Suche löschen...
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 10.05.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-189905104
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-18990510
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-18990510
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1899
- Monat1899-05
- Tag1899-05-10
- Monat1899-05
- Jahr1899
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 10.05.1899
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Alk. 1,40, durch die Post Mk. 1,50 frei in's Haus. Inserate nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- Expeditivnen solche zu Originalpreisen. Anzeiger für Hohenstein-Ernstthal. Oberlungwitz, Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Dernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w. Tlrrrtsblcrtt für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zn Hohenstein-Ernstthal Grgcrrr aller (Denreiiröe-VertVcrltrnrgerr öer rrurlregenöeir Mrtschafteir. NNHNMN7IWNMII »I !! !! IN Nr. 107. Mittwoch, den 10. Mai 1899. 19. Jahrgang. An der Wohnung des Schankwirth Siegwart Reinhold in Oberlungwitz kommen den 15. Mai, Nachmittag 5 Uhr verschiedene Schankwirthschaftsgegenstände, worunter Regale, Bänke und Gläser gegen Baarzahlung zur Versteigerung. Ter Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts Hohenstein-Ernstthal. Sekr. Kurth. Bekanntmachung. Nach erfolgtem Eingänge des Verzeichnisses nebst der Nachträge der zur land- und forst- wirthschaftlichen Berufsgeuossenschaft gehörigen hiesigen BetriebSuuternehmer, sowie der Heberolle für den hiesigen Gemeindebezirk liegen dieselben Von heute bis mit 22. dieses Monats in unserer Gemeindeexpedition während der gewöhnlichen Geschäftsstunden zur Einsicht der Betheiligten aus. Einwendungen gegen die Höhe der zu erhebenden Beiträge (2,45 Pfennige für jede beitragspflichtige Steuereinheit) sowie gegen Veranlagung der Betriebe iin Unternehmer-Verzeichnisse sind unter genauer An gabe der Gründe, welche von dem Unterzeichneten bestätigt sein müssen, innerhalb der obigen Frist direkt an die Geschäftsstelle der Genossenschaft — Dresden-A., Wienerstraße 13 — einzureichen, der ausgeworfene Beitrag jedoch ist trotzdem vom Einspruchserhebenden in voller Summe vorläufig zu zahlen. (S. 18, Abs. 3 des Landesgesetzes vom 22. März 1888.) Oberlungwitz, am 8. Mai 1899. Oppermann, Gemeinde-Vorstand. Sächsisches. Hohenstein-Ernsttyal, 9. Akai 1899. Mittheilungen von allgemeinem Interesse werden dankbar ent gegengenommen undDeventl. honor'rt.s Aus dem letztcrschienenen Bericht der Handels und Gewerbekammer zu Chemnitz dürste Folgen des für unsere Leser von Interesse sein. Unter den Rcgistrandeneingängen befand sich eine Mittheilung, betreffend den Stücktutversandt von Chemnitz und Umgebung nach England. Das Königliche Ministerium theitte der Kammer mit, daß über den gegenwärtigen Stand der mehrfach erörterten Angelegenheit, den Stückgutversandt von Chemnitz und Umgegend nach England betreffend, der Vorsitzende des Verbands der Textilindustri-llen von Chemnitz u. s. w. von der Eisen bahnverwaltung Bescheid erhalten habe. Da jedoch das Vorgehen dieses Verbands mehrseitig aus dem Be zirke der Kammer unterstützt worden sei, stelle das Ministerium der Kammer anheim, bei etwaiger Infor mation Bethciligter darauf hinzuwcisen, daß in der Zeit vom 25. Februar bis 8. März dieses Jahrrs nur an zwei Tagen für den betreffenden CurSwagen Chemnitz-Vlisstngen