r u r Belehrung und Unterhaltung. Dresden, den Die merkwürdigen Tage der Stadt Pirna.*) verhängnißschweres Schicksal im Zäh re >6'3 ist ein würdiger Stoff für einen Geschicht schreiber, wie er seyn soll. Denn hier wurde der Drackenknoten geschürzt und gelöset! Aber es muß erst üu Einzelnen vorbereitet und gesammelt seyn, was dann die darstellende Kunst des Meisters weise ordnen und kundig zusammenstellen wird. Dazu gehören vor allen Dingen Monographien und ge naue Details über die Vorfälle auf einzelnen Punk ten und Plätzen, gute Tagebücher einzelner Beob achter für die ihrem Gesichtskreis zunächst liegen den Begebenheiten. Es wäre daher zu wünschen, Last jetzt, wo alles noch in frischem, ja blutigem Andenken schwebt, die Federn und Pressen auch aißer Leipzig und Dresden nicht rasten, sondern alles beitragen mögen, was auch aus der Provinz mit Fug und Einsicht berichtet werden kann. Ne ber Leipzigs Schicksale und die alles entscheidende Völkerschlacht haben wir auch seit der merkwürdi gen Schrift: Leipzigs Schrecken ssce neu, wozu in der trefflichen Necension in der jenaischen Lueraturzeitung iZ'ch, Nr. 5, über den Ueber- tritt der Sachsen und das Betragen des Königs rin glaubwürdig beurkundeter Nachtrag geliefert wurde, noch manches Geprüfte zu erwarten. In des; verdienen die Wanderungen auf dem Schlacht- scldc von Leipzig (Weimar, Jndusiriecomtoir) eine zanz besondere Beachtung und wiegen durch die *) Lin auS den deutschen Blättern entlehnter Aufsatz. 2. Ang. Iül4- Z7. Zweckmäßigen Zugaben alles auf, was bisher darüber erschienen ist. Neber Dresden sind bis jetzt nur einige Materialien geliefert worden, wte etwa das Tagebuch der Begebenheiten in Dresden vom Hauptmann von Dreßler (Dresden, Arnoldische Buchhandlung), welches aber nur bis zum 27. Mrz geht, und die Flug schrift: Napoleon in Dresden ^Ebenda selbst) , wo die Unterredung des französischen Kai sers mit seinem treuen Knecht Daru nicht überse hen werden darf, da sie treu im Vorzimmer des Kaisers im Marcolinischen Gartenpalais nachge schrieben zu seyn scheint. Auch verdient ein Tage buch über Dresden in den europäischen An nalen, durch drei Stücke durchgeführt, nicht übersehen zu werden. Allein über das Ganze, was Dresden, die unvergeßlichen Tage vom 26. und 27. August und die Belagerung bis zur Uebergabe am 10. Nov. betrifft, dürfen wir in wenig Wo chen ein völlig erschöpfendes Werk in der Arnoldi- schen Buchhandlung, aus der Feder des trefflichen Arztes und scharfsinnigen Beobachters, Hofraths Weinhold in Dresden, erwarten, dessen Aus- gabe nur durch den sorgfältigen Stich eines dazu ganz neu und genau verfertigten Festungsplans in etwas verspätet wurde.* Dieser Plan, 6er nach einer für den Kaiser Napoleon entworfenen Origi- nalzeichnung gestochen wird, faßt den Umfang ei ner Meile von der Dresdner Gegend in sich, und alle neuen Befestigungen und Zerstörungen sind mit *) Ist vereitS erschienen» A. d. H.