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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 10.03.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-189903104
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-18990310
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-18990310
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1899
- Monat1899-03
- Tag1899-03-10
- Monat1899-03
- Jahr1899
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 10.03.1899
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Nr. 57. Freitag, den 10. März 1899 19. Jahrgang. Grfchrkrt - leden Wochentag abends für den folgenden Tag und WH MM- M Inserate kostet durch die Austräger pro Quartal Mk 140 MU MV M MM MV MV nehmen außer der Expedit on auch die Austräger auf durch die Post Mk. 1,50 frei in's Haus' ' PU U TU W- dem Lande entgegen auch befördern die Annoncen- ' MW Expeditionen solche zu Onginalprelsen. Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Kngau, Hermsdorf, Hernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w. für den Verwaltungsbezirk -es Stadtrathes z« Hohenstein-Ernstthal. Olgern crlterr öerr zig »ermitteln In der Leipz. Ztg. schreibt Diakonus vr. Ahner in Leipzig als steUv. Vorsitzender der „lutherischen Gotteskastens" über die VerkehrSunteroehmungen in Oesterreich: „Evangelisation unter Römischen zu treiben, ist dem Lutherthum immer fremd gewesen. Wohin sollte eS führen, wenn jede Confession unter den Gliedern der anderen agitieren wollte! Wir würden Agitationen Römischer in unseren Gemeinde auf das Schärfst« v:r- ullheiten, daher wollen wir uns nicht daS gleiche UrtheN -uziehen. Anders liegt die Sache, wenn Austritte nach Beobachtung der österreichifchen Landes »Gesetze crwlgi schon bedeutende Aufträge für den Winter. Auch in Baumwollwaaren haben große Abschlüsse für das dritte Quartal stattgefunden. Ruhiger ist Vie Be schäftigung in Chemnitzer Strumpfwaaren geworden. Die Trice tagen-Brauche ist sehr stark beschäftigt. Die Gardinenfabriken haben sehr flott zu thun. ebenso die Möbelstoff-Branchen. In Leinenwaären geht das Geschäft normal. In der Plauener Spitzen- und Stickerei-Branche sind große Ordres auszuführen. Man geht diesmal mit recht guten Aussichten in die neue Wintersaison hinein. Um Mißverständnissen betreffs der Zuständigkeit in Streitigkeiten über Bergschäden vorzubeugen, weist das Ministerium des Innern in einer jüngst erschiene nen Verordnung ausdrücklich auf die Bestimmungen des Allgemeinen Berggesetzes vom 16. Juni 1868 hin, wonach über den Rechtsgrund der erhobenen Berg- schädenansprüche in erster Instanz vom Bergamte in Gemeinschaft mit der Oberverwaltungsbehörde, in zwei ter Instanz von dem Ministerium des Innern und der Finanzen zu entscheiden, und nur die Höhe der zu leistenden Entschädigung von den Behörden der inneren Verwaltung in dem gesetzlich geordneten In stanzenwege allein festzustellen ist. Der mit nä.hstem 1. Mai in Kraft tretende Sommcrfahrplan bringt auf der Linie Glauchau» Gößnitz lab Glauchau abend« 10 Uhr 5 Min., resp. au Glauchau nachts 11 Uhr 54 Mia.) zwei neue Züge, die eiuen gute« Anschluß nach Gera, sowie nach Leip später ausgetreten fein würde. Eine merkwürdige Er scheinung ist die Knappheit der Arbeitrkrä'te. In allen Brunchen fehlen gute Arbeiter. Aw vie.cn Gebieten Hut der Verlaus des Saison dcsch-.itS recht belebend gewirkt. Der moralische Erfolg zcschästli! er Hoffnungs frcudigkeit ist auch nicht zu unterschätzen. Die letztere bricht sich mehr und mehr Bahn und dringt in weitere kreise. — DaS ausländische Geschärt brachte uns viele Käufer. Die großen Detacheure aus Holland, Schwc- den, Norwegen, aus dem Orient machten ihre An schaffungen. Sie stützten den