Belastung (85 llA am 25. Februar und 209 kß am 1. März) vorhanden gewesen ist, daß ferner für andere dergleichen Verkehre für direct durch laufende Stückgutwagen eine Mindestbelastung von 2000 KZ gefordert zu werden pflegt und »aß nach weiterer Mittheilung des Finanzministeriums es von den ferneren Erfahrungen mu dem Curswagen Chemnitz- VlissiitKrn abhängt, ob eiwa die dircctc Verladung auf Vlissingcn — wegen fortgesetzt ungenügender Belastung des Curswagens — wieder aufgcgcben werden muß. Der Verband der Textuindustriellcn von Chemnitz uuo Umgebung hat Abschrift vorstehender Mittheilung erhalten. Die Commission für Zoll- und Steuerwesen sowie für kaufmännisches und gewerbliches Unterrichts wesen berieth ein Gesuch des Vorstandes der Wirk- waarenfabrikanten-Vereinigung in Chemnitz um Aus schließung der Ausländer vom Besuch der Wirk schule in Limbach (d. d. 24./2.1899,1. No. 1483). Der Vorstand der dortigen Wirkwaarenfabrikanten- Vereinigung theilte der Kammer mit, daß er von der Generalversammlung beauftragt worden sei, Schritte zu ergreifen gegen den schädigenden Einfluß der Wirkschule zu Limbach i. S. Es wäre Thatsache, daß auf letzterer Ausländer gern Aufnahme finden und eine große Zahl derselben bereits ausgebildet worden sei. Wie aus der nach den Berichten der Limbacher Fachschule zusammengestellten beigegebenen Liste ersichtlich, habe in den Jahren 1872, 74/79, 81, 83/89, 91, 92/98 die Gesammtzahl der Schüler 763 betragen und zwar: Sachsen 558, sonstige Deutsche 107, Ausländer 98. Er habe also in diesen Zeit räumen die Anzahl der Schüler aus Sachsen 73 o/g, die der sonstigen Deutschen 14 o/o und die der reinen Ausländer 130/^ betragen. Es bestehe für diese Aus länder bei der Direction in Limbach eine besondere Vorneigung. Der Director habe aus dieser Neigung in persönlichem Gespräch mit dem Vorsitzenden der Wirkwaarenfabrikanten-Vereinigung kein Hehl gemacht. Es werde ferner beigefügt ein Exemplar der Zeitung „Textile Amerika", Vol. II,- August 31., 1898 No. 2^ aus welchem hervorgeht (Seite 28), daß die Direktion der Limbacher Fachschule sogar in den -Ver-niigten Staaten von Nordamerika annoncire und Schüler zu werben suche aus jenem Lande, daS unserer Wirk- waaren-Jndustrie in den letzten Jahren die schwersten Schädigungen bereitet habe. Er möchte demgegenüber nur Hinweisen auf die Aufnahme, die der junge Deutsche zu gewärtigen hätte, der im Auslande, England oder Frankreich, Fachschulen der Wirkwaareu- Jndustrie zu benutzen versuchte. Der Unterricht aus der Limbacher Schule sei anerkannter Maaßen gut und entschieden geeignet, aufmerksamen und fleißigen Besuchern zu einer gründlichen Kenntniß der Wlrk- waarcnfabrikation zu verhelfen. Diesem Nutzen gegenüber spiele das erhöhte Schulgeld, welches Ausländer zu zahlen haben, gar keine Rolle. Eine weitere, vielleicht ebenso wichtige Schädigung für die heimische Industrie liege aber in dem Umstande, daß den ausländischen Schulbesuchern während ihres Aufenthaltes in L'-mbach Gelegenheit geboten sei, Ein blick in dortige Fabriken zu bekommen, die dortige Productionsweffe kennen zu lernen und unter Liefe ranten und Wnksührcrn eine Reihe für sie höchst nütz licher Bekanntschaften anzuknüpsen. Die Strumpf- u. s. w. Moschiuenbauer gewähren den ausländische!! Besuchern der Limbacher Schule nicht nur gern Zu gang zu ihren eigenen Fabriken, sondern vermitteln auch den Besuch solcher Werkstätten, wo ihre Maschinen in Thätizkeit seien, und dienen mit allen