Volltext Seite (XML)
tretenden, daß ihm in seinem neuen Wohnsitze noch eine lange Reihe von Jahren glücklicher Ruhetage vergönnt sein mögen. — Am 1. Oktober 1919 wird der neugewählte Pfarrer, Herr Pfarrer Gräf aus Meerane, hier sein Amt antreten. Deshalb wird am genannten Tage nachmittags ^s4 Uhr im Pfarrhofe eine kurze Begrüßungsseierlichkeit stattfinden, zu der die gesamte Kirchgemeinde herzlich ein geladen wird. — Sehr vom Vorteil wäre es zu bezeichnen, wenn während der Pflasterung der Staatsstraße an der Post ein Schild ausgestellt würde, daß die Richtungen Dresden, Radeberg und Königsbrück angibt. Für die zahlreichen durchkommenden Geschirre und Autos wäre es wünschens wert, den nahezu zwei Drittel der Geschirre und Autos fährt in falscher Richtung, da die abzweigende Verbindungs straße übersehen wird. — V^n den für die Amtshauptmannschast Dresden- Neustadt einschl. der Stadt Radeberg auf die Zeit vom 31. August bis 27. Sep ember 1919 ausgegebenen Nähr miltelkarten werden beliefert: Abschnitt 21 der gelben Karte H. mit 375 gr Kindergerstenmehl, Abschnitt 21 der roten Karte L mit 375 gr Graupen, Abschnitt 21 der grünen Karte L mit 175 gr Kartoffelsuppe mit Weißkohl, Abschnitt 21 der blauen Karts O mit 125 gr Teigwaren. Die An meldung für diese Belieferung hat seitens der Verbraucher spätestens bis zum 29. September in einem Kleinhandels- geschäft zu erfolgen. — Ab 1. Oktober d. I. werden zur Verringerung der für 1919 zu erwartenden Fehlbeträge bei den deutschen Eisenbahnen die Fahrpreise um 50 v H erhöht. Die „D. Allg. Ztg" schreibt hierzu: Da an dem Grundsatz fest- gehalten werden muß, daß ein Staatsbetrieb, wie die Eisenbahnen, sich selbst zu erhalten hat und nicht auf Zuschläge zu verweisen ist, die letzten Endes von der All gemeinheit durch Steuern aufgebracht werden müßten, bleibt nur übrig, die Einnahmen durch eine Erhöhung der Tarife zu steigern Der Fehlbetrag z. B. bei den preußischen Staatsbahnen wird auf 3^ Milliarde geschätzt werden, und auch auf den sächsischen Staatsbahnen sind die Ausfälle ganz ungeheuer. Die Erhöhung der Fahrpreise und Gütertarife mußte, um Ausgaben und Einnahmen ins Gleichgewicht zu bringen, durchschnittlich um 100 v. H. der geltenden Tarife bemessen Werden. Mit Rücklicht auf die damit verbundene enorme Belastung des Wirtschaftslebens werden die Staats bahnen aber mit 50 v. H. auszukvmmen versuchen. Dresden. Am Freitag nachmittag wurde ein im Hause Leipziger Straße 53 wohnender, etwa 45 Jahre alter Schnittwarenhändlec L. beim Ueberschreiten der Leipziger Straße von einem auswärtigen Kraftwagen über fahren und schwer verletzt. Er wurde im Unfallwagen nach dem Krankenhaus Friedrichstadt gebracht. — In der Nacht zum 24. September find Diebe in eine Villa erngestiegen und haben eine Anzahl silberne Eßbestecks, Eklöffeln, Gabeln, Obstaabein, Trschgabttn, Kampottlöfiel, Obstmesser sowie einen hellgrünen Zimlmantel, einen blauen Sommermantel, einen schwarzen Sommermantel, ein paar schwarze Herrenschuhe, neu besohlt, fünf große weißleinene Bettlacken gestohlen. — Der Oberjäger Zeiler von der Minenwersirkompanie Nr. 18 hatte im März 1919, als sich seine Truppe in Kowno (Rußland) befand, mit zwei Soldaten zusammen unbefugt an einem litauischen Offizier ein Maschinengewehr verkauft, und zwar für 1000 Mark. Das Geld haben sie aber nicht erhalten. Aus