Nr° Dresden, den r z. August i Z19. 26. Ursprung der Bäder. Gebrauch der Bäder verliert sich in die ent- ferntestcn Zeiten des Attcrthums hinauf. Die Na tur lud in Flüssen und nn Meere zuerst dazu ein; und führte den Menschen früh auf den Gedanken, diesen angenehmen und wohlthatchen Genust auch m seine Wohnung zu verpflanzen. Schon bei Hemer finden wir das Bad im Hause als eine gewohnte Sitte. A 6 Ulysses den Palast der Circe betritt, wird ihm zuvörderst das Bad gerüstet, nach wel chem er mit köstlichen Essenzen gesalbt und mit ei» nem schönen Gewände bekletdet wird. Auf gleiche Werse ward überhaupt jeder Fremdling, der unter ein gastliches Dach emkehrte, zuerst in das reinigende und von der Ermüdung der Reise erquichende Bad geführt, welches das erste E'forderlich der Bewir tung war. Dennoch war das Baden im hohen AltcNhume nicht so gewöhnlich, wie m den felgen den Zeiten, wo man rheils in den Gebäuden eigene Badezimmer, tbells auch össentlnbe Bader anlegte. Die öffentlichen Bader waren bei den Griechen mei, fleuch l'S mit den Gymnasien verbunden, weil man sich ci r'r nach den Hebungen zu bedienen pflegte. Dte Römer ahmten lu ihrer lurunösen Periode auch hierin den Griechen nach, und erbauten pracht volle Badet sowohl zum Privat - als zum öffentli chen Gebrauche. Folgende Beschreibung derselben paßt daher auf die griechischen und römischen Bä der zugleich. Das ganze länglich gestaltete Gebäude hatte zwei Abteilungen, die eine für Männer, die andere für Frauen. Zn jeder konnte man kalt und warm baden. Dte warmen Bader rn beiden Ab- theilunaen fliesten an einander, damit sie gemein- schastUch geheizt werden konnten. In der Mitte des ganzen Gebäudes befand sich im Kellergeschoß das Hettzimmer, durch welches sowohl das Wasser zum Baden Heist gemacht, als auch bisweilen der Fußboden der anliegenden heißen Dadfluben erwärmt wurde. Ueber dem Heizzimmer befand sich ein Ge mach, in welchem drei kupssrne Kessel dergestalt stufenweise über einander gemauert waren, dast der unterste nnnmiclbar über dem Feuer, dec zweite über diesem und der dritte über dem zweiten stand. So hatte man in dem untersten kochendes, in den: zwei ten laues und in dem dritten kaltes Wasser. Durch besondere, mit Hahnen versehene Nehren wurde das Wasser aus diesen .fesseln in die daneben be findlichen Badstuben geführt; der Abgang aber aus einem Wasserbehälter sogieich ersetzt. Neben dem