gewünschten Informationen. Dem Limoacher Schüler wäre es ein Leichtes, reichliche Bekanntschaften in Werkführer- und Arbciterkreisen anzuknüpfen und bei seiner Rückkehr in« Ausland geschulter Personal von hier «itzunehmen. In Dänemark und Schweden sei im letzten Jahrzehnt eine sehr beachteuswcrthe Wirkwaaren-Jndustrie ent standen und unsere directe Concurrenz geworden. In dem Zeitraum von 1872/1898 wären ca. 17 Besucher ans Dänemark und Schweden »ui der Limbacher Fach schule gewesen, die wohl nicht zum geringen Theil zum Erstarken obengenannter Industrie bcigetragcn Haden. D:rS Beispiel b-wcise zur Genüge, daß wir im eigenen Lande mit unserem Gel»e di: ausländische Concurrenz groß ziehen. Den Gründern der Limbacher Wirkjchule habe gewiß die Absicht vorgeschwebt, und er nehm: wohl nicht mit Unrecht an, daß die Königlich Sächsische Ltaatsrcgierung bei ihrer Subv-ntionirung von dem gleichen Gedanken geleitet werde, in der Limbacher Fachschule eine Anstalt zu besitzen zum Rutzen der heimischen Wirkwaa-en-Juduttrie. Man habe erzielen wollen, daß die sächsischen und allenfalls die sonstigen deutschen Fabrikanten sich eine genügende theoretische und praktische Vorbildung für ihren Beruf aneigneten, man sei aber wohl keinesfalls gewillt gewesen, eine Anstalt zu gründen, deren Rutzen, wie jetzt, zu einem nicht unerheblichen Theile dem Auslände zu Gute komme, eine Anstalt, die jetzt zum Theil direct am Untergang der eigenen Wirkwaaren-Jndustrie mit arbeite. Es hieße blind sein wollen, wenn man nicht einsähe, daß durch die Limbacher Schule direct die ausländische Concurrenz groß gezogen und gestärkt und die eigene heimische Industrie auf das Schwerste geschädigt werde. Daß dies aber nicht Absicht der Königlich sächsischen Staatsregierung ist, davon sei man überzeugt, man glaube ferner annehmen zu dürfen, daß der Königlich sächsischen Staatsregierung der gegenwärtige Nothstand der Branche nicht unbekannt ist, und wenn die Wirkwaaren-Jndustrie bisher auch nicht nach Staatshilfe gerufen habe, so dürfe sie sich doch sicher der Erwartung hingeden, daß sie nicht direct durch staatlich subventionirte Anstalten auf das Schwerste geschädigt werde. Aus diesen Erwägungen ersuche man das Präsidium der Handels- und Ge- wcrbekammer, Vorstehendes zur Kenntniß der Königl. sächsischen Staatsregierung bringen und darauf hin- wirken zu wollen, daß auf der Wirkjchule zu Limbach der Besuch von Ausländern untersagt wird. Die vor liegende Angelegenheit gelangte in der gemeinsamen Sitzung der vereinigten und verstärkten Commissionen für Zoll- und Steuerwesen, sowie für kaufmännisches und gewerbliches Unterrichtswesen vom 24. März 1899, in welcher auf besondere Einladung auch der Vor sitzende der dortigen Wirkwaarcnfabrikanten-Vereinigung, Herr William Döhner in Firma A. Döhner in Chem nitz, zugegen war, zur Berathung. Die Commissionen erhielten auf Grund der eingehenden Ausführungen in dem obenerwähnten Gesuch, sowie aus weiteren Erläuterungen des Herrn William Döhner die Ueber- zeugung, daß in der Wirkschule in Limbach eine Be vorzugung der Ausländer stattfinde, welchem Zustande im Interesse unserer Wirkwaarenindustrie nicht schnell genug gesteuert werden könne. Insbesondere wurde die Thatsache als unerhört bezeichnet, daß die gedachte Wirkschule sogar in amerikanischen Zeitungen annoncire, um die Ausländer auf diese Weise zuw Besuch des Instituts zu veranlassen. Es wurde ferner zum Be weise dafür, daß z. B. Frankreich auf