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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 05.03.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190103056
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19010305
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19010305
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1901
- Monat1901-03
- Tag1901-03-05
- Monat1901-03
- Jahr1901
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 05.03.1901
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/ WOm-WM WeM Nr. 54. Dienstag, den 5. März 1901. 51 Jahrgang. folgenden Tag und UM M M . nehmen außer der EMdition auch die Austräger auf kostet durch die Pro Quartal Mk. 1,55 MM /M M UM M dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- durch dre Post Mk 1,82 ste. m's Haus MH Expeditionen solche zu Originalpreisen. Hohenstein-Grustthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Kugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Zangenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Mßdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w- für das Königliche Amtsgericht und de« stadtrath z« Hohenstein-Ernstthal. Grgcrrr crllev Gerneirröe-Verrvcrltirngen dev rrrnliegerröerr Ortschaften Bekanntmachung. Nach der Verordnung vom 12. März 1900 — ReichSgesetzblatt S. 127 — sollen die 88 129 bis 182» des Handwerkergesetzes vom 26. Juli 1897 mit 1. April 1901 in Kraft treten. Die selbst, ständigen Handwerker des Bezirkes werden hierauf noch besonders aufmerksam gemacht und aufgefordert, den nachstehend näher bezeichneten Obliegenheiten pünktlich nachzukommen. 1. Die selbstftiiudigeu Handwerker, welche einer Innung nicht ««gehören, haben sich bei der Gewerbekammer darüber ouszuweisen, oaß sie die Berechtigung zum Lernen von Lehr lingen besitzen — 8 129 d. Ges. — und, dafern sie Lehrlinge halten, einen nach 8 126 b des Gesetzes vorgeschriebenen und abgeschlossenen Lehrvertrag beizubringen. 2. Freie Innungen haben Gesuche um Forterhaltung der ihnen statutengemäß zustehenden Rechte zur Vornahme von Gesellenprüfungen bei der Gewerbekammer einzureichen, und zwar, soweit dies noch nicht geschehen, unter Beifügung der erforderlichen Nachweise, als JnnungSftatuten, Mitglieder- und Lehrlingsverzeichnisse. Gleichzeitig sind die Vorschläge über die zur Wahl in die Prüfungsausschüsse gesetzlich besähigten Jnnungsmit glteder und Gesellen zu erstatten oder, wo diese Ausschüsse bereits be stehen, die Namen und das Alter der Mitglieder derselben anzugeben. Dasselbe ist bezüglich der erwählten oder noch zu wählenden Beauftragten der Fall. s§94c. und ß 131 s d. Ges.) 3. Bon Seiten der Zwanzsinnungen sind die vorstehend bezeichneten Vorschläge zu den betr. Functionen, sowie, soweit dies noch nicht erfolgt ist, die Mitglieder- und Lehrlings listen bei der Gewerbekammer einzureichen. Die Anzeigen sind unverweilt und zur Vermeidung von Verlusten gesetzlicher Befugnisse bis spätestens den 12. März er. zu erstatten. Chemnitz, den 2. März 1901. Die Gewerbekammer: Uhlmann. vr. Herrl, S. Untz- «. Krermholz-Auktion auf Oberwaldenburger Revier. Im Gasthofe „zur Katze" in Obertirschheim sollen Freitag, den 8. MSrz 1S01, Vorm««»,. » Mir die in den Abth. 18, 20, 21, 23, 40 und 65 ausbereiteten Hölzer, und Mar: 7 bi., 2 bu., 641 N.-Stämme von 10/22 cm Mittenst., — bi., 5 bu., 86 N.-Stämme von 23/54 cm Mittenst., — „ 2 „ 72 „ Klötzer „ 10/22 „ Oberst., — » 5 „ 42 „ „ „ 23/50 „ „ 45 St. N.-Stangen von 9/13 cm Unterst., 1 Rmtr. bu. Nutzscheite, > 3 Rmtr. Zacken, 68 „ L.- und Brennscheite, 522 „ fi. Reisig, 27 „ L.- und N.-Brennklöppel, I 4560 Geb. L.- und N.