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Allgemeiner Anzeiger. Amtsblatt kür die Ortsbehörde und den Gemeinderat zu Bretnig. polat-Anzeiger sür die Ortschaften Uretnig, Großröbrsiorf, HauSwalde. Kankenthal und Umgegend. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend AbonnementSprei» iukl. de« allwöchentlich betzegebenen »Illustrierten UnterhaltuugSblatt«»" vierteljährlich ab Schalter t Mark, bei freier Zusendung durch Boten in« Hau« l Mark ^0 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. A«ser«te, die 4 gespalten« Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlich« Zeitung«bote» jederzeit gern entgegen. — Bei größere» Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir Rabatt »ach llebereinkunft. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bi« Dte««tag vormittag l/,I1 Uhr, für di« Sonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag '»11 Uhr «inzusenden. LKrifileitung, Druck unö Verlag von N. Schurig, Drelnig. Rr. 37. 22. Jahrgang. Mittwoch, den 8. Mai M2. OertlicheS und GLÄstscheS Bretnig. Nach vierjähriger Pause wird in diesem Jahre wiederum ein Schulfest hterselbk abgehalten. Al« Tag für di« Ver anstaltung ist der 24. Juni in Aussicht ge nommen. — Da« diesjährige Aushebungsgeschäft fin det Sonnabend und Montag, de» 18. und 20. Mai von früh 7 Uhr an im Schützenhause zu Pulsnitz für die Militärpflichtigen au« den Ortschaften de« Amlsgerichlsdezirke« Pulsnitz statt. — Eine interessante Sternbedeckung durch de» Mond tritt am 30. Mai ein. Der Helle Fixstern Antare« im Skorpion wird abends von 9 Uhr 48 Min. bi» 11 Uhr 12 Min. vom hell erleuchteten Mond verdeckt. Kamenz. Am Freitagnachmittag gegen 3 Uhr brach im Walde zwischen den unweit der Landesgrenze gelegenen Orten Wiednitz und Hohenbocka ein verheerender Walddrond aus, durch den gegen 2000 Hektar Wald vernichtet wurden. Drei Kompagnien des hiesigen 178. Infanterie-Regiment« bezaben sich mittel» Sonderzuge« zur Hilfeleistun« an die Brand stelle. Leider ist bei den Hilfearbeiten der Sergeant Zenker der 4. Kompagnie dadurch verunglückt, daß ihm ein Splitter in» Auge drang. Der Verletzte ist dem Garnison-Laza rett Dresden zugeführt worden. — Auf der Strecke Kamen,-Lübbenau wurde ein unbekannter Mann tot ausgefunden. Der Kopf war vom Rumpfe glatt abgefahren. Jedenfalls hat sich der Mann vom Zuge Nr. 942 ab Kamenz abend« S Uhr überfahren lassen. Großharthau, 4. Mai. Ein gräß licher Vorfall ereignete stch in der vergangenen Nacht. Der 49 Jahre alte Bäckermeister Haufe von hier (gebürtig au« Bretnig) wurde in der Nähe der Riedrichschen Restauration vom Eisenbahn,uge erfaßt und völlig zer malmt. Bautzen. (Oberlausitzer Provinzial-Land- tag Walpurgi«.) Zu dem Oberlaufitzer Pro vinziallandtage Walpurgi« hatten sich 73 Mit glieder der Ritterschaft, 8 Vertreter der Vier- städte und 32 Abgeordnete der Landstände und Landkreisgemeinden im Saale de» Stände- Hause» an der Bi«marckstraße etngesunden. Au» den Banküberschüssen de« Jahre» 1911 und den Zinsen de» LandkreiSvermögena wurden wie alljährlich reichliche Mittel ,u gemnnnützigen Zwecken zur Verfügung gestellt und zwar unte, anderen zur Unterstützung von Gemeinden bei AnstaltSbehandlung von heilbaren Kranken 42 KOO Mk, von Geiste«kranken, Blinden, Taubstummen 61000 Mk., von Siechen und Unheilbaren 32 500 Mk., von gefährdeten unv verwaisten Kindern 16 000 Mk., zur Unter stützung Lausitzer Schulgemeinden bei Auf- briZgung der Mittel für da» Volksschulwesen 95 000 Mk., sür landwirtschaftliche, gewerb liche und Handelsschulen 8 600 Mk., für sani täre Einrichtungen 2000 Mk., für Rsltungs- häuser und andere Anstalten 11200 Mk., zur Gewährung von Prämien sür landwirtschaft liche Dienstboten und Arbeiter 4000 Mk., sür Wege-und Brückenbau 43 000 Mk. usw. Auch wurde wieder zu Beihilfen für die Zwecke der Jugendpflege ein Betrag von 5000 Mk. be willigt. Seitens der Herren Stände ser Rit terschaft erfolgte noch die Vergebung zahlrei cher Stipendien au« der Eeparatkofle und au« Mitteln der der Verwaltung der Ritterschaft unterstehenden Stiftungen. Bericht wurde er stattet über die Eotvickelung de« ständischen Besitze«, der Versuchsstation Pommntz, sowie de» ritterschastlichen Internat» und die Wie dereinrichtung einer Lehrschmiede. Im übrtgen erfolgten Wahlen zu verschiedenen ,ständischen Körperschaften und Deputationen. Besondere» Interesse erweckten ein, Anzahl mit der Kir- chenverfassang derOberlausttz zusammenhängende Angelegenheiten, namentlich die durch eine Eingabe de- evang.-luth. Kirchenoorstanoe» zu Zittau angeregte Frage, wie in den Vierstädten bei den ktccheninspektionellen Befugnissen der Stadlcäte dem geistlichen Amte eine unmittel bare Beteiligung ermöglicht werden könnte. Aus Grund der gefaßten Beschlüsse sind weitere Verhandlungen darüber zu erwarten, eine «ll- gemeine Annäherung der Oderlausitz-r Kirchen- orrsaffang an die der Ecblande wurde indessen einstimmig adgelehnt. Bautzen, 4. Mai. (Selbstmord.) Gestern abend 10 Uhr hat sich der 26 Jahre alte Referendar Hoffmann in selbstmordniicher Ad- sicht von der Kconpcinzen-Brücke in vis Spree gestürzt. E> war sofort tot. Al« Grund »ur Tat wird nervöse Usberreizung angegeben. Bautzen. Für da» 3. Lausitzer Musikfest am 1. und 2. Juni sind folgende Künstler gewonnen worden Herr Severin Eisenberger, Sei ltn (Klavieikonzert von Schumann) sür die e>ste Fesiaufführung am 2. Juni vormittag«, Herr Kammersänger Professor Fischer, Sonders hausen, Batim», Herr Hofopernsänger Zolt- mayer, Dresden, Baß, Frl. Hosopernsängrrin Ontlie Schott, Dresden, Sopran, für da« Lhorwerk »Quo vadis" in der zweiten Fest- aufführung am Nachmittag. Zittau. Um den Lolteriegewinn betrogen wurden sieben hiesige Arbeiter, die mit einem Kollegen zusammen zwei Zehntel in der Lotterie gespielt, und da« Glück hatten, mit beiden Nummern Treffer zu machen, und zwar in Höhe von 1000 und 300 Mk. Leider stellte e» sich dann heraus, daß der einkassierende Kollege da« lOOO-Mk.-Los nicht eingelöst hatte. S« konnte daher eine Gewinnauszahlung nicht erfolgen. Radeberg. (Gastwirts-Ausstellung.) Nur noch kurze Zeit ist e» bi« zur Eröffnung der Gastwirts-Ausstellung. Schon heute zeigt die beinahe fertige Halle, daß man es hier mit einem ansehnlichen Unternehmen zu tun hat. Vielfach wird man gar nicht wissen, was eigentlich in ,olch einer Ausstellung zu sehen ist. Begegnet man doch der Ansicht, daß diese Ausstellung nur sür Gastwirte Interesse habe. Das ist aber ein großer Irrtum! Die Aus stellung trägt den Nimen „für das Gastwirts- gewerbe, heimische Industrie und Kochkunst" Schon in ihrem Namen liegt ihre Bedeutung, vle heimische Großindustie ist an der Aus stellung vertreten durch die Ridebergsr Exporl- vieibrauerei, die Eschebach'fchen Werke Rade- nerg, die Sächsische ÄlaSfadrrk, Abt. Preßglas, Radeberg u. a. Von weiter bekannten großen Firmen unter den Ausstellern nennen wir aus einer großen Zahl nur die Metallwarenfabrik Wellner Söhne, Aue, da» Musikhau» Ludwig Hupseld, die Pianoforte-Fabrik August Förster, die Firma H. L. König-Steinhagen in einem besonderen Pavillon, usw. Es wird alle» m allem eine richtige Jndustrieschau werden, die mit den gebotenen Unterhaltungen und Ver- gnüquugea de« Jntereff'.nlen genug bietet. Hoffentlich lohnt ein recht reicher Besuch die Mühen und Kosten der Auistcllungsleitung. Dresden. (Die verschwundenen Slaat»- anwaltschast»akten.) Ein eigenartiger Straf prozeß gegen einen Expedienten der Dresdner Staatsanwaltschaft namin« Karl Friedrich Arnold beschäftigte in zweitägiger Beihanvlung j die II. Strafkammer de« Dresdner Landgericht«. Dir früher« Vizefeldweb«! de« 12. Jäger- dataillon« Arnold trat am 1. Dezember 1906 al« Bureaubeamter bei der Dresdner Staat«- anwaitschaft ein. Er war anscheinend dem Dienste nicht gewachsen, besaß auch nicht die richtigen Kanzleibeamtenkenntnifle und kam infolgedessen mit seinen Arbeiten immer mehr in Rückstand. Kurzerhand packte er eine große Anzahl Aktes der Staatsanwaltschaft, de» Landgericht», der Amt«anwaltschaft Lharlolten- durg, Polizei- und Handakten von mehr al» insgesamt 21 Bänden in zwei Bündel zusam men und versteckte diese Aktenbündel in seiner Wohnung und al» ihm dieser Aufbewahrungs ort nicht mehr sicher genug erschien, im Kel lergeschoß de» Dresdner Landgericht«gebäude». Damit der Staatsanwalt da» Verschwinden der zahlreichen Akten nicht bemerkte, sälschle er die zur Führung der Alten angelegten Listen und Register und bemerkte dabei, daß oie Prozeßsachen erledigt bezw. die Strafsachen aeigelegt seien. Der Slaattanwaltschaft wurden durch diese Manipulationen de» Beamten alle Unterlagen zur Strafvollstreckung entzogen unv auf diese Wsise konnte e» sich ereignen, daß an einer Reihe von Verurteilten, die Ge- fängni-krafen bi» zu 10 Monaten zu ver süßen hrllen, diese Strafen nicht vollstreckt «erden konnten. Die Vorgesetzten de» Ange klagten stellten diesem ü»er fernen Fleiß ein gutes Zeugnis au». Ec soll säst täglich nach Bu-eaufchluß noch mehrere Ueberstunven gemacht, auch «och anderen Beamten geholfen Haven. E» soll von seilen seiner Vorgesetzte» angeregt worden sein, den Beamten durch Anstellung einer Hili»k.ast zu entlasten, doch soll von höherer Stelle ern diesbezügliche» Er suchen abgelehnt worden sein. Nach Bekundung oe» medizinischen Sachverständigen ist d«r Be amte al» geistig minderwertig zu betrachten. Hierauf nahm da» Gericht Rücksicht und ver urteilte den Angeklagten wegen Vergehen und Verbrechen im Amte zu 1 Jahr und 2 Monaten Gefängnis unter Anrech»ung derUntersuchungt- haft mit 6 Monaten. — Die Vertagung de« Sächsischen Land tage» ist nunmehr am Sonnabendnachmittag im Anschluß an eine Sitzung de» Gesaml- ministerium» und eine sich anschließende Be sprechung mit der ersten Kammer endgültig beschlossen worden. Hierbei wird vorausgesetzt, daß der gesamte Etat bi» zum 22. Mai durch- neraten und vollständig sertiggestellt wild. Die noch schwebenden Gesetzesvorlagen werde» an einige Zwischendeputalionen verwiesen, worauf dann beide Kammern voraussichtlich in der zweiten Hälfte de« Monat» November wieder zu ihren Beratungen zusammentrelen. Der König Hat seine Zustimmung hierzu ge geben. Daß der Landtag am 23. Mai feine Beratungen beenden »erde, war von uns schon kürzlich an dieser Stelle mitgeleilt worben. — Die Aerztin hat jetzt auch Einzug in die Schule zu Dresden gehalten. Al» Schul ärztin für da» Lehrerinnenseminar in Dresden und die damit verbundene höh.re Töchterschule lst die Aerzttn Fräulein Dr. mev. v. Bsbo angestellt worden. — In großer Gefahr befanden sich am Donnerttag 2 Söhne de» Gutsbesitzers Frei tag au» Geißlitz, die sich auf einem mit 2 Pferden bespannten Wagen befanden. In unmittelbarer Nähe vom Bahnhof Böhla wurden die Pferde plötzlich scheu, gingen durch und durchbrachen die geschlossene Bahnschranke. In demselben Augenblick kam der Schnellzug von Dresden gefahren. Wir durch ein Wunder kam da« Geschirr doch noch rechtzeitig über da« «lei«. Noch höchsten« ein >/, Meter — und Pferde und 2 Menschenleben wären ver loren gewesen. Eh , m »itz. Der Bürgermeister Dr. Rolh teilt der „Chemnitzer Allg. Zeitung" mit, daß er auf den Oberbürgermeisterposten in Zittau noch nicht endgültig verzichtet habe. Ein Be schluß in dieser Angelegenheit sei von ihm noch nicht gefaßt. Richtig s«l e« dagegen, daß zahlreiche Bürger Burgstädt» mit der Bitte an ihn herangetreten sind, in seinem birherigen Wirkungskreise zu bleiaen. Leipzig. (Da« Löschblatt al« Verräter.) In einem Schwimmbad wurde kürzlich einem Badegast au» der Zelle das noch ziemlich neue Jackett gestohlen. An dessen Stelle hatte der Langfinger sein eigenes, stark verschlissene« Jackett zurückgelaffen. Die Kriminalpolizei unterzog diese« minderwertige Kleidungsstück einer eingehenden Untersuchung und sand da» bei in einer Tasche ein gebrauchtes Löschblatt. Zte prüfte den Abdruck auf dem Löschblatt durch Vorhalten eine« Spiegel» und fand die genaue Bezeichnung eine» PolizeiakienstückeS daraus abgedruckt. Bei näherer Nachprüfung stellte sich heraus, daß der Dieb wegen Ge- stundung einer Polizeistrafe eine Eingabe an da» Polizeiamt gemacht halte. So kam man auf den Namen de» Diebe». Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. Geburten: Gertrud Erna, T. d. Fabrik arbeiter» Emil Fürchtegott Pollack Nr. 195 c. — Otto Helmut, S. d. Geschirrtührer» Emil Richard Nücklich Nr. 369. Eheschließungen: Schriftsetzer Han» Kurt Nchsche Nr. 314 d mit Frida Elsa Hempel Nr. 314 i. — Schmiedemstr. Arthur Heinrich Gr»f in Leuben mit Marie Rosa Böhme Nr. 279. — Ofensetzer Mox Richard Philipp hier mit Ida Hedwig Hause Nr. 255. — Schlaffer Adolf Reinhold Schulze rn Dres den mit Anna Frida Schurig N-. 297. Dresdner Schl«ch»viehm»rkt vom 6. Mai 1912. Zum Auftrieb kamen 4 559 Schlachttiere und zwar 924 Rinder, 740 Schafe, 2549 Schweine und 346 Kälber. Die Preise stellten sich für 50 Kilo ln Mark wie folgt: Ochsen: Lebendgewicht 48—50, Schlachtge wicht 91—96; Kalben und Kühe: Lebend» gewicht 46—48, Schlachtgewicht 83—90 ; Bull-n: Lebendgewicht 47 —49, Schlachtgewicht 85—88; mittlere Mast- und gute Saugkälber: Lebendgewicht 50—54, Schlachtgewicht 90 bis 94; Schafe 86—90 Schlachtgewicht; Schweine: Lebendgewichts—56, Schlachtgewicht 71—73. Es sind nur die Preise für di? besten B»eh- sorten verzeichnet. manou Wie WWWUIIN ciKEIes UMlülllüM» Zpecislmsilkeir