Markt und belebten das Geschäft, dessen Gang allgemein befriedigt. Das Aus land bethciligt sich zwar noch nicht an Waaren-Specu- lationen, eS trägt aber zur normalen Consolidation vielfach bei. Ist man sich darüber auch einig, oatz das überseeische Geschäft keine Fortschritte macht, so kommt man doch zu der Ueberzeugung, daß unsere Umsätze im europäischen Auslande aufrecht erhalten bleiben, eine ThatsaKe, die man erst dann voll würdigen kann, wenn man in Erwägung zieht, wie überall die eigene Industrie der betreffenden Länder erstarkt, wie dieselbe überall von den betreffenden Regierungen unter stützt wird. — DaS Detailgeschäft hält sich immer noch in engen Grenzen. Man ist etwas ungeduldig geworden. Nach de., vorangegaugenen schönen Tagen hatte man schon i-tzt auf einen flotten Geschäftsgang gerechnet. In dieser Erwartung ist man ziemlich getäuscht worden. Der bevorstehende Wohnungs-Umzugs-Termin, die Ein segnungs-Feier veranlassen etwas größere Umsätze. Von einem lebhaften Geschäftsgang ist aber in, Detail- Verkehr noch nicht die Rede. Derselbe wird erst eintreten, wenn der Sonnenschein sich nicht mehr hinter dem grau umwölkten Himmel verbergen wird. — Das Fabrikgeschäft. Die großen Frühjahrsordres haben nachgelassen. Man ist jetzt hauptsächlich mit der Effectuirung der noch rückständigen Aufträge beschäf tigt, die allerdings so schnell als möglich aus den Weg gebracht werden müssen, da sonst Annullirungcn zu befürchten sind. Man ist überzeugt, daß nach Ostern noch großer Bedarf auftritt. Vorläufig lassen sich die Fabrikanten nicht mehr darauf ein, auf Lager zu arbeiten, weil das damit verbundene Risico zu groß ist. Die Herbstaufträge gehen ganz flott ein, sie mehren sich zusehends. Man hat nicht große Mühe, die Aufträge zu erhalten, man hat nur große Mühe, die höheren Preise zu erhalten. Crefeld besitzt Manches ertragen werden, eS heißt ja nicht mit Uu recht von den Küchenfeen : Immer neue Nummern aber keine bessere! So ist Groß-Reinmachen eine saure Arbeit, aber in ihr steckt der Lohn. Ist Alles wieder blitzblank und schaut die Frühlings'onne in'S Fenster, — dann sieht'S auch nach was aus. Und auch „er vergißt dann sein Nörgeln . . . Die sächsische Eilenbahnverwaltung beabsichtigt im Herbste eine Zusammenkunft mit den Eisenbahnbehörden Nord- und Mitteldeutschlands in die Wege zu leiten und zu versuchen, über die Einsührung des Zonentarifeü in Rorddeutschland Verhandlungen cinzuleiten. Die Mehrzahl unserer Händler und Landwirthe lebt noch in dem Glauben, daß sie beim Verkauf von Eiern nicht verpflichtet seien, verdorbene (faule) Eier wieder zurückzunehmen. Die betreffenden Verkäufer geben die oft recht unfreundlich klingende Antwort: „In die Eier kann ich nicht reingucken." Zu ihrer Belehrung und um das Publikum vor Schädigungen zu schützen, sei nun bemerkt, daß daS Feilbieten und Verkaufen verdorbener Eier auf Grund des RahrunzS- Mittelgesetzes bestraft wird. In seinem letzten Situationsbericht schreibt „Der Confectionär" über die allgemeine Geschäftslage: Alles hängt jetzt von der Witterung ab. Die geschäftlichen Verhältnisse sind in dieser Saison vollständig ver ändert. Man weiß in den Engros- und Fabrik-Ge schäften ganz genau, daß mit dem Osterfest das große Geschäft abschneidet. Niemand wird sich später noch auf große Dispositionen einlassen wollen. Ob es mög lich sein wird, die nothwendigen Umsätze in den wenigen Wochen, die uns noch von dem Osterfeste trennen, zu erzielen, bleibt aus verschiedenen Gründen recht frag- lich. Wenn man die wichtige Frage der Witterungs verhältnisse vollständig außer Betracht läßt, so sind doch die Arbeitskräfte derartig in Anspruch genommen, daß man kaum im Stande ist, schon jetzt vorliegende Aufträge zur Ausführung zu bringen, geschweige denn, wenn deren noch neue eintreffen, die aber unbedingt nothwendig sind, wenn man ein Geschäft, welches das jenige der früheren Jahre übersteigen soll, machen will. Wenn man den Gang des bisherigen Saison-Ge- - schäfts überblickt, kann man allerdings mit den er zielten Erfolgen keineswegs unzufrieden sein. Der Ver kehr hat sich glatt und schnell vollzogen, fast überhastet. Es ist viel gekauit worden, mehr als in früheren Jahren; man könnte von glänzenden Resultaten sprechen, wenn man eben nicht die Kürze der Verkaufszeit in Betrach! z' ziehen hätte, die einen großen Theil des Bedarf — - -- - schon ant cipirt ha», der unter anderen Umständen crstsind und durch Uebertntte der vo.handenen lut, ) daß tüchtige Fachleute die Arbeit in Händen hätten, denn das sehe man an der vorzüglichen Schäftearbeit. Es müsse gewünscht werden, daß andere Schuhmacher- Innungen auch zur Besichtigung kämen. Am 10. April beginnt der neue Kursus. I i HctzVorf brannte das Bcycl'ichc Glunofluck vollständig nieder. Bon den eingreifenden Feuerwehren aus Niederschöna und Mohorn erhalten beide Wehren Prämien. Aus Werdau wird gemeldet, daß die sich jetzt allerorts bemerkbar machenden Influenza-Erkrankungen dort besonders stark und zahlreich austrctcn. In Ossa bei Geithain wurde in den letzten Tagen eine Frau beerdigt, die 36 Jahre lang wegen Krank iest zu Bette liegen mußte. Die Hände konnte die Bedauernswerthe, die mit Gliederreißen behastet war, chon seit vielen Jahren nicht mehr öffnen. In Taida bei Kreischa brannte am Dienstag Abend ein Wohnhaus, welches zum Freigut gehört und von der Arbeiterfamilie Schulze bewohnt wurde, voll ständig nieder. Das Feuer verbreitete sich durch da- Strohdach sofort über das ganze Gebäude. Auch hätte beinahe Ne Schulze'sche Ehefrau ihren Tod in den Flammen gefunden, indem sie bei dem Retten der Betten im Rauch erstickt wäre, wenn ihr nicht durch ein Fenster im oberen Stockwerk durch entschlossene Männer Hilfe gebracht worden wäre. Vor Einmiethe-Dieben, die in Werdau, Glauchau, Crimmitschau usw. auftraten, werden durch die Polizei organe die Einwohner anderer Städte gewarnt. In der Nacht zum 8. d. um 12 Uhr ertönten in der Stadt Meerane schon wieder Feuersignale. Im Dachraume des an der Bismarckstraße gelegenen Conditorei und Cafe (Besitzer Thomä) war Feuer ausgebrochen, das aber bei der massiven Bauart des zweistöckigen Gebäudes wenig Nahrung fand und, da auch die Feuerwehr schnell am Brandplatze erschien, sich nur auf einen Theil des Dachstuhls beschränkte. Eine von der Polizeibehörde in Reichenbach angeordnete, von einem Beamten des städtischen Eich amtes in Zwickau vorgenommene Maaß- und Gewichts revision hat bei den Marktfieranten in 15 Fällen zur Beschlagnahme geführt. Zum Theil waren »och ver altete Maaße und Gewichte in Gebrauch. Dieselben wurden eingezogen und die Besitzer in Strafe genommen. Der Circus Corty-Althoff, der jetzt in Chemnitz Vorstellungen giebt, will im Sommer 1900 auch die Stadt Reicheubach besuchen. Der Stadtrach hat be schlossen, das Gesuch um Genehmigung zusagend zu beantworten. In GMersee entgleiste gestern auf dem Reichen bach-Dresdner Hauptgleise eine leere Maschine mit zwei Achsen und der Tender derselben ebenfalls mit zwei Achsen. Hierdurch wurde das Geleis auf einige Stunden gesperrt, es war jedoch möglich, den Verkehr eingleisig aufrecht zu erhalten. In der gestern Nachmittag abgehaltenen Ver sammlung der Schneiderinnung zu Leipzig wurde auf Anregung eines Mitgliedes beschlossen, die Schließung sämmtlicher Werkstätten in Aussicht zu stellen, falls bis kommenden Montag, den 13. März, der Streik der Schneidergehilfen nicht beendigt ist. Der endgiltige Beschluß wird in einer für einen der nächsten Tage in Aussicht genommenen außerordentlichen General versammlung der Innung gefaßt werden. Bis jetzt haben 19 Meister den neuen Tarif anerkannt. Der Leichnam eines neugeborenen Kindes männ lichen Geschlecht« wurde am Dienstag im Koffer eine« Dienstmädchens in Plagwitz gefunden. DaS Mäd chen hat aller Wahrscheinlichkeit nach heimlich geboren. Ihre Dienstherrschaft hat das Mädchen kurz nach der Geburt des Kinde« verlassen. Ob ein Verbrechen ver- übt worden ist, wird die Untersuchung ergeben. In der Nacht zum 7. d. M. entstand in einer noch im Bau begriffenen Baracke deS Zwcig-LazarethS der neuen Kasernement« in M-cken» Feuer, das eine» größeren Umfa-g anzunchmen drohte, aber von Mannschaften des 107. Infanterie-Regiments bald ge löscht wurde. In Folge dieses raschen und energischen Eingreifens ist der durch dar Feuer angerichtete Scha den nicht erheblich. „Wieder Einer!" — wird so Mancher sagen, wenn er hört, daß der Besitzer eines Leipziger Privat- detectiv-BureauS, der wiederholt vorbestrafte Fr. Mor. Wagner aus Radebeul, erneut wegen gewerbsmäßigen Wuchers und versuchter Erpressung verhaft t werden -atzte. Sächsisches. Hohenstein-Ernstthal, 9. März 1899. (Mitteilungen von allgemeinem Interesse werden dankbar ent gegengenommen und eventl honorirt.! Winter ade! Groß-Reinmachen thut weh! So klingt'S in diesen Wochen in allen Familienwohnungen wieder, wenn zum Frühjahrs- oder Groß Reinmachen in den vier Wänden alles Unterste zu Oberst gekehrt, dem Spinngewebe, das sich in für gewöhnlich nicht er reichbaren Winkeln doch etwa festgesetzt haben sollte, und dem Staube der Krieg erklärt wird. Dabei kommt denn Manches an's Tageslicht, was in den dunklen Wintertagen „verloren" gegangen und unter vielem Halloh vergeblich gesucht war. Die Hausfrau hat in diesen Tagen heiß» Wangen. Der Herr Ge mahl brummr, was die ewige Rcinmackerei bedeuten solle; er verbittet sich in seiner Stube alle Wirth- schafterei, schilt über Klopfen und Fegen und erweckt mit seinen OppositionSgelüsteu jubelnde, wenn auch nicht offen ausgesprochene Zustimmung bei der Dienst magd, die eS auch „nicht einsehen" kann, was eS auS- macht,.wenn der Staub einen Millimeter höher liegt. Die bündige Widerlegung von Seiten der Hausherrin ist immer: DaS versteht Ihr Männer gar nicht! und so raulchk vaS Wasser, wird der Lappen geschwungen und der Klopfer gehandhabt, daß eS seine Art hat. Hat der Herr den Rücken gewendet, wird auch jein Zimmer im Sturm genommen, und zur Strafe gicbt'S mittags kein Leibgericht für ihn, sondern nur eine flüchtige Compositor. von Kartoffelpüree und Sonstigem, waS nicht viel Zeit beansprucht. Beim Groß-Rein- machen kommt dann auch der kritische Moment, wo Guste'S oder Minna'S Sünden offenbar werde >. Morgens, wenn die Zeit knapp war, ist unter die Schränke und sonstwohin mehr Kehricht gekommen, als entfernt, und Alles daS wurde nun offenbar. Herr gott, ein ganzer Wagen voll Schmutz! rust die Haus frau entsetzt. Merkwürdig! meint Guste, ohne roth zu werden . . . und in der folgenden Debatte muß noch Ge winden an Zahl zunehmen, sowie neue Gemeind.» enlstehen. Dann ist eS die Aufgabe des Gotteskastens, in Gemeinschaft mit >n kirchlichen Organen in O ster- -eich 'ür R.ligionSuntcrricht und Gottesdienste zu wrge», und dci.inufprechend zur Anstellung von Lchr- rn und Geistlichen beizutrazcn, sei es durch Geld oder Vermittelung persönlicher Kräfte. Dieser Aufgabe wird sich der Gotteskasten, wenn sie an ihn herantritt, nicht entziehen." In Chemnitz hat vorgestern die Einweihung der neuen Synagoge stattqefunden. In mehreren Ortschaften der Umgebung Ltmr bachs sind verschiedene Pferde, wie es bereits vor einigen Jahren der Fall war, von der sogenannten Bornaischen Gehirnkrankheit befallen worden. Diese Thiere rasen sich zu Tode und haben bereits einige vorher abgestochen werden müssen. Am Sonntag fand in Rustdorf eine social- demokratische Volksversammlung statt, in welcher ein Redacteur Stücklen aus Altenburg über: Die politische Lage und die Parteien sprach. Diese Versammlung war von 54 Personen unter denen sich auch 2 Frauen besanden, besucht. In Auerbach i. B. bestieg ein herunter gekommen auSiehender Mann in größter Eile kurz vor Abgang deS Zuges einen Wage» 4. Klasse und bewegte sich auffällig jcheu. Die Mürcisenocn beobachteten ihn, und eS tauchte bald die Meinung auf, daß man eS mit dem beiPlauen auS einemEijendaynwagcnentsprungcncn jchwcren Verbrecher Lindner aus Netzschkau zu thun habe. In Treuen sprang der Verdächtige aus dem Wagen, wurde aber festgchalten und der Polizei über geben. Er leugnet, Lindner zu sein und giebt sich für einen Brauburschcn auS Rodewisch aus. Auf der Bahnlinie Klingenberg Krauen- stein, zwischen der Haltestelle Obercolmnitz und Bahn hof Klingenberg, hätte man abend«, jedenfalls in der Absicht den 7 Uhr 15 Min. von o^auenstcin ab gehenden Pcrsoncnzug zur Entgleisung zu bringen, eine ca. 3,5 Meter lange und 6 Lentimercr starke Stange quer über das GeleiS gelegt. E'N Unfall wurde glücklicherweise nicht hcrbeigeiührt, doch war die Stang, zwischen dem an der Maschine befindlichen Schnee pflug und den Schienen so fest eingeklemmt, daß deren Beseitigung nur ourch oaS Zurückfayren des ganzen ZugcS zu ermöglichen war. Die Thütcr sind noch nicht ermittelt. DaS Befinden deS in Döbelt» verunglücktcnMajorS Petri ist andauernd bcsorgnißerregend. Her vom Pferde gestürzte Officicr scheint auch noch innere Verletzungen »c« Oberkörpers erlittea zu haben. Er ist allgemein vcltebt und wird allseitig um so herzlicher bedauert. Ber demselben Exercieren stürzte übrigens auch Haupt mann Bachmann mit dem Pferde, glücklicherweise ohne Schaden zu nehmen. Aus Siebenlehu wird uns berichtet: Kürzlich trafen 21 Mitglieder und Herr Obermeister Pfap der Schuhmacher-Innung aus Waldheim ein, um die Schuhmacher-Fachschule zu besichtigen. Nach gemeinsamer Mittagstafel im „Hotel zum Roß" wurde eine kleine Promenade in die Umgegend unternommen und sodann in mehreren Klassen dem Unterrichte beigewohnt, wovon besonders Geschäfts aufsatz, Fachzeichnen, Kalkulation und Fellauszeichnen, gehört wurden. Die gleichzeitig von der Schulleitung arrangirte Fachausstellung wurde mit größestem In teresse besichtigt. Einer ganz besonderen Aufmerksam keit hatten sich selbstverständlich die fertigen Arbeiten zu erfreuen. Ebenso musterte man mit größestem Interesse die reichhaltige Sammlung von Lederproben, Gerbstoffen rc., wozu die deutsche Gerberschule zu Freiberg einen wesentlichen Beitrag geliefert hat. Die Wände des Ausstellungszimmers waren durchaus mit Zeichnungen der Fachschule bedeckt, und unter den selben befanden sich die Musterausschnitte. Eine Muster collection von Leisten hatte die Firma C. Behrens in Alfeld der Fachschule geschenkt. Noch weit mehr wurde die Aufmerksamkeit durch die rührige und viel seitige Thätigkeit in den beiden Maschinenräumen der Fachschule gefesselt, wo die Schüler unter Leitung der beiden Herren Fachlehrer Twaroh und Albers die Maschinen bedienten und die Arbeiten sicher ausführten. An jeder Maschine hatte sich eine Gruppe von Meistern gcsgmmelt, den Gang der Arbeiten genau verfolgend. In der darauf folgenden Besprechung wurde seitens der WaldHeimer Herren allgemein anerkannt, daß die Schule sich gut entwickelt habe und ihr ein zahlreicher Besuch zu wünschen sei, besonders sei hervoczuheben,
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