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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Diei. Fettung erschein, täglich mi, Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig ft Haus1.10RM. einschl.12bez. l5Pf Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch aus Rückzahlung des Bezugspreises. Zeitungsausgabe Mr Abholer Mglich S—6 vbr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr ! - Für bas Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den ErscheinungStag« 10 Uhr aufzugeben. - Verlag: Mohr S- Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann n. GebM»« Mohr. Hauptschriftletter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, PEMtz Verantwortlich Mr den Heimatteil, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; Wr Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. — D.A. IX.: Geschäftsstelle: Nur Adolf. Hitler - Straße 2 — Fernruf nur Der Pulsnitzer Anzeiger ist bas zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des Finanz ¬ amtes zu Kamenz Nr. 250 Donnerstag, den 26. Oktober 1939 91. Jahrgang Englands Kriegsschuld klargestellt Stärkstes Auslandsecho zur Ribbentrop-Rede Die Türkei zur Ribbentrop-Rede Die Rede des Reichsaußenministers von Ribbentrop wurde »er türkischen Bresse ziemlich ausführlich durch die Anatoli i. - TÜ^Arechnung des Reichsautzenminislers mit dem ebenso h-imtuckischcn wie wortbrüchigen Londoner Klüngel ha. nichl E ^oßdeulschland sondern auch in der gesamten Weft- osfcnlllchkett einen außerordentlichen Widerhall gefunden. Restlose Zustimmung findet die Rede inItalien, wo man unterstreicht, daß die Beweissührung, daß England seit Jahren den Krieg insgeheim und planmäßig gegen Deutschland vor- bcreiteie und Polen nur das Mittel für London war, um resten ichmutzsge Zwecke zu heiligen, als vollständig gelungen anzusehen ist. Man denkt dabei in Rom besonders auch an die von Ribbentrop festgestellte Sabotierung des von Mussolini am 2. September unterbreiteten F r i edens- planes durch Chamberlain Mit dieser Beweissührung sei ein für allemal die Verantwortung Englands an der weiteren Entwicklung der Ereignisse geklärt. Als Ergebnis der Rede des Reichsaußenministers stellt man ln politischen Kreisen Roms weiter die unerschütterliche Entschlossenheit des deutschen 80 - M i l l i o n e n - Volkes lest, den ihm aufgezwungcnen Krieg bis zum ''.erreiche« Ende zu führen. Daß der Reichsaußen- ininister unter den Beispielen des für das britische Empire zum System gewordenen Wortbruches an erster Stelle den englischen Betrug an Italien aus dem Versailler Vertrag nannte, ruft in Italien lebhaftesten Widerhall hervor, da inan hier weder diesen Wortbruch »och die von England wäh rend des abessinischen Feldzuges heraufbcschworenen Sank tionen vergessen hat. .Vorgeschichte -es Krieges in völlig neuem Licht" Ein jugoslawischer Politiker erklärte, daß die Enthül lungen des Reichsaußenminifters nicht nur ein völlig neues Licht auf die Vorgeschichte des Krieges wer fen, sondern auch gutgezielte Torpedos im diplomatischen Kamps seien, deren Wirkung sich nicht verheimlichen lasten werde. Stärkste Beachtung schließlich hat allgemein gefunden auch das erneute Bekenntnis zur Achse Rom —Berlin, sowie die Ausführungen von Ribbentrops über die deutsch- russische Freundschaft und deren Ausbaumöglich keiten. Die belgischen Blätter betonen die Feststellung Ribben trops, daß Deutschland seine Grenzen jetzt als endgültig be< trachtet und keine Forderungen mehr an England und Frank reich zu stellen Hot. In erster Linie hat in Brüssel aber die Ribbentrop-Rede die Ueberzeugung hervorgerufen, daß Deutschland jetzt entschlossen ist, zu handeln und die Ableh nung der Friedenshand durch Chamberlain mit Taten zu be antworten. Auch in den Prestestimmcn zahlreicher anderer Staaten wird besonders die Entschlossenheit des deutschen Volkes hervorgehoben, jetzt den von England heraufbeschwo renen Krieg mit aller Kraft bis zum großen deutschen Sieg durchzukämpfen. Iche Agentur übermittelt. Kommentare stehen noch aus. Ge sprächsweise vernimmt man, welchen großen Eindruck der deutsche Entschluß hervorruft, den Krieg bis zur Entscheidung zu führen. Es ist klar, daß man die Ausführungen Ribben trops gegen England in der Türkei besonders hervorhebt. Es if^ dabet zu beachten, daß der kürzliche Artikel der Moskauer .„zsvestija" in der türkischen Presse bisher noch immer keinen Kommentar gesunden hat. Offenbar liegen Weisungen dafür vor. Denn es dürfte für die türkischen Zeitungen ja nicht ganz einfach sein, die ernsten Warnungen Rußlands an die Adresse Ankaras zu kommentieren. Die bulgarische Presse zur Rede des Reichs außenministers Klare und deutliche Beweisführung für die englische Kriegsschuld Sofia, 23. Oktober. Auch die Abendpresse gibt der Rede des Reichsaußenminifters von Ribbentrop in Danzig großen Raum und unterstreicht, was auch dem allgemeinen Eindruck ent spricht, die klare und deutliche Beweisführung für die Schuld Englands am Ausbruch des Krieges. „Mir" hebt in diesem Zusammenhang noch hervor, daß die Ausführungen von Ribbentrops über das Verhältnis Deutsch lands zu den Vereinigten Staaten von Nordamerika und Frank reich besonders eindrucksvoll gewesen seien. Die Abendzeitung „Slovo" führt u. a. aus, daß der Reichsaußenminister, der zu den engsten Mitarbeitern des Führers gehöre, weniger durch seine Reden als durch seine Tätigkeit bekannt- g-worde n sei. Deshalb seien seine Ausführungen in Danzig mit Interesse und Ungeduld erwartet worden. Sie hätten sich durch Entschlossenheit und Ueberzeugung ausgezeichnet so wie di« Reden aller führenden Männer des Reiches. Die Darstellung von Ribbentrops über die Haltung Englands zu Deutschland zeige, daß der Krieg bis zum Ende geführt werde und jede Frie densinitiative jetzt aussichtslos sei. „Die Verantwortung für den Krieg liegt bei England" unterstreicht auch Uruguay Montevideo, 23. Oktober. Nachdem di« Anklage, die Dr. Goebbe^ gegen Churchill erhob, bereits ein große- Echo gefunden hat, steht nunmehr die Rede Ribbentrops im Mittel punkt des Interesses Die Blätter stellen in ihren Ueberschriften die Worte des Reichsaußenministers heraus, daß die Verant wortung für den Krieg bei England liege. „La Manana" überschreibt ihren Bericht in großen Schlagzeilen auf der Titelseite: „Deutschland legt die Waffen nicht nieder, bis es seine Unverletzbarkeit gesichert hat." Moskau zur Ribbentrop-Rede Moskau, 26. Oktober. Die Danziger Ribbentrop-Rede w-ro in Moskau auf das stärkste beachtet, und in der Presse groß aufgemacht. In sowjetischen politischen Kreisen betont man beson ders, daß sich die Grundthesen der Rede Ribbentrops völlig mit den in Moskau herrschenden Ausfassungen über die Schuld Eng lands an die Fortsetzung des Krieges und an der Ablehnung der englischen Einmischung in Osteuropa decken. vorbehaltlos anneymen wurven, also: Ausfuyrvervoie sur aue Banngutwaren nach Deutschland, Unterlassung der Ausfuhr be reits im neutralen Land vorhandener derartiger Vorräte, kein Ersatz der nach Deutschland gelieferten Agrarerzeugnisse durch «vkrseelsche urinsuyren iur ocu Elgenoeoars uno leinerrer Transitverkehr mit Deutschland. Es ist von deutscher Seile bereits ofi genug erklärt wor den, daß eine Annahme dieser britischen Forderungen eine Verletzungen der wirtschaftlichen N e-u t ra l i tä ts- grundsätze durch die betroffenen Länder bedeuten würde. Sir Ronald Croß weiß dies genau und versucht daher eine Entkräftung mit dem Hinweis, daß Deutschland den Umfang seiner Lieferungen an die neutralen Länder nicht aufrechter« i Der Deutsche Dicust schreibt: In einem Interview für die belgische Zeitung LJnde- wcndcnce Beige" hat der britische Minister sur die Kriegswirtschaft Sir Ronald Croß erneut Erlauterun- An über die b! i " sche Einstellung zum Handelsverkehr der Neutralen Länder gegeben. Als neues Argument zur ^.ro- stung der Neutralen wegen der wochen angen ngoro en Haltung ihrer Schiffe und der rüchichtslosen und Völkerrechts widrigen Löschungen ihrer Ladungen wird von Erog die ^cst- ktekluua herangezogen, daß sich England sür alle c m o - krauen d deshalb alle Opfer bringen mußten Dlc Unzuträglichkeiten würden jedoch aufhoren, wenn die neutralen Mächte die britischen Vorschriften und Kontrollen England setzt Seeräubermethoden fort Mißlungener britischer Beschwichtigungsversuch an die Adresse der Neutralen k yanen rönne uno oan oesyatv meie lyren Aviay nacy Weuncy- land auch vermindern könnten. Gleichzeitig ist aber nach seinen Aeußerungen England bereit, seine Einfuhr aus den neutralen Ländern zu erhöhen, um diesen dadurch Ersatz für den abge schlossenen deutschen Markt zu gewähren. An diesem Punkt dürsten aber zweifellos bei den Neutralen ebenso wie hinsicht lich der Beruhigungsversuche bezüglich der wirtschaftlichen Neutralität ernste Zweifel aufsteigen. Einmal kann als sicher angenommen werden, daß Deutschland verstärkten neutralen Lieferungen nacy iLngiano vel einer zolcyen L-acylage nllyi un tätig zusehen würde, und es hat sich doch bereits deutlich genug gezeigt, daß Zufuhren nach Großbritannien verhindert werden können. Andererseits weiß man auf neutraler Seite auch ganz genau, daß im Gegensatz zu j Deutschland gerade England in den letzten Wochen seine Aus- ! fuhr nicht aufrechterhallen konnte, und der britische Handels- i Minister Stanley hat dies noch vor wenigen Tage» ausdrück- lich oestätigt, ebenso wie es auch in englischen Zeitungen und Fachblättcrn wiederholt zu lesen ist. Die Behauptung von der verminderten deutschen Liesersähigkeit muß sich also bei den neutralen Ländern, die tzies aus ihren eigenen Erfahrungen der letzten Zeit besser beurteilen können, als Sir Ronald Croß, als ein recht unglückliches Argument Englands auswirten. Obwohl England nach der Aeußerung von Ronald Croß jucht die Absicht hat, die neutralen Länder zu drangsalieren und ihnen seinen Willen auszuzwingen, steht einwandfrei fest, daß es diese Länder aus übelste Weise unter Druck setzt, um For derungen zu verwirklichen, die für die Betroffenen stets eine ernste Gefährdung ihrer Neutralität und. eine schwerste wirtschaftliche Schädigung des Landes und seiner Bevölkerung bedeuten. Allein bei den Nieder landen machte der deutsche Transitverkehr 1938 etwa neun zig Prozent des Gesamtdurchgangstverkehrs der holländischen Häfen aus, wobei von Deutschland 17,7 Millionen Tonnen aus- und 21,6 Millionen Tonnen eingeführt wurde. Es läßt sich ermeßen, was ein Wegfall dieses Transtivcrkehrs für die niederländische Wirtschaft bepeuieu müßte Aehnlich liegen die Verhältnisse naturgemäß auch für andere neutrale Länder. Wenn England auf seinen Forderungen beharren und sie durchzuführen versuchen sollte, dann wäre es der Toten gräber des neutralen Handelsverkehrs, und der neutrale „kleine Beitrag für die Sache aller Demokratien" wäre der Ruin ihrer Wirtschaft Chamberlain leugnet noch immer englische Giftgaslieserungen Im .nglischen Unterhaus wurde Chamberlain gefragt, ob er eine Erklärung zu den wiederholten Behauptungen Deinsch- lands abzugeben habe, daß Großbritannien Polen Giftgas geliefert habe. Chamberlain erklärte, er nehme gern die Gele genheit wahr, uni kategorisch festzustellen, daß von England niemals Giftgas in irgendeiner Form an Polen geliefert wor den sei. — Chamberlain lügt also immer bedenkenlos weiter. Lohnsteigerungswelle in England Von Tag zu Tag wird cs deutlicher, daß die Teuerungs welle in England eine ebenso starke Lohnsteigerungswelle ans gelöst hat. Uebcrall werden seitens der Arbeiterschaft Lohn forderungen gestellt, da die heutigen Löhne nicht zur Bestrei tung der Lebenshaltungskosten ausreichen. Nachdem vor et lichen Tagen Technikern in der Baumwollindustrie eine Lohn- zulagc bewilligt worden war, haben jetzt auch die übrigen Arbeiter in der Baumwollindustrie ihre Forderungen ange- meldet. Fahrer und Schaffner der Londoner Autobusse haben m den lebten Tagen verschiedene Protestversammlungcn ab- »ebalten. in denen eine Lohnerhöhung gefordert wird. BritWe Dampfer oerlentt Der britische 4400 Tonnen Dampfer „Tafna" ist i» i rr Nordlec von einem deutschen U-Boot versenkt wor den. Der Dampfer ist in Swansea registriert und gehörte der Gesellschaft „La Tunisiennc". Nach Mitteilung des Londoner Rundfunks ist ein wei teres britisches Schiff versenkt worden. Es ho »Veli sich um den in Glasgow registrierten, im Jahre 1937 erbau ten 7200 Tonnen große» Danipfcr „Clanchisom".