. Dezember 1912. Nr. 154. Mit einer vierseitige« Illustrierte« So«vtagsheilaOe Ortsblatt für Albrechtshain, Ammelshain, Belgershain, Beucha, Borsdorf, Eicha, Erdmannshain, Fuchshain, Großsteinberg, Kleinsteinberg, Klinga, Köhra, Lindhardt, Pomßen, Staudnitz, Threna und Umgegend. Bezugspreis: Frei inS HauS durch Austräger Mk. 1.20 vierteljährlich. Frei inS HauS durch die Post Mk. 130 vierteljährlich. «nkSudiguu-e«: Für Inserenten der AmtShauptmann« schäft Grimma 12 Psg. die fünfge« spaltmc Zeile, an erster Stelle und für Auswärtig« 15 Pfg. Bei Wiederholungen Rabatt. Verlag rmd Druck: Gü«x är Eule, Nauuhof. Redaktion: «skert Gü«z, M«metzOß. Amtliches HausnummerSchilder. In den nächsten Tagen wird damit begonnen, die Häuser mit neuen HauS- und Ortslisten-Nummern zu versehen. Nach 8 57 der OrlSbauordnung ist die Stadtgemeinde hierzu ohne besondere Entschädigung berechtigt. Die bisherigen Schilder werden abgenommen und an den Grundstückseigentümer, dessen Stellvertreter oder einem Mieter von dem Ausführenden sofort ausgehändigt. Die für die Entfernung der alten Schilder, sowie die jetzige Beschaffung und Anbringung der neuen Schilder ent stehenden Kosten trägt die Stadtgemeinde. In Zukunft werden bei Neubauten die Nummern eben falls von der Stadtgemeinde beschafft und angebracht. Die Grundstückseigentümer haben aber der Stadtgemeinde die Selbst kosten zu erstatten. Naunhof, am 27. Dezember 1912. Der Bürgermeister. * Die Land und Landeskulturreuten auf den 4. Termin sind bis spätestens den 31. Dezember d. Js. an die Stadtsteuer-Einnahme zu bezahlen. Naunhof, am 16. Dezember 1912. Der Stadtrat. KekMMchW des KimMen Amtsgerichts zu Grimma. Ueber das Vermögen des Bauunternehmers Hermatt« Max Michael in Beucha wird heute am 21. Dezember 1912, nachmittags ^1 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Regler in Grimma wird zum Konkurs verwalter ernannt. Zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Be stellung eines GläubigerauSschuffeS und eintretenden Falles über ' die in § 120 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen wird auf den SV. Janttar ISIS, vormittags /<L2 Uhr Termin anberaumt. Konkursforderungen sind bis zum 11. Januar 1913 bei dem Gerichte anzumelden. Wer eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz hat oder zur Konkursmasse etwas schuldig ist, darf nichts an den Gemeinschuldner verabfolgen oder leisten, ist auch ver pflichtet, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für die^aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch genommen wird, dem Konkursverwalter bis zum 11. Januar 1913 Anzeige zu machen. Grimma, 21. Dezember 1912. Bereiusbauk Naunhof verzinst Spareinlage« mit 4°/o mit günstiger Kündi gungsfrist Kunct um «las Iakr. fLeben beißt - kämpfen.) Wer an die Möglichkeit des ewigen Friedens unter den Geschöpfen der Erde glaubt, der sollte einmal ein Wassertröpfchen aus dem nächsten Teiche unter dem Mikroskop sich ansehen: schon die winzigsten mit bloßem Auge nicht erkennbaren Lebewesen stehen in unaufhör lichem Kampfe miteinander. Und so geht es hindurch durch die ganze Natur bis in das Menschenreich hinein. „Der Krieg ist der Vater aller Dinge", sagt der griechische Weltweise; nur aus Kampf wird Gutes geboren, im Völkerleben wie im Herzen des Einzelnen. * Mit einem heißen Ringen darum, wer die „Klinke der Gesetzgebung" zu fassen bekäme, die Linke oder die Reckte