-Reisig versteigert werden. Fürst!. Sch'öuv. Forstverwaltuug Overwaldenvurg. Dienstag, den 5. März lfdn. Js. von Bormittags 9 Uhr ab wird iu der Hausflur des hiesigen Rathhauses das Fleisch einer jungen, sehr gut genährten, aber wegen Tubereulose beanstandeten Kuh in rohem Zustande, ä Psd. 40 Pf., öffentlich verkanft. Ws. Vom Reichstage. Berlin, 3. März. In der Budgetcommission des Reichstags wurde heute der Etat für das Auswärtige Amt berathen. Abg. v. Kardorff fragt an, welchen Stand die Pest in Kapstadt erreicht habe. Staatssecretär Frhr. von Richthofen erwidert, das Auswärtige Amt habe über den Verlauf der Pest fortlaufend telegraphische Nach- richten eingezogen und der Presse übergeben. Da augenblicklich die Pest stärker auftrete, habe der Reichs kanzler ein Einfuhrverbot für Provenienzen ans Kap stadt beim Kaiser beantragt, das wahrscheinlich heute oder morgen in Kraft treten wird. Abg. Bassermann (natl.) bringt die Zerstörung deutschen EigenthumS anläßlich des Burenkrieges zur Sprache und fragt, ob Verhandlungen eingeleitet und England Schadenersatz zu leisten bereit sei. Staatssekretär v. Richthofen: ES liegen dem Auswärtigen Amt eine Anzahl solcher Reklamationen vor und sind von uns in England Schritte unternommen worden. Eine völlig befriedigende Erklärung liege noch nicht vor. Es werde selbst verständlich alles geschehen, um unsere Rechte zu wahren. Abg. Müller-Sagan (Fr. Vp.) bringt die Ansprüche der deutschen Reichsanqehörigen zur Sprache, welche im Dienst der holländischen Bahnen in Trans Ivaal standen und von den Engländern ausgewiesen wurden. Staatssekretär v. Richthofen: Es habe sich eine große Zahl von Reklamirenden gemeldet, deren Ansprüche das Auswärtige Amt bei der englischer Regierung angemeldet habe. Demnächst werde in London eine Kommission zusammentreteu, zu der ein deutscher Delegirter entsendet werde, um die Ansprüche der deutschen Reklamanten zu vertreten. Er hoffe auf Erfolg im Interesse der Ausgewiesenen. Die chinesische« Wirre«. Auf die Vorstellungen der Mächte Deutschland, England und Japan bei der chinesischen Regierung, die sich indirekt gegen die russischen Bestrebungen in der Mandschurei richten, ist bislang keine Antwort erfolgt. DaS Vorgehen dieser drei Mächte wird an scheinend von der Mehrzahl der übrigen Mächte unter- stützt, während Frankreich sich auf die Seite Rußlands zu stellen scheint. Eine befriedigende Lösung wird aber jedenfalls nicht ausbleiben, da die Bestrebungen der Mächte ja nicht Rußland verwehren wollen, sich die Suprematie im Norden Chinas zu sichern, sondern da es sich hierbei nur, speziell was Deutschland an betrifft, um die Wahrung der großen materiellen In- teressen handelt. Das deutsch-englische Abkommen be ¬ zog sich überhaupt nicht auf die Mandschurei. Ueber weitere Schritte der Mächte liegt heute folgende Meldung vor: London, 2. März. Nach einem Telegramm aus Peking verlangen mehrere Mächte die Rückberufung Dangfus von seiner Mission nach Petersburg und Verweisung des Mandschurei-Arrangements an die Gesandten in Peking. Peking, 1. März. (Meldung des Reuterschen BureauS.) Die Bevollmächtigten Tsching und Li-Hung- Tschang hielten eine lange Berathung über die neuen Forderungen des russischen Gesandten in Betreff der Mandschurei. Tsching will den Rath der anderen Gesandten erbitten. Die „Köln. Ztz." bestätigt, daß Deutschland gemeinsam mit der Mehrzahl der anderen Kabinette neuerdings gegenüber den chinesischen Machthabern nachdrückliche Vorstellungen erhoben hatte, die darauf abzielen, den Bestand Chinas, sowie den Grundsatz der offenen Thür auch sür die Zukunft zu wahren. Bei dem Charakter der chinesischen Staatsmänner liege die Gefahr nahe, daß sie die bisherige (?) Einigkeit der Mächte dadurch zu trüben suchen, daß sie einzel nen Mächten gewisse