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Ottendorfer Zeitung : 07.11.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-11-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190911079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19091107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19091107
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungOttendorfer Zeitung
- Jahr1909
- Monat1909-11
- Tag1909-11-07
- Monat1909-11
- Jahr1909
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 07.11.1909
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polilifcbe Kunälckau. Deutschland. *Kaiser Wilhelm wird Anfang De zember einen kurzen Besuch in Kassel machen. * Der Notenwechsel im deutsch.schweize rischen Mehlzollstreit ist nach einer halbamtlichen Erklärung nicht eingestellt, viel mehr liegt der schweizerischen Regierung eine deutsche Note vor, deren Beantwortung dem nächst zu erwarten ist. Hoffentlich gelingt es bald, in dem leidigen Konflikt eine Lösung zu finden, ohne daß in beiden Ländern zu der schärfsten Waffe, dem Zollkrieg, gegriffen wird. *Das Reichsamt des Innern hatte vom Deutschen Schiffahrtsverein eine Stellungnahme zum Borentwurf eines Gesetzes betr. die Untersuchung von Seeunfällen bis zum 1. November d. gewünscht. Um diesem Wunsche gerecht zu werden, hatte der genannte Verein eine Kommission eingesetzt, um den Borentwurf durchzuberaten. Die Ergebnisse dieser Beratung sind dem Reichsamte des Innern rechtzeitig übermittelt. Das in Frage kommende Gesetz wird demnächst entworfen und dem Bundesrat vorgelegt werden. *Die Erhebungen über die beabsichtigten Änderungen der gesetzlichen Bestimmungen betr. die Sonntagsruhe im Handelsge werbe sind abgeschlossen und dürften nunmehr zur Ausarbeitung eines Gesetzentwurfes führen. Die Ermittelungen haben ergeben, daß die volle Sonntagsruhe in Kontoren und in nicht mit offenen Verkaufsstellen verbundenen Betrieben durchführbar ist, und daß es nur der ausnahms weise Zulassung einer höchstens zweistündigen Be schäftigung für gewisse Fälle und Gewerbezweige bedarf. Der in dem vorläufigen Entwurf einer Abänderung der gesetzlichen Bestimmungen auf gestellte Grundsatz der völligen Sonntagsruhe, der in mehreren Gemeinden bereits durchgeführt ist, wird sich für diese Betriebe daher aufrecht erhalten lassen. Die Befugnis, eine beschränkte Beschäftigung zuzulassen, wird den höheren Ver waltungsbehörden und der gemeindebehördlichen Regelung vorzubehalten sein. * Die Berliner Stadtverord netenwahlen der dritten Abteilung, die am Mittwoch in 16 Wahlbezirken vollzogen worden sind, haben in der Parteigruppierung des Stadtparlaments eine Verschiebung nach links ergeben. Von den 16 Mandaten gehörten elf den Sozialdemokraten und fünf den Freisinnigen. Die Sozialdemokraten haben ihre elf Sitze behauptet und von den Freisinnigen 3 erobert. Es wurden gewählt 14 Sozial demokraten, 1 Freisinniger, während eine Stich wahl zwischen den Freisinnigen und dem demo kratischen Kandidaten stattzufinden hat. — Bei den Ergänzungswahlen für das Altonaer Stadtverordnetenkollegium wur den zum ersten Male zwei Sozialdemo krat e n in die städtische Bürgerschaft gewählt. — Bei den Stadtverordnetenwahlen der dritten Abteilung in Görlitz wurden sämtliche a ch t Sozialdemokraten gewählt. * Nach dem Ergebnis der Stichwahlen zur sächsischen Zweiten Kammer sind 24 Konservative, 1 Bund der Landwirte, 1 Mittelstandsparteiler, 24 Nationalliberale, acht Freisinnige und 23 Sozialdemokraten gewählt worden. Die letzteren haben also außer den 14 Sitzen in der Hauptwahl noch 8 Mandate er rungen. 