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Adorfer Wochenblatt : 19.09.1849
- Erscheinungsdatum
- 1849-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1838560793-184909199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1838560793-18490919
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1838560793-18490919
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAdorfer Wochenblatt
- Jahr1849
- Monat1849-09
- Tag1849-09-19
- Monat1849-09
- Jahr1849
- Titel
- Adorfer Wochenblatt : 19.09.1849
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burgs dem Freihandel ein Uebergcwicht verliehen wor- du, wogegen sie mir innrem Verlangen nach Schutz in der Minderheit bleiben werden. Lesen Sie auch die nenesic Erklärung des Ministers Römer, sie macht über diesen Punkt ossicicUe Offenbarungen. Gewiß ist, daß der König von Wunemberg mit dem Fürsten Schwarzenberg den Grundzügen eines Handelsbünd- nisses beigetreten ist, worüber Bayern und Oesterreich berei 5 vor längerer Zeit üdereingekommen w^qren. Die Bernartung des österreichischen ArmeecorpS jst b«stch- ner sur die Eventualität einer demokratischen Befvcg» ung in Würlemberg; man möchte hier die preußische Intervention gar zu gern durch ein ähnlich^. Manö ver paralysiren. — Sv eben kommt uns über Agram die Nachricht zu, daß sich die Festung Peterwar- drin am 5. d. M. um 4 Uhr Nachmittags unterwor fen habe. Wien, 8. Sept. Es cursirt das Gerücht eines neuen FinanzprojecteS, wonach das verschiedene Papier geld in eine einzige Rubrik „Reichsnoten" umgewan- delt werden soll und der Verkehr mit denselben auf diese Weise in allen Theilen der Monarchie gleichmäßig sein kann. — Die Festung Munkacz ist auch gefal len, und nachdem die Besatzung, 860 Mann mit 52 Ossicieren sich auf Gnade und Ungnade ergeben halte, sandle der Belagerungscommandant, der russische Ge neral Karlowitsch, einen Stabsofsicier mit den Schlüsseln der eroberten Feste an den — Czaar und ließ anfragen, was mit den Gefangenen zu geschehen habe. — Noch immer wird an verschiedenen Orten die Annahme der Kossuthnöten durch russische Otsi- ciere unter Trommelschlag anbefvhlcn, während die öster reichischen Befehlshaber die Besitzer derselben stand rechtlich behandeln lassen. — Klapka hat in Komorn keine Macht mehr über die Partei deS entschiedenen und äußersten Widerstandes und die letztere ist die Ma jorität An ihrer Spitze stehen Graf Paul Esterha. zy, Commissär Uihazy und die Grafen Karoly. — Immer neue Wirren bereiten sich für die Män ner vor, welche berufen sind, den alten Bau deS öster reichischen Staates aufrecht zu erholten. Kaum sind die Ungarn durch fremde Hülfe besiegt, so fangen die Kroaten, die Raizen, die Serben und die Wa lachen an sich zu regen. Noch haben die einzelnen ungarischen HeereShaufen, welche zerstreut in Sieben bürgen umherziehen, ihre Waffen nicht gestreckt, noch wird in der Nähe von Bistritz und an der türkischen Grenze gekämpft und schon fangen die Rumänen. <Wa lachen) an, sich für ihre alte Nationalitätsidee zu re gen und zu erheben; kaum ist das Banat und hje BacSka von den Ungarn verlassen und schon ststd dre räuberischen Raizen und Serben wieder unter heg Waf fen, und schon drohet in Kroatien die Unzufriedenheit in offenen Aufstand auszubrechen. Die Tribunen und Präsecten der Walachen, so wird aus Siebenbürgen geschrieben, haben offen und geheim Rundschreiben an alle walachischen Gemeindevorsteher und Popen ergehen lassen, worinisst dieselben auffordern, einen Land sturm zu bilden und auf einer großen VvlkSversamm- lung, ähnlich jener, welche am 1. Mai v. I. bei Da- lasfalva statlfand, zur Sicherung und Bcrathung der Rechte der walackischen Nation zu erscheinen. Verge bens wies das Militärkommando in Herrmannstadt in sehr mildem Tone auf die „Ungesetzlichkeit solchen Ge- bahrens" hin, vergebens drohete es endlich mit stand rechtlicher Behandlung. Die Walachen und ihre Füh rer glauben, daß sie es sind, welche im Kamps« Oe sterreichs gegen die Ungarn den Kaiserstaat gerettet ha- ben; sie weisen auf die Versprechungen hin, welche man ihnen während dieses Kampfes machte; sie legen die Waffen nickt nieder und suchen sogar die Sachsen für ihr Interesse zu gewinnen, denn auch bei diesen ist die Unzufriedenheit groß. Die Pacificativn liegt in weiter Ferne. Krakau, 6. Sept. Der hiesigen „Czas" wird aus Wien über die zukünftige Reorganisation Ungarns Folgendes berichtet: Die ungarischen Zustände nehmen das ganze Augenmerk deS Ministeriums in Anspruch; für sämmrll'che Comitate ist nicht allein die völlige Or ganisation bereits ausgearbeitct, sondern man dal auch alle Verhältnisse so rcgulirt, um Friede und Ordnung wieder herzustellcn. Auch ist das Progiamm schon vollendet, welches die Richtung vorzeichnel, wie Ungarn regiert, und verwaltet werden soll. Die Regierung, eingedenk der großen Opfer, die der Krieg gekostet, neigt sich zur Schonung, und will Alles der Vergessen heit anheimgeben; die Magyaren erhalten solcke Concessivnen, die sich mit dem Interesse der Kro ne und der, übrigen Provinzen vertragen,. damit jeder Vorwand zu Mißverstänissen und Streitigkeiten künf tighin verschwinde. Bern, 4. Sept. Es ist wahr, daß sich die badi schen Flüchtlinge, namentlich die militärischen für ccn König von Neapel anwerben lassen. Wir haben selbst hier Gelegenheit gefunden, einige derartig Angeworbene zu sprechen. Sie theilten uns mit, daß die Werbun gen mittelst über'S ganze Land verbreiteter neapolita nischer Agenten in der größten Stille, man kann sagen geheim, vor sich gingen. Es erhalte der angeworbene Mann 70 st. Handgeld, jedoch erst nachdem er in Neapel angelangt sei; außerdem werden ihm noch die Reisekosten vergütigt, welche er in Raten zu Bern, dann in Luzern rc. empfange. Die Reisepässe, vom neapolitanischen Gesandten ausgestellt, lauten auf Nea pel, um dort in Arbeit (das SöldlinqSgeschäft ist wohl weislich verschwiegen) zu treten.Zwei Transporte von je 6 Mann haben sich bereit- auf den Weg nach Nea pel gemacht. Ich konntb Mich der Frage nickt erwekren, wie sie, die FrMektskämpfer, sich dazu ent schließen könnten, in den SNkdn^rlMfl des absolutistisch gesinnten Königs beider Sicilieil^'ck treten. Verlegen und mit Erröthen erhielt ich nach einigen Zaudern die Antwort, daß sie die Noth und die ungewisse Aussicht in ihre Zukunft zu diesem verzweifelten Schritte treibe.
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