im Deutschen Reichstag, hat in Deutschland das ab gelaufene Jahr 1912 begonnen. Der neue Reichstag ging aus den Urnen hervor, die aus der Rechten und dem Zentrum bestehende Mehrheit blieb nicht erhalten, aber auch die Linke gewann nicht so unzweifelhaft die Ober hand, daß sie ihr politisches Programm durchdrücken könnte. Rechte und Linke halten sich ungefähr die Wage, und dazwischen pendeln ein paar unsichere Kantonisten. So kann ein Gesetz in zweiter Lesung angenommen sein, um in dritter Lesung wieder abgelehnt zu werden, weil inzwischen — zwei oder drei Reichsboten den Schnupfen bekommen haben. Immerhin ist eine leidlich sichere Mehr heit für ein Streben vorhanden, nämlich für daS Streben nach Erweiterung der parlamentarischen Macht. Die neuen Bestimmungen der Geschäftsordnung, die der Reichstag sich gegeben hat, ermöglichen ein Mißtrauensvotum gegen den leitenden Staatsmann, ermöglichen auch, die Regierung durch fortgesetzte „kurze Anfragen" zweimal wöchentlich in Anspruch zu nehmen. Ob sich damit etwas Wesentliches gegen früher geändert hat, ist eine andere Frage. * Größere Kämpfe, die man früher bei jeder Wehr- Machtsforderung erwarten mußte, sind diesmal bei Be ratung -der Heeresvorlage und Flottennovelle in der Öffentlichkeit ausgeblieben, weil sie — im geheimen bereits ausgefochten waren. Es wurde so gut wie alles bewilligt, weil nur das Allernotwendigste verlangt war. Schon ehe die Vorlagen an den Bundesrat gelangt waren, hatte man sie während der Unterhaltungen zwischen Kriegs ministerium und Reichsmarineamt einerseits, Schatz- sekretariat und Reichskanzlei andererseits so beschnitten, daß sie sich nachher verhältnismäßig bescheiden repräsen tierten. Freilich ist dafür jetzt eine neue Arbeit nötig: schon ist ein Nachtragsetat angekündigt, der zunächst unserer militärischen Luftfahrt vorwärts helfen soll. Die Flotte muß die drei neuen Linienschiffsbauten auf 1913, 1916 und ein ferneres überhaupt noch nicht bestimmtes Jahr ver teilen, hat das bisherige „Dreiertempo" im alljährlichen Bau aufgegeben und legt in den Zwischenjahren nur zwei Großkampfschiffe auf Stapel. Das Landheer aber hat, wenn auch nicht sofort sämtliche erforderlichen Maschinen gewehrkompagnien und Kader-Offiziere, wenigstens die Organisation zweier neuen Armeekorps unter Dach und Fach gebracht, eine Vermehrung um 29 000 Mann, da zwei überschüssige Divisionen bereits zur Verfügung standen. » Neue Kämpfe sind angekünbigt worden, als die Frage nach der Deckung für die Wehrmachtsausgaben zur Sprache kam. Im bevorsteherrden Frühling sollen die Parteien um die Besitzsteuervorlage ringen, also werden wir vielleicht eine Neuauflage der Kämpfe um die Reichsfinanzreform erleben. Zum Glück ist unser Volk wenigstens noch fähig, Opfer zu bringen. Das freiwillige der nationalen Flugspende hat annähernd 7V- Millionen Mark betragen. Ein Volk, das eine derartige Summe (nach den 6 Millionen für Zeppelin) aus dein Ärmel schüttelt, braucht an seiner Finanzkraft nicht zu verzweifeln. * Nach deutschen Begriffen auf die äußerste Spitze ge trieben wurden die schon beinahe nicht mehr „parla mentarischen" Kämpfe im. preußischen Abgeordneten hause, wo die sozialdemokratischen Abgeordneten Borchardt und Leinert gewaltsam von der Polizei von ihren Sitzen entfernt wurden. Das Berliner Landgericht verurteilte die beiden Abgeordneten wegen Hausfriedensbruches und Widerstandes gegen die