11 Wahlen stehen noch aus. Ruhland. *Die Reise des Zaren nach Italien hat die Beziehungen zwischen Rußland und Österreich nicht gebessert. Der österreichische und der deutsche Botschafter sind von Peters burg abwesend. Man schließt dort daraus, daß sie den größten Teil des Winters im Auslande zubringen werden, wenn die Wolken am politi schen Horizont nicht verschwinden. In Peters burg ist man der Meinung, daß der Minister des Äußern, Iswolski, in seiner bevorstehenden Dumarede ganz besonders die friedlichen Ab sichten seiner Politik betonen wird, um den Eindruck der Zarenreise abzuschwächen. Be zeichnend für die Lage ist, daß alle Regierungs blätter zu beschleunigtem Abschluß der Verhand ¬ lungen mit Japan raten, damit Rußland nach drücklich für seine Balkanpolitik eintreten könne. Balkanstaate«. * Die von den Nichtmohammedanern in der Türkei so lebhaft gewünschte Heranziehung zur Militär pflicht, die jetzt endlich von der Regierung beschlossen worden ist, hat nicht den gewünschten Erfolg gehabt. Denn da jeder Nichtmohammedaner, der seiner Dienstpflicht im türkischen Heere nicht genügen will, 50 türkische Pfund (etwa 900 Mk.) zahlen muß, sind in den letzten Tagen, wo in Konstantinopel die Aus hebung stattfinden sollte, Christen und andre Nichtmohammsdaner zu Hunderten ausgewandert. Die Hafenbehöcden sind infolgedessen mit strengen Anweisungen versehen worden, um dieser Massenflucht Militärpflichtiger Einhalt zu tun. Der griechische und der armenische Patriarch haben von den türkischen Behörden Protest ein gelegt und verlangt, daß die ihnen unterstehenden Christen in besonderen Kasernen untergebracht würden und in eigens für Christen vor behaltenen Regimentern dienen können. Da von will aber die türkische Negierung nichts wissen. * Trotzdem die Verhältnisse in Griechen land noch lange nicht geklärt find, teilte der Ministerpräsident Mavromichalis einem Presse vertreter mit, die griechische Regierung sei glück lich, daß das Ausland, das bis jetzt in der militärischen Bewegung eine Auflehnung gegen den Staat sah, sich nun überzeugen wird, daß die Armee eine kräftige Stütze der Ordnung ist. Das Ausland soll wissen, daß die Macht in Händen der Regierung ist und daß sie die höheren Interessen des Landes zu schützen imstande ist. Auf die Frage, ob die Ordnung wieder herge stellt sei, antwortete MawromichaliS: „Ganz und gar!" — Dabei scheint der Herr Minister zu übersehen, daß in der Handelsmarine ein ernster Streik droht. Ihre Maschinisten wollen nämlich streiken, falls nicht unverzüglich ein Gesetzentwurf eingebracht wird, der die Ein stellung ausländischer Maschinisten verbietet. Die Zuversicht des griechischen Ministerpräsiden ten erscheint also nicht ganz gerechtfertigt. Amerika. *Jn Nikaragua, wo die Lage noch immer sehr ernst ist, haben die Regierungs truppen den Revolutionären eine schwere Niederlage beigebracht. Dennoch glaubt man nicht an eine baldige Beendigung der Unruhen, da die Aufständischen immer noch Zuzug aus San Salvador erhalten. Afrika. * Durch die neue Erkrankung des Negus Menelik ist die Lage in Abessinien sehr ernst geworden. Offenbar empfinden beide Parteien, die des kranken Kaisers und die seiner europäerfeindlichen Gemahlin, daß die Stunde der Entscheidung naht. In eingeweihten Kreisen munkelt man, der Kaiser sei vergiftet worden. Das wäre so undenkbar nicht; denn vor nicht langer Zeit trat bekanntlich der deutsche Arzt Dr. Steinhübler von seiner Stellung als Leib arzt zurück, weil er Anzeichen einer Vergiftung des Kaisers wahrgenommen, und als er darüber eine Äußerung fallen ließ, von der Kaiserin mit Haß und Feindschaft verfolgt wurde. Asten. * übereinstimmende Nachrichten aus Korea besagen, daß die Japaner mit dem Ausbruch schwerer Unruhen in Korea rechnen. General, Okuto, der die japanischen Truppen in Korea kommandiert, hat deshalb seine beab sichtigte Reise nach Tokio ausgeschoben. Alle japanischen Truppen in Korea werden kampf bereit gehalten. Es ist sehr