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Allgemeiner Anzeiger. Amtsblatt fiir die Ortsbchörde und dm Gemeinderat M Bretnig. Lokal-Anzei-er für die Ortschaften Bretnig, HauSwalde, Großröhrsdorf, Frankenthal nnd Umgegend. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementsprei» inkl. de« allwöchentlich beigegebenen »Illustrierten Unterhaltungtblatte«* Vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Hau« 1 Mark SO Pfennige, durch di« Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. J«serate, die 4gespaltene Korpurzeile io Pfg., sowie Bestellungen auf den All« gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unser« sämtliche Zeitung«boten jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dienstag vormittag l/,n Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag */,11 Uhr einzusende«. SHrislleilung, Druck unö Verlag von N. Schurig, Breinig. Sonnabend, den 11. Juni 191V Nr. 47. 2V. Jahrgang. OertttcheA und Sächsische». Bretnig. Neue Teilnehmeranschlüffe, die i« Herbst-Bauabschnitt zur Ausführung kommen sollen, sind spätesten« bi« zum 1. August bei dem zuständig«« Bermittelung«- amt anzumelden. Später angemeldete An- schlüff« können während ditse» Bauabschnitte» nur hergestellt werden, wenn zur Deckung de» Mehraufwande» ein entsprechender Kostenz», schuß entrichtet wird. — Fried« im vaugew«rbe. Nach den Montag in Leipzig und Berlin geführten Verhandlung«» der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer de» deutschen Baugewerb«» darf mit Sicherheit auf ein Ende der Au»sperrung und eine Wiederherstellung de« Frieden« im Baugewerbe gerechnet werden. S« handelte sich Montag um Annahme oder Ablehnung der Vergleichdvorschläg«, die zum Schluß der im Reicheamt de« Innern geführten Ver handlungen am 31. Mar von den drei Un parteiischen gem«cht worden waren. E» wurde von ihnen da« Muster eine« Hauptvertrags vorgelegt, in dem die Arbeitszeit, die Lohn form, di« Akkordarbeit, die Schied»gericht«be- stimmuugen, die Durchführung der Vrrträge und die Vertragidaurr s»stg«legt waren und da« al« Grundlage für die örtlich abzu- schließenden Verträge gelten sollte. Zu diesem Vertragtmuster haben jetzt die Arbeit- g«b,r in Leipzig und die Arbeitnehmer in Berlin ihre Zustimmung erklärt, so daß nun mehr für die Abschließung d«r örtlichen Ver träge eine sicher« Grundlage gegeben ist. Utber den weiteren Gang der Verhandlungen ist in den von beiden Seiten angenommenen Lerzleich«vorschlägen bestimmt worden, daß im Falle der Annahme »e« Hauptvertrag« sofort die örtlichen Verhandlungen zum Ab schluß de« Tarif« ausgenommen werden und die abgeschlossenen Verträge bi« spätesten» Montag, den 13. Juni, vormittag« 10 Uhr, den drei Unparteiischen eingereicht werden sollen. Dl« drei Unparteiischen werden mit drei Vertretern der Arbeitgeber und drei Ver- tretern der Arbeiter an diesem Tage in Dreeden zu einem Schted«gericht zusammen treten, um für alle die Orte, in denen ein Vertrag bi» zu dies«« Datum nicht zustande gekommen ist, Verträge aufzustelle«. Di« Entschließungen de« Schied»gericht« sollen bin dende Kraft ohne verufung«möglichkeit haben. Di« Verhandlungen «erden jetzt diesen vor gezeichnet«« Gang nehmen und ,» ist somit b«stimmt anzunthm«», daß spätesten« am 