Staatsgewalt zu Geldstrafen. Damit ist die Frage der Präsidialgewalt im Abgeordneten hause prinzipiell entschieden. Der alte Herr o. Erffa ist darüber weggestorben; Graf Schwerin hat an seiner Stelle den Hochsitz eingenommen. Neben den parmmeutariichen Kämpfen um die Fleisch not und anderes bei uns, neben den Obstruktionsskandalen in Budapest und Wien, neben der Duma-Neuwahl in Rußland und anderen Dingen der inneren Politik hat es das scheidende Jahr auch an den großen Kämpfen des Welttheaters nickt fehlen lassen. Die Eroberung von Libyen durch die Italiener vollzog sich nach über ein jährigem Hin und Her sehr glatt in dem Augenblick, in welchem der Türkei neue Feinde in Europa erstanden.- Der Balkankrieg schloß sich unmittelbar au den Italienisch-Türkischen, so daß es 1912 keinen einzigen Monat gegeben hat, in dem nicht irgendwo die Kanonen ge sprochen hätten. Nnn tagt in London die Friedens konferenz, aber noch weiß man nicht, wie diese Kämpfe am grünen Tisch ausgehen. Inzwischen tun die beiden kriegführenden Parteien so, als wollten sie morgen wieder losschlagen. Zum Glück ist uns das Schlimmste erspart geblieben: der große europäische Kladderadatsch; aber nahe genug daran war es. Das Jahr ist auch an den europäischen Königs häusern nicht spurlos vorübergegangen. Der portugiesische Exkönig Manuel rang vergeblich um seinen Thron. Der kleine russische Thronfolger hat mit tückischer Krankheit zu kämpfen. Der greise Prinzregent von Bayern hat das Zeitliche gesegnet. Das erschütterndste vielleicht aber war der Heimgang des Königs von Dänemark, der so starb, wie irgendein verlaufenes armes Menschenkind ohne Hein:: von einer Reise zurückkehrend, brach er unerkannt auf der Straße in Hamburg zusammen und mußte erst im Leichen schauhaus rekognosziert werden. An Attentaten, die nach Humberts Ausspruch „zum Metier der Könige" gehören, hat es auch nicht gefehlt, aber ein gnädiges Geschick schonte die Staatsoberhäupter. Die Throne in Europa stehen fester denn je; und bei uns tritt der Kaiser in das 25. Jahr seiner Regierung, die reich war an Kämpfen, aber auch an Erfolgen und an Deutschlands Erstarkung. Vie stalkankrise In den Weihnachtstagen hat sich die Situation nicht sonderlich verändert. Die Verhältnisse sind angesichts der über ein vernünftiges Maß weit hinausgehenden Forderungen der ^alkanstaaten sehr zugespitzt und in London betrachtet man die Lage als sehr wenig erfreulich. Der Telegraph arbeitet wieder angestrengt zwischen den Kabinetten der Großmächte, denn diese werden wohl nunmehr dock em- greifen müffen, soll die Karre nicht gänzlich verfahren werden und der Krieg erneut ausbrechen. Auch schemt sich innerhalb der englischen Diplomatie ein Umschwung zugunsten der bedrängten Türkei zu vollziehen. Kriegslust in Konstantinopel. Am Goldenen Horn erhebt die Kriegspartei, getragen von der öffentlichen Meinung, wieder kühn ihr Haupc. Man kann absolut nicht einsehen, wozu man sich von den Balkanstaaten einen schmählichen Frieden diktieren lassen soll, solange die Hauptarmee in einer Starke von enva 200 000 Mann unbesiegt in der strategisch glänzenden Tschataldscha-Linie steht. In militärischenKreisen rechnet man daher mit ziemlicher Sicherheit mit einer Wiederaufnahme der Feindseligkeiten. Alle auf Urlaub befindlichen Offiziere haben inzwischen Befehl erhalten, sich sofort SU ihren Regimentern nach Tschataldscha zu begeben. — Wie im