Furcht vor der Strafe haben dann die drei heimlich ihren TruppenteL verlassen und sich nach Deutschland begeben, wo sie alsbald verhaftet wurden. Der in Sacka bei Radeburg geborene Angeklagte ist vom Kriegsgericht zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Der Gerichtsherr legte dagegen Berufung ein, weil nicht auch auf Degradation erkannt worden war. Das Ober kriegsgericht in Dresden verwarf aber das Rechtsmittel mit der Begründung, daß sich der Angeklagte infolge der allge meinen Verwirrung, die nach der Revolution eingelreten ist, nicht so recht der Tragweite seiner Handlungsweise bewußt gewesen sein mag. Reinhardtsgrimma. Einen recht empfindlichen Schaden erlitt ein hiesiger Schneidermeister, dessen Geschäft Einbrecher in der Nacht zum 20 September er brachen und eine große Menge neuer und getragener Herrenkleiderstücke, sowie Anzug-, Ueberzieher- und Futter stoffe von großem Werle daraus stahlen. — Wie das Reichsverwertungsamt Heeresgut „ver wertet". Bei Beginn der Demobilmachung hatte das Reichs - Verwertungsami über schätzungsweise 2 500000 Quadratmeter Dachpappe zu verfügen. Diese Dachpappe lagerte bei den Fabrikanten zur Verfügung des preußischen Jngenieurkomitees. Zu ihrer Herstellung waren den Fabrikanten Rohpappe und Teer zu Preisen geliefert worden, die bedeutend unter den Marktpreisen lagen. Das Jngenieurkomite forderte die einzelnen Fabrikanten auf, die Mengen Dachpappe, die auf Grund der abgeschlossenen Ver trägen fertiggestellt und abzuliefern waren, anzugeben. Ein Teil der Fabrikanten kam diesem Ersuchen nach, ein anderer Teil nicht. Das Jngenieurkomite überwies nun mehr die ganze Angelegenheit dem Reichsverwertungsamt zur Abwicklung. Das Reichsverwertungsamt wurde mehr fach darauf aufmerksam gemacht, welches wertvolle Objekt es damit in Händen habe. Es schenkte jedoch diesen Hin weisen keinerlei Beachtung, brachte es vielmehr fertig, den Fabrikanten, die ihre Dachvavpe nicht zur Verfügung ge stellt hatten, den freien Verkauf zu gestatten. Damit hat das Reichsverwertungsamt den Fabrikanten einen Millionen verdienst, der eigentlich dem Reiche gehört, zugewiesen, denn nach den bestehenden Verträgen hätte das Reichs verwertungsamt das Recht gehabt, die Dachpappe zum Preise von 50 Pfg. pro Quadratmeter zu übernehmen. Der heutige Marktpreis für den Quadratmeter beträgt 1.50 Mk. Dabei ist noch zu berücksichtigen, daß da« Rcichsverwertungsamt von kleinen Siedlungen und sonstigen gemeinnützigen Gesellschaften täglich Anfragen nach Dach pappe erhält. Anstatt diese nun zu beantworten und die Fabrikanten anzuhalten, ihren Lieferungsverpflichtungen nachzukammen, verzichtet das Reichsverwertungsamt auf die Berücksichtigung dieser gemeinnützigen Gesellschaften und läßt es zu, daß Fabrikanten große Gewinne, die eigentlich dem Reiche gehören, einstecken. Dieses Verhalten wird sich noch besonders rächen, wenn erst für den Wiederaufbau der zerstörten Gebiete in Nordsrankreich Dachpappe angefordert wird Dann wird das Reich diese Dachpappe vielleicht zum Preise von 2 Mark pro Quadratmeter kaufen müssen, während es die Ware, wenn das Reichsverwertungsamt umsichtig und zweckentsprechend gehandelt hätte, mit 50 Pfg. pro Quadratmeter hätte haben können. Meißen. Ein Unfall ereignete sich vorgestern nach- , mittag in der fünften Stunde in Niederwartha beim An- i legen des