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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 26.03.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-03-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190203269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19020326
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19020326
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1902
- Monat1902-03
- Tag1902-03-26
- Monat1902-03
- Jahr1902
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 26.03.1902
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- Haier unverändert Diskont 100 Franc« s 14 ,l. S. p. 8 M. - Lomüard-Z-F. 4- - ür unverändert, Mai 5,1k G.. 5,17 B, Kohlrap« geschäftslos, August 12,15 k. l, M. r » 81 15 8'1.70 79 40 61 25 85 8 1 Ä V- p P. P. p p p- P- S 2 M. io r -5 15 84 50 >k. 'l. .r. Juli 5,29 G., 5,80 B. »., 12,20 B. Siew-Kort 21 Italienische Plätze pr. >00 Lire > - SchweizerPlätzepr. 100Fr».3", London pr. 1 Pfd. Lier!. 8 Madrid und Barcelon . pr. Ivi) Peseta« - ' Pari« pr. 100 Franc« 3 ' Petersburg pr. 160 Rubr 4 / Warschau pr. 100 Rude: d' Men pr. 1t-v Kr. Oe. W. 3>/»' M L M. r. M T. M r Deutsche Retch-bank: Discont 3°/, S. P v S. p. 8 vorräthen gefüllt, bis auf die Grundmauern nieder. Kaum hatten sich die Einwohner beruhigt, als im be nachbarten Kindisch ein Gehöft vollständig ein Raub der Flawinen wurde. In der Nacht zu heute gegen 11 Uhr abends bemerkte man am Himmel allein fünf Feuerscheine. In Rehnsdorf, Rammenau, sowie ,u der Klostergegend waren Scheunen und einzeln« Häufe, in Flammen aufgegangen. Die Einwohnerschaft des ganzen Bezirkes ist in steter Aufregung, zumal soge nannte Brandbriefe vor die Häuser gelegt werden. i Greiz, 26. März. Die „Greiz. Ztg." meldet: Der Kräftezustand des Fürsten Heinrich XXII. von 'wenn der Aufenthalt des Zuges nur wenige Minuten In der UrtheilS»Begründung des Erkennt nisses wird u. a. auSgeführt: DaS Gericht habe zu entscheiden gehabt, inwieweit durch das Berbalten der Angeklagten das Altenbekener Eisenbahnunglück hervor- gerufen, bezw. verschuldet worden sei. Was in dieser Beziehung zunächst das Verhalten des Angeklagten Zugführer PeterS anlange, so erschien diesem ein Ver gehen gegen 8 14 der Dienstanweisung für die Zug- 'ührer der preußischen StaalLbahnen nachgewiesen. Dieser 8 14 bestimme, daß bei vorkommenden ZugS- hivdernisscn alsbald eine ZugSstcherung in der Weise 'tattzufinven habe, daß der stillstehende Zug nach rück- -indermß vorlag. Ferner Hobe starker Nebel geherrscht, der den Angeklagten erst recht hätte vorsichtig machen müssen, umsomehr noch, als er nach seiner eigenen sondern erst bei der ZugSmeldestelle nähere Erkundig- ungen einziehen müssen. Darauf, daß seine Kollegen wiederholt denselben Fehler begangen hätten wie er, dürfe sich auch dieser Angeklagte nicht berufen, und ebenso wenig entschuldige ihn sein Einwand, daß er großen Streckendienst gehabt habe, denn dieser Umstand entschuldige das ihm zur Last gelegte Vergehen in keiner Weise. Paderborn, 24. März. Die Bahnbeamten, welche im Prozeß wegen des Altenbekener Eisenbahn unglücks verurtheilt worden sind, haben Revision ein gelegt. Heute sand Hauptverhandlung gegen den Rottenarbeiter Johannes Bade statt, welcher der Be raubung von