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Der Grenzbote : 29.11.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-11-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190511296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19051129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19051129
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1905
- Monat1905-11
- Tag1905-11-29
- Monat1905-11
- Jahr1905
- Titel
- Der Grenzbote : 29.11.1905
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:' Der Grenzbote er,.. ' täglich mit Ausnahme des dm Som. Feiertagen : folgenden Tages und kostet viettel,a., .ch, voraus- ' bezahlbar, 1 Mk- 2v Psg. Bestellungen werden ! w ' er Geschäftsstelle, von den Austrägern des Muttes, sowie von allen Kaiserl. Postanstalten und Postboten angenommen < rrnzbolr Inserate von hier und aus dem Verbreitungs- bezirk werden mit 10 Psg., von auswärts mit 15 Psg. die 4 mal gespaltene Grundzeile oder deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr sür den nächstfolgenden Tag erbeten. Reclamen die Zeile 20 Pfg. sür Adorf »nd das ollere Vogtland Verantwortlicher Redactenr, Drucke: und Verleger: Atto Weyer irr Adorf. Fernsprecher TorrnLsgs die KuitT. GeMWeMge „Der ^eitspieZe?". Fernsprecher Nr. 14. 277. Mittwoch, den 28. Nuvemlrev 1903 Aayrg. 70 politische Rundschau. Berlin, 27. Novbr. Nach telegraphischer Meldung des Gouverneurs von Lindequist ha ben sich Schmuel Isaak Witboi, seine tlnterkapi- täne mit 17 Großleuten und ihrem Anhänge, sowie die Kapitäne der Veldschodrager, insge- samt 174 Mann und 44 Weiber in Berseba frei willig gestellt. Dabei sind 34 Gewehre ab geliefert worden. Ueber die Bedingungen der Uebergabe enthält die Meldung keine Angaben. — Nicht nur durch den Tod Hendriks dürften übrigens die Witbois entmutigt fein, sondern sije werden.auch von unseren Truppen so sehr in die .Enge getrieben fein, daß ihnen vielleicht auch sonst kein anderer Entschluß übrig blieb. Auffallend ist die geringe Zahl der abgelieserten Gewehre. Berlin, 27. Novbr. Ueber das Programm der Flottendemonstration verlautet hier: Zu nächst bleiben die Schiffe acht Tage in MtMene und besetzen dort das Zollhaus und das Tele- graphenaMt. Tann gehen sie für ebenfalls acht Tage nach Lemnos und führen dort dieselben dieselben militärischen Operationen aus. Ueber die weitere Aktion der Schiffe sind einstweilen keine Bestimmungen getroffen. Berlin, 27. Novbr. Ter Reichs haushalts- Etat für 1906 schließt in Einnahmen und Aus gaben des ordentlichen und des außerordent- lichenlichen Etats mit 2 406 274 999 Mk. ab (191042 638 Mark mehr als der Etat für 1905). In dem Etat sind! bereits die voraussichtlichen finanziellen Wirkungen der Steuerreform berück sichtigt, da es auf andere Weise nicht möglich war, die Einnahmen und Ausgaben balancie ren zu lassen. Es handelt sich um 156 Millionen Mark, die sich wie folgt verteilen: Brausteuer 28 700 000, Tabaksteuer 34 300 000 Mark, Ziga rettensteuer 5 Millionen Mark, Stempelsteuer 72 Millionen Mark, Erbschaftssteuer 16 Mill. Cuxhaven, 27. Novbr. Ten neuestenMel- dungen zufolge tobt das Unwetter mit der glei chen Stärke in der ganzen Nordsee und an der englischen Küste. Ter'Amerikadanipser Graf Waldersee konnte auf der Rückfahrt von New port in Dover des Sturmes wegen nicht landen und ist weiter nach Hamburg gefahren. Tie regelmäßigen Wochendampfer von England sind hier überfällig. Hamburg, 27. Novbr. Das mit Kvhlcn beladene Segelschiff „Coulant" ist sm Sturm auf der Fahrt nach TraMmen (Norwegen) mit .7 Mann Besatzung untergegangen. Ter Schoo- ner „Mysterienne" ist auf der Reife nachSchott-- land mit der ganzen Besatzung untergegangen. Tas 'Segelschiff „Marie Louise" ging mit Mann und Maus in der Nordsee unter. Das Bark schiff „Thomas Perry" ist an der holländischen Küste gesunken. Sechs Mann der Besatzung er tranken, ein siebenter starb später. Tie übrigen wurden von einem vorbeisahrenden Dumpfer