wahrscheinlich, daß durch die Lage in Korea die japanisch, russischen Verhandlungen über die Mandschurei, die wegen der Ermordung des Fürsten Ito unterbrochen find, jetzt beschleunigt werden. *Jm Norden Persiens, der eben erst von dem größten Teil der russischen Truppen geräumt worden ist, sind aufs neue ernste Un ruh.en ausgebrochen, da mehrere L-tämme be schlossen haben, für den früheren Schah einzu treten und die jetzige Regierung zu stürzen. Da somit den dorti en nü'ischen Untertanen zweifel los Gefahr droht und anderseits die aus Täbris und Teheran entsandten persischen Truppen nicht so bald dort eintreffen werden, hat die russische Regierung beschlossen, unverzüglich die Schutz wachen ihrer Vizekonsulate in Nordpersien zu verstärken, und zwar durch einen Truppenteil aus dem angrenzenden Militärbezirk des Kaukasus. Anterschieike bei äer vieler Merkt. In der Aufsehen erregenden Verhandlung wegen der Materialunterschleife auf der Kieler Werft, die am 1. d. in Kiel begonnen hat, er- klärten die Angeklagten, vor allem Magazin- Direktor Heinrich, der 55 Jahre im Dienst ist, sich für unschuldig. Der Angeklagte Magazin aufseher Chrunst gibt an, daß das Ausschuß magazin damals die Altmaterialien in vier Gruppen teilte. Außerdem gab es noch einen sogenannten Eisenhof. Dieser war nie verschlossen, weil fortwährend die Eisenbahn durchfuhr. Die Einnahmen und Ausgaben in der Ver waltung mußten mit den Einnahmen und Aus gaben der einzelnen Ressorts übereinstimmen. Angeklagter Riecken erklärt, daß er unschuldig sei. Weiter gibt er au, daß er 4400 Mk. Gehalt beziehe und ein Vermögen von 40 000 Mk. be sitze. — Vors.: Haben Sie das Vermögen ver dient ? — Angekl.: Ja und nein. Ich habe es bei Grundstücksverkäufen erworben. Den Ange klagten Frankenthal habe ich nur dreimal ge sprochen. Mit Jacobsohn bin ich befreundet. — Bors.: Versuche sind wohl auch nicht gemacht worden, Sie zu bestechen, wie das bei vielen Beamten passiert? — Angekl.: Ja, sehr oft. Ich habe an der Tür meines Bureaus ein großes Schild angebracht, auf dem es heißt: Zutritt für Lieferanten verboten. Ich könnte Dutzende von Leuten nennen, die mich bestechen wollten. Es wird dann der Angeklagte Frankenthal vernommen. Er muß seinen Geschäftsverkehr mit der Kieler Werft schildern, hierbei erklärt er: Es ist ja richtig, daß Käufer von Alt materialien auf der Kieler Werft Vorteile haben, wie sie sonst im ordnungsmäßigen Geschäft nicht Vorkommen dürfen. Diese Vorteile sind hervor gerufen durch den kolossalen Schlendrian und durch Handhabung der Geschäfte, wie.man sie kaum für möglich halten sollte, und durch ver ständnislose Anordnungen. Die Verlaufs bedingungen der Werft sind geradezu naiv. ES ist häufig vorgekommen, daß einzelne Posten doppelt verkauft worden find, so daß die Werft gar nicht mehr in der Lage war, das zu liefern, was sie ur sprünglich verkauft hatte. Es wurden auf die Haufen immer wieder andre Materialien hinzu geworfen. Jeder Käufer suchte sich dann das Beste aus, wie dies auch seine Arbeiter taten. Wenn dieses bemerkt wurde, kam zuweilen jemand, auch Direktor Heinrich, und sagte kurz und bündig: „Das untersage ich." Er ging dann aber weg, und die Arbeiter machten so wie zuvor. Eine Eigentümlichkeit auf der Kieler Werft ist z. B. der Umstand, daß Ketten, die 14 Mk. Wert haben, mit dem alten Eisen zu 4,50 Mk. verkauft wurden. Solches Material wird dann natürlich zuerst aufge laden, weil das am besten bezahlt wird. Im übrigen kann der Direktor sagen, was er will, die Käufer suchen sich doch das beste Material aus, und dieses darum, weil der Direktor kein Verständnis dafür hat. Die Käufer von großen Mengen sorgten auch durch einen Ring dafür, daß die Konkurrenz auSgeschaltet wurde. Es kam ja auch vor, daß einmal ein Außen stehender kaufte, aber das war