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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt, md Tageszeitung für die Stadt und de« Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn ^tHe Aawnrg «fchMt täglich mit ««»»«chme der Mchüchm Gm». «d geteri»««. MvqngchnM beträgt bet «bholnvg «ächmtüch » bet Lief««», smt Hm, Postbezug monatlich Ltiv NM. Li» vehtnderu», der Aesermg rechtfertigt «st« «nfpruch aus Rückzahlung des vezogspretse». ^ettu»st«wSgab« lär Abholer »V»ch S-« Uhr nachmittag». Yreisr und Rachd>bfLtz« bei Wieberhaivngen nach l!vei»«pr Nr. 4 — Für da» Erschein«, von «»zeigen in bestimmt« Nummer» rmb an Bläh« tetae »«währ. Anzeige» sind an den ErscheinungStagen A^zng^ - ««lag- Mohr » Hoffman«. Druck- Karl H-ffmmm «. i^bräd« Mohr. Hamtschristtetter: Walter Mohr, Puwnttz; Stellv.: Walter Hoffmm«, P«W^ verantwortlich für de« Hetmattetl, Sport u. Anzeigen Walter Hoffman», PuLnttz,-fLc PMttk, vilderdimst und den übrige« Teil Walter Mohr, PulSnitz. — D. A. VII. - EefchäftSstellea: Älbertstrah. 2 und Adolf-Hitler-Sttaß. 4. Fennas »18 und »« Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft zu Kamenz, des Stadtrates zu Pulsnitz nnd des Eemeinderates z« Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts- Nr. 196 Dienstag, den 23. August 1938 90. Jahrgang Hamburg Deutschlands Welthafenstadt rechnet cs sich zur be- wilderen Ehre an. daß der Reichsverweser des König liches Ungarn, S. D. Admiral von Horthy, aus seiner Deutschlandreise am Mittwoch auch in ihren Mauern wci- W wird, fühlt sich doch die Hansestadt mit dem Admiral, °effen Leben so eng mit dem Meer verbunden ist, bc- '»nders verbunden. In der Nacht zum Mittwoch werden der Reichsver weser und der Führer auf dem Aviso „Grille" im Ham burger Hafen eintreffen. Am Mittwoch früh, kurz vor 9 Uhr, wird sich Reichsstatthalter Gauleiter Kaufmann Alt weiteren führenden Hamburger Persönlichkeiten an Bord der „Grille" begeben, um Seine Durchlaucht ven Reichsverweser des Königreiches Ungarn und den Führer Und Reichskanzler aufs herzlichste in der Hansestadt will- Flottenparade in Teilnahme fast der Im Anschluß an die Gedenkstunde in Laboe nahmen der Führer und Reichskanzler und sein hoher Gast, der Reichsverweser des Königreichs Ungarn, S. D. Admiral "vn Horthy, in der Kieler Bucht an Bord des Aviso .Grille" die Parade fast der gesamten deutschen Kriegs- ilotte ab. Mehr als llO Einheiten, Schiffe und Boore, fuh ren unter dem Kommando des Flottenchefs, Admiral ^arls, in Kiellinie mit genau eingehaltenen Abständen an der „Grille" vorbei. Mit der Flagge des Flottenchefs bil dete die „Gneisenau", das erste der deutschen 26 000-Ton- aeu-Schlachtschifse, die erst im Mai Dieses Jahres in Dienst Wellt wurde, die Spitze. Fast eine Stunde dauerte die Vorbeifahrt, während die „Grille" der Flotte langsam ent- Zegenfuhr. Prachtvoll war das Bild der unübersehbaren ilometerlangen Linie grauer Schiffe aller Größen, deren Mannschaften an der Reling angetreten waren. Die große Parade deutscher Seestreitkräste zeigte wir- mngsvoll die Stärke der aus modernen und modernsten Schiffen bestehenden neuen deutschen Kriegsflotte, die sich Ucute in einem zielbcwußtcn Ausbau befindet. Die Parade Und besonders die anschließenden Vorführungen gaben über auch einen Eindruck von dem hohen Stand des see- Wännischcn Könnens unserer Kriegsmarine, am deut- ichstcn sichtbar in dem äußerst präzisen Fahren im Verband. Schiff an Schiff fährt vorüber Als der Aviso „Grille" vor den Schiffen der deutschen Flotte auftaucht, bricht die Sonne durch die regenverhan genen Wolken. Während das Auge noch ganz gebannt ist bon der Wucht der aufkommenden Flotte, die immer grö ber aus dem Meere herauswächst, tauchen zur Rechten käsende, weitzumschäumte Punkte auf. Es sind die kleinen Schnellboote, rund zehn an der Zahl, die in wilder Fahrt fast ganz verdeckt durch ihre hochaufschäumenden Bug wellen an der „Grille" vorbeistürmen. Jetzt ist auch die Spitze der großen Schiffe, besonders mächtig wirkend nach den kleinen Schnellbooten, heran gekommen, als erstes die „Gneisenau", das bisher einzige fertige deutsche Schlachtschiff. Es trägt die Flagge des Flottenchefs, Admiral Carls. Die Mannschaft ist in weißem Matrosenzeug, sauber ausgerichtet, an Deck unge- kreten. Sie säumt das Schiff vom Bug bis zum Heck, und achtern steht in dunkelblauer Uniform die Ehrenwache, die das Gewehr präsentiert, während das stolze Schlachtschiff langsam an der „Grille" vorüberzieht. Ein großartiges Bild, wie jetzt Schiff auf Schiff herankommt, während die letzten der langen Reihe kaum erst als Pünktchen am blauen Horizont erscheinen. Auf allen Schissen ist die Mannschaft an der Reling angetreten und steht stramm, während sic vor ihrem obersten Kriegs herrn und seinen hohen ungarischen Gästen paradiert. in Erwartun in festlicher Tag für die Hansesta kommen ru beißen. Kurz darauf werden Admiral Horthy und der Führer in Begleitung des Reichsstattvalters und zahlreicher weiterer Gäste eine Rundfahrt durch den Hamburger Hafen unternehmen und dabei auch die An lagen der Werft von Blohm u. Voß eingehend besich tigen. Gegen Mittag werden dann der Reichsverwescr mit dem Führer und Reichskanzler von den St. Pauli- Landungsbrücken aus die Fahrt durch die Straßen der Hansestadt zum Rathaus antreten, wo sie von Büraer- meister Krogmann begrüßt werden. Der Reichsverweser und Frau von Horthy werdrn sich ins Goldene Buch oer Stadt eintragen. Am frühen Nachmittag kurz vor 2 Uhr. werden sich die hohen ungarischen Gäste und der Führer vom Rathaus zum Dammtor-Bahnhof begeben, um die Hahn in die Reichshauptstadt anzutreten. -er Kieler Bucht efamten Kriegsflotte Rach der „Gneisenau", die zum ersten Male im Ver bände bei einem solch festlichen Anlaß mitmarschiert, kom men die P a n z e r s ch i ff e. Zchntausendtonner, die beson ders wuchtig wirken mit ihren einfach gegliederten Aufbau ten und den großen Panzertürmen. Als erstes Panzerschiff sieht man „Admiral Graf Spee" vorbeiziehen, bisher das Flotienflaggschiff, dann „Admiral Scheer" und die „Deutschland", deren Namen sofort die Erinnerung an den feigen Ueberfall bolschewistischer Flieger vor mehr als einem Jahr weckt. Es folgen die schnittigen schnel len Kreuzer „Nürnberg" und „Leipzig", dann die etwas älteren, aber immer noch sehr modernen Schiffe Kreuzer „Köln" und „Königsberg", und schließlich die bei den Artillerieschulschisfe „Brummer" und „Bremse". ... un- -ann -ie Torpe-obooi-Sirettkräste Die erste Gruppe ist vorbeigezogen, sie verschwindet, sich hell im Sonnenlicht gegen den dunkelgrauen Gewit terhimmel abhebend, in der Kieler Bucht. Aber schon kommt die zweite Gruppe heran, die Torpedoboot- Streitkräfte, an ihrer Spitze einer der neuesten und schnell sten Zerstörer. „Leberecht Maaß", mit dem Stander Erprobte Freund Tiefe Befriedigung in Ungarn üb In mehrseitigen Berichten schildern sämtliche Abend blätter in Budapest in größter Ausführlichkeit die Reise des Neichsverwesers, seinen Emfang und sein Zusam mentreffen mit dem Führer und Reichskanzler in Kiel sowie die Taufe des neuen deutschen Kreuzers durch Frau von Horthy. In ihren Kommentaren würdigen sie die große Herzlichkeit des Empfanges, der Horthy im Deutschen Reich zuteil wurde. Das Regicrungsblattt „Esti Ujsag" schreibt, eine Triumphfahrt, wie sie Horthys Sonderzug auf sei- nem Weg durch Deutschland erlebt hat, könne keine Re gierung, keine Organisation und kein Machtapparat so bewegt, so feierlich und so festlich gestalten; das könne nur die spontane Zuneigung und die aufrichtige Begei sterung eines ganzen Volles zustandebringen. Die Freund schaft zwischen der deutschen und der ungarischen Nation sei während der letzten zwei Tage so deutlich zum Ausdruck gekommen, wie bisher noch nie Die Atmosphäre des Treffens in Kiel werde durch den spontanen Ausbruch der Begeisterung gekennzeichnet, ein Umstand, aus den die ganze Welt mit Recht aufmerk- sam werde. Die gerechte Sacke des Ungarntums vertrete Horthy Horthys des Führers -er Torpedoboote am Topp. Dicht gedrängt folgt Division auf Division, Boot auf Boot. Es sind vier Zerstörer-Divisionen zu je drei Zerstörern und zwei Torpedoboot-Flottillen. Ihnen schließt sich die dunkel- grünbraun gestrichene Torpedoboot-Schulflottille an. Die Minensucher folgen Nach einer kurzen Pause solgt jetzt die dritte Gruppe, die der Minensucherverbände, an der Spitze „T 196" mit dem Stander des Führers der Minensuch boote. Wieder ein ganz neues Bild, denn die Minen sucher-Flottille ist zum Teil schwarz gestrichen. Die Schiffe sehen selbst im schönsten Sonnenlicht so unheimlich aus wie ihre Aufgabe, die unter Wasser schwimmenden Minen wegzuräumen, gefährlich ist. Sie kommen nicht in Kiel linie, sondern in Dreier-Ordnung, ausgezeichnet Abstand haltend, vorbei. Den Schluß dieser Gruppe machen die kleinen Räumboote, die sür flache Gewässer gebaut sind. Die ll-Booie am (Schluß Und nun kommen die mit besonderer Spannung er- varteten U-Boote, die die vierte und letzte Rruppe bilden, zuerst das U-Boot-Begleitschiff „Saar" mit dem Stander des Führers der U-Boote, dann etwa fünf große Boote von 750 Tonnen, wie alle U-Boote zraugrün gestrichen; es folgen die der mittleren Klasse oon 500 Tonnen und zum Schluß die kleinen Boote von 250 Tonnen, die nicht größer als ein Spreekahn, aber vor allem in der Ostsee eine äußerst gefährliche und brauch bare Waffe sind. Trefflich ausgerichtet, gehen sie in Kiel linie vorbei. Die Parade ist beendet. Die „Grille" schwenkt scharf um und ändert ihren Kurs. Es war ein eindrucksvolles! Schauspiel, das die Macht des nationalsozialistischen Deutschland zur See, die sich in stetigem Ausbau befindet, eindrucksvoll zeigte. An die Parade schlossen sich vor der Kieler Bucht Flottenvorführungen an, denen der ungarische Reichsver weser und der Führer und Reichskanzler an Bord der „Grille" beiwohnten. (Fortsetzung auf Seite 5) Haft neu besiegelt den herzlichen Empfang Horthys in Deutschland in einem Augenblick, in dem dies von le benswichtiger Bedeutung sein könne. Auch die leiden schaftlichsten Feinde Ungarns müßten nun beachten, daß Ungarn vor der Weltöffentlichkeit wiederum Stimme und Geltung habe. Daher sei es von weittragender Bedeutung, daß gerade jetzt Nachricht aus Deutschland die Kunde von jenem beispiellosen Empfang brächten. Die ungarische Nation blicke dankbar und zu versichtlich zu ihrem Führer auf, von dem sie die Begrün dung einer besseren Zukunft erhoffe. Die aufrichtigen und warmen Freundschaftskundge bungen des mächtigen Deutschen Reiches für das unga rische Volk, so heißt es im „Pester Lloyd", erfüllten die ungarische Nation mit tiefer Befriedigung und würden von ihr von ganzem Herzen erwidert. Die Ehrungen, die den Vertretern Ungans im Reich zuteil würden, gel ten nicht der heutigen zahlenmäßig ausdrückbaren Rollei des ungarischen Volkes, sondern seinem unbeugsamen, männlichen Geist, seinen historischen Traditionen und seinen staatsbildenden Fähigkeiten. Im Händedruck der beiden Staatsoberhäupter sei die Treue und die erprobte Freundschaft der beiden Völker kräf- tia bekieaelt worden.