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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 29.12.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-12-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190012291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19001229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19001229
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1900
- Monat1900-12
- Tag1900-12-29
- Monat1900-12
- Jahr1900
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 29.12.1900
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Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Kernsdorf, ZMgenberg, Fallen, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Gmmbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w. Erscheint irden Wochentag abends für dm folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1,b5 durch die Post Mk 1,82 frei in'S HauS. Inserate nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- Expeditionen solche zu Originalpreisen. Anzeiger für für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein-Ernstthal. Grgcrrr aller Genreiiröe-Verwaltrrngen 5er rrnrlregenöerr Ortschaften. Nr. 300. Sonnabend, den 29. Dezember 1900. 50. Jahrgang Im Coueurs über das Vermögen des Bäcker Richard Paul Evert in Hüttengrnnd, Oberlungwitz wird das demselben gehörige Hausgrundstück (neben dem Gasthaus zur goldenen Krone am Hüttenmühlweg) hiermit zum Berkaus auSgeboten. Auskunft ertheilt und Kauf preisangebote nimmt bis zum 9. Januar 1901 entgegen Hoheustein-Ernstthal, am 22. Dezember 1900. Rechtsanwalt vr Haubold. Sonnabend, den 29. Dezember 1909 von vormittags s Uhr ab, wird in der HanSflnr des hiesigen Rathhauses das Fleisch eines wegen Tuberkulose beanstandeten Schweines in rohem Zustande, ä Pfd. 45 Pfg. öffentlich verkauft. WS. Bekanntmachung. Montag den 31. Dez. d. I. wird der 4. Termin Landrenten vereinnahmt, und zwar Vormittag- bei Herrn Restaurateur Röder und Nachmittag- in der Gemeindeexpedition. HermSdors, den 28. December 1900. Müller, Gemeiudevorstand. Bekanntmachung, vetr. die Reinhaltung, Lüftung und Beleuchtung der Höfe, Fluren, Treppen vud Wohnungen in der Gemeinde Gersdorf. Mit Zustimmung des Gemeinderathes werden von dem unterzeichneten Gemeindevorstande auf Grund von ß 164 des Allgemeinen Baugesetzes vom 1. Juli 1900 für den Bezirk der Gemeinde Gers dorf folgende Anordnungen getroffen: 1. Die Höfe der Grundstücke sind gehörig rein zu halten. 2. Ebenso sind jederzeit die Fluren, Treppen und Wohnungen in Miethhäusern rein zn halten und ordentlich zu lüften. 3. In allen bewohnten Grundstücken sind die zu den Wohnungen führenden Räumen, insbesondere die Hausfluren, Treppen, Gänge und Höfe vor Eintritt der abendlichen Dunkelheit, dafern sie nicht zuvor verschlossen worden sind, mit ausreichender und feuerstcherer Beleuchtung zu versehen. 4. Die Beleuchtung der Höfe, Fluren, Treppen und Gänge ist in gleichem Maße auch in Fabriken, gewerblichen Anstalten und Arbeit-stätten, sowie in den öffentlichen Vergnügung--, Versammlung-- und Schankstätten und in den zu den vorbezeichneten Arbeits und Versammlungsstätten gehörigen Bedürfnisanstalten zu bewirken und zwar ist hier die Beleuch tung auf solange während der Nachtzeit zu erstrecken, als daselbst Menschen sich aufhalten oder sonst zu verkehren pflegen. 5. Verantwortlich für die Erfüllung der vorstehenden Vorschriften unter 1—3 sind die Eigen thümer, Nutznießer, Verwalter der Grundstücke, der Vorschriften unter 4 die Inhaber der Betriebe, deren Stellvertreter und Geschäftsbevollmächtigte. Die Uebertragung der Verpflichtungen auf andere Personen, insbesondere die Miether befreit nicht von der eigenen Verantwortlichkeit. 