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Hohensteiner Tageblatt : 06.04.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-04-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-188704066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18870406
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18870406
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1887
- Monat1887-04
- Tag1887-04-06
- Monat1887-04
- Jahr1887
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 06.04.1887
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MMcim' Tagtblatt. jedeuWochrnw.^ »bendü fürden so^euden s k ^9 nehmen di- E^edüion bis «onn-Nag lt Tag und kästet durch die Expedition und ' ' tF O Uhr, sowie di- Austräger, desgleichen alle durch die Träger Mk. 1.2S, durch die Post ca- Annoncen-Expeditioueu zu Originalpreis«» MI. I.KO frei i»L Haus. entgegen. HshKßk!«-RsW.< NerlNDitz, Wtki-AeklWOtz, GMissrf, HtMsLsrf, ÄW«, ZMllbtT ßalktNe MtiiiOors, Wöstkirlirg^, Wa^ MGerg, 1lrsprü»8e Zmsdorf, AMtützch, AMHm, KllWWl, ßöttkkgnrsk ll. Amtsdiatt für den VerwattungsbezirS des StadtraLhs zu Hohenstsin. ' ' Miwvo^ Wittevu«üs-SlussiÄt a»s Mittwoch, den 6. Stpril: Zunächst noch heiteres und IroSenes, später wolkiges, reguerisch^s Wetter bei frische», nach Sudwest n. West drehenden Winden, Polizeilicher Geschäftsbetrieb im Monat März 1887. Es sind 11 Anzeigen eingegangcn und zwar betrafen: Diebstahl 4, Körperverletzung 1, Erregung ruhcstörcudcn Larins und Verübung groben Un fugs 1, vorschriftswidr. Dünger- nnd Jauchengruben l, Zuwiderhandlung gegen die Straßenorduung 2, Majestätsbeleidigung 1, Controlentziehung 1. Die Zahl der Arrestanten betrug 4. Sirafverfüg»»,;e» wurden erlassen gegen 5 Personen. Gewerbestreitsachen wurden 2 erledigt. 1 Uttfalluntersuchung wurde vorgcnommen. Ein Selbstmord kam vor. Ferner wurden 3 Dienstbücher, 1 Paßkarte, 2 Gewerbelcgitimationskarten, 5 Gewerbcanmeldescheiuc ausgestellt und 34 Beglaubigungen bewirkt. Das Einwohner- und Frcmdcn-Meldewesen gestaltete sich wie folgt: Als «»gezogen wurden gemeldet: Familien und einzelnstehende selbst ständige Personen 9, Gewcrbsgchülfcu, Lehrlinge, Besuchsfremdc, Ziehkinder 53, Dienstboten 6, in Summa 68 Personen. Die Zahl der Meldungen über Familien w., welche als bereits hier setzhast die Wohnung gewechselt haben, belief sich auf 10, die der Gcwcrbsgchülfen rc. auf 8, in Summa 18. Als von Hohenstein fortgezoge» wurden gemeldet: Familien re. 5, Gewcrbsgehülfcu rc. 42, Dienstboten 1, in Summa 48 Personen. Neiscunterstützungen wurden an 26 Personen, welche mittelst Zwangs passes in ihre Heimath gewiesen waren, ausgezahlt. Hohenstein, am 4/April 1887. De r St ad t ra t h. Pfotenhauer. Äageogrlchichtc. Hohenstein. 5. April. Deutsches Reich. Bezüglich der Steucrprojccte namentlich der Branntweinsteuer-Vorlage, finden Ver handlungen zwischen den einzelnen Bundesregierungen statt. Wie man hört, wäre für den 12. oder 13. dieses Monats eine Consercnz mit den süddeutschen Fiunnzministcrn in Aussicht genommen, welche in München stattfiuden soll. Man wird sich erinnern, daß auch in früheren Fällen derartige Besprechungen in München stattgcsundcn hatten. In Regierungs- krciseu gicbt man der festen Voraussetzung Raum, daß die Stencrvorlagen, nnd zwar noch in der gegen wärtigen Reichstagssessivn, zu ganz bestimmten Er gebnissen sichren würde. In dieser Woche wird keine Plenarsitzung des Bundcsraths stattfiuden: dagegen hört mau, daß der Buudesrath noch vor dem Wiederbeginn der Rcichs- tagsarbeiten eine ziemlich lebhafte Thütigkcit zu ent falten haben wird. Zunächst wird sich derselbe mit den durch das Militärgesctz erforderlichen Nachtrags etats beschäftigen. Die Annahme, daß seitens des Bundesraths darüber bereits beschlossen wäre, erweist sich als irrthümlich. Die Nachricht, daß im preußischen Abgevrdncten- hause von conservativer und srciconscrvativcr Seite der Versuch gemacht werden solle, die auf die Wicderzu- lassung der Orden bezüglichen Bestimmungen der kirchenpolitischen Novelle abzuschwüchcu vielleicht in der Richtung, daß die Zulassung wieder von einem Be schluß des Staatsministeriums abhängig gemacht wird, wird aufs Neue in Umlauf gesetzt. Nachdem die be treffende Bestimmung dnrch das Eintreten des Fürsten Bismarck in das Gesetz hincingcbracht, ist es kaum anzunehmeu, daß die Regierung ein solches Vorgehen der conservativen Parteien irgendwie unterstützen würde. So weit die in Aussicht gestellten Vorschläge der Conservativen aber darauf berechnet sein sollten, das von der „Post" befürwortete Zusammengehen der conservativen und nationallibcralen Partei auch in der vorliegenden kirchenpolitischen Frage herbeizuführen, ist bis jetzt nichts bekannt geworden, was zu der Annahme veranlassen könnte, das einnamhafter Theil dcrnational- libcralen Partei für das Gesetz stimmen würde, wenn die auf die Orden bezüglichen Bestimmungen eine Ab änderung erfahren werden. Die sächsische Eisenbahncompagnie hat Dienstag Mittag, von Dresden kommend, in Berlin ihren feier lichen Einzug gehalten. Zum Empfange derselben hatten sich zahlreiche Offiziere mit der Capelle des Eisenbahnrcgiments auf dem Anhalter Bahnhof ein gefundcn. Mit klingendem Spiel marschirte die unter dem Kommando des Hauptmann Gottschalk stehende Kompagnie nach der Großgörschenstraße, wo der mit Balkoncn und Erkern gezierte Prachtbau Nr. 20 für 3 Jahre als Kaserne gemicthet ist. Das Haus war aufs Reichste geschmückt. An den Fenstern aller Etagen hingen Kränze und Guirlandcn, die Balkon- brüstungcn zierten Wappenschild«: mit Schleifen in den Landesfarbcn. Vor dem Hanse, vor dem sich die in Berlin lebenden sächsischen Reserveoffiziere der Jn- gcnicrcorps und andere Offiziere versammelt hatten, wurde Front gemacht, die Kompagnie vom stellver tretenden Bataillonskommandeur mit einer Ansprache begrüßt, in welcher er die Kompagnie darauf verwies, daß sie mit Angehörigen der verschiedensten Bundes staaten ihr Heim zu thcileu und daher um so mehr für gute Kameradschaft zu sorgen habe. Major Bie- nitz von den sächsischen Pionieren übergab sodann die Kompagnie dem neuen Chef, dem Oberstlicutnant und Kommandenr des Eiscnbahnrcgimcnts Knappe, woranf die Mannschaften in ihre Stuben abrückten. Die Kompagnie besteht aus 50 Pionieren nnd 50 In fanteristen. Die Avancirtcn gehören jedoch, mit Aus nahme von 4 Unteroffizieren," ausschließlich den Pio nieren an. Der bisherige Botschafter in Rom, Herr v. Kendel, wird in der zweiten Hälfte dieses Monats nach Deutsch land zurückkehrcn. Von einer anderweitigen amtlichen Thütigkcit dcfselbcn ist einstweilen keine Rede. Be züglich der Person seines Nachfolgers hat augenblick lich der deutsche Gesandte in Bukarest, Ur. Busch, die meiste Aussicht für den römischen Botschaftcrposteu. Berlin, 4. April. Allmählich kommt in die wider spruchsvollen Angaben über die Neuregelung der Ver hältnisse in Elsaß-Lothringcn etwas Klarheit hinein. Was über dieselbe und zwar in durchaus glaubhafter Weise mitgetheilt wird, bedeutet nicht den von einigen Seiten angckündigten „vollständigen BruR" mit dem bisherigen System. Der Statthalter bleibt, der Vcr- waltungsapparat erfährt nur in seinen Spitzen eine größere Vereinfachung und zugleich ist mit der Ver einigung mehrerer bisher getrennter Ressorts eine Neu besetzung der leitenden Stellen eingetrcten. Die zwei zur Disposition gestellten Unterstantssccrctäre Hollen gewissermaßen als Vertreter der „Notabelnherrschaft" anzusehcn sein und ihr Rücktritt soll bekunden, daß mit dem System der besonderen Beachtung der als Notable bezeichneten Klasse der Bevölkerung definitiv gebrochen sei. Es wird sogar angedeutct, daß die letzt beschlossene Aenderung nur den Uebergang bilde zu einer radikalen Umgestaltung der elsaß-lothringischen Verhältnisse. Die letztere Annahme hat nur wenig Glaubhaftes für sich; langsame, gewissermaßen glied weise sich vollziehende Operationen sind nie nach dem Geschmack des Fürsten Bismarck gewesen. Derselbe würde sich auch durch persönliche Rücksichten kaum haben bestimmen lassen, das, was er zu thun für nöthig hält, bis auf eine spätere Zeit aufzuschieben. Es ist bekanntlich anch bereits angcdcntet worden, daß die Verzögerung, welche die Abreise desselben von Berlin erfahren, lediglich den Zweck gehabt habe, die bereits in Aussicht genommene Aufhebung des Statt Halterpostens noch rückgängig zu machen, eine An deutung, welche durch keine der zu Tage getretenen Thatsachen eine Bestätigung erfahren hat, und die vor Allem dem, was über den Charakter des Fürstei Hohenlohe bekannt geworden, schnurstracks zuwider läuft. Aus Elsaß-Lothringen, 2. April. Die Ausweisung des Reichstagsabgcordneten Antoine mnß als ein Ac politischer Nvthwendigkeit bezeichnet werden. Es ha: sich nämlich im Lanfc der bei dem Reichsgericht an hängigen Untersuchung wegen hochvcrräthcrischcr Um triebe der Verdacht herausgestelll, daß der Ausge wicscne heimlich den Bestrebungen der französischen Patrivtcnliga Vorschub leistet, wcuuglcich bestimmte Thatsachen nicht ermittelt sind. Die Ausweisung vnntc, da Antoine Deutscher ist, nur auf Grund des vgcnanntcn Dictaturparagraphen erfolgen und erstreckt ich nur auf das Gebiet Elsaß-Lothringens. Dieser Ausweisung werden übrigens noch andere zahlreiche olgc». Die deutschfeindlichen Agitationen und Kund- jebungen sind in der letzten Zeit in einer geradezu erschreckenden und gesährlichcn Weise hervoraetreten. Die Strafkammern haben sich mit überaus zahlreichen Straffällen politischer Natur zu beschäftigen gehabt und sind zum Theil noch damit besaßt. Es handelt ich dabei hauptsächlich um Majestätsbclcidigungen, aufrührerische Rufe wie vivo la Urance, ä bas les Allomamls, um das Tragen französischer Farben, um Angriffe auf Gendarmen, um das Singen der Mar- cillaisc u. s. w. Die Gerichte sind von dem bisher »folgten System der Milde abgegangen nnd haben recht" empfindliche Strafen erkannt. Dies erscheint :anz und gar nothwendig, wenn die Regierung ihre lutorität nicht verlieren soll. Man beabsichtigt, die Optanten und Franzosen, sowie die im Verdacht ranzösisch-frcundlichcr Agitation stehenden Einhcimi- chen einer ganz besonders scharfen Controle zu untcr- tellen und sofort auszuweisen, sobald sich hcrausstcllt, >aß dieselben dem Dentschthum cntgegcnarbeiten. Ohne schärfere Maßregeln kann man, wie die Dinge nun einmal liegen, nichts erreichen. Ist doch dicUn- botmäßigkeit selbst in der Heranwachsenden Jugend so
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