Leichen bei dem Altenbekener Eisenbahn unglück beschuldigt ist. Bade wurde wegen Leichenberaubung zu 3 Jahren G-sängniß und 4 Jahren Ehrverlust verurtheilt und sofort verhaftet. Das beklagenswerthe Altenbekener Eisenbahn-Un- glück, das volle zwei Tage die Strafkammer des Kgl. Landgerichts beschäftigte, hat, als ob das Unglück lngabe streckenunkundig war. Aut diesem Grunde Me er auch genaue Erkundigungen darüber ein ziehen ollen, ob und welche Züge auf der Strecke fällig waren. Der Angeklagte habe jedoch diese einfachsten Vorsichtsmaßregeln außer Acht gelassen. Nun habe Zeters sich zwar darauf gestützt, daß feine Kollegen in hnlichen Fällen ebenso wie er gehandelt hätten und auch in diesem Falle nicht anders als er gehandelt haben würden. Allein wenn ein solcher Mißbrauch der Dienstanweisung auch vorhanden sei, io könne dieser Umstand den Angeklagten doch keineswegs straffrei machen. Der Angeklagte habe sonach seine Pflichten verletzt und sich durch dieselbe Handlung zugleich der Vergehen der fahrlässigen Tödtung und der fahrlässigen Körperverletzung schuldig gemacht. WaS den Ange klagten Meyer anlange, so sei diesem zum Vorwurs gemacht worden, daß er dem anfragenden Angeklagten Kleinhans in Bezug auf den Verbleib des O-Zuges keine deutliche Auskunft gegeben habe, sodaß dieser sich veranlaßt sah, dem nachfolgenden Personenzug freie Fahrt zu geben. Auch der Blockwärter Kleinhans zabe sich in schwerer Weise gegen die Dienstvorschriften, den Blockwärterdienst betreffend, vergangen, indem er zunächst den Angeklagten Meyer widerrechtlich anrief und aus dessen unklare Anwort hin sofort dem Per- onenzug „F-ei" gab, während er aus der Stellung des Signalapparaies ersehen mußte, daß der Block noch nicht frei war, vielmehr noch der V-Zug in dem- selben lag. Er hätte daher keinesfalls emblocken dürfen, 2 8 3 * Die Explosion eines Pulvermagazins in Bingen. Die ganze Stadt Bingen war am Sonntag in höchster Aufregung. Ein am Rochusberg gelegenes Pulvermagazin der Eisenfirma Bretz u. Huf ist in die Luft geflogen. Der Luftdruck war so ge- waltig, daß in dem angrenzenden Stadttheil, besonders in der Mainzer Straße, kein Fenster ganz geblieben ist, einige Häuser haben noch große Beschädigungen erlitten. Die Detonation wurde stundenweit gehört, doch ist glücklicherweise kein Menschenleben zu bekla- gen. Die Explosion ist muthmaßlich auf eine bös- willige Lhat zurückzuführen, da die Untersuchung am zweiten PulverhauS die Thür durch Lockern der schrauben, welche die Scharniere halten, angegriffen fand. Bingen, 24. März. Die gestrige Explosion deS am RochuSberge belegenen Pulvermagazins von Bretz u. Huff hat größere Verheerungen angerichtet, als Anfangs zu überschauen war. Außer einem Dienst- mädchen, das schwer verletzt ins Hospital geschafft wurde, sind zwei weitere auf einem thalwärtS fahren den Schiffe befindliche Personen schwer verwundet worden. Die Weinberge zeigen bis über RüdeSheim hinaus ein Bild schrecklicher Verwüstung. JnSgesammt wurden sechzig Centner Pulver in die Luft geschleu dert. Der Schaden beträgt mehrere Hunderttausend Mark. Am Gründonn-rstaz, Bormittag S Uhr Abe«dm«hl5feter die Neukonfirmtrten und deren Angehörige. Bo» Oberlungwitz. Gründonnerstag den 27. März. Bormitlag 9 Uhr Abend- Telegramme vom Motsssche« Kureau. Dresden, 25. März. Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Heinrich von Preußen ist gestern, von Kiel kommend, hier eiugetroffen und wurde von dem Erzieher des Prinzen Waldemar auf dem Neustädter Bahnhof empfangen. Die Prinzessin begab sich sofort nach Weißer Hirsch, wo sie auf einige Tage beim Prinzen Waldemar Wohnung nimmt. Kassel, 25. März. Im heutigen Prüiungs- termin im Konkurs der Treber-TrocknungS-Aktien- Gefellfchaft wurden von der ursprünglich 75 Millionen Mark betragenden Forderung der Leipziger Bank 56 Millionen Mark anerkannt. Die nachträglich ange- meldeten anderweitigen Forderungen in Höhe von 8 Millionen Mark wurden von der Konkursverwaltung bestritten. Barmen, 25. März. Das hiesige Stadttheater ist in der vergangenen Nacht fast vollständig nieder gebrannt. Nur die Vorhalle blieb erhalten. Ein Theil der Garderobe und die Bibliothek konnten ge rettet werden. Menschen sind nicht zu Schaden ge kommen. Die Entstehungsursache deS Feuers ist bis her nicht bekannt. ES wurde gestern das Schauspiel „Ueber den Wassern" von Engel gegeben. Die Vor- stellung war kurz nach 10 Uhr beendet. Gegen 1 Uh Nachts brach das Feuer auf dem Schnürboden au G -L A iS G » in Cuxhaven durch den amerikanischen Marine-AttachS Beehler in folgender Depesche aus: „Empfangen Sie und die übrigen Mitglieder der Botschaft meinen innigsten Dank für den Empfang bei meiner Rückkehr aus den Ver einigten Staaten. Ich werde niemals die herzliche und großartige Gastfreundschaft vergessen, welche mir in Ihrem Lande zu Theil wurde und die mir von dem amerikani schen Volke bewiesene Freundschaft." Rom, 24. März. Der Minister deS Aeußern Prinetti ist gestern Abend nach Mailand abgereist. Man glaubt, daß er eine kurze Zusammenkunft mit Bülow auf einer zwischen Mailand und Venedig ge legenen Station haben werde. — Die Abfahrt deS Ministerpräsidenten Zanardelli nach dem Gardasee ist auf Donnerstag Abend festgesetzt. — Gestern wurden beide Minister gleichzeitig in längerer Audienz vom König Victor Emanuel empfangen. — Der Reichs kanzler Graf Bülow ist mit seiner Gemahlin gestern in Venedig eingetroffen und im Hotel Britannia ab gestiegen. »i. S p ,r. S. p >i. «. p Kirchliche Nachrichte» Parochte St. Christophori zuHohenstei«-Er»ftth«l. Am Gründonner ag, Vormittag S Uhr HauptgotteSdienst mit Predigt über I. Cor. II, 21—31 und AbendmahlSseier. (Anmeldungen am Mittwoch Nachmittag« von 3—5 Uhr.) Parochte St. Trinitati« zu Hoyeustetn-Grastthai T.'te8.30 M-157 91 mahlSgotteSdienst für Neukonfirmirte und Erwachsene. Herr Pastor Werner. Diejenigen Erwachsenen, die von den Neukonfirmtrten noch nicht angemeldet worden sind, wollen die« selbst von '/,9 Uhr an I» der Sacristei thun. Bo« GerSdorf. Am Gründonnerstag früh 9 Uhr Abe»dm«hlSg»tte«o »ienft. Bo« Grumbach und Tirschhetm. Gründonnerstag, den 2 ' Mürz 1902, Bormittag 10 Uhr AbendmablSgotteSdienst. Bou LaugeuchurSdors mit Kalke«. Am Gründonnerstag, den 27. Mürz 1902, früh /,9 Uhr d^^Zormittag 9 Uhr Predigt und heil. Abendmahl. Bo« verus-orf. Gründonnerstag,, den 2'. Mürz Vormittag 9 Uhr Abe«d- UiahlSgottcSdienst für die Nenkonstrmirlen und sonstige Klled-r der Gemeinde, die sich daran betheiltgen willen, lnS- besonde c die Angehörigen dec Neukonsirmirten. Bou Ealleaberz. Am Gründonnerstag. Vocm ttag '/,9 Uhr Beichte An meldung ' .9 Uhr in der Sacristei. Vormittag 9 Ubr PredtgtgotteSdienft mit heil Abend mahl. Neueste Nachrichten. Berlitz«, 25 März, Prinz Heinrich sprach, wie der „Lokalanzeiger" berichtet, der hiesigen amerikanischen Botschaft seinen Dank für den Empfang bei der Ankunft s p. S. p. «. L S. S. S. S. c0,80 .