34 KÄ»- ein, daß die Sünde eines Anderen die unsrige nicht entschuldigt? s^re Wenn Millionen gewissenlos mit Versprechen und Eiden umgehen, xghr bin ich dadurch auch berechtigt, eö zu thun? — Sie sagen selbst mit Recht: ein solcher Zustand sei ein Greuel; aber warum wollen bene Sie denn den Greuel nicht von sich werfen, nicht aus dem Dienste scheiden, den Sie mit gutem Gewissen nicht mehr verwalten kön- nen? Beim Vlcibcn haftet Unehrlichkeit an Ihrem Amte, beiin Scheiden Wahrheit au Ihrer Person. O erkennen Sie daS Woll der Bibel, Jcrem. 17, 9: „Es ist daS Herz ein trotziges un» verzagtes Ding, wer kann cs ergründen?" Sie gehen entschiede» mit der Sprache der Wahrhaftigkeit heraus; aber Sie handel» ssj s, nicht der Sprache gemäß, sondern stellen sich, trotz Ihrer Wahr- ^les haftigkeitösprache, wieder zu denen, die sich im Leben durchschleichet ^^ß weil sie ganz geebnete Schleichwege finden, welche Tausende vo> bi^e ihnen betreten haben. Mögen Andere das thun, auch Ehrliche, welche diese Wege gleichfalls für Rechtswege halten, ja für dst vorzüglichsten Rechtswege, weil sie ebener ausgetreten sind, als dib eigentlich anerkannten Wege, nur Sie können es, nach Ihrer ent' schiedcncn Bekämpfung aller Halbheit, nicht. — Sie wissen woh ein Mittel, auö dieser Unwahrheit herauSzukommcn, nämlich: daß die Kirchenbchörden sich entschlössen, das, waö Sie und Viel- nicht mehr anerkennen, Ihrer Einsicht gemäß abzuändern, sehe» die Schwierigkeit dieser Abänderung ein, erkennen aber gar nicht, daß diese Veränderung ein Eingriff in unser Gewissen und in un sere Rechte sei, und erklären dann: „So wird es denn wohl für'^ Erste bei der Formel und der damit verbundenen Unwahrheit blei ben." Ich muß aber hinzusügen: „Das ist entsetzlich!" Sie sprechen es (S. 67.) wohl bestimmt aus, daß Sie schei den werden und scheiden müssen, wenn die evangelische Kirche bt- ihrer Unterwürfigkeit unter die Schrift bleibe und zur Freiheit dll Geistes nicht wirklich und wesentlich übergehen könne. Ja erklären alö Freund der Wahrheit, daß Viele fnicht Allc?), die siä von Ihnen als Pfarrer und Christen losgesagt, in ihrer Art Nech- hättcn. Aber wie lange werden Sie darauf warten, daß m^ den Schristglauben aushebt! Wie können Sie glauben, daß u»'