ausgenommen und in Rotterdam abgefetzt. Odessa, 27. Novbr. Nach Depeschen aus Sebastopol herrscht unter den dortigen Matro sen voller Aufruhr. Viele Offiziere inen getötet worden. Die Stadt brenne. In der Universität fanden gestern den ganzen Tag über Massen versammlungen statt, in denen 30 000 Personen teilnahmen, darunter viele Matronen, Soldaten und Arbeiter. Es sind starke Truppenabtei lungen eiugetroffen. — Wie jetzt bekannt wird, sollen die in die sem Jahre ausgefallenen englischen Flotten manöver im Sommer 1906 zur Ausführung kommen. Tie Manöveridee ist folgende: Eng land steht mit einer fremden Macht in sehr ge spannten Beziehungen. Tie englischen Kriegs schiffe in der ganzen Welt erhalten dement sprechend Befehl, die Seestreitkräfte dieser frem- s den Macht auszusuchen und sich an ihre Fersen zu heften, um beim Ausbruch des Krieges mög lichst schnell zur Aktion zu kommen. Tie Aus führung dieser Bewegungen wird um so inter essanter sein, als die englischen Schiffe nach Meinung der „Franks. Ztg.", der wir diese Mit teilung entnehmen, doch eben die Kriegsschiffe ei ner bestimmten Nation auffuchen müssen, wenn sie ihre Aufgabe losen wollen. ES soll durch dieses Manöver erprobt werden, ob die neu durchgeführte Dislozierung der eng.ischenSchisfe zweckmäßig ist, besonders was die verschiedenen Kreuzergeschwader anbelaugt. Daß sie tadel los richtig sei, wird allerdings jetzt schon ver sichert. Im Sommer 1907 soll die Fortsetzung folgen. Es wird angenommen, daß der Krieg ansgebrochen ist und zu diesem Zweck ist ein Teil der englischen Schiffe vorher nach! bestimmten, geheim gehaltenen Plätzen entsandt worden, von wo sie auf Befehl der Admiralität ausbrechen und- über den markierten Feind herfallen sollen, uni ihn zu vernichten. Durch dieses Manöver soll der Stand der Kriegsbereitschaft von Per sonal und Material geprüft und den Admiralen - Gelegenheit gegeben werden, ihre Führer- ; eigenschaft zu zeigen. G ertliches und Sächsisches. Adorf, 28. Novbr Freiwillig depi Ge richte gestellt hat sich der 25jährige, ans Rohrbach bei Brambach gebürtige Handarbeiter Schaufuß wegen eines Diebstahls, den er vor einigen Wochen begangen hat. Wie wir sr. Zt. berichteten, ist am diesjährigen Kirmes-Sonn- tage in Sohl dem Handelsmann Penzel ans der Wohnung ein Geldbetrag von über 300 Mark entwendet worden. Tiefen Diebstahl hat Schaufuß ausgeführt; außerdem steht er noch im Verdacht, einem Adorfer Waldarbeiter ein Jackett gestohlen zu haben. Ta Schaufuß sich vor den Hütern des Gesetzes nicht mehr sicher fühlte und wahrscheinlich für die begonnene kühle Saison ein Unterkommen benötigte, so mochte er es vorgezogen haben, sich den Be hörden selbst zu stellen. — Aus dem Königlich Sächsischen Statisti- schen Landesamte wird uns geschrieben: An alle Einwohner Sachsens, wie auch des ganzen Deut schen Reiches, wird in den nächsten Tagen hie Aufgabe herantreten, bei einem wichtigen Akte der Verwaltung, nämlich bei der Aufnahme einer Volkszählung tätig mitzuwirken. Dem größ ten Teile der Bevölkerung Sachsens sind die in 5jährigen Zwischenräumen stattfindenden Volkszählungen eine bekannte Erscheinung, und eine große Anzahl von Männern und- Jüng lingen hat auch bereits diesmal wieder ihr In teresse für die Volkszählung und ihr Verständ nis für die dabei verfolgten Zwecke durch die Uebernahme des Ehrenamtes eines freiwilligen Zählers bekundet. Hängt der Erfolg der Zäh lung wesentlich von den Zählern, welchen ihre unmittelbare Ausführung, also die Verteilung und Wiedereinspmmlüng der Zählpapiere, ob liegt, und von den Mitgliedern der Gemeinde verwaltungen und der Zählungskvmmislsioncn ab, denen teils amtlich, teils ehrenamtlich die vorbereitenden Arbeiten zufielen, so ist doch die wichtigste Voraussetzung für das Gelingen der Volkszählung die Sorgfalt und Wahrheitsliebe, deren sich jeder einzelne an der Ausfüllung der Zählformulare Beteiligte dabei befleißigt. Bei der Fassung der nach der Verordnung des Kö niglichen Ministeriums des Innern vom 1. Au gust dieses Jahres in Sachsen wieder zur An wendung kommenden Haushaltungs- und An staltslisten war eine der maßgebensten Erwäg ungen die, daß die mit einer Volkszählung un vermeidlich verbundene Bemühung der Bevöl- - kerung auf ein möglichst geringes Maß zu be- j schränken ist; hauptsächlich aus diesen: Grunde j ist von der Verwendung der in manchen an- ! deren Staaten üblichen Personen-Zählkarten ab- ! gesehen worden, welche zwar die Bearbeitung f der Zählungsergebnisse in den statistischen Aem- tern sehr erleichtern, aber sie Zähler sowie alle Haushaltungsvorstände mit einer gewissen Mehrarbeit helasten. Tie Haushaltungsliste ist so eingerichtet, daß die Angabe über jede zur Zählungszeit in der Haushaltung anwefcndePer- son auf eine Zeile der beiden Innenseiten zu schreiben sind, während die Angaben über die ^ur Haushaltung gehörenden, jedoch augenblick lich vorübergehend abwesenden Personen auf die letzte Seite zu stehen kommen. Aus den An staltslisten fehlen die Fragen nach den vorüber gehend Abwesenden, Me Fragen in den Listen sind zum Teil solche, die bezüglich jeder einzelnen Person zu beantworten sind (Name, Stellung in oer Haushaltung, Geschlecht, Tag der Ge burt, Familienstand, Glaubensbekenntnis, Staatsangehörigkeit). Zum anderen Teile er heischen sie nur tu den zutreffenden Fällen eine Eintragung und können sie da, wo sie gegen standslos sind, durch einen Strich beantwortet werden; so die Fragen nach! dem Wohnorte, der nur vorübergehend Anwesenden, nach dem' Beruf unv nach den militärischen Verhältnissen. Wie frühere Erfahrungen lehren, weroen die er steren, einen jeden ohne Ausnahme betreffen den Fragen in der Regel lückenlos beantwortet. Es ist zu wünschen, daß ihre Beantwortung bei Ser bevorstehenden Volkszählung wie an Vollständigkeit so auch an Richtigteit der ein zelnen Fragen nichts zu wünschen übrig lasse, und daß auch die Fragen der zweiten Art, bei denen ein Uebersehen leichter vorkvmmt, ge wissenhaft überall da ausgefüllt werden, wo es erforderlich ist. Einen Beruf z. B. haben alle selbständigen männlichen und weiblichen Per sonen anzugeben, selbst wenn sie nicht durch eigene Tätigkeit ihre UnterhaltengsMithel er werben (also auch Pensionierte und Almosen- dmpfänger), ferner alle diejenigen Familien angehörigen, wie Ehefrauen und Kinder, die im Geschäfte des Familienhauptes ständig mit arbeiten oder helfen, oder in irgend einem an deren Erwerbszweig regelmäßig tätig find. Alle bei der Volkszählung gestellten Fragen, auch solche wie die nach Alter und Familienstand, deren Nutzen dem einzelnen wohl nicht immer ohne weiteres klar s.in wirs, sind von Wichtig keit für die Lösung bedeutsamer Aufgaben nicht nur der öffentlichen Verwaltung, sondern auch des praktischen Lebens; denn ha die anderen sta tistisch ermittelten Verhältnisse der überwiegen den Mehrzahl nach erst durch den Vergleich! mit den entsprechenden Bevölkernngszahlen verständ lich werden, so bilden die Volkszählungen die Grundlage sür fast alle statistischen Operationen, deren Ausführung die Förderung des allgemei nen Wohles zum Zwecke hat. Was würde z. B. die Kenntnis der Krankheits- oder Sterblich keitszahlen der verschiedenen Altersklassen nützen, wenn es nicht möglich wäre, die an der Zahl der überhaupt lebenden Personen des be treffenden Alters zn messen? Tie Volkszählung bietet diese Möglichkeit, und zugleich zeigen weitere.Vergleiche der Häufigkeit der Ktankhei- ten gmo Todesfälle in den einzelnen Landes teilen .usw. den Weg, auf welchem die jene Zahlen beherrschenden Einflüsse aufzusuchen sind. Tie Kenntnis dieser Einflüsse führt dann ! zur.Anbahnung der erforderlichen gesundheits- ; polizeilichen.Maßregeln, deren Erfolg also we sentlich von der Richtigkeit der Angaben in den , Volkszählnngslisten abhängt. Dieses eine Bei spiel dürfte beweisen, wieviel auf die scheinbar
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