<46 .1,80 März. (Anfang.) A-iz« Mai 78'/,. willig. — Mai» Mai 63'/., willig Chicago, 24 März (Anfang.) Actzen Mat 7N,, - Mat« Mai 57^/, — Schmalz Mai 9,4.'/ «echfel. — Amstcrüllm per rüo L:. ii. - Brüssel und Antwerpen Lc. Haudel >md Industrie. Movo. Antwerpen, 24 März Termtnnottrungen. Lonlracl b ^a-Plata-Kammzug. März 4,37'/, Frc«., April 4,37'/, Frc«., Mat 4.40 Frc«, Junt 4,42', Frc«, Juli 4,45 Frc«., August 4,45 Fr «. — Umsatz 80,000 I-x Stimmung: Ruhtg — Umsatz von greifbarer rvaac«: 49 B. Schweißwolle. Aav«W»Itz». Liverpool, 24. Mürz Umsatz: 8 rco B., davon zu Spe- culation und Export 500 B verkauft Amerikaner williger, 1/16 niedriger, ostindische ruhig. Lieferungen: Ruhig. Mürz 4.42 64-4.48 64 Verkäufer. März April 4.42/54—4.43/64 do. Mai-Juni 4.43/64—4.44 64 do., Juli. August 4.48 64—4.44 61 do., September Oktober 4.30/64 8 Käufer. Breme«, 24. März. Baumwolle matt. Upland midd ling loco 45 Vfg. russische! flau, cis Hamburg 109, do. loco —, mecklenburcmcher 143—148. — Mai« ruhig, 135 runder 98 - Hase-, stetig. — Gerste stetig. — Rllböl ruhig, loco 57 Peft, 24 März Wetzen billiger. April 9,20 Ä, 9,21 B., Mai 9,16 G., 9,17 B. Oktober 8,16 G., 8,17 B. Rog- gen matt, April 7,40 G., 7,41 B., Oktober 6,72 §., 0,73 B. April 7,29 G„ 7,38 B.. Oktober 6,02 — Reuwiese, 23. März. Gestern Nachmit tag wurde im fürstl. Walde auf Oberdörfer Flur von einer Jagdgesellschaft ein Erhängter in verwestem Zu stande ausgefunden, welcher hiernach zu urtheilen fchon mehrere Monate an diefem Platze sich befunden haben mußte. ES tauchte Bermuthung auf, daß es der feit ungefähr 7 Monaten verfchollene Bergarbeiter Kieß aus OclSnitz sein könne. Diefe Bermuthung bestätigte sich heute dadurch, daß seine Frau am AusfinvungS- orte erschien und ihn erkannte. Eine zahlreiche Kin derschaar betrauert ihren Vater und Ernährer. — Seltsame Kunde wird — so liest man in der „Deutschen Wacht" — uns aus einem Dorfe des sächsi- schen Niederlande«, wo ein Pfarrer von der Kanzel freundlich gebeten hat, man möge für die kranken Frauen und Kinder der Buren ihm Unterstützungen in sein Haus zukommen lasten, während auf Betrieb eines höheren Ju- riflen ihm dies unter Hinweis aus eine aus dem Jahre 1835 (!) stammende Verordnung verboten worden sein soll. Diese Verordnung verbietet, unpassende weltliche Dinge, wie Auktionen, Termine, wenn die Bauern ihre Fronen auf den Rittergütern leisten sollen rc.. von der Kanzel abzukündigen. Als von vielen Geistlichen für die Armenier gesammelt wurde, st es niemand eingefallen, jene veraltete Verordnung heranzuziehen. Da von dem Pfarrer Rekurs ergriffen worden ist, so enthalten wir uns der Namensnennung, werden aber die Sache schars im Auge behalten. — Chemnitz. Wegen Beleidigung durch die Presfe in drei Fällen hatte sich am Freitag der ver- antwortlich- Redakteur der hier erscheinenden sozial demokratischen „Volksstimme", Otto