13. Juni alle Differenzen im Baugewerbe bei,« legt sein «eroen. Die Au»sp«rrung wird dann wohl vom 15. Juni ab allgemein auf- »ehoden sein. — Da« Eisern« Kreuz im Heere. In der preußisch-württembergischen, der bayrischen, sächsische» und in der Rangliste der Marine ist «urzeit da« Eisern« Kreuz noch 200 mal vertreten gegen 241 mal im vergangenen Jahre. Von d«n 200 Kreuzen entfallen 10 auf die erste, 190 auf die zweite Klaffe. Preußen hat 9 Kreuze, Bayern 1 Kreuz 1. Klaff». An den eisernen Kreuzen 2. Klasse ist Preußen Württemberg mit 187, Bayern mit 12, Sachsen mit S und die Marine mit 2 beteiligt. Oroßröhr«dorf. Am Sonntag wurde «inem Badenden im hiesigen Ober- dorfdade ein Portemonnaie mit ca. 3 Mark Inhalt gestohlen. Jetzt ist e» gelungen, den Di»b in eine« 18 jährigen Burschen Sch. »,n hier zu ermitteln, welcher da» Geld in der Wohnung unter den Dielen verborgrn gehalt««, da« Portemonnaie dagegen in die Rüder geworfen hatte. Elf «eitere Dieb stähle sind dem Burschen bereit« nachgewiesen worden. — Ueber die am Dien«tag verursachten Gewitterschäden «ird au« Niedersteina be richtet, daß in dortiger Gegend Schloßen in Wallnußgräße herniedergingen. Trotzdem die Schloßen ohne Wind fielen, richteten sie immer noch großen Schaden an. Die Gartengemüse und Feldfrüchte wurden voll ständig zerschlagen, vom Korn mindesten« der dritte Teil, und da« Obst von d«n Bäumen geworfen. Ein Blitz ging in die elektrische Ltilung und beschädigte ditselbe, sodaß am Dten»tag nachmittag dort der Betrieb ruhte. — In Bischheim traf «in Blitzstrahl in ein Hau«grundstück, zündete jedoch nicht. Kamenz. Am Sonnabend vormittag sand im Sitzung»s«ale d,r Kgl- ,Amt»haupl- »annschast öffentlich« B«zirk»«u»schußsitzung statt. Dabei wurde u. a. die Uebernahm« bleibender VirbindlichkeUen der Gemeinde Bretnig «egen Einlegung «iner Rohrschleus« van 26 Meter Länge in den Straßengraben der Staatsstraße bei km 5,610 di« km 5,638 in Bretnig genehmigt. Weiter er hielt der Gärtner Emil Paul Zöllner in Hau««alde »um Bier- und Branntweinschank im Grundstück Nr. 19 für Hau«walde untrr der Bedingung Genrhmigung, daß die Pissoir- und Abortanlagen einwandfrei herg«- stellt werden. Aroßharthau. Am Donnerstag mittag« schlug der Blitz in den hiesigen Kirch turm und zündete. Der Brand konnte glücklicherweise »och rrchtz«iti» gelöscht wrrden. Radeberg. Ein«n Unfall au« eigen artiger Ursache erlitt «in von N«ustadt nach Radeberg fahrender Radler. Auf der Fisch bacher Landstraße, die eine dicht« Waldung dort durchschneidrt, brachtn au« dieser un vermutet vier Reh» au«, machten aber vor dem Radfahrer nicht Kehrt, sondern setzten in mächtigem Sprung« übrr ihn hinweg. Durch die Hufe eine« der Tiere wurde der Radfahrer an d«r Schulter und im Gesicht getroffen und stürzte mit seinem Rade die gerade dort steile Grabenböschung hinab. Nach seinen Angiben blieb der Verunglückte dort längere Zeit besinnungalo« liegen. Durch den Sturz hatte er sich Verletzungen am Knie und an der Hüfte zugezogen; er mußte die Hilfe eine« Arzte« in Anspruch nehmen. Da» Rad ist zerbrochen. Ein ähnlicher Unfall ereignet« sich vorige« Jahr an derselben Stelle, da da« Wild dort nicht durch einen Zaun am Au«brechen verhindert ist. Bühlau bei Dresden. (Konflikt.) Wegen