RUNDGANG DURCH DIE STADT Wenn auch nicht von ganz gleicher Wirkung, reizvoll ist der Anblick der Stadt Görlitz und ihrer nächsten Umgebung immer, wenn man mit der Bahn die letzte Strecke bis in den Bahnhof zurücklegt, mag man nun aus der Richtung von Berlin, Dresden oder Breslau kommen. Es ist das fesselnde Bild einer landschaftlich herrlich gelegenen Großstadt, das der Fremde vom Eisenbahnzuge aus gewinnt Umfährt er, von Berlin oder Dresden kommend, in weitem Bogen die westliche oder südliche Seite der Stadt, so hebt sich scharf der stolze Basaltkegel der LANDESKRONE — o o o das Wahrzeichen von Görlitz, vor ihm ab, und er weiß nicht, wenn er näher kommt, ob er den Blick mehr dem stattlichen Berg auf der rechten Seite oder der schönen Stadt zu seiner Linken zuwenden soll. Unvergleichlich aber und, es darf kühn gesagt werden, auch unvergeßlich ist der Anblick der Stadt, der sich dem Fremden darbietet, wenn er mit der Niederschlesisch-Märkischen Bahn ankommt: von weitem schon sieht er das ausgedehnte Häusermeer der Stadt mit den ragenden Kirchtürmen im Talbett vor sich liegen. Und als hätte die Bahn sich vorgenommen, den Reisenden noch kurz vor der Einfahrt in den Bahnhof mit einem wundervollen Ausblick zu überraschen, führt sie ihn auf einem gewaltigen Bauwerk, dem VIADUKT — o o o hoch in den Lüften über das Neißetal hinweg. Dreißig mächtige Bogen, aus Granit und Sandstein festgefügt, wie