Rühle, geboren in Großvogtsberg bei Freiberg, zu verantworten. Er hatte in einem „Das dicke Ende beim Rathhausneubau in Waldheim" betitelten Artikel der „Bolksstimme" dem Bauausschuß und Siadtrath zu Waldheim Ober- wärtS durch Ausstellung von Beamten, Auslegung von cknallfignalen, Aufsteckung einer rothen Fahne, bezw. -incS rothen Lichtes gedeckt werde. Diese ZugSdeckung ihabc gemäß der erweiterten Dienstanweisung von 1901 ,n jedem einzelnen Falle ftattzufinden, also auch dann, Knorin nur Nipniin» noch nicht groß genug gewesen wäre, ein so furcht- bares Verbrechen m Folge gehabt, wie es schlimmer kaum gedacht werden kann. Bikanntlich dauert? es sehr lange, ehe die Verunglückten aus den Trumm-r» hervorgeholt werden konnten. Der verhängnißvolle Zu sammenstoß der zwei Eiseubahnzüge geschah am 20. Dezember 1901, Mittags zwischen 12 und 1 Uhr, und die ganze folgende Nacht hindurch hörte man nocl das Wimmern der Sterbenden uvd Schwerverwunde ten. In dieser traurigen Nacht wurde der Rotten arbeiter Johann Bade von einem Bahnmeister in einem Personenwagen des verunglückten V.ZugeS beobachtet, als er sich an den Hosentaschen einiger Leichen zu schaffen machte. Der Bahnmeister fragte den Mann, was er in dem Wagen suche. Dieser antwortete je doch nicht, sondern sprang sofort zum Wagenfenst r hinaus. Der Bahnmeister will darauf sogleich wahr genommen haben, daß einem verunglücktem Ingenieur aus Hagen die Hosentaschen ausgeschnitten waren. Einige Tage später soll Bade sür 50 Mark eine Flinte ge kauft, seiner Geliebten goldene Ohrringe geschenkt, seine Freunde bewirthet und viel Geld bei sich geführt haben. Außerdem haben mehrere Personen angezeigt, daß ihren verunglückten Angehörigen große Summen Gel des abhanden gekommen seien. Den, erwähnten Hagener Ingenieur sollen 510 Mk, verschiedenen an- deren Leichen 300 Mark, 100 Mark u. s. w. geraubt worden sein. flächlichkeit bei der Aufstellung des Kostenanschlages vorgeworfcn, wodurch eine Kostenüberschreitung von 21,000 M. herdeigesührt wurde, welche ohne Geneh migung der Stadtverordneten verausgabt worden seien. Durch den in dem Artikel enthaltenen Ausdruck, „die Sache rieche nach Vetternwirthschaft", fühlte sich der Bürgermeister Vogt in Waldheim beleidigt und stellte mit mehreren Stadträthen Strafantrag. Für die Be leidigung erhielt Rühle eine Geldstrafe von 100 M., event. 20 Tage Gesängniß. Die beiden andern Klagen waren von den Bezirksassessoren Dr. Schmidt-Glauchau und Dr. Schmidt-Roßwein eingelegt worden, welche als Vertreter der Behörde öffentliche Arbeiterversamm lungen überwacht und wegen Anssällcn der Referenten gegen die Behörden gefchlossen hatten. Der Angeklagte hatte den Klägern Unkenntniß der Bestimmungen des sächsischen V-reinsgesktzeS zum Vorwurf gemacht und sie außerdem der „Zudringlichkeit" u. s. w. geziehen. Das Gericht verhängte über den Angeklagten eine Geldstrafe von 20 M event. 4 Tage Gesängniß und von 200 M. event. 