p«rsönlich«r Differenzen der Gemeinde verwaltung mit der Freiwilligen Feuerwehr hat sich die letzter« aufg«löst. Die Gemeinde kam infolgedessen «egen ihre» Feuerschutz«» in V«rl«genheit, di« aber durch sofortige Hilfe von an«wärt« behoben «orden ist. Da« Recht liegt nach amtlichen Feststellungen aus der Veite der Gemeindeverwaltung, di« auch di» Sympathien der Mehrheit der Ort»br- «ohner hat. So war e« möglich, bereit« an die Organisation »iner neuen Freiwilligen Feu«r««hr heranzutrete». Dre«den, 8. Juni. Se. Majestät der Kaiser ließ im Lause d»« heutig«« vormittag» Sr. Mejestät d«m König au» Anlaß dr« schw«ren Unglück«, von dem da» 12. Infanterieregiment Nr. 177 in König»brück betroffen wurde, fol»ende» Telegramm zu gehen : An de« König« von Sachsen Majistät, Wachwitz. Da« Unglück, da» Drin 177. Regiment so jäh betroffen hat und d«m so viele brave Soldaten zum Opfer fielen, hat Rich aus» schmerzlichst« bewegt. Sei, bitte, angesicht« diese« wunderbaren Verhängnisse« Meiner herzlichsten Teilnahme versichert. Wilhrlm. Se. Majestät der König «rwtderte: S». Majestät den Kaiser, Pot»da«. Meinen herzlichsten Dank für Dein so wohltuend«» Beileid bei dem schweren Unglück, da» Meine Armee und Mich so unverhofft getroffen. Die 3. Kompagnie de» 12. Infanterieregiment» Nr. 177 ist aus dem Rückmärsche vom Exerzieren vom Blitz getroffen worden. Drei Leute waren leider gleich tot, vier Mann haben schwere Brandwunden erlitten und drei Mann ganz leichte, vier Leute find schon al» gesund entlassen «ord«n. Da» Rrgiment nnd damit Mein» ganze Arme« find stolz auf Dein» Fürsorge. In tr«uer Freundschaft Friedrich August. Dre»d«n, S. Juni. Einer au» Wahn bei Köln eingetroffene» Meldung zufolge wurde auf dem Schießplatz Wahner Heide der Offizier»dursch< Brückner vom 12. sächsischen Artillerie-Regiment zu Metz vom Blitz er schlagen. Zwei ander« Soldaten wurden verwundet. Dre < den, 9. Juni. Die Teilnehmer der R»»nen am 12. Juni find «ingetroffen und bereit«» sich durch ernste» Training für nächsten Sonntag vor. 8 Steher von dieser besonderen Klaffe hat Dre»den noch nicht an einem Renntage gesehen. Der Große Preil der Stadt Dr«»den sieht 4 Meister über 100 Kilometer, die in den Rennen d»r letzten Sonntage Hervorragende« leistet«,: Guignard, Walthour, Theile, Salzmann. Aber auch der Kleine Pr«« d«r Stadt Dre«den hat ein« hervorragende Besetzung gefunden. Diese« SO Kilomel«rr«nnen bestreiten : Luycki», Schön, Somer« und Kred«. — Wie d«m Jnvalidindank zu Dre«d«n au» Friedrich»hafen mitgeteill wurde, wird Graf Zeppelin erst nach den große» Feri«» (»ich Lude August) d«n Kernflug unternehmen, er s«lbst hat der Neuen Freien Presse wissen lassen: im Spätherbst. — Auf den Rübenfeldern der Strehlaer Elbaue, in Görzig und Lö»nig, auch in Laver- titz hat sich ein Schädling eingestellt, der den ganzen Bestand der Rübenkultur zu vernichten droht. All« bither angewendet«» Gegenmittel waren ohne Erfolg, vor einig»» Tagen war Dr. Eichinger von der Versuch»station für Pflanzenschutz in Halle dort, wilcher den Schädling al« d»n Aa»käf»r feststellt». Die Larven und Madin «»«selben fressen die zarten Rüvendtaller ab und vernichten in kurzer Zeit, wa» durch anhaltend»» Fleiß und große Opfer an Zeit und Geld geschaffen «urde. Der Schädling «ar biaher dort ganz unbekannt, er tritt aber in solch»» Massen auf, daß man in landwirtschaftlichen Kreisen die schlimmsten Befürchtungen hegt. — Wie man au« Torgau unterm Mittwoch, d,n 8. Juni schreibt, schlug am Dien,tag abend der Blitz in ,in«n Stall de« König!. Hauptgestüt« zu Grabitz und verursacht« «inen Brand, wobei ein, der b«st«n Stuten di« Graditzer Stalle«, „Legality", und ihr Fohlen grtötet wurden. Leipzig. (,Wa« er könne.*) In drr Konsul Limdurger'schen Besitzung in Dölitz gab e« «ine Kaffeegesellschaft. Plötzlich tauchte au« den Fluten der Pleiße ein Mann im »damtkostüm auf, und die entsetzten Damen flohen unter Zurücklassung ihrer abgelegten Jackett« usw. Der Mann, ein S4 Jahre alter Arbeiter, nahm alle« au sich, durchschwamm die Pleiße zurück und breitete alle Gegenstände auf dem Rasen dr» andereu Ufer« au«. Er erwiderte den hinzukommend,» Leuten, daß er nur einmal habe zeigen »ollen, E«»« er könne*. — Da» 20 Jahr« alte Dienstmädchen Hulda Seyfert, da« am 24. März in,der Liviastraße in Leipzig einem Raudanfallt zum Opfer fiel, ist au» dem Krankenhaus« zu St. Jakob al« geheilt entlassen »orden. Da» Mädch«», da» von dem noch immer unentdeckt gebli«b«nen Mordbuben mittel» eine» stumpfen Gegenstände» durch mehrfache Schläge auf den Kopf schwer verletzt worden «ar, ist jedoch noch immer arbeidunfähig, und «» »ird »ohl noch lange an d«n Folge« de» Uederfalle« zu leiden haben. Kirchennachrichten von Bretnig. 3. Sountag nach Trinitati«: 8*/, Uhr: Pr«digtgotte«diensi, Text: 1. Petri 5, 5—11. 11 Uhr: Kindergotteadienst. Geboren: dem Fabrikarbeiter Paul Erwin Steglich ein Sohn; d«m Wirtschaft«- btfitzer Bruno Otto Mittag ein Sohn; dem Färber Alfred Martin O«wald ein Sohn; de« Tageardeiter Karl Otto Repp« «in Sohn; dem Tagearbeiter Ernst Bruno Nitsche ein Sohn; der ledigen Näherin Linna Elsa Hartmann ein Sohn. Getauft: Seorg Max, Sohn der ledige» Fabrikarbeiterin Meta Helene Mörbitz. — Georg Paul, Sohn de» Fabrikarbeiter» Emil Max Hause. 2S»tIl>tt»erei«, Sonntag abend» 8 Uhr: vonragrabend in der Rose. Vortragender: Herr Dr. Arldt au« Rade berg über: „Wie werden astronomische Kenntnisse gewonnen?* (Fernrohr, Spektral apparate usw.) Vollzählige« Erscheine« der Mitglieder ist dringend erwünscht. Gäste und Freunde de» Verein» sind herzlich willkomme». Kirchennachrichlen von Großröyr«dorf. Geburten: Anna Berta Walli, T. d. Arbeiter» Fritdrich Karl Man« Nr. 260 h. — Fritz Günther, S. d. varbirr« Georg Fritz Schurig Nr. S14c. — Ewald Alfred Kurt, S. d. Fabrikarbeiter« Eugen Martin Manewalbt Nr. 270i^. Sterbe fäll«: Edwin Fritz, S. d. Fabrikarbeiter« Reinhord So«in Werner Nr. 131», 6 M. 4 T. alt. — Johanna Luise, T. d. Fabrikarbeiter« und Musiker« Ernst Feodor «ehrike Nr. 314i, 6 M. 20 T. alt. — Anna Gertrud, T. d. Packer« Michael Nehdo Nr. 120, 2 M. 5 T. alt. — Liuda Meta, T. d. Fabrikarbeiter« Robert Edwin O«wald Nr. 254, 7 I. 10 M. 9 T. alt. — Wilhrlm Johanne», S. d. Schuhmacher« Ernst Hermann »räfe Nr. 266, 20 T. alt. M«?iktp reise ,u «nme« am 9. Juni 1910. Preis. z Prei». 50 Kilo Korn Weizen »erste Safer Hei»ek,rn Hirse L?. 7^- 9 50 7 b0. 7 50 S ssa 9 30 6 30 7 20 16 - Heu SO Nil, I. ?. S - Stroh 1200 Pid. - -LU Erbsen SO Lil» «anoffeln SO «it» 28 2 2 17 2 20 10 50 SO