Sondervortheile in finanzieller oder wirthschaftlicher Hinsicht anbieten. Würden solche Vortheile verwirklicht, so würde die Leistungsfähigkeit Chinas gegenüber den anderen Mächten, die volle Entschädigung für ihre Expeditionskosten verlangen, gefährdet. Da- müsse unter allen Umständen ver hindert werden. Deshalb habe sich die deutsche Reicksregierung in Wahrung ihrer eigenen materiellen Interessen energisch gegen einseitige Konzessionen aus gesprochen. Deutschland habe ein Interesse daran, baldigst feine Truppen aus China zurückzvziehen. Tine solche Räumung Chinas sei indessen ausgeschlossen, so lange nicht China ausreichende Bürgschaft für die Zahlung der Expeditionskosten geleistet hat. Nach den vorliegenden Nachrichten scheint sich die Mandschurei-Angklegenh.it unliebsam zuzuspitzen und manche Fährlichkeit m sich zu bergen Entweder setzen die Ruffen die Absichten, die sie mit dem Man"^urei- Abkommen verfolgen, durch, oder sie werden andemend- giltigen Abschluffe der Vereinbarung gehindert In dem einen Falle muß der deutlich zu Tage getretene Unmuth der Mächte sich steigern, in dem anderen kann es nicht ausbleiben, daß Rußland sich an der Durchführung weit ausgreifender Pläne gehindert fühlt. Es ist sehr zu be- kauern, daß die Abwicklung der Dinge in China durch dieses neueste diplomatische Spiel und Gegenspiel beein trächtigt wird. Die Unionsregierung sandte Befehl zur Zurück ziehung der amerikanischen Truppen außer hundert Mann für Tientsin und hundert Mann als Gesandt- schaftswachen in Peking. Die Vereinigten Staaten scheinen überhaupt jetzt die Stellung von Rußland übernehmen zu wollen, um dem kranken Manne in Ostasien sein Schicksal so viel wie möglich zu erleichtern. Nach einer anderen Meldung sollen nämlich die Ver einigten Staaten vorgeschlagen haben, die gesamnuen Kriegskosten, die China zu zahlen hat, auf die geringe Summe von 150 Millionen Dollars festzusctzen. Es ist kaum anzunehmen, daß sich die anderen Mächte damit zufrieden geben würden. * 4 Hl Was für böswilligen Verdächtigungen die deutsche Politik in China in der englischen und amerikanischen Presse ausgesetzt ist, zeigt ein New-Norker Telegramm des „Manchester Guardian". Es heißt da: Deutsch, land und die dasselbe unterstützenden Mächte trieben nach amerikanischer Ansicht die Chinesen durch ihre Forderungen zur Verzweiflung .... Deutschlands immer erneute Forderungen geben Grund zum Ver- dacht, daß Deutschland weitere Ziele verfolgt. In den diplomatischen Kreisen Washingtons sagt man, der Kaiser beabsichtige, mehr chinesisches Gebiet zu annek- tiren. Ein Beamter der deutschen Botschaft in Wa shington habe derartiges angedeutet und gesagt, jeden falls würden die Chinesen die vollen Kosten der deutschen Expedition zu bezahlen haben, wobei die Besoldung der Offiziere und Mannschaften auf das Fünffache des gewöhnlichen Betrages angesetzt ist. Warum sollte sich Deutschland beeilen, aus China herauszukommen? (DaS Unsinnige der letzten Be- hauptung ergiebt sich schon daraus, daß die Entschä digungsansprüche Deutschlands an China noch gar nicht mitzetheilt sind.) Paris, 2. März. Aus Peking wird amtlich gemeldet, die Vertreter der Mächte hätten sich dahin geeinigt, daß noch zehn Provinzmandarine mit dem Tode, 50 mit Degradation zu bestrafen sind. Peking, 1. März. Da die Chinesen in aller Eile die Straße von Singanfu nach Kaiföng in Stand setzen, so glaubt man hier, daß sich der Kaiser für eine Zeitlang dorthin begeben werde, aber ohne die Kaiserin. In Tientsin verschwanden plötzlich die Soldaten Freischer, Kluge und Bergner, als sie in der Nachbarschaft Vieh aufkauften. Mehrere stärkere Patrouillen durchsuchen nach ihnen die betreffenden Dörfer, aber bis jetzt ohne Erfolg. Mel, 1. März. AuS China sind gestern Sieges- trophäen, Geschütze und Fahnen hier eingetroffen. Dieselben werden der historischen Sammlung der Marine-Akademie einverleibt. Die Kriegsentschädigung, welche Deutschland von China verlangen muß, wird sich der „Köln. Ztg." zufolge nach den dem deutschen Reichstage unterbreiteten Rach- tragsetat aus etwa 270 Millionen Mark belaufen. Der Krieg um Transvaal. Zum Krieg in Südafrika schreibt die „Deutsche Tageszeitung": Von der sechsten, aber sicherlich noch nicht letzten Kapitulation LouiS BolhaS hört man heute wieder nichts mehr. Dafür aber erfährt man von einem verschollenen englischen General nach langer Zeit wieder etwas. Nach Meldungen der Blätter aus Plätoria machte nämlich Smith-Dorrien östlich von Amsterdam 80 Gefangene und erbeutete eine große Menge Vieh, 60 Pferde und 40 Wagen. Auch French machte 50 Gefangene und erbeutete Vieh und Wagen. — Beide Generäle beschäftigen sich also mit dem Er beuten von V.eh. Das ist gewiß eine angenehmere Thätigkeit als das Einkreisen Louis Bothas. Ob sich unter den Gefangenen, die sie gemacht haben, außer den üblichen Frauen, Kindern und Säuglingen auch einige Männer befinden, darüber schweif Bericht. UebriaenS läßt er uns 2ocr vaS Schicksal Smith. DorrienS noch immer im Ungewissen. Denn er sagt nichts darüber, wann dieser seine großen Erfolge auf der errungen hat. Das mag ja schon 14 Tage Hec "sein, unu erfahren wir von ihm nur durch „Meldungen der Blätter", Während Kit- chener garnichts über ihn zu berichten weiß? Ueber- haupt ist eS auffällig, daß seit dem Gefecht bei Both well, wo Botha Smith-Dorrien empfindlich aufs Haupt schlug, von englischer Seite keine direkte Meldung über irgend einen Zusammenstoß mehr erfolgt ist, obwohl Kitchener in seinen Depeschen von hohen Buren-Ver lusten und verhältnißmäßig geringen Abgängen bei den Frenchschen Truppen zu berichten weiß. — Wenn demnächst die offiziellen Verlustlisten erscheinen, wird vielleich etwas mehr Licht auf die Vorgänge im öst lichen Transvaal fallen. Die italienische Regierung begeht nach Brüsseler Meldungen eine Inkorrektheit, insofern sie England erlaubt, unter dem Vorwand, sie als Kolonisten nach Südafrika zu senden, italienische Bauern, namentlich aus den nothleidenden südlichen Provinzen, anzuwerben. Soeben kamen in Antwerpen abermals 500 Italiener an, um nach Harwich tranSportirt zu werden. Die Werber machten kein Hehl daraus, daß diese Leute den Truppennachschüben eingereiht werden sollen, die England vorbereitet. Eine Petition an den deutschen Reichstag zu Gunsten der Buren I Von einer Anzahl Frankfurter Burenfreunde wird eine große Kundgebung für die Buren ins Leben gerufen. In allen Gauen deS deutschen Reiches wird den Reichstagswählern folgende Eingabe an den deutschen Reichstag zur Unterschrift zugänglich gemacht: „Die weitesten Kreise des deut- chen Volkes sind aufs tiefste erschüttert durch daS ürchtbare Elend, welches der Krieg des britischen Reiches gegen die Burenstaaten hcraufb, schworen hat. Sie bedauern aufs lebhafteste, daß eine dem deutschen Reiche befreundete Großmacht gegen ein kleines, dem deutschen Volke stammverwandtes Volk mit der Absicht kämpft, es seiner Freiheit und Unabhängigkeit zu be rauben. Sie sind aufs äußerste entrüstet über die allen Grundsätzen der Menschlichkeit Hohn sprechende Art der Kriegsführung Englands, die auf eine AuS- ottung des Burenvolkes hinausläuft. Die Unterzeich neten bitten daher den hohen Reichstag, dieser im deutschen Volke herrschenden Gesinnung Ausdruck zu verleihen und an den Herrn Reichskanzler daS Er- uchen zu richten, alle friedlichen Mittel zur Beendig- ung deS Burenkriege» anzuwenden."
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