seinen Fach schulen keine Ausländer annehme, von einer Seite mitgetheilt, daß ein Deutscher vergebens die Zulassung zur Fachschule in Troyes versucht habe. Derselbe sei einfach zurückgewiesen worden. Ebenso werden, wie auS einem vorliegenden Zeitungsausschnitte hervorgeht, in England diejenigen Etablissements, welche etwa Ausländer zulassen, von der Presse befehdet. Die Commissionen beschlossen in Erwägung der angeführten Gründe und unter Beziehung auf die Stellungnahme der Kammer im Jahre 1895 (vergl. ihren Bericht vom 25. September 1895, einstimmig, daS Gesuch der Wirkwaarenfabrikanten-Vereinigung in Chemnitz zu unterstützen und dem Königlichen Ministerium die Bitte vorzutragen, eine Enquete bei den ver schiedenen staatlich subventionirte» sächsischen Fach schulen darüber herbeizuführen, ob und in welcher Weife der Schulbesuch durch Ausländer daselbst ebenfalls eine Schädigung der deutschen Industrie befürchten lasse, sowie ferner darum zu bitten, dieserhalb auch mit den anderen deutschen Staaten, ia welch:« Fachschulen bestehen, ins Benehmen zu treten. Schließlich erkläre» sich die Commissionen auch »«mit einverstanden, daß eine aus 4 Herren der Wirk- und Wcbindustrie bestehende De putation dem Königlichen Ministerium in der Sache zur weiteren Aufklärung noch mündlich Bericht erstatte. Dem Königlichen Ministerium wurden vorstehende Aus führungen und Beschlüße mit der Bitte um Beachtung und mit der gleichzeitigen Anfrage zur Kenntniß ge- bracht, ob und wann dasselbe geneigt sei, die von den Commissionen gewählte Deputation zum mündlichen Vortrag zu empfangen. DaS Königliche Ministerium erwiderte unterm 29. März cr. (1. dlo. 2132), daß eS die Eingaben zunächst dem Vorstande der Wirk- schule zu Limbach zur AuSlaffu»g abschriftlich zugc- fertigt habe. Da die Frage deS Ausschlusse« der ReichSauSländer von gewerblichen Fachschulen SachscuS aus Veranlassung des Ministeriums der Innern bereits im Jahre 1895 von sämmtlichen Handels- und Ec- wcrbekammcrn SachsenS in vertraulicher Weise erörtert aub vom Ministerium zum Gegenstände einer Ber- nehmung mit den meistbetheiligten deutschen StaatS- regierungcn gemacht worden sei, so erachte cS eine er- neute Erhebung bei den staatlich unterstützten Fachschulen und bei anderen StaatSrcgicrungen für entbehrlich. Wenn der vom Vorstände der Wirkjchule in dicscr Sache eingeforderte Bericht cingegaagcn sein werde, solle der Kammer ein Taa bezeichnet werden, an dem diese Angelegenheit von der in Aussicht genommenen Deputation der Wirk- und Webindustrie einerseits und einigen Mitgliedern deS Vorstandes der Wirkschule zu Limbach andererseits im Ministerium der Innern zur Besprechung gebracht werden könne. Die Mitglieder der Commission wurden hiervon in Kenntniß gesetzt. Se. Maj. der König erfreut sich in Sibyllen- ort des besten Wohlseins. Er unternimmt täglich längere Spaziergänge im Parke, sowie vom Glück begünstigte Pirschfahrten durch die wildreichen Fluren. Sonntag Nachmittag trafen Se. Hoheit der Erbprinz und Ihre Königl. Hoheit die Frau Erbprinzessin von Sachsen-Meiningen zum Besuche Sr. Majestät im Schlosse Sibyllenort ein. Dieselben kehrten abends nach Breslau zurück. Landtagswahlen. Bezüglich der in diesem Jahre vorzuuehmcnden Landtagswahlen soll das Mi nisterium deS Innern bereits augeordnet haben, daß die Uiwählerlistcn am 15. Juni auSzulezcn und am 8. Juli zu 'chlicß-n lind. Zur Erleichterung des Pfingst- Personenverkehres gelten im Bereiche der