von Dresden nach Meißen fahrenden Personen- i dampfers dadurch, daß eine besser bekleidete Dame beim Aussteigen vom Verbindungssteg in die Elbe stürzte und i sofort im Wasser verschwand. Dem sofort nachspringenden Steuermann des Schiffes gelang es, die Frau zu retten und an Land zu bringen. Der Steuermann hat damit die f zehnte Person vom Tode des Ertrinkens gerettet. Hohenstein-Ernstthal. Das Graben nach Serpentinstein wird jetzt in erweitertem Umfange in den früheren Eisenhöhlen im Langenberger Walde betrieben, und zwar von je einer Firma in Zöblitz und Hainichen. Es ist damit schon eine größere Anzahl Arbeiter beschäftigt, die neue Serpcntinlager entdeckten. Der Stein wird zu Grab- monumeuten und Wirtschaftsgegenständen benutzt. Mühltroff i. V. Beim Fischen eines Teiches hier wurden die Leichen dreier Kinder gefunden. Die KindeS- > Mörderinnen sind ermittelt worden. Geyer. In den Streik eingetreten sind wegen einer i ablehnenden Lohnforderung die Arbeiter in der hiesigen sächsischen Waschbretterfabrik Meerane. Hier wurde ein Gauner verhaftet, der sich unter dem Namen eines Assessors Dr. Herbst in einem hiesigen Hotel einlogiert hatte. Er hatte am 1. September bei einer Militär-Kassenverwaltung in Frankfurt a. O. 45000 Mark unterschlagen, von den er bereits 10 000 Maik vi rnusgabt hatte. 35 000 Mk. wurden bei ihm noch vor gefunden. Zwickau. Beamten der Chemnitzer Heerespolizei ist es gelungen, eine Diebesbande sestzunehmen, die seit Jahren auf dem hiesigen Güterbahnhof zahlreiche Diebstähle verübt hat. Eine ganze Anzahl unterer Eisenbahnvediensteter und Arbeiter kam zur Haft. Bei einer Durchsuchung ihrer Wohnungen wurden große Mengen der gestohlenen Waren, Kleiderstoffe, Wäsche, Schuhwerk, Nahrungsmittel usw. im Werte von vielen Tausenden vorgefunden. MMkiillMu des zevevsmtttelaoltes. " Abgegeben wird: Margarine, 1 Ei für 2 Personen und von Montag ab 50 gr Schmalz. Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Hernsprech-Anschluß: Amt Hermsdorf b. Dr. Nr. Zf Postscheck-Aonto: Leipzig Nr. 29(^8 Kummer Sonntag, den 28. September ^8. Sahrgang. KZ Hs Schriftleitung Druck und Verlag: Hermann Rühle, <öroß-OkriNa Die »Ottendorfer Zeitung" erscheint Diens- U tag, Donnerstag und Sonnabend. . Bezugs-Preis: Vierteljährlich 1,80 Mark, ff -AH- bei Zustellung durch die Boten 2,— Mark. Im Falle höherer Gewalt Oblieg od. sonst. N H irgendwelcher Störungen dos Betriebes der 5 HK Zeitung, der Lieferanten od. d. Beförderungs- Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An- 0 ßtmch aut Lieferung oder Nachlieferung der st Zeitung ob.aufRückzahlungd.Bezugspreises. Anzeigen - Preis : Die kleingespalte« Zell« oder deren Raum wird mii 25 Pfg., «f der ersten Selle mit 60 Pfg. berechnet. Anzeigen werden au den Erschellumgetage» bis spätestens vsrmillag» 1v Uhr tu die Geschäftsstelle erbeten. Jeder Anspruch ans Nachlaß erlischt, wenn »er Aiezsigen-Vetrag dnrch Klage stogezoaer» we^en maß »der »e« der Auftrag,«ter ff in Meech», gm»t. Amtlicher Teil. r Blatts 8 ZN Bcleuchtengsmittel - Karten. Der Bemg und die Abgabe von Leuchtöl an Haus- ^llungen und Untermieter erfolgt nur gegen Beleuchtungs- Kittelkarten. Die Ausgabe der Karlen erfolgt Montag, den 29. September 1919 Gemeindeamt (Meldeamt). Anspruch aus Beleuchtungsmittelkarten haben nur Mionen, die an die Gasbeleuchtung nicht angeschlossen