selten. Auch bei den Jnventarien ist oft naiv gehandelt worden. Wir tauften z. B. Bettdecken aus Leinewand für 30 Pf. von der Werft. Die Werst kaufte sie später als alte Leinewand wieder für 2,80 Mk. zurück. Als ein großer Fockmast, für den der Werft 76 Mk. gezahlt, wurden, von dieser wieder zurückgekauft wurde, brachte er 1000 Mk. Ein Käuferring ist nicht leicbt zu machen. Bei der Eisenoatm und rn > Wilhelmshaven würde man das bald merken. Dort werden die Waren 14 Tage zur Besichti gung ausgestellt, und dann kommen die Käufer zusammen und. bieten. Hier in Kiel kennen sich die Käufer gegenseitig und vereinbaren die Offerte. Bei uns in Kiel weiß das jedermann, ein solcher Ring führt den klassischen Namen Chavruse. Frankenthal bestreitet nach wie vor, jemals irgendwelchen Werftbeamten Geld gegeben oder Zuwendungen gemacht zu haben, wofür sie ihm hätten Vorteile gewähren tollen. Es werden hierzu einige Briefe verlesen. In dem von einem gewissen Klein abgesandteu Schreiben wird der Angeklagte um ein Darlehen ange gangen. Der Absender macht sich anheischig, bei der Ausschreibung von Rohprodukten zu Gegendiensten bereit zu sein Frankenthal be hauptet, daß der Schreiber des Briefes bei der Straßenbahn anaestellt gewesen sei. Dort hat man ihn aber nicht finden können. Der Vor sitzende kommt dann auf das Verschwinden von Aktenmaterial zu sprechen. Es sind, nachdem die Anklage er hoben waren, eine größere Anzahl Briese und Papiere verschwunden, die außerordentlich wich tig für die Anklage und die ganze Untersuchung waren. Es handelt sich um einzelne Schrift stücke, Briefe, Teile von Abrechnungen, und zwar um außerordentlich wichtige Schriftstücke, die, wenn sie nicht wieder herzüstellen waren, tatsächlich der Anklage zu einem großen Teile den Boden entzogen haben würden. Der Vor sitzende fragt: Wie kann das kommen? Wer hat ein Interesse daran? Diele Briefe und Papiere waren in blauen Umschlägen enthalten. Ich habe nicht die Aufgabe und nicht das Recht, zu sagen, wie ich mir die Sache denke. Aber ich muß diese Tatsache den Geschworenen unter breiten, damit sie sich hierüber ein Bild machen können. Verschwunden sind nur die Sachen, die andern wenig bekannt waren und die für den Gang der Untersuchung wichtig waren. Es sind auch nicht einmal ganze Abrechnungen verschwunden, sondern immer nur die wich' tigsten Teile. Für einen, der nicht in der Sache drinsteht, würde es außerordentlich schwierig gewesen sein, diese Schriftstücke so ge nau herauszusuchen. Dazu würde er nicht Stunden, sondern Tage und Wochen gebrauchen. Anderseits ist es sehr leicht, ein solches Blatt Papier aus den Akten herauszunehmen und verschwinden zu lassen. (Der Präsident hat während der letzten Worte ein einzelnes Blatt Papier den Men entnommen und es unbe merkt zwischen seinen Fingern zu einer Kugel gefort). Sie sehen, meine Herren Geschworenen, wie ich, wohl ohne daß Sie es bemerkt haben, ein Blatt herausgenommen und hier z« einer Kugel geformt habe. Ob das hier auch geschehen ist, weiß ich nicht, möglich ist es. Wir haben uns alle Mühe gegeben, aufzuklären, wie diese Vor gänge zu erklären sind. Wir wissen nicht, wie es war, und wir werden es auch heute nicht aufklären können. — Justizrat Schirren! Zs sind Abschriften von allen Schriftstücken da. — Vorsitzender: Es ist richtig, daß die meisten der entwendeten Papiere in der An klageschrift abgeschrieben waren. — Angekl. Frankenthal: Soweit ich durch diese Sache ve^ dächtigt werde, möchte ich feststellen, daß noch an demselben Tage, an dem ich von dem Verschwinden dieser Schriftstücke erfuhr, mich mit meinem Verteidiger in Verbindung gesetzt und ihm erklärt habe, daß ich sämtliche Abschriften als richtig anerkenne. Ich halte die Beseitigung dieser Schriftstücke für eine solch große Dummheit, daß ich nur sagen kann, nur ein Feind von mu kann dies getan haben, um meine Sache hier >N einem ungünstigen Lichte erscheinen zu lassen. Damit war die Vernehmung des Angeklagten Frankenthal beendet, und es wurde zur Ver nehmung des Angeklagten Kaufmann Herman» Jacobsohn aus Hamburg geschritten. — I- be- streitet ebenfalls jede Schuld und behauptet, niemals Bestechungsgeloer gegeben zu haben. Im Verlaufe seiner Vernehmung wandte B der Angeklagte Jacobsohn sehr scharf gege» Kriminalkommissar Wannowski und bestritt ent' schieden, baß er habe flüchten wollen. Von verhäng» dem Rei Ager Platz Re ereignet tblosion, di Dienstboten h Uchen Mar Hrderischer Wossen un U sofort to stetün. Bm Wäger Sc Mngcn davi M größten kitter Mani Echtere Brai Mu Rektor Miner, in i Waffen ha Min offenen Rei erfolgt . 750 OO0 Meldeutsche Ung der Ba !sr Unterschr Wringen ii Mer ist Verl Wine soll Me Unterst Meheu, als Mtut ein > Reut hatte. . KirchcE Mnach be Mbt, bei de R kostbare ' Wk, daruntk mt jft, jn di Wannt ent Bei eine ftstand in Wen auS ^rch den f Miner Knak Wt. Ein neue Aschen Zerm Ml Trier g M Schönfeld ?lus verkau M, als Mr Ren. Ein Bau ?d Vankn Rkenwald Mstet, der Men Gelbe Mgt war. Md Hundert ^gabe des ' festgenomm e. Nach »O Ate sich nac Wn Taget e' Grabbes» Aei und f Mich gellest ^e, die sich R waren , Ihriger Di ^derg-sunden Ri., d< Fabriko, Kunden. N ? Elend, ui .Ml, nm an Mehren zu Ai Tage lan Eltern c MN, und all tz Schweift Kng den Utgjähriger k,T>er Stei O Entwirrte faäen. 11j Noman von Johannes Emmer, iffortiehnngg Eine Turmuhr nach der andern hebt an, sechs Schläge zu tun, die langsam in der ruhigen kalten Lust über dem Gewirr der Häuser verhallen. Schnee ist tagsüber gefallen, leicht und flockig, noch weiß, liegt er auf den Dächern ; aut den Fahrbahnen und Bürgersteigen der Straßen hat er aber schon eine gelbliche Färbung angenommen, ist hier festgetreten, dort zu kleinen Wällen aufgehäuft, und nur ab und zu glänzt noch eine größere Fläche im schönsten Weiß. Mühsam ist das Gehen und Eilige murren, daß sie gleiten, schwanken und auf den schmalen ausgetretenen Pfaden ausweichen müssen; nur wenige sind es, die die erguickende Frische und Reinheit der Lust mit Behagen genießen können. Der Himmel, zu dem den ganzen Tag über kein Blick durch das dichte Schneegestöber dringen konnte, ist klar, trotz des Abends herrscht weißliche Helle vom Widerschein der Schneemassen und spendet mehr Licht, als die Fünkchen der Laternen. Eine junge Dame, die aus einem Hause in dem vornehmen Viertel getreten ist, hat das Angenehme dieses stillen, klaren Winterabends offenbar herausgefunden, denn sie mäßigt die anfangs eiligen Schritte und setzt langsamer ihren Meg fort, der sie bald in den Stadtteil führt, wo jetzt lebhafterer Verkehr herrscht, da die Arbeiter ihre Werkstätten verlaffen. „Guten Abend, Fräulein Berta!" ruft plötz lich eine Stimme hinter dem Mädchen her, und als dieses sich umwendet, siebt es einen Mann im Arbeitergewand, der die Mütze etwas rückt. „Ah, Sie sind es, Herr Maderer." Das Mädchen zieht die Hand ans dem kleinen Muff und reicht sie dem Manne. „Schönen Dank, Fräulein Berta." „Wofür?" „Na, daß Sie doch noch immer freundlich mit mir sind; obwohl — na, ja —" „Sie sind also, gottlob, wieder in Arbeit, wie ich sehe," sagte die junge Dame und setzte langsam den Weg fort, so daß jener neben ihr hergehen muß. „Ja, man braucht Leute, die etwas leisten können, und da hat man selbst mich nehmen müssen, trotz allem." „Ich möchte nur wünschen, daß Sie nicht wieder sich um J-re Stellung bringen; geschickt sind Sie ia. und, wie mein Bruder immer sagte, könnten Sie leicht vorwärts kommen, wenn Sie nur nicht immer — na, wie soll ich sagen —" „Stänkern wollten," ergänzte er. „Nun, Fräulein Berta, darüber wollen wir nicht streiten. Ich kann es nun einmal nicht lassen, und dann werden wir einmal doch Recht be kommen. Sie verstehen das nicht so, aber wir kommen doch zum Ziel." „Wann und wie?" „Wir sind nicht so schlimm, wenn man uns auch Stänkerer und Gott weiß wie noch nennt. Die andern tun es auch nicht anders, und stänkern mehr noch, wenn es sich um ihre Vor teile handelt. Wir sorgen eben für den unsern, und dazu haben wir doch auch ein Recht; wir sind auch Menschen." „Müssen aber gerade Sie agitieren?" „Es ist meine Pflicht; dämm muß ich. — Belästigt Sie es nicht, Fräulein Berta, wenn ich so neben Ihnen hergehe; die Leute sehen uns an, und es wäre mir leid, wenn man's Ihnen übel nähme." „Ach was, die Leute kümmern mich nicht," erwiderte sie lächelnd, „aber Sie kommen wohl von Ihrem Wege ab." „I bewahre, ich liefe dreimal um die Stadt hemm, wenn Sie es wollten. Jn die Kneipe komme ich noch stütz genug." Es hatten in der Tat schon einige Vorüber gehende das Paar auffällig gemustert. Die junge Dame war immerhin, wenn auch nicht elegant, so doch sehr anständig gekleidet, der knapp anliegende schwarze Tuchmantel, das kleine runde Hütchen waren einfach; aus der Art aber, wie sie sich trug und bewegte, an ihrem an mutigen feinen Gesichte sah man, daß sie zu dem sogenannten „gebildeten" Stande zählte. Der Mann dagegen sah in seiner kurzen rauhen Jovve und mit dem berußten Gesichte, in das die Mütze hereinhing, eben nicht sehr fein aus. Auffallen mochte nur seine gewählte Sprache, die sich von der gewötznlicher Arbeiter in jeder Hinsicht unterschied; nicht nur vermied er den Dialekt, er setzte auch seine Worte mit Verstand und Geschmack, so daß man leicht zu der An nahme verleitet werden konnte, es mit einem „studierten" Manne zu tun zu haben. Jn gewissem Sinne war es auch der Fall, da Maderer, von Natur aus begabt und lem- j begierig, durch Leien von Büchern, Anhören von Vorträgen und im Verkehr mit Gebildeten, den er sich zu erschließen gewußt hatte, wirklich sich eine gewisse Bildung erworben hatte, die jene seiner Genossen weit übertraf. Er war Arbeiter in einer Maschinenfabrik, in seinen! Fache sehr geschickt nnd hätte wirklich lcken längst eine Werkmeisterstelle bekleiden können, wenn er eben nicht einer der aefürchtetsten Agi tatoren gewesen wäre. In verschiedenen Fabriken hatte man ihn schließlich trotz seiner. Tückitiqkeit entlassen müssen, weil man seinen Einfluß auf die übrigen Arbeiter zu fürchte» Grund fand, und es war soweit gekommen, daß er förmlich „ausgesverrt" wurde, zumal auch die Behörden aus seine Entfernung hinwirkten. Nur dem Umstande, daß eine neue Fabrik ent« standen war. die um jeden Preis geschickte und verläßliche Arbeiter suchen mußte, dankte er es, daß er wieder in Arbeit stand. Obwohl man ihm außer seiner agitatorischen Tätigkeit nichts Vorwerken konnte, er vielmehr nüchtern und sparsam war, so daß er in den .steilen seiner Arbeitslosigkeit nie die Unterstützungskaffen in Anspruch nahm, sondern von seinen Ersparnissen lebte, stand er doch selbst bei seinen Genossen in dem Ruf eines unheimlichen Menschen und zwar einzig und allein seines Aussehens wegen. Auf dem gedrungenen Körper saß ein last würfel förmiger Kovf, an dem alles eckig war, die stahlgrauen Augen lagen tief in den Höhlen und der kurze Bart stand wie die Stachelhaut eines Igels ab. DaS machte den Eindruck von Wild heit und danach wurde er beurteilt. „Nun, ich begnüge mich, wenn Sie mich bis zu meinem Hause begleiten," hatte das Mädchen erwidert. ^»Tarf ich ' hatte schon Att einmal W. wie es d »Ach, ich ^rickt mehr ^Mischen Ui Vries auch ^»Jch wüns ^.Schwarzen >z besser al -.doch, ein »Ach. das l tiMr auch ft A hier nick »Naderer lä da di tzMsiohn! ^ Mr sagen, studieren > damit anz ^»Aein Bru s? 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