40 Tage Gesängniß, also insge- sammt 320 M. Geldbuße. -— Am Sonntag Nachmittag hat auf dem Glocken- doden der Kirche zu Großpostwitz beim Ablauten eines Begräbnisses der Klöppel der großen Glocke den Knaben Pötschke aus Postwitz an den Kopf getroffen und so schwer verletzt, daß er wenige Minuten später verschieden ist. Pötschke, der erst am Vormittag daselbst konfirmirt worden war, hat, da er bisher bei dem Läuten mit ge- halfen hat, die neuen Läuteknaben unterrichten wollen, in welcher Weise die Glocken zu läuten sind. Das Unglück ist, wie man annimmt, auf folgende Weise geschehen. Der Knabe wollte hinaussehen, ob der Leichenzug bereits aus dem Friedhose angekommen sei, huschte dabei unter der Glocke hinweg, wurde aber von dem Klöppel so Unglück sich stark getroffen, daß ihm der ganze Kovf zertrüm mert ist, — Leisnig, 24. März. In dem Nachbardorfe Wendis Hain wurden am Sonnabend die Familie des Ma schinenhändlers Keller (drei Personen), sowie die Hebamme des Ortes verhaftet. Wahrscheinlich stehen diese Ver- Haltungen mit einer Alimentationsklage bezw. den dabei geschworenen Eiden in Zusammenhang. — Burkersdorf bei Frauenstein, 24. März. Am Sonnabend brach in dem Gehöfte des Gutsbesitzers Töpfer hier ein Schadenfeuer aus, welches das Anwesen in ckurzer Zeit in Asche legte. Ferner wurde durch Flugfeuer das benachbarte, mit weicher Dachung versehene Wots'sche Wohnhaus eingeäschert. Ein großer Theil des Inven tars wurd- vernichtet. Leider sind auch sechs Schweine mit verbrannt. Die Entstehungsursache des Brandes ist unbekannt. — CMkch, 23. März In der Nacht zum Sonn- tag halb 2 Uhr wurden die Bewohner unserer Stadt durch Ertönen der Sturmglocke aus dem Schlafe auf. geschreckt. Es brannten die zwischen Bahnhof und Ritter gut an beiden Seiten der Mühlgaffe stehenden alten Scheunen, dreizehn an der Zahl. Da dieselben sämmtl:ch mit Stroh gedeckt waren, fielen sie alle dem Feuer zum Opfer, glücklicherweise waren sie fast leer Nur wenig Stroh und einige Wagen wurden vernichtet. Nach kurzer Zeit fing auch das ebenfalls mit Stroh gedeckte, dicht an den brennenden Scheunen stehende Wohnhaus des Seifen- händlcrs Hermann Hoppe Feuer und wurde bis auf die Umfassungsmauern in Asche gelegt. Doch gelang es, saft den gesammten Hausrath und den größten Theil des Waarcnlagers zu retten. Doch hat der Betroffene immer ^noch bedeutenden Schaden, da er nicht versichert hatte. Zwei ebenfalls in nächster Nähe des Brandplatzes stehende Wohngebäude ko,.nten durch das thatkräft-ge Eingreifen der Feuerwehren erhalten werden. Glücklicher weise herrschte fast Windsülle: auch stand der Wind von der S'adt ab. Durch die umherfli gendcn Sirohthcile mar das benachbarte Rittergut gefährdet. Nachdem die Umgegend Bautzens in letzter Zeit in erschreckender Weise fast täglich durch Brände heimgesucht'worden ist, scheint die Brandstifterbande, denn nur mit einer solchen hat man eS hier zu thun, Las Feld ihrer Thätigkeit in unsere Gegend verlegt zu haben. So brannten schon in voriger Woche in unserer Stadt neun Scheunen, theilweise mit Ernte- G., 6,03 B. Mat- ZahlungSeinstellunyen. Kontur« wurd« eröffnet: über den Nachlaß des Mühlenbesitzers StcgcSmund Hermann Rose tn Mtznitz bet Borna. Gchlachtvichmarkt tm Schlacht- und Btehhose zu Chemnitz am 24. März 1902. Auftrieb: 312 Rinder (und zwar 73 Ochsen, 7 Kalben, 175 Kühe, 67 Bullen), 214 Kälber, 898 Schafe, 1(60 Schweine, zusammen 2924 Thier«. Gegenüber dem vorwöchentltchen Hauptmarke LO Rinder weniger, dagegen «5 Kälber, 161 Schafe und 3k0 Schweine mehr. Außerdem wurden 26 Stück geschlachtete ungarisch- Schweine zum Ber- -ause aukgebottn — Unverkauft blieben zurück: I Ochs«, 218 Sckafe uns 76 s^wcme. Preise: Ochsen: I) vollfletschige, auSgemästete, höchsten Lchlachtwerth« bi« zu 6 Jahren «4—62, 2) jung« fleischige, Nicht ausgemästete — ältere auSgemästete 56—59, 3) mäßig genährte ,unge — gut genährte ältere 51--85, 4) gering ge nährte jeden Alters 46—10, Oesterreichtsche fehlen Kalben und Kühe: 1) vollfletschige, auSgemästete Kalben höchsten - SchlachtwerthS 60—62, 2) vollfleischige, auSgemästete Kühe höchsten SchlachtwertHS bis zu 7 Jahren 58—60, 3) älter« auSgemästete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben Lö — 7, 4- mäßig genährte Kühe und Kalbe« 46—52, 5) gering genährte Krihe und Kalben 38—45 Bullen: I) vsllfleischige höchsten SchlachtwertHS S6—58, 2) mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere 54—55, 3) gering genährte 50—53. Kälber: 1) feinste Mast- (Boll milchmast) -Und beste Saugkälber 48—50, 2) mittlere Mast, und gute Saugkälber 46 47, 3) geringe Saugkälber 44—45, 4) ältere gering genährte Kälber (Fresser) fehlen. Schafe: 1) Mastlämmer und jüngere Masthammel 30-31, 2) ältere Mast- Hammel 27-29, 3) mäßig genährte Hammel und Schaf« (Merzschafe) 22-26, Schweine. 1) vollfleischige der feiner« Rassen und deren Kreuzungen im Alter bi« zu 1'/« Jahr« 61—62, 2) fleischige 59—60, 3) gering enttvtckelte, sowie Saum und Eder (6—58. Die Preise verstehen sich für 50 Kg., bei Rindern für Schlachtgewicht, bet Kälbern und Schafen sür Lebendgewicht, b«I Schweinen für Lebendgewicht unter Gewährung von 20—25 Kz Tara sür je ein Schwein. D.r Kleinviehmarkt wird in dieser Woche Mi twoch, den 28. März »'gehalten. Nächster Hauptmarkl: Dienstag, den I. April. Oesfentliche Versteigerungen in den königliche« AmtSgeriwten. Donnerstag, den 27. März. Dresden: GasthofSb«sttz«r Gustav Curt Wagner'S „Musenhalle" in Löbtau 245,500 M. Dresden: Kaufmann John Eberhard Karl Wessel'S Brachland in Brießnttz, 390 Mark Dresden: DaS der Aktiengesellschaft „Bereinigte Steinbrüche im Plauenschen Grund " gehörige Syemt-Steinbruch tn Cojchütz, 18,000 M., Zubehör 5746 M. Reichenbach: TambourirgeschästSinhaber Franz Robert Wetzel'S Wohnhaus in Mylau, 16,800 Mark. Reichenbach: Bauunter, nehmer Friedrich Hermann Buche:'« Baustelle in Mylau, 4500 Mark. Leipzig: Architekt Karl Heinrich Zimmermann'S Wohn» Hand in Letpzig-GohliS, 103,400 M. Pirna: Karl Hermann Müllec'S l. Wohnhaus, 10,4 OM.; 2. Wohn- undGastwirih- chaflSgebäude, 50 620 M. Dresden: Bauunternehmer Ernst 2Swald Wa ne-'s Baustelle in Seidnitz, IS.oOO M. und verbreitete sich mit ungeheurer Schnelligkeit durch das ganze Theater. An der Brandstätte ist der Be- iriev der elekirischen Thalbahn durch eine niedergestürzte Esse gestört. London, 25. März. „Daily Chronicle" wird aus Washington vom 24. d. M. gemeldet, Rußland und Frankreich feien bemüht, von der amerikanischen Regierung eine Definition ihrer Stellung gegenüber dem englisch.japanischen und dem französisch-russischen Bündniß zu erlangen. Im wesentlichen sei die Stellung der amerikanischen Regierung folgende: Beide Allianccr hätten die Erklärung abgegeben, daß sie die Festhaltung des ststus quo, die Erhaltung der Integrität Chinas und die Aufrechterhaltung deS Prinzips der offenen Thür anstreben. Die