übrigen einige Blätter melden, soll sich ein hoher bulgarischer Offizier in Konstantinopel aufhalten, um direkt mit der Pforte über den Frieden zu verhandeln. Man will wissen, daß dieser Offizier sogar der bulgarische Generalissimus Sawow selbst sei. Die bulgarische Regierung läßt diese Nachrichten indessen energisch dementieren und erklärt, sie habe nie an Sonderverhand lungen ohne ihre Verbündeten gedacht. « Enver Bey in Tschataldscha. Der aus dem Tripolisfeldzuge bekannte türkische Kriegsheld Enver Bey ist nun endlich nach Konstantinopel zurückgekehrt. Wie ein Telegramm von dort meldet, hat er sich sofort zu den Truppen in der Tschataldscha-Stellung begeben und sämtliche höheren Offiziere um sich versammelt, um sie aufzufordern, alle politischen und persönlichen Zwistigkeiten angesichts der gemeinsamen Gefahr fallen zu lassen und die Fahne des Patriotismus hochzuhalten. Halbamtlich verlautet sogar, daß Enver Bey ein hohes Kommando in der Feldarmee erhalten soll. Auch der vom Kriegsminister Nasim Pascha sehr in den Hintergrund ge drängte bekannte General Schewket Pascha wird voraus sichtlich endlich wieder in Aktion treten. Man will sogar wissen, daß er an Stelle Nasims das Oberkommando erhält. * Verschiedene Meldungen. Sofia, 27. Dez. In einem Tagesbefehl des Königs an die Armee wird dieser erneut strengste Auf rechterhaltung der Disziplin anbefohlen. Cetinje, 27. Dez. In der Nacht zum ersten Weih nachtsfeiertag hat die türkische Garnison in Skutari einen heftigen Ausfall gegen die montenegrinischen Stellungen unternommen. Der Kanonendonner war noch in Cetinje hörbar. Der Ausgang des Kampfes ist bis jetzt noch un bekannt. Mas gibt es s^eues? (Telegraphische und Korrespondenz-Meldungen.) Poincars Präsidentschaftskandidat. . PAiS- 27. Dez. Die Präsidentschaftsfrage ist nunmehr endgültig geregelt, indem Ministerpräsident Poincars jetzt Mziell bekannt gegeben hat, daß er als Kandidat für die Präsidentschaft auftreten wird. Bereits seit längerer Zeit versuchten zahlreiche Senatoren und Abgeordnete der re publikanischen Partei ihn zur Annahme der Kandidatur zu bewegen. Poincarö hatte die Aufforderung wiederholt ab gelehnt, und erst nach dem endgültigen Verzicht von Leon Bourgeois gelang es, seine Einwilligung zu erhalten. Pomcares Aussichten sind sehr gut, die andern Kandidaten, wie Ribot, Deschanel, Dubost, haben durch seine Kandidatur stark an Chancen verloren. Die Presse nimmt die Nachricht fast einstimmig mit großer Genugtuung auf und begrübt Pomcar« als künftigen Präsidenten. Beschleunigte Seerüstungen in Frankreich. Paris, 27. Dez. Marineminister Delcaff« beabsichtigt, den Bau der im neuen Flottenetat vorgesehenen neuen Panzerschiffe erheblich zu beschleunigen. Er hat demgemäß bereits seine Anordnungen getroffen und wird bei den Kammern sofort die Ermächtigung nachsuchen, die Kiellegung des auf der Werft in Lorient im Jahre 1914 zu erbauenden Panzerschiffes anstatt am 1. Januar 1914 bereits am 1. Oktober 1918 vorzunehmen. (Der Streit um die Kongoinseln. Parts, A. De». Bei der Abtretung des Französischen Kongo auf Grund des Marokko-Vertrages ergeben sich er- neut Schwierigkeiten. Deutschland beansprucht die im Fluß- Inseln, während Frankreich nicht gesonnen fft, dieseherauszugebem Wenn die zur Regelung der Grenz- frage entsandten beidersertiaenKommissionen zu keiner Einigung
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite