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Hohensteiner Tageblatt : 19.07.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-07-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-189007193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18900719
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18900719
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohensteiner Tageblatt
- Jahr1890
- Monat1890-07
- Tag1890-07-19
- Monat1890-07
- Jahr1890
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 19.07.1890
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Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein. Nr. 164 Sonnabend, den 19 Juli 1890 40. Jahrgang 4 MV 6 Rmtr. Dejeuner Sr. Majestät nahmen außer dem königlichen Gefolge folgende Herren Theil: Bürgermeister vr. Goldenberg, Just.- Rath Schneider, Stadtverordneten-Vorsteher, Oberst Preußer, Commandeur des 2. Ulanenregiments Nr. 18, Realschuldircctor Schneider, Director des Technikums Weitzel, Bürgerschuldirector Enzmann, Pfarrer Wetzel, Postdirector Meyer, Bez.-Arzt vr. Leonhardi, Assessor Heßler, stcllvertr. Amtsrichter, Branddirector Berger, Dir. der B-zirks-Armenanstalt Amtsrichter a.D. Clauß, Commerzienrath Starm und Commerzienrath Stadtrath Decken. Brcnnscheite, Brennrollen, Schneidelreißig (frisch auiberciket), Wellenhundert Nadelholzreißig 28 140 55 zo unter den üblichen Bedingungen versteigert werden. Fürstliche Forstverwaltung Oberwaldenburg. Holzauktion auf Oberwaldenburger-Rüsdorfer Forstrevier Im Bad Hohenstein sollen Freitag, den 25. Juli, von vormittags 10 Uhr ab die in den Abtheilungen 2 und 4 an der Schulwiese, 10 niederer Kiefernberg, 17 Steinberg, 34, 35, 36 Baumgarten, 50 Eisenberg, 60 Gräfenviertel ambcreiteten Brennhölzer und zwar: Bekanntmachung. Dienstag, den 22. Juli, GemeindeanlagemEinnahme vormittags bei Herrn Röder, nachmittags in der Gemeinde-Expedition. Hermsdorf, den 20. Juli 1890. Götze. der Gewerbe- und Bildungsverein Schlettau, die Gewerbe vereine Waldenburg, Zöblitz und Zschopau, hat folgenden Wort laut: Die unterzeichneten kaufmännischen und Gewerbevereine erkennen die Regelung der Sonntagsarbeit, beziehentlich Sonntagsruhe für alle kaufmännischen und gewerbliche» Geschäftsbetriebe als ein dringendes Bedürsniß an. Dieselbe aber im Wege der freien Ucbereinkunst einzu führen, würde au dem Widerstreben Einzelner scheitern, ebenso wenig würde durch örtliche polizeiliche Massregeln, solange nicht sämmtliche Ortschaften gleichen gesetzlichen Bestimmungen unterstehe», eine einheit liche Regelung dieser Frage erzielt werden. Als einzig wirksame Maß nahme erscheint daher die Einbeziehung aller kaufmännischen und ge werblichen Betriebe in die laiides- oder reichsgesetzliche Regelung der Sonntagsruhe. Wir richten deshalb an die geehrte Handels- und Ge werbekammer, als die gesetzliche Vertreterin Ser Interessen des kauf männischen und Gewerbestandes, die ergebene Bitte: die geehrte Handels- und Gewerbekammer wolle auf eine einheitliche Ausführung des für das Königreich Sachsen bestehende» Gesetzes über die Sonntagsärbeil, insbesondere aus eine einheitliche Auslegung der Bestimmungen über dringliche Sonntagsarbeilcn, sowie auf eine we sentlich höhere Besteuerung der letzteren hiuwirken und auch die Königliche Regierung ersuchen, beim Bundesrathe die reichsgesetzliche Einführung einer größeren Sonntagsruhe in kaufmännischen und ge werblichen Betrieben zu beantragen. In der Erwartung geneigter Erledigung unseres ergebenen Er suchens verharren re. Dem „Chemnitzer Tageblatt" wird