find. Wegen der außerordentlichen Knappheit an Beleuchtungs- Meln muß die Bezugsberechtigung scharf geprüft werden. MrkenbezugSausweiskarten sind vorzulegen. Die Verbraucher haben sich in der Zeit vom 29. Sept. 2. Oktober bei einer Verkaufsstelle unter Vorlegung der Weuchtungs mittelkarte anzumelden. Die Kleinhändler haben den Anmeldeabschnitt der Mchtölkarte abzutrennen und zurückzubehalten und auf der sorderseite des Stammabschnittes dec Leuchtölkarte zur Be rgung der Anmeldung ihren Firmenstempel aufzudrucken. Als Kleinhändler sind zugelassen für Leuchtöl Konsum- ^ein „Vorwärts" und Materialwarenhändler Hermann Möse!. Ulk Mö § von sä ES §>N rieb, lr. 5st ze iM m :e vco l, Mit- eisiM- rsledtil. Die Kleinhändler haben nach Ablauf der Anmeldefrist abgegebenen Abschnitte nach Farben getrennt zu je (00 Ttück zu bündeln und aufzurechnen und in einem Um lage mit Lieferschein bis 4. Oktober an die Gemeinde- "Urde abzugeben. , Im übrigen wird auf die B kanmmachung der Amts- ^Nmanuschast Dresden-Neustadt vom 24. dss. Ms. hin- ^iesen. Httendorf-Moritzdorf, am 27. September 1919. Der- Gemeindrvorstand. Neuestes vorn Tage. — Die Verhandlungen über eine mehrheitssozialistisch- ^»bhängige Regierungsbildung in Sachsen sind geschettert- M haben die Mehrheitssozialdemokraten beschlossen, mit demokratischen Fraktion der sächsischen Volkskammer in Handlungen zu treten, zwecks gemeinsamer Regie un ns- ,MMg. Die Verhandlungen werden in der nächsten Woche binnen. Im Volkshause fand eine gemeinsame Sitzung " sozialdemokratischen Landtagsfraktion und der Bezuks- ^lkände statt, um zur Frage der Umbildung der Regierung Stillung zu nehmen. Es wurde folgende Entschließung an- Mommen: Die versammelten Mitglieder der Volkskammer- Mion und der Landesinstanzen der sächsischen sozialdemo- Mschen Partei stellen fest, daß der erneute Versuch zur Erstellung einer Regierung mit der unabhängigen sozial- ^okratischen Partei an dem Verhalten der Unabhängigen scheitert ist. Das wird nicht widerlegt, sondern bestätigt M den Versuch der Unabhängigen, in ihrer Antwort die Maldemokaten in demagogischer Weise anzugreifen. Der Mtionsvorstand wird nunmehr ermächtigt, im Sinne des Mlufler der Landesversammlung, die Lösung der Re- Nungsfrage auf parlamentarischer Grundlage herbeizu- Men. f., — Der Reichswehrminister hat einen besonderen Mier nach dem Osten gesandt, der ihm täglich Nachrichten die dortige Lage erstattet. Gegen die Truppen, die H noch dem Abtransport aus dem Baltikum und Litauen Zersetzen, werden die schärfsten Maßnahmen ang^vendet ik chäu-e, kauft» 'enstein tkS. Uft. OertlicheS und Sächsisches. Gttenoorf-VkMa, den 2?. September Wy. . Nach 34 jähriger fegensreicher Amtstätigkeit tritt Ortspsarrer, Herr Werner, in den wohlverdienten MH<md. Durch körperliches Leiden war derselbe schon Zeit verhindert, seine Amtstätigkeit auszuüben. H fUd und Leid hat der von hier Scheidende in der langen >he der Jahre mit seiner Gemeinde geteilt. Vielen war .' zumal in der schweren Krtegszeit, ein treuer Berater und m Krankheitsfällen, wo vielemals ärztliche Hilfe nicht , en«chen war. Am morgenden Sonntag hält unser Swender Pfarrer seine Abschredspredigt, wo er sich von ,, Gemeinde zu verabschieden gedenkt. Es ist nicht nur -. scheiden von der Gemeinde, sondern auch ein Scheiden 'N Amte und wünschen wir den in den Ruhestand