so daß ich mir ein kleines Verdienst um beide zu erwerben hoffe. Dresden, den i.Mai 1316. KI. Karl Friedrich Wilhelm Erbstein^ Der König und das Volk. Kein erhabeneres Schauspiel bietet das stille Friedenslebcn als ein treues biedres Volk, welches mit der,Liebe, mit dem Vertrauen und mit der Anhänglichkeit der Glieder einer edeln Familie, für den Hausvater einen Dcmantkreis um seinen König schließt, sich stärkend zu allen bürger- und häuslichen Tugenden durch dessen erhabenes Bei spiel, steh erhebend zu Kraft, Muth und Ausdauer für ein stilles aber mühvoUes Thatenleben in der Beschauung Seines rastlosen Wirkens, sich stäh lend für trübe Tage des Mißg.schicks mit Duldung und Entsagung durch das Beispiel Seiner Größe i u unabwendbaren Unglücke. Alle blicken auf Ihn, den König und Vater, und ein edler Wett eifer tugendhaften Wirkens für das Wohl des Va, terlandes durchglüht Alle, um des fürstlichen Va ters würdig zu sevn, und bewähret sich heilbrin gend durch herrliche Früchte. Kein Unterschied des Schicksals des Königs und des Volkes ist denkbar; Sein Glück ist das des Volkes, Seine Ehre die des Höchsten wie des Geringsten im Volke,, und so umgekehrt. Der väterliche König ist der Mittel punkt alles Lebens im Staate, der vereinend durch die magische Kraft der Liebe, des Vertrauens und des Beispiels, Genialität, Talent und Fleiß zu ei nem Ziele leitet. Nicht über dem Volke will der König in der Nachwelt glänzen, sondern mit ihm zugleich fort leben durch möglichste Beglückung, dem einzigen Zwecke seines Strebens. So wie auf diese Art im äußern Leben fürs Vaterland das Wirken des Königs und des Volkes in eins zusammen stießt, fo auch im innern häusli chen Familienkreise. Die zarten innigen Banden der Liebe und bürgerlich stillen Häuslichkeit, welche den Kreis der Negentcnfamilie vereint, dringt ein in alle Familien des Volkes, und wie der König in seinen kräftig blühenden Nachkommen durch ihre sorgsamste Bildung dem Vaterlande eine glückliche Zukunft zu sichern strebt, eben so ist jeder Bürger eifrigst bemüht, dem nachfolgenden Geschlechte in seinen Kindern gute Bürger nnd treue Unterthanen zu erziehen; — wie er in den edeln Zweigen der hochverehrten Königs-Familie alle Regcntcntugen- den kräftig keimen und üppig aufblühen sieht; eben so will er auch in feinen Nachkommen alle Vürger- tugenden fortleben scheu, und wenn sich die müh- volle Erdenwallfahrt einmal endet, da erhebt den Geist des Königs wie des Bürgers die zuversichtli che Ucberzeugung im reinsten Bewußtfeyn, daß das Glück des Vaterlandes in ihren Nachkommen fortblühcn und stets ein gleicher Verein des edeln Königs und des treuen Volkes heilbringend beste hen werde. Freudig kann der edle Sachse dem Ende sei ner Erdcntage entgegen sehen. 2hm wurde auf Erden solches Glück, und ihn durchdringt, auf sei. nen König, auf seine Fürstensöhne blickend, die Ueberzeugung, daß, wenn längst das bessere Va terland seine Hcunach ist, sein Erdenvaterland in gleichen.beglückenden Verhältnissen sortlebcn werde. Friedr, v. Klotz. Die Sachsen und die Britten. Die Brudervölker, welche aus einem Stamme entsprossen, in grauer Vorzeit sich theilten, Jahr hunderte hindurch getrennt waren durch Naum, Meere und Sprache, aber fortwährend ihre Ver wandtschaft beurkundeten durch gleiche glühende Liebe für edle Freiheit und Recht, durch unerschüt terliche Treue und unwandelbare Anhänglichkeit an Fürst und Vaterland, durch glänzende Fortschritte