geschrieben: Ein Bethlehemstift zur Aufnahme kränklicher und schwächlicher Kinder besteht seit mehr als 15 Jahren im Augustusbad bei Radeberg für die Kreishauplinannschast Dresden. Bisher haben 1600 kränkliche Kinder die sorgsamste körperliche Pflege, regelmäßige Bäder, gesunde und reichliche Ernährung und einen möglichst ununterbrochenen Aufenthalt im Freien dort geboten bekommen. Und kaum minder hochanzuschlagcn ist der wohlthätige Einfluß, den in freundlich-mütterlicher Weise die Leiterinnen des Stiftes, Diakonissen aus dem Dresdner Mutterhause, auf Geist und Gcmüth der Kinder übten. Wie vom Strahl der Sonne er hellt und vom befruchtenden Regen getränkt, richteten sich die welken Pflänzchen allmählich wieder auf, ein herzerfreuender Anblick für Alle, die au dem Liedeswerke hellend Antheil ge nommen. Dem Vorgang der Dresdner sind die Leipziger ge folgt. Für den Leipziger Kreis besteht ein Bcthlehemstift im Hcrrmannsbade bei Lausigk. Im vorigen Jahre gingen dorr 100 Kinder aus und ein. Auch das Vvgiland hat im vorigen Jahre ein Bethlehemstift errichtet. Für dasselbe ist im Bad Elster ein eigenes Haus gestiftet worden, in welchem gleich zeitig 25 Kinder Aufnahme finden können. Endlich har auch die Lausitz in Neukirch am Fuße des Hochwaldes, nahe dem Gcorgenbade, ein Bethlehemstift erhalten, indem der Bautzener Provinzialverein für innere Mission ein eigenes Grundstück dort erworben und als Heilstätte für Kinder vor wenig Wochen eröffnet hat. So wären also der Dresdner und Leipziger Kreis, das Vogtland und die Lausitz versorgt und nur unser Erzgebirge wartet noch daraus, daß seinen kränklichen und schwächlichen Kindern im Sommer die Pforten einer solchen Erholungs- und Genesungsstätle sich öffnen möchten. Gerade für das Erzgebirge aber erscheint die Errichtung eines Bethlchemstiftcs besonders wünschcnswcrth. Gerade hier möchte die Zahl der kränklichen und schwächlichen Kinder, die einer solchen Wohlthat bedürftig sind, besonders groß sein. Namentlich in unserem Chemnitz und den anderen Industriestädten des Bezirks sehnt sich manch welkes Pflänzlein nach dem erquickenden Sonnenschein. So groß der Segen der „Ferienkolonien" ist für die schon kranken und schwachen Kinder, die dauernd der Pflege, stärkender Bäder rc. bedürfen, sind sie nicht bestimmt. Das Bethlehemstift ist die nothwcndige Ergänzung dazu. Diese Erwägung hat den Chem nitzer Kreisvercin für innere Mission bestimmt, seinerseits die Errichtung eines BcthlehcmstifteS für das Erzgebirge zu planen. Doch fehlte es bisher an den Mitteln dazu. Da ist nun gerade noch zur rechten Zeit die „Nicdercrzgebirqische Confeievz" in die Bresche emgctretcn. Sie hat beschlossen, wenigstens im Kleinen und versuchsweise ei» Bethlehemstift für das Erzgebirge zu begründen und hat zu diesem Zwecke Bad Hohenstein Sächsisches. Hohenstein, 18. Juli. Das Jahr 1890 scheint in Bezug auf Wetter-Ueberrasch- ungen der von Anfang an gezeigten Vorliebe für Contraste dauernd treu zu bleiben. Den Schneestürmen in den Alpen- thälern, folgte jetzt ganz plötzlich eine Temperatur von echter HundstagS-Gattunq, so daß allseits die Sehnsucht nach den Costüm - Verhältnissen unserer schwarzen Reichsbrüder drüben im deutschen Afrika zum Ausdruck gelangt. Nach einer amtlichen Mitthcilung werden bei Postpacketen nach England von den Absendern die Abschnitte der Postpacket- Abressen vielfach zu schriftlichen Mittheilungen benutzt, was nicht zulässig ist. In England werden nämlich die Packet- Adressen von den Postanstalten zurückbehalten, und cs gelangen deshalb die erwähnten Mittheilungen niemals in die Hände der Empfänger, und das Ausbleiben derselben giebt dann Veranlassung zu Beschwerden und sonstigen Weiterungen. Im eigenen Interesse möge das Publikum daher die Packet- Adrcsscn nach England nicht zu schriftlichen Mittheilungen be nutzen. Die Postanstalten sind veranlaßt, durch Belehrung hierauf hinzuwirkcn. Nach den Ucbcrganasbestimmungen des Arbeiter-Invalidi täts- und AltcrsversicherungsgesetzeS, welches bekanntlich am 1. Januar k. I. in Kraft treten soll, können die vorgeschriebenen Wartezeiten für Erlangung des Anspruchs auf die Rente er heblich abgekürzt werden, wenn der Arbeiter im Stande ist, durch eine beglaubigte Bescheinigung den Nachweis zu führen, daß er während der vor dem 1. Januar 1891 liegenden 5 bezw. 3 Jahre in einer vcrsicherungspflichtigen Beschäftigung gestanden hat. Für die deutschen Hausfrauen ist eine kürzlich ergangene Entscheidung von dem Reichsgericht in Leipzig, welche vor Zer würfnissen der Dienstherrschaft mit ihrem Dienstpersonal warnt, nicht ohne Interesse. Wohl nach allen Gesindcordnungcn der deutschen Bundesstaaten ist es vcr Dienstherrschaft gestattet, gegen Gesinde, welches ohne gesetzmäßigen Grund den Dienst versagt oder verläßt, die Vermittelung der Polizeibehörde anzu- rusen und eventuell die Bestrafung wegen Verletzung der Dienst pflicht herbeizuführen. Nun kommt cs aber nicht allzu selten vor, daß resolute Haussrauen solche Umwege vermeiden und das Dienstmädchen, welches „den Dienst noch in derselben Stunde verlassen will", auf viel einfachere Weise, nämlich durch zeitweiliges Einspcrren in der Küche, zum Gehorsam zwingen. Das Reichsgericht hat m neuester Zeit wiederholt erkannt, daß eine solche scheinbar unschuldige Handlung Freiheitsberaubung im Sinne des ß 239 des Strafgesetzbuches sei. Allerdings müsse auf das im 8 239 erwähnte Moment der „Widerrechtlichkeit" Nachdruck gelegt werden. Die Strafe ist eine Gefängnißstrafe von einem Tage bis zu 5 Jahren. Sine die Regelung der Sonntagsarbeit erstrebende Bitt schrift des Limbacher Kaufmännischen Vereines an die Handels und Gewerbekammer zu Chemnitz, welcher sich angeschlosscn haben der Kaufmännische Verein und der Gewerbevercin Anna berg, der Gewerbevercin Burgstädt, der Kaufmännische Verein Chemnitz, der Gewerbevercin Ernstthal, der Gewerbevercin und dcr Gcwerbcbund Hainichen, der Kaufmännische Verein Hohen stein-Ernstthal, der Fabrikantenvcrein Leisnig, die Gewerbe- vcreinc Marienberg, Meerane, Oederan, Pegau, Penig, Rötha, Von der Reise Sr. Majestät des Königs. Zum Empfange Sr. Majestät des Königs, des erlauchten Gastes Sr. Hoheit des Fürsten Heinrich des XXII. von Reuß, hatte sich die Stadt Greiz in überaus prächtiger Weise ge schmückt, überall wehten die deutschen, sächsischen, reußischen und schaumburg-lippeschcn Fahnen, die Häuser waren mit Kränzen und Ranken reich versehen, Guirlanvcn und Ehrenpforten be zeichneten den Weg, den die hohen Herrschaften vom Bahnhose bis zum Parkschlosse zurücklegten. Einen hervorragend schönen duftigen Anblick gewährte die am Ausgange der Karolineu- straße, in der Nähe der Heinrichsbrücke unter Zuhilfenahme von Palmenwedeln und Bouquets von bunten Straußenfedern errichtete und mit dem sächsischen Wappen geschmückte Ehrcn- pwrte. Die Krieger- und andere Vereine bildeten aus dem Wege der hohen Herrschaften Spalier. Der Generaladjutant Sr. Maj. des Königs, Generalmajor von Hodenbcrg, der Ober- stallmcister von Ehrenstein, der Kreishauptmann von Hausen und der Amtshauptmann von Wclck wurden vom Fürsten von Reuß durch Ordensverleihungen ausgezeichnet. Die Rückfahrt nach dem Bahnhof bot wiederum Gelegenheit zu begeisterten Huldigungen und auf dem Bahnhofe Greiz stand eine Kopf an Kopf gedrängte Menge. Nach einer ungemein herzlichen Verabschiedung vom Fürsten von Reuß bestieg Se. Majestät den Exirazug und reichte noch auS dem Wagen wiederhol! dem Fürsten und verschiedenen der im Gefolge des Fürsten er schienenen Herren die Hand. Nicht endenwollcnde Hochrufe begleiteten die Abfahrt des königlichen Sonderzuges. Wie bei der Ankunft wurden auch bei dcr Abfahrt vor dem Schieß hause in Greiz Böllerschüsse gelöst. In Elsterberg verließ Se. Majestät den Zug, um mit Geschirr nach dcr Stadt Elsterberg zu fahren, wo aus dem Marktplätze großer Empfang stattsand. Von Elsterberg fuhr Se. Majestät nach dem Schlosse der Gräfin Elisabeth von Schönburg zum Diner, um alsdann nach Besichtigung einiger Fabriken abends 7 Uhr mit Sondcrzug von Netzschkau nach Mittweida zu fahren, woselbst der Zug abends '/4IO Uhr eintreffen sollte. — Mittwoch Abend gegen halb 7 Uyr traten Se. Majestät dcr König von vcr Station Netzschkau aus mittelst Sonderzuges die Fahrt nach Mittweida an, Netzschkau war mit Fahnen und Quirlandcn schön ge schmückt. Als besonders reich und geschmackvoll sei die Dcco- ration der Fabrik der Gebrüder Uebel am Bahnhof Netzschkau erwähnt. Nach kurzer Verabschiedung von den auf dem Bahn hofe erschienenen Herren bestieg Sc. Majestät den Sonderzug, welcher sich unter lauten Hochrufen dcr zahlreichen Menschen menge in Bewegung setzte. In Reichenbach i. V., Zwickau und Chemnitz, wo kurzer Aufenthalt genommen wurde, waren die Spitzen der königlichen und städtischen Behörden zur Be grüßung anwcsend, überall, auch an den kleinen Stationen und Haltestellen, hatte sich eine große Menschenmenge eingc- fundeii, um den königlichen Sondcrzug passiren zu sehen und Sc. Majestät durch laute Hochrufe zu begrüßen. In Chemnitz hatte der Kreishauptmann von Ehrenstem aus Leipzig den Sonderzug bestiegen. Der Bahnhof und die Stadt Mittweida leuchteten schon von Weitem und glänzten in einem Lichter meere. Die Illumination kam in der ruhigen Sommernacht zur vollsten Geltung. An verschiedenen Otter, leuchteten rothe, grüne und weiße Buntfeuer aui, und an den Straßen waren große Flambeaux angebracht. Nach kurzer Ansprache von Seiten des Bürgermeisters von Mittweida, welcher in einem begeistert aufgenommenen Hoch auf Se. Majestät ausklang, bestiegen Se. Majestät nebst Gefolge die bereitstchenden Hof equipagen zur Fahrt nach der Stadt, um in der Villa des Commerzienrath Stadtrath Decken zu übernachten. In der selben fand alsbald daS Souper statt, und nach demselben huldigte die Stadt Sr. Majestät durch eine Fackelscrenade und Garten-Concert. — Donnerstag früh erfolgte die Besichtig ung verschiedener Etablissements. Üeberall, wo sich Sc. Maje stät zeigte, wurde er mit lautem Jubel empfangen. Am Hohenltemer Tageblatt Men Wochentag abends für den folgenden nehmen die Expeisitton bl/Borm. 10 Tag und kostet durch die Austräger pro sowie fiir Auswärts alle Austräger, de-A Quartal Mk. 1.40; durch die Post Mk. 1.50 alle Annoncen-Expeditionen zu OrigmÄ- ttei ins Haus. Preisen entgegen. Hohenstein Ernstthal, Oberlungwitz, Abtei-Oberlungwitz, Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rüßdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Leukersdorf. Seifersdors, Erlbach, Kirchberg, Pleisza, Reichenbach, Grumbach, Callenberg, Tirschheim, KuMnappel, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w
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