Mustercharte so ganz vortreffliche Proben enthalt. Das Werk, mit dessen Ausgabe sich Westring jetzt beschäftigt, lst schon so weit gediehen, daß wir das 4te Heft seiner Farbe- geschichte der Flechten erhalten haben. Der Buchhändler Ulrich in Stockholm übersetzte den ersten Band ins Deutsche, er erschien unter dem Druckort: Norköping und Leipzig. Die politischen Ereignisse der neuesten Zeit in Deutschland scheinen der Fort setzung dieser Uebersetzung nicht ganz günstig gewesen zu seyn; es würde aber ein Verlust für Deutschland und Sächselt seyn, wenn die herausgckommenen Hefte ihm nicht näher bekannt würden. Auch Sachsen, wie das waldreiche Hcrzogthum Warschau, erzeugt auf seinen Felsen, in seinen Wäldern , die nämlichell und ähnlichen Flechten, welche Schweden besitzt; auch unsere Gebirge könn ten muer der Zahl ihrer Fabriken ähnliche aufstellen, wie sie Leith in Schottland besitzt, wo aus der Steinstechle (Dicken §axuulis) eine beständige carmoisinrothe Farbe bereitet wird, wo die Sammlung des Materials an den Gebirgen gegen 200 Menschen beschäf tigt. Schweden versendet von seinen Moo sen schon an 1000 Schiffpfund jährlich. Im Jahre I8ov stieg die Ausfuhr dieser Verg- moose aue Gothenburg nach einer vom Hrn. IX Berg wall verfaßten Liste schon auf 2858 Schiffspfuude, und man kann rech net!, daß seit i78o, wo die Einsammlung und der Verkauf dieser Flechten anfing, bis zum Jahre i^oo schon an 20 bis 25000 Schiffspfuude aus Gothenburg verschifft worden sind. Die armen Leute in den Dohns Scharen zwischen Gpthenburg und der Nor- wegischen Grenze verdienten durch die Be schäftigung des Einfammelns wahrend eines Zeitraumes von i2Iahren über 62000 Thlr. Das Norwegische Dergmoos (liolren turla iicci8) welches die Engländer als Farbema- terial gebrauchen, wird jetzt auch von den Danen dazu benutzt Die Gebrüder Lund haben mit Hülfe eines Schottländers in Fahr sund eine Fabrik davon angelegt, deren Pro dukte den englischen um nichts nachstehcn, das Pf. zu 12 gl. und debitiren auf 44000 Pf. jährlich. Ich glaube daher der Bestim- mung dieser Blätter nicht entgegen zu han< dcln, wenn ich Aerztcn und Fabrikanten Ei niges aus dielen schwedischen Blättern mitr theile und besonders auf eine Flechte aufmerk sam mache, die zwar nicht als Farbemate- rial, doch ihres großen ökonomischen und mcdicinischen Nutzens wegen näher gekannt zu werden verdient, insbesondere zu einer Zeit, wo wir uns durch politische Ereignisse überdies; von den ausländischen Produkten abgeschnitten und genöthigt sehen, im In nern Surrogate desjenigen Fabrikats aufzu- snchen, wofür wir an England so häufig unser Geld zollten. (Die Fortsetzung nächstens.)