Sächsischen Staatsbahnverwaltung die am 18. Mai dieses Jahres und an den folgenden Tagen gelösten gewöhnlichen Rückfahrkarten von tarifmäßig kürzerer Dauer bis einschließlich 29. Mai dieser Jahres Die Vergünstigung erstreckt sich sowohl auf die Rückfahr karten und Rundreisekarten im sächsischen Binnen- verkehre, al- auch au' di: Rückfahrkarten im Verkehre mit Stationen der meisten außersächsischrn, insbesondere der preußischen Bahnen. DaS Nähere ist aus der auf den Stationen angeschlagenen Bekanntmachung zu ersehen. Prüfet die Blitzableiter! Die Zeiten, in denen Gewitter auf der Tagesordnung stehen, sind nicht mehr fern, weshalb wir darauf aufmerksam machen, die Blitzableitungsanlagen einer genauen Untersuchung unterziehen zu lassen. Für zu schützende Gebäude wird die Gefahr geradezu vermehrt, wenn die Anlage nicht in Ordnung ist. Von Herrn Commerzienrath Sieler in Chemnitz sind den, dortigen Stadtrach 10,000 Mark mit der Bitte übergeben worden, diesen Betrag als „Bruno- Sieler-Stiftung" zu verwalten und mit Hilfe der Zinsen würdigen und bedürftigen Personen die Auf nahme in das Hospital St. Georg zu ermögliche«, bezw. zu erleichtern. Am Sonnabend Abend in der 10. Stunde fan den Straßenpassanten in Chemnitz einen 35 Jahre alten Handarbeiter von dort, der von heftigen Kräm pfen befallen war, auf dem Plattenfußweg der Brücken straße liegend. Er wurde zunächst in ein Nachbarhaus und dann, da sich fein Zustand nicht besserte, mittels Krankentransportwagens in das Krankenhaus gebracht. — Ferner wurde während der Fahrt von Annaberg nach Chemnitz in einem Eisenbahnwagen ein 29jähriges Dienstmädchen aus Einsiedel von Krämpfen befallen. Auch in diesem Falle mußte das Mädchen, das 12 Uhr Nachts dort ankam, nach dem Krankenhause über führt werden. Das Königl. Landgericht in Zwickau erkannte am Sonnabend gegen den 1866 in Wildenfels ge borenen, mehrfach vorbestraften Fleischer und Hand- arbeiter Ernst Max Winter in Schönau wegen Rück fallsbetrugs und Rückfallsdiebstahls in mehreren Fällen auf eine Gefängnißstrafe von 1 Jahr 3 Monaten und 3jährigcn Ehrenrechtsverlust. Von der Geftngniß- strafe gilt 1 Monat als durch Unteffuchungshast verbüßt. W. hatte im Februar und März d. I. in Silberstraße, Werdau und Brand verschiedene Zech prellereien begangen, sowie im Winter'schen Restaurant in Grüna 1 Zacket, 1 Rock, 2 Flaschen Wein und 50 Stück Cigarren und später ein Portemonnaie mit 48 Mk. gestohlen. Megen Morde« an der Prostituirten Bertha Singer ist inzw.schcn Vrrdachl auf einen Kupferschmied Jo hannes Oskar Musche gelenkt word.-n. Musche wurde zufolge einer dorthin abgegebenen Notiz von der Polizei in Crimmitschau verhaltet. Eine Vergeßlichkeit, wie sie wohl selten vmkommt, konnte mau am Montag am dem Bahnhof in Frei berg bei einem jungen Eh.'paare beobachten. Das selbe, auf einer Vergnügungsreise begriffen, gab den Kinderwagen zur Beförderung al« Gepäck auf. Der Kinderwagen war bereits verladen, al« «ui einmal zum Schrecken deS BahnpersonalS im Gepäckwagen lebhafte« Kindcrgcschrci ertönte. Man cutdeckte i» dem Kinder wagen einen kleinen Weltbürger im Wind-Heuchen. DaS Eltcrnpaar «nurdc zwar bald ermittelt. Die Eltern nahmen ihr Kindchen an sich, machten sich aber gegen- K'tig die bittersten Vorwürfe, da eines von dem andern die Entnahme des Kindes erwarte« hatte. Seit Monrag haben in Auerbach wiederum zwei Knaben die elterliche Wohnung verlassen. ES sind
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite