... . ' - ' » ' Untcrhaltungs-und Herausgegeben 4tes wöchentliches Jntelligenzblatt fürs Jahr i8iA Stück. Sonnabends, den 2 z. Januar. Kinderzucht. Tapferkeit war sonst die einzige Tugend, welche die Griechen und Römer, die Deutschen und alle selbstständige Völker der Welt vom Mann« for derten. Und der wirklich tapfere Mann kann weder Heuchler noch Betrüger, weder wollüstig noch träge, weder boshaft noch unmeuschlich seyn. Hätte Leonidas, König von Sparta, nicht mit zoo Spartanern bey Thermopyla wider Zoo,000 Perser tapfer gefochten, Lerx es würde Spsrta verschlungen haben. Scipio Afrikaans befceyte durch seine Tapferkeit Nom von seinem gefährlichsten Feind« N u - mancia. Wie oft retteten die tapfer» Malthefer- ritter Deutschland. Und hier, unter unsern Vorfahren, erhielt sich Tapferkeit am längste». Und wohl dem Volke, welches männlich und brav ist! Hier Hausen nicht Laster, welche di« Menschheit vergiften, Männer zu Puppen und Sklaven, zu Selbstsüchtlingen und Schwätzern, zu Kriechern und Banditen, zu den «lendesten Kreaturen der Menschheit «rniedrigen. Auch Weiber ehren den muthvollen Mann, und gern ahmen st« kleine Beyspiele männlicher Tugend nach; selbst der Bösewicht weicht der Tapferkeit mit Ehrfurcht auS. Wollen wir, daß unsere Kinder und Nach-, kommen tapfer und brav werden, so müssen wir ihnen gesundo und moralisch gute Mütter geben: die vortrefflichste Mitgift, welche der Mann in seiner Geliebten erheirathet. Diese Gattin wird, so wie sie sich schwanger fühlt, sich als Heilig- thnm betrachten, jede Leidenschaft bezähmen, dir Stunde ihrer Entbindung von der Natur er warten und ihrem Kinde die erste Nahrung aus ihrer Brust geben. Dis erste Sorge der Mut ter must dahin gehen, ihrem Kinde einen gesun den Körper zu schaffen. In einem ungesunden Leibe wirkt selten eine gesunde Seele. Nicht jedes Land rühmt sich eines Aesops; und welcher Staat ist stolz auf einen Epicte t, der von sich sagte: „ich bi» am Körper gebrechlich und arm wie Irus, dennoch Liebling der un-