Bereinigten Staaten billigten diefe drei Ziele und seien mit den ausgesprochenen Absichten der beiden Alliancen durchaus einverstanden. Transvaal. Pretoria, 25. März Die Mitglieder der Re gierung von Transvaal, die hier durchreisten, gehen in besonderer Sendung nach der Oranje-Kolonie London, 25. März. Daily Chronicle erfährt, daß, während die Unterhandlungen vor sich gehen, die Feindseligkeiten völlig eingestellt werden, daS heißt alle Offensivbewegungen seitens der englischen Truppen- abtheilungen gegen Dewet, Delarey und Botha werden unterbrochen, während die drei Burensührer sich dazu verstanden haben, den Waffenstillstand einzuhalten und alle Angriffsoperationen dis zur Rückkehr der Buren- delegirten zu den Burentruppen zu unterlassen. Daily Mail ersährt dagegen, von einem Waffenstillstand sei keine Rede, und die militärischen Operationen, welche seit kurzem gegen Delarey begonnen wurden, würden energisch und ohne Unterbrechung fortgesetzt. London, 25. März. In Regierungskrisen ist man sehr reservict und erklärt, alles hänge von De w.ts und SteijnS Antwort ab. In Parlamentskreisen glaubt man, die Gewährung deS freien Geleits an die Mitglieder der Burenregierung fei der Dank sür die Freilassung Methuen?. Man erörtert, welches die Friedensbedingungen sein werden; man glaubt, daß Kitchener jetzt bessere Friedensbedingungen stellen wird als früher. Prätoria, 24. März. Gouverneur Milner hat eine Proklamation erlassen, durch welche eine ständige Polizeitruppe sür die Städte deS Oranje-StaateS ge- fthafftn wird. Vermischtes.^ Paderborn, 2» März. Im Prozeß, betreffend das Altenbeckener Eisenbahnunglück, lautet das Urtheil gegen den Zugführer Peters auf 6 Wochen Gesängniß und gegen den Blockwärter Kleinhaus auf S Monate Ge sängniß. Der Blockwärter Meyer ist freigesprochen. 22. März Erster Bericht. Amertkant rat Lt«!«runa rröfft»ete stetig. März 8 89 (8,92), Mai 8 6 8,'9 , August 8,59 (8,62', Oktober 8 07 (8 09). - Zweiter Bericht. Amcnkastsch« auf Lieferung März 8 8« M- 8,75 August 8,57, Oktober 806. Die heutigen Ankünfte in aller Häse» werden aus 18,0!>ü Ballen geschätzt. — Dritter Bert-in Ameri kanische aus Lieferung willig März 8 76, Ma- 8 87, August 8,50, Oktober 7,98 »amdur«, 21 März 3 llh'. März 30,75, April 31,00, Mm 8100, Juw 31.25, Juli 31,50, »vgust 31,75, September 32,25, Octode: 82,50, November 32,75. Dezember 33,00, Ja nuar 38,25, Februar »3,50 Behauptet. Breme«, 24. März Kaffe« ruhtg. Deubor. vi«>5eH»r«, 24 März Zuck«r. Ksrnzncker 4 pro. R«n- »«mrnt 7,35 -7,60 M., Naihproduct« k-.pr^ . R«nd«mrn 5,25 bis 5,60 M Tendenz: Ruhig - Krystallzucke l 27,95 cX.. örodraffinad« : 28.20 M., gemahlen« Raffinade w- Faß »7,95 M., gemahlen« M«liS l mit Faß ->7 45 v. Potrolo««. H«mb»r>, 22 März Petroleum Standard wh,:- loco 5,50. Tendenz: Still. Getreide und Futtermittel. Hamburg, 2. B ärz. Welzen matt holstetntscher loco 172—176 Hard Winter Nr. 2 135. — Roggen matt, süd- kieuß älterer Linie ist zwar erschüttert, kann sich aber lin Anspruch nehme. Im vorliegenden Falle habe je- bald bessern, sodaß weitere Bulletins nicht auSgegeben voch der Angeklagte diesen Aufenthalt auf eine sehr werden. viel längere Zeit bemessen müssen, da ein komplizirteS
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