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Hohensteiner Tageblatt : 19.12.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-188612194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18861219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18861219
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1886
- Monat1886-12
- Tag1886-12-19
- Monat1886-12
- Jahr1886
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 19.12.1886
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In ¬ in T. 2 >«. t. WMnntr Tagtblatt. < Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des Stadtraths zu Hohenstein. Sonntag, den 19. December 1886 36. Jahrgang WfsteAhssuer AMÄ-HMU, LkrlüWNitz. UinÄllliiWVjtz, GnsSsrf, 8iM 8a«aidm, Dlk», «nM«s, KtztstmiS, küdch, Nchdnz, »isW«, BmÄns, LnAüch, WD«, AW»M, Wmml«. Witterungö-Ausstcht auf Sonntag, den 1b. December: Veränderliches nnd kälteres Wetter mit zeitweisen Niederschlägen bei starkem, wechselndem Winde. Inserat« nehmen die Expedition bis Bormitlag U Uhr, sowie die Austräger, desgleichen all« Annoncen-Expeditionen zu Originalpreisen entgegen. mit dcn Landungstruppen an Zur Erinnerung an dieseVerbrüdcruw II. jedem Gemeinen eine silberne i Nr. 258 Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und lostet durch die Expedition und durch die Träger Mk. 1.25, durch die Post Mk. 1.50 frei ins Haus. MeMchtmM bck. Auf Beschluß des unterzeichneten Stadtraths beginnt unser letzter, dieses Jahr aus den 20. December fallender MHvemswscheZsmKN§L bereits am Sonntag vorher, aLs Derr IN. De- esmhsNp MZLtMgs 82 NhV, was hierdurch den JnLerefsenten bekannt gegeben wird. Hohenstein, den 10. December 1886. Der S t a d t r a t h. Sultan und Czar. Dic Caudidatur des Miugrcliers auf den bul garischen Fürsteuthrou hat wenig Chancen. In Sofia circulirt ein Exemplar der „Jllüstrirten Zeitung", wo rin der Typus eines Menschenfressers aus Nenholland abgcbildet ist mit der Unterschrift, die ihm ein Witz bold in eincni Cafä gegeben: Prinz Nicolaus von Mingrclien. Die Sobranjc ist unmöglich für diesen Thronbewerber zn gewinnen, und selbst in Frankreich, wo man doch alle Finger nach der Allianz mit Ruß land ausstreckt, wird der Prinz durch den Gassenhauer verhöhnt: „Lon Mö, mal gro, älingrelwn!" Das einzige Motiv für die Fortdauer dieser Caudidatur bildet die laut ausgesprochene Uebcrzcugung desPrinzcn, er habe als Flnge'ladjntant Alexanders III. den Willen des Kaisers zn erfüllen, was natürlich bei den Bul garen die schlechteste Empfehlung ist. Aber Rußland handelt einstweilen nach dem Princip: Der Bien' muß, und wirklich hat man nach dem Fiasco des Barons Kaulbars für diese» eiucn Ersatzmann an miniaturv gefunden, um die Regentschaft zu drang- salircn, in der Person des Pfortencommissärs Gawdän Effendi, den die Bulgaren bereits mit richtigem Jn- stinct Gawdanow getauft haben. Dieser Sendbote überbringt den Bulgaren den Befehl des Großvczicrs, eine neue Sobranje zu berufen, die den Throncandi daten Rußlands wählen soll, und wenn er die alten Minister nicht willig findet, sucht er sie gewaltsam in ihren Burcaux zu überfallen und beschimpft sic per sönlich ganz in der Manier des General Kaulbars. Wie sehr er dabei im Einvcrständniß mit der Hoheu Pforte haudell, beweist der Befehl dieser letzteren, an der bulgarischen Grenze eine fünftägige Quarantäne cinzuführen, aus bloßer politischer Chicane, da ja der Ausbruch einer Seuche im Fürstcnthum durchaus nicht constntirr worden ist. Ucber das innige Einvcrständniß des Sultans mit dem Cznrcn in der bulgarischen Frage kann mit hin kein Zweifel obwalten. Aber verwundert übcr- andcm Seite dic des russischen Reiches und die Jahres- datcn nach der christlichen wie nach der mahomedanischen Zeitrechnung trug. Die Officiere erhielten dieselbe in Gold, für die Stabsofficicrc war sie außerdem mit Brillanten besetzt. Gleich nach dcm Abznge der russischen Hülfsmacht kam dann zu Tage, daß vorher noch der berühmte Vertrag von Hunkiar-Jskelessi zwischen beiden Reichen abgeschlossen war, worin Rußland und die Türkei sich gegenseitig ihren Besitzstand garontirtcn. Ein ge heimer Artikel jedoch überhob den Sultan der Ver pflichtung, Rußland, im Falle dasselbe in einen Krieg oerwickclt würde, andere Hülfe zn leisten, als daß es die Dardanellen nnd den Bosporus gesperrt hielte. Dic hohe Wichtigkeit dieses Traktats, der Rußland im Süden gradezn unangreifbar machte, bedarf keiner weiteren Auseinandcrsctznng. Er war vorläufig auf acht Jahre abgeschlossen nnd mußte 1841 nach seinem Ablauf auch wirklich durch den noch heute im Wesentlichen gültigen Mcercngcnvcrtrag ersetzt werden, der dic Dardanellen und den Bosporus überhaupt geschlossen hält, so lange die Pforte sich im Frieden befindet, ihr aber das Recht zucrkennt, dieselben für ihre Alliirten zn öffnen, sobald sie in einen Krieg geräth. von ihren griechischen Landsleuten in der türkischen Hauptstadt jubelnd begrüßt wurden. Sultan Mahmud, der Vernichter der Janitscharen und der militärische Reformator seines Heeres, hatte selber seine Helle Freude an der militärischen Haltung der Russen nnd kam oft nach dem asiatischen Ufer herüber, um dieselben zusammen mit seinen Nizzams manöveriren und Parade marsch abhaltcn zn sehen. Kurzum, obschon dic Masse der mahomedanischen Bevölkerung sich eines dumpfen Angstgefühls nicht erwehren konnte, war doch officiell alles Friede nnd Eintracht, bis die cqyptische Gefahr beschworen war nnd Mitte Juli das russische Geschwader Bord wieder abscgelte. ig verchrteMnhmud ... jedem Gemeinen eine silberne Medaille, die auf der einen Seite dic Embleme des türkischen, auf der Die Einkommens-Declaration betreffend. Anläßlich der Anfang nächsten Jahres wieder stattfindendcn allgemeinen Einschätzung zur Staatseinkvmmcnstcuer ist mit Austragung von Aufforderungen zu Einkommens-Declarationen an diejenigen hiesigen Einwohner, deren steuer pflichtiges Gcsammt-Einkommen anscheinend nicht unter dem Betrage von 1600 Mark —- zurückblcibt, heute begonnen worden. Denjenigen, welchen eine derartige Aufforderung bis morgen nicht zugestcllt werden wird, steht cs frei, eine Declaration über ihr Einkommen bis spätestens 25. dieses Monats bei dem hiesigen Stadtrathc (Stndtstencrcinnahme, Rathhausanbau Zimmer Nr. 12), woselbst zu'diesem Zwecke auch diesbezügliche Declnrativnsformulare unentgeltlich verabfolgt werden, einznrcichcn. Gleichzeitig werden alle Vormünder, inglcichen alle Vertreter von Stiftungen, Anstalten, Pcrsonenvereinen, liegenden Erbschaften nnd anderen mit dem Rechte des Bcrmögcnserwerbs ausgestatteten Bermögcnsmasscu aufgefordert, für die von Geschäfts-Anzeiger für legt man, was denn die Pforte nur bewegen mag, ihre Unterstützung dazu zu leihen, daß die Balknn- pässc zum unbehinderten Vormarsch auf Ccnstnutinopel in die Hände eines Flügeladjntanten des Kaisers von Rußland gespielt werden. Wird hier das Sprüch- wort zur Wahrheit, daß die Götter denjenigen den Verstand rauben, den sie zu Grunde richten wollen'? Man braucht nicht gerade so weit zn gehen, sondern nur um ein halbes Jahrhundert znrückzngrcifcn, wo am Bosporus eine ganz ähnliche Stuation nur in crasscrem Umfange eingetrcten war. Sultan Mahmud II., der letzte kräftige Khalif, hatte 1829 uach drei jährigem'Kriege den unglücklichen Frieden von Adria nopel mit Nikolaus I. avschließen uud in die Be freiung Griechenlands willigen müssen. Kürze drei Jahre darauf staud der Acgypter Mchemed Ali, nach dem er den türkischen Heeren in Kleinasien ver nichtende Niederlagen bciacbracht, im Herzen Ana toliens, nnd der Padischah, wußte sich nicht anders zu helfen als durch Annahme der bewaffneten Hülfe, die ihm Kaiser Nikolaus bot. Mahmud hatte sich selbst an die Spitze des Heeres stellen wollen, war aber von seinen Divan fußfällig beschworen worden, nicht die Hauptstadt des Reiches zur Waise zu machen, sondern den Beistand seines edelmüthigen russischen Beschützers anznnehmen. Ende Fcbrnar 1838 liefen im Bospurns 4 russische Linienschiffe zn je 102 Kanonen, 5 Fregatten und 2 Corvctten ein. Sic gingen dort vor Anker nnd die Landungstruppen, sie sic an Bord führten, wurden durch zwei nach- olgcude Flottcndivisioncn auf 13000 Manu gebracht, velche auf dem asiatischen Ufer bei Hunkiar-Jske lessi ein Lager bezogen. Neben ihnen bivona- kirtcn türkische Elitercgimenter, und die ge- sammtc Kriegsmacht war unter dem Befehl des General Nuraview vereinigt. Die Truppen beider ' Staaten vertrugen sich vortrefflich. Die Mvskows ! hielten strengste Disciplin und trugen die größte Be scheidenheit zur Schau, als sie während des Osterfestes fchaarcnweisc in der Patriarchntskirche zu Konstantinopel ihnen bevormundeten Personen bezw. für die von ihnen vertretenen Stiftungen, Anstalten rc., soweit dieselben ein stencrpslichtigcs Einkommen haben, Declarationen bei dem unterzeichneten Stadtrathc auch dann einzureichen, wenn ihnen deshalb besondere Aufforderungen nicht zugehcn sollten. Hohenstein, den 15. December 1886. Der Stadtrath. Pfotenhauer, Brgrmstr. Bekanntmachung. Mittwoch, den 22. December soll der 4. Termin Renten Vormittag in Engel s Restauration, Nachmittag im Gasthof z«m grauen Wolf n. Donnerstag, den 23. d. M. in der Gemeindeexpeditiou vereinnahmt werden. Oberlungwitz, den 18. Dccbr. 1886. . läncknsr, Ortsstcncreinnchmcr.
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