6. Uebertretungen dieser Vorschriften werden mit Geldstrafe bis zu 60 Mk oder Haft bis zu 14 Tage« bestraft. Die Festsetzung der Strafe erfolgt soweit sie 30 Mark übersteigt, durch die Königliche AmtShauptmannschast, die insoweit diese Strafandrohungen zu der ihrigen macht. 7. Gegenwärtige Vorschriften treten 14 Tage nach ihrer ortsüblichen Bekanntmachung in Kraft und beziehen sich nicht auf öffentliche Gebäude in der Voraussetzung, daß in denselben den vorstehenden Vorschriften allenthalben entsprochen wird. Gersdorf Bez. Chemuitz, den 27. Dezember 1900. Der Gemeindevorstaud. GSHIrr. Der «rie, um Treusvaal. Kord Kitchener tu der Kapkolouie. Trotzdem Lord Kitchener in einer seiner jüngsten von uns gebrachten Meldungen die Unternehmungen der Buren in der Kapkolonie als im wesentlichen ge- scheitert bezeichnete, hat er eS doch für nöthig erachtet, sich persönlich auf diesen neuen Kriegsschauplatz zu begeben. Er hat Prätoria, daS durch verschiedene Nachrichten vor dem Feste von den Buren bedroht erschien, verlassen, ein Beweis, daß die Lage in der Kapkolonie dem Oberbefehlshaber bedenklich genug er scheint, um sein bisheriges Hauptquartier zu verlegen. Am Heiligabend war er rn Naauwpoort, und von dort hat er sich, wie ein Telegramm aus Kapstadt meldet, nach De Aar begeben, um von dort aus die Maßnahmen zur Abwehr des Einfalles der Buren in die Kapkolonie zu leiten. De Aar ist der Punkt, an dem sich die beiden Eisenbahnlinien von Kapstadt und Port Elizabeth treffen. Der Ort, in dem sich bedeutende englische KriegSvorräihe befinden, war von den Buren stark bedroht. Die Unternehmungen derselben gegen Philips» town und Houtkraal, von denen wir berichteten, scheinen hauptsächlich gegen De Aar gerichtet gewesen zu sein, denn das betreffende Commando ist weiter gegen BritStown vorgegangen, wodurch es sich jenem s wichtigen Punkte bedenklich näherte. Kitchener hat offenbar alles daran gesetzt, um eine Einnahme De Aars zu vereiteln, und die den Buren entgegenge- worfeaen Truppen erreichten Britstown rechtzeitig vor dem Feinde. Die Buren zogen sich hierauf nach Nordwest zurück. Neuer Uorstoff >r Mets -r-e« Küste«. Als der kühnste und erfolgreichste der jetzigen Burenführer, der vielgenannte, uner» übliche de Wet, den Umzingelungsversuchen der Engländer entgangen war und seine tapfere Schaar nach Norden geführt hatte, konnte man im Zweifel fein, ob er nun sein Operationsfeld im Oranje-Freistaat suchen würde. Der Zweifel ist schnell behoben worden; de Wet hat sich thatsächlich wiederum nach Süden gegen seinen Ver folger General Knox gewendet nnd ihm von neuem die Spitze geboten. Wir erhalten darüber folgendes Telegramm: London, 27. Dezember. Eine Depesche Lord Kitcheners aus Prätoria vom 26. Dezember meldet: General Knox ist in ein Gefecht mit de WetS Trup pen verwickelt, welche eine Stellung in der Nähe vom Leeuwkoop innehaben. De Wet hofft durchzubrechen und wieder nach Süden gehen zu können. Da der englische Oberbefehlshaber in seiner Meldung nichts sagt über die Aussichten de Wets, seine Hoffnung in Erfüllung gehen zn sehen, so ist vielleicht die Annahme gerechtfertigt, daß die Chance für den gefährlichsten Feind der Engländer nicht schlecht liegen. Man darf auch voraussetzen, daß die Engländer ihm nicht mehr in der Stärke gegenüber stehen, wie zu der Zeit, wo sie ihm den Eintritt in die Kolonie mit Erfolg verwehrt; da wahrscheinlich ein Theil jener Truppen in den jetzt von den Buren durchstreiften Theilen der Kolonie nothwendig gewor- den und dorthin zurückgezogen ist. Bon der Kriegs lage in der Kapkolonie berichtet Lord Kitchener in einem weiteren Telegramm folgendes: Die östliche Burenabtheilung in der Kapkolonie wird anscheinend am Reitpoort-Spruit von den englischen Truppen im Schach gehalten. Die westliche Abtheilung ist, wie gemeldet wird, in zwei Theilen nach Norden gegangen, der eine in der Richtung aus Prieska, der andere durch Strydenburg. Die englischen Truppen folgen denselben. Also einen Erfolg haben die Engländer hier nicht zu verzeichnen. Auch folgende Depesche lautet eher ungünstig als günstig für die Engländer: Burgtzersstorp, 27. Dezbr. Oberst Grenfell verfolgt KruitzingerS Commando, daS man auf 700 Mann schätzt und ist in Fühlung mit dem Feinde, der sich jedoch weizert, sich zu stellen. — In einem Gefechte am Plaisterheuvel am letzten Montag verlor das neunte Lancer-Regiment acht Mann, darunter den Leutenant Lord Frederic Blackwood, der verwundet wurde. Nach einer weiteren telegraphischen Meldung aus London wurden die Mannschaften der Aeomanry, die bei der Verfolgung der Buren auf Prieska zu gefan gen genommen waren, wieder freigelassen, nachdem ihnen Pferde, Sättel und die übrige Ausrüstung ab genommen worden waren. Die Buren hatten sehr schwere Verluste gehabt, von den Aeomanry wurden zehn, einschließlich eines Obersten, verwundet. Die chinesischen Wirre«. Die alte Hauptstadt des chinesischen Reiches stand in den letzten Tagen unter dem Zeichen des Christ- baums! Auch in Peking erstrahlten aus allen Lagern der Verbündeten fröhliche Weihnachtskerzen, die lieb- gewordenen Gebräuche der Heimath wurden auch im fernen Osten, inmitten eines langdauernden, beschwer- lichen Feldzuges, geübt, um wenigstens im Geiste die gewaltige Entfernung zu überbrücken, die viele Tausende deutscher Söhne von ihren Lieben trennt. Ein Bericht des „Berl. Lok." aus Peking, erster WeihnachtStag besagt: Der heilige Abend wurde in allen deutschen Quartieren, Lazarethen und OsfizierS- messen gefeiert. Ueberall waren Bäume angezündet und wurden Geschenke vertheilt. Beim Feldmarschall Grafen Waldersee und dem deutschen Gesandten Dr. Mumm von Schwarzenstein fand eine große Feier statt, die durch einen kleinen, im Gebäude des Tsungli - Damen abgehaltenen Gottesdienst eingeleitet wurde. Es wurde auch eine deutsche Zeitung gedruckt und vertheilt. Die Gäste des Feldmarschalls erhielten originelle chinesische Salznäpfe, während der Gesandte die Plätze seiner Gäste an der Tasel mit alten chine sischen Bronzen schmückte und mit ausgezeichneten Photograhieen, die er selbst gemacht hatte. Heute fand im Vorhof des kaiserlichen Palastes die feierliche kebergabe der Fahnen an die ostasiatischen Infanterie regimente! statt. Hierauf hielt Graf Waldersee eine große Parade ab, die vom General - Major von Trotha commandirt wurde. Alle Contingente nahmen daran theil außer den Franzosen und Engländern. Die Vor- beimarsch gelang vorzüglich. Zuerst kamen die Deutschen und die Russen, Italiener, Amerikaner und Oesterreicher. Die fremden Offiziere verfolgten mit besonderem Interesse die Unterschiede im Vorbeimarsch der verschiedenen Truppentheile, insbesondere der Feld- batterieen, die mit berittenen Maulthieren bespannt waren. Sehr interessant war auch der Vorbeimarsch der italienischen Bersaglieri, die im Laufschritt vor beikamen. Heute kommt die ganze WeihnachtS- post an. Sehr optimistisch urtheilt man in London über die voraussichtliche Haltung der chinesischen Regierung gegenüber den ihr nunmehr in aller Form überreich, en Forderungen der Mächte. Londoner Blätter lassen ich aus Peking melden, Li-Hung-Tfchang und Tsching jätten, wie aus ganz sicherer Quelle verlaute, dem^ Throne zusammen mit der Note der Mächte eine Darlegung ihrer Ansicht gesandt, daß die gestellten Bedingungen sofort ohne Ausflüchte angenommen werden fallen. Die Thatsache, daß dieser Rath ertheil wurde, sei schon ein Anzeichen dafür, daß ihm auch ohne Verzug entsprochen werde. Ferner sollen Li-Hung- Tschang und Tsching beschlossen haben, die Mitwirk ung der Streitkräfte der Verbündeten zur Wiederher- stellung der Civil-Regierung in Peking nachzusuchen und dies Ersuchen sofort zu stellen, nachdem der Thron die Annahme der von den Mächten gestellten Be dingungen erklärt haben werde. Der Spezialkorrespondent der „Franks. Ztg." meldet aus Tientsin: In der Nähe der Eisenbahn Tientsin—Tongku ist eine japanische Patrouille in schrecklicher Weise ermordet worden. Eine deutsche Expedition ist in die Gegend südlich von Tientsin ab gesandt worden, um Boxer, die dort aufgetaucht sind, abzusangen. Eine englische Expeditton ist in der Richtung nach Dangtsun abgegangen. Ueber diese letztere Unternehmung wird unter dem 26. Dez. aus Tientsin telegraphirt: Heute und morgen gehen 1100 Mann englische Truppen mit 2 Geschützen unter General Cummins nach Aangtsun ab, um gegen die Boxer zu operiren und die Eisen bahn zu schützen. Es handelt sich um dieselbe Boxer- abtheilung, die bei Chochau von den Franzosen ge schlagen wurden. Auch am Flusse zwischen Tientsin und Taku operiren Truppen der Verbündeten gegen Boxer und Flußpiraten. Wie sich Rußland in der Mandschurei einrichlet. Admiral Alexejeff, Oberbefehlshaber des Kwantung-- gebietes und der Mandschurei, ersuchte die Regierung, alle Telegraphenlinien in der Mandschurei der Haupt verwaltung der Telegraphen für Rußland dauernd zu unterstellen, ferner in allen von den russischen Truppen besetzten Orten Telegraphenämter zu eröffnen und die nöthige Zahl von geschulten Telegraphenbeamten dort hin zu entsenden. „Siäcle" meldet aus Marseille, daß der Dampfer „Colombo" am 22. d. M. weitere neun große vom General Frey abgesandte Kisten mit Kunstgegenständen gelandet habe, welche die Zollverwaltung, wie die vorhergegangenen, auf Befehl der Regierung behufs späterer Rückerstattung in Verwahr nahm; mit den nächsten Dampfern würden weitere solche an höhere Offiziere adressirte Kisten anlangen. Nach Schätzung heimgekehrter Soldaten betrage der Gesammtwerth dieser Kriegsbeute über 70 Millionen. * * * In der französischen Deputirtenkammer wurde am 27. Dez. der Nachtragskredit für die Expeditton nach China in Höhe von 25 Millionen Francs be willigt. Aus der Debatte sind folgende Einzelheiten hervorzuheben: Nachdem ein Redner die Plünderungen und Niedermetzelungen gebrandmarkt, deren sich die europäischen Truppen in China schuldig gemacht hätten, erwidert Lanessan, die Regierung habe besohlen, eine Untersuchung einzuleiten, um alle Schuldigen streng zu bestrafen; es sei für ihn tt östlich, sagen zu können, daß die französischen Soldaten weniger barbarisch vorgegangen seien, als die anderer Nationen. Die Regierung habe angeordnet, daß die von General Frey nach Frankreich gesandten Kisten nach China zurückgeschickt und der chinesischen Regierung wieder zugestellt würden. Ec hoffe, daß die tadelnSwerthen Vorgänge sich nicht wiederholen werden. Sächsisches. Hohe«stetn-Ernftth«l, 28. Dezember 1900 Miltheilungen von allgemeinem Interesse werden dankbar «nt- gegengenommen und evrntl. honerirt. — Wie wir aus der vorläufigen Anzeige de heutigen Nummer ersehen, findet auch an diesem Neu, jahrsfest, wie alljährlich im Logenhaus ein Concert zegeben vom hiesigen Zitherverein „Eintracht", zu Gunsten der Kleinkinder-Bewahranstalt Schubertstist statt. Die Spielordnung gestaltet sich an diesem Tage zu einer recht gewählten und sehr reichhaltigen und kommt außer verschiedenen Gesammtspielen, Duetten und Quartetten, auch der vom Dirigenten Herrn Paul Eibisch komponirte und vom Präsident Krüger in selbsteigener Person in dankvoller Anerkennung aus gezeichnete, unserem tapferen niederländischen Brudcr- stamme gewidmete Marsch: „Ein Hoch den tapferen
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