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Nachrichten für Naunhof : 21.09.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id178785101X-191909211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id178785101X-19190921
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-178785101X-19190921
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNachrichten für Naunhof
- Jahr1919
- Monat1919-09
- Tag1919-09-21
- Monat1919-09
- Jahr1919
- Titel
- Nachrichten für Naunhof : 21.09.1919
- Autor
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für die Gemeinden Albrechtshain, Althen, Ammelshain, Belgershain, Beucha, Borsdorf, Eicha, Engelsdorf, Erdmannsyatn, Fuchshain, Groß- und Kleinsteinberg, Klinga, KSHra, Lindhardt, Pomßen, Seifertshain, Sommerfeld, Staudtnitz, Threna re. Erscheint wöchentlich dreimal: Dienstag, Donnerstag und Sonnabend, aoenüs 6 Uhr. Bezugspreis oiertaljShrlich 3 Wk.» monatlich I Mk.. durch die Post bezogen inkl. der Postgebühren 3 Mk. 20Pfg. Anzeigenpreis: die sechsgespoltene Petitzeile 25 Pfg., auswärts30 Pfg. Amtlicher Test 50 Psg. Aedlamezeile SO Pfg. Beilagegebühr pro Tausend lO Mk. Annahme der Anzeigen bis iO Uhr oorm. ! Im Falle höherer Sewall, Krieg, Skelk, Aussperrung, Maschlnendruch, BetrsebMnmg im Beirieb der Druckerei ober unserer Lieferanten hak der verieher Heinen Anpruch auf Lieferung der Jet tun« oder Rückzahlung d« Bezugspreise,. - - - Nr. 113 Sonntag, den 21. September 1919. 30. Jahrgang. Amtliches. Wöchentliche Fettmenge^ In der Woche vom 22.—28. September 19! 9 betrügt di« Fettmenge sür Versvrgungsberechtigie 40 g Butter und 82'/, g Speiseöl. Das Speiseöl ist dort zu entnehmen, wo der Verbraucher seine Brviouf- strichkarten angemeldet hat. Auf die noch folgend« Bckaimtmachung der Warenoberverteilungsstelle wird hingewiesen. Den Gemeinden bleibt es überlassen, den Tag der Verteilung zu bestimmen. Grimma, 20. September 1919. y95 ffe. Der Bezirksverband der Amtshauptmannschaft. Freilag und Sonnabend, den 26. und 27. September tS19, kommen 160 Zr ansländ sches Pökelschweineflelfch (Kinder 80 Zur Verteilung. , Der Preis für das Fleisch beträgt für 160 g 1,28 Mk. und für 80 ß 64 Pfg. Grimma, 18. September 1919. 2782 M. Der Bezirksoerband der Amts^luptmalmschaft. Belieferung der Wmifftlkartln für Kranke, Schwangere und Stillende mit je ISO xr Weizengrieß I Paket Zwieback rcker KeHS in der Zett vom 25. bis 28. September. Anspruch auf eine bestimmte Sorte besteht nicht. Karteninhaber haben dis zum 21. September bei einem von der Gemeinde angegebenen Kändler oder einer Apotheke einen Bestellabfchnitt adtrrnnen zu lassen. Die Kändler bezw. Apotheken liefern die Bestellabfchnitt« dis zum 22. September ab. Die Abgabe an die Kändler erfolgt am 24. September 1919. Grimma, 18. September 1919. Der Dezirksoerband der Amtshauptmannschaft. WarenoberverieilangrsbE« L A. Most. Speisefett-Anmel-mt-ell. Die Verbraucher haben den Bezug des Spkiftftttrs bei einer der bekannten Verkaufsstelle rmznmelden. Die Verkaufs« stelle des Konsum-Vereins darf nur Meldungen von Wttglladarn des Konsum-Vereins entgegennehman. Di« Anmeldung mutz aller 2 Monats wiederholt werden. Für die Monate Oktober und November hat die Anmeldung dis 25. September zu er* folgen. Dis Ländler Haden di« Amnel-rkart* and di» Amdes- seltkarte mit ihrem Firmenstempel zu versehen. Na u nh o f, am 20. September 1919. Der Bürgermeister. Der Nrbeiterrat. I. D.: Beyer. Thiemann. Anmeldung der zu Hausschlachtungen bestimmten Schweine und Schafe. Die Anmeldung der LausfchlaOmigen in der Feit vom 15. September 1919 dis Oktober 1920 haben — soweit noch nicht geschehen — spätestens bis LS. September d. I. im Meldeamtszimmer des Rathauses hier zu erfolgen. Nau n h os, am 20. September 1919. Der Bürgermeister. Der ArbeitE«t. I.D.: Beyer. Thtema»«. Abgabe »»« Brennholz. Auf die Marke S der Nr. 551 bis 718 wird von MeataH, Oe« MD. O. W. ab bei Lerrn Lotz Händler Kern, Weidstratze IO »/, nm Brenn holz abgegeben. Naunhof, am 20. September 1919. Der Bürgermeister. Ds Mrb^trrrat. I. D.Beyer. T h l-M ann. AnMmng von Eigentmarbtitkn. Es wird darauf hingewiefen, daß Grundstücksbesitzer oder sonstige Auftraggeber von Bauarbeiter,, die für eigene Rechnung durch nicht selbständige Landwerker Neu* und Umbau oder Ausbeflerungsarbeiten (z. B. Maurer-, Zimmer-, Maler-, Klempner», Dachdeckerorbeiten usw.) ausfü^en losten» nicht nur die Verantwortung für Einhaltung der Vorschriften über Schuh und Sicherheit der von ihnen beschäftigten Arbeiter zu tragen haben, sondern für alle diese Arbeckm auch Lohnnachweise (Eigenbauiohnnachwetst) msMstrttgen und Mr stdm Monat spätestens am 3. Tage nach dessen Ablauf bei der Ortsbehörde einzureichen haben. Sie setzen sich der Verhängung von em pfindlichen Strafen aus, wenn sie diesen gesetzlichen Bestim mungen nicht nachkommen. Lierunter fallen auch die Arbeiten, welche von solchen Arbeitern ausgeführt werden, die sonst im Betrieb« anderer Unternehmer beschäftigt find und die Arbeiten auf eigene Land, nur nebenher und nach Feierabend ausführen. Vordrucke zu den Eigenbau-Lvhnnachweisen find im Metdeamtsztmmer des hiesigen Rathauses zu haben. Na un Hof, am 20. September 1919. D-r Bürgermeister. Der Arbeiterrat. I. D.iBeyer Thiemann. yereinsbanliüaunkof'-üaunksf Kredit-Gewährung. DiskmUierung und Einziehung von Wechsln und Schecks. Scheck- und Giro-Verehr. Aufbewahrung und Verwaltung von Wertpapieren. Frmspncher 44. ««wüstet: ,0-1 Uhr. PoDq.ckksiU»: Leipzig Nr. 10783. Mem« Zeitung für eilige Leser. * In einer neuen Note an die Alliierten erklärt die deutsche Regierung nochmal«, in bema auf Deutsch-Österreich sich der Entscheidung des Völkerbundes zu unterwerfen und wendet sich gleichzeitig gegen den ironischen To« der letzt«, Entente- notr. * Die Nationalversammlung ift auf den 80. September nach Berlin etnberufen morden. * Alle Meldungen über bevorsiehende Ändenmgen im ReichSkabtnelt werden als unrichtig bereichnet. * Der preußische Rnan,Minister hat erklärt, daß über die BermSgenSanSetnandersetzung mit dem Kaiserhaus« noch keine Entscheidung gestillt worden sei. * Der preußische Kultusminister bat die Zulassung der Volksschullehrer zum UntversitätSstudium genehmigt. * Die bayerische Regierung bestätigte da» Todesurteil gegen die Geiselmörder. * Der .Präsident' der Republik Birkenfeld ist von dort nach Lothringen geflüchtet. * Nach dem Friedensvertrag sür Bulgarien darf dieses nur eine Polizeitruppe von 20000 Manu halten. * D'Annunzio betont in einem Manifest, daß er Fiume auiS äußerste verteidigen werde. Lockspitzel. In Zeiten de- Niederganges blüht die Angeberei. Wir wissen aus der römischen Geschickte, wie verwüste d das Unwesen der »Delatoren", der bezahlten Angeber, gewirkt hat; wir wissen dasselbe aus der blutigsten Periode der Republik Venedig, wir wissen eS aus ver schiedenen Menschenaltern des ehemaligen Frankreich. Im Deutschen Reiche hielt sich die An eberei früher in mäßigen Grenzen. Im wesentlichen hatte die Polizei ihre »Vigilanten* und Spitzel nur zur Überwachung des wirk lichen Verbrechertums. Run aber wuchert das Lockspitzeltum üppiger denn fe. Wem, in der Theorie eine Republik daS sittenstrengste Gebilde ist: in der Praxis ist es unsere Republik bisher sicherkich nicht. Die Unabhängigen und die Kommunisten werden genau so bespitzelt, wie die Monarchisten, übeirll drängen sich hochbezahlte Spione hinein, die, wo es nickis zu enthüllen und zu verraten gibt, irgend etwas anzu- stiften versuchen waS sich dann verraten ließe. Einer der bezeichnendsten Fälle ist der deS Leutnants Vieweg in Potsdam, der dem so a'demo ratischen Partei organ dieser Tage die Nachricht überbrachte, deO fiziere des alten Heeres, an deren Spitze der Oberst Reinhard, dem eine Reichswehrbr'gade untersteht, rüsteten sich zur Au-rufung der Monarchie, zur Ermordung Erzber ers und ähnlichen Dingen. Die ganze phantastilcke Erzah ung hat sich alS Schwindel erwiesen. Wahr ist nur daß Vieweg, ein mehrfach vorbestrafter Mensch, der u. a. schon wegen Unterschlagung gesessen hat, seinerseits zu Putscken und Mordtaten aufgefordrit hat und darau hin von dem OffizierkorpS sofort abgescküttelt worben ist. Unsereins fvagt sich erschüttert, .wie st» etwa-, di« gemeinste Lock- spttzelei, bei einem Offizier, bei einem »Leutnant* Vieweg, überhaupt möglich sei, und wie ein Vorbestrafter über haupt Leutnant oder auch nur OMierstellpertreber werden könne. Da- wäre doch früher undenkbar gewesen. In der Tat, völlig undenkbar. Aber schon während des Krieges nnd noch mehr nach der Revolution sü d eben Leule zu O sizieren ernannt worben, ohne Rücksicht auf Herkunft, Erziehung, Vorleben. Der vielgenannte Leutnant Fischer, der Vorsitzende de- republikanischen Führerbmi^eS, der «in« Zeitlang auch stellvertretender Kommandant von Berlin war un- danach sogar Maiorsuniform trug, ist vor Kries« Hausknecht in dem Berliner Bandagengeschäft «m Peck gewesen. Vieweg aber scheint mit cher nicht -« oergkichrn zu sein, überhaupt keinen ehrlichen Beruf gehabt zu Haden; solche Leute drängen sich am ehesten zu dem bi-weilen reich entlohnten Amte eines Lock pitzels. Es wird noch so weit kommen, daß man keinem Nachbar mehr über den Weg trauen darf, wenn er seinem Unmut über die gegenwärtigen Zustände allzu temperament vollen Ausdruck givt. Will er uns nur zu irrend etwas Strafbarem verleiten und dann die Angeberei sich bezahlen lassen? Genügend Geld zur Bezahlung eines ganzen Heeres von Lockspitzeln mutz vorhanden sein, i^s ällt freilich io leicht niemand auf sie herein; mitschimpien ist nicht strafbar, an mitputfchen aber denkt kein Men ich. Jedenfalls ist es eine ekelhafte Zeit. Für dumle Existenzen gibt es tausend Verdienslmöglickkeilen moralisch nicht ein wandfreier Art. Wir werden mit Fäu ms eriüllt. Unter diesen Umständen, wo niemand mehr sicher ist, ob er es mit einem begeisterten Anarchisten oder Mon archisten oder nur mit einem gierigen Angeber zu tun hat, hält sich jedermann scheu zurück. Lockwitzel und Delatoren waren in Rom und in Venedig und in Paris immer eine Stütze des herrschenden Regimes, da niemand, der ent weder eine Revolution oder eine Restauration wünscht, seiner Gesinnungsgenossen sicher ist. Solche Angeber werden sicher nickt nur für die Politik, sondern auch sür die Finanzen gezüchtet. In den nächsten Jahren werden wir alle unser blaues Wunder erleben, wenn erst die Steuerbehörden selbst bei den kleinsten Einkommen uns hinausschrauben, weil irgend ein Agent, der dafür Provision bekommt, heimlich berichtet hat, wir könnten im Grunde weit mehr zahlen. So und so viel hätten wir für die Aussteuer einer Tochter ausgegeben. Und Sonn tags gebe es manchmal Braten. Und in der Sommer frische hätten wir 18 Mark täglich bezahlt. Und die Mutter besitz- ein goldenes Kettenarmband. Uno beim Bauern Soundso hätten wir ein Dreizentnersckwein in Mast. In der Hauptfache freilich werden die Lockspitzel immer zum Erschnüffeln politischer Bewegungen und Stimmungen benutzt, und es ist jetzt bereits so weit, datz manch einer seinen besten Kameraden prüfend ansieht, ob er es wohl ehrlich meine. Da hat beispielsweise neulich in einer Zeitung die Anzeige eines jungen Seeoffiziers gestanden, in der er alle dreienigen um Adressenangabe bittet, die bereit seien, »mit allen Mitteln* die Reaktion gegen die gegenwärtige Republik herbeizuführen. Es werden sich schwerlich mele gemeldet haben. Das ist zu deutliches Lockspitzeltum. Hin und wieder mag ja auch ehrlicher Fanatismus solche Anzeigen eingeben. Aber unter allen Umständen ist bei allen Lockungen, ob sie nun von ganz rechts oder von ganz links auszckgehen behaupten, Vorsicht am Platz. Wenn das Volk die jetzigen Zustande nicht mehr will, w hat es doch die Möglichkeit, auf vollkommen gesetzlichem Wege sie zu ändern. Es braucht blob bei den Reichstags wahlen so abzustimmen, datz eine andere Mehrheit aus der Urne springt. Jeder gewaltsame Umsturz ist ein Ver brechen; nur dann ist Gewalmnwendung ein Recht, wenn mit Gemalt d.e gesetzmäß ge Entwicklung verhindert wird. Das Urteil im Geiselmordprozetz München, 18. September. Nachmittags nach 3 Uhr wurde das Urteil im Prozeß gegen die Angeklagien im Geiselmordprozetz verkündet. Auf Todesstrafe wurde erkannt gegen Fritz Seidl, Tchicklhofrr, Johann Widl, Puerzel, Fehmer und Josef Seidl Wege« Mordes. 15 Jahre Zucht haus erhLelte» Kick, Gfe«, Heffellmann, Lermer, Hermes, Georg Huber, Riedmeyer wegen Beihilfe zum Mord. Die Angeklagten Petermeyer und Voelkl wurden freige sprochen. serner die Stellung unter Polizeiaufsicht über die zu Zuchthaus Verurteilten verhängt. Nie Hinrichtung der Geisetmörder. München, 19. September. Der Ministerrat hat Vie tm Gcisrlmordprozeß er- san««nen Todesurteile bestätigt. Die sechs zum Tode Ver urteilten foklr« noch tm Laufe des Abends im Gefängnis Stadelbetm hingerichtet werden. Früh um S Uhr begannen^ die Beratungen des Ministerrats und zogen sich bis über Mittag hin. Um '/-1 Uhr wurde der Entscheid bekannt. Dem Kabinett gehören vi«r bürgerliche und vier sozialdemokratische Minister an, die Bürgerlichen haben aber im Augenblick di« Mehrheit, da der sozialdemokratische Ministerpräsident zurzeit verreist ist. Vom Tage. Der ehemalige freisinnige Reichstagsabgeordnete Müfler- Meinitrsen, der jetzt bayerischer Justtzminister ist, veröffentlicht in der Süddeutsche« demokratische« Korrespondenz eine Er klärung «egen den Historiker Professor v. Below, der ihn an« gegr ffea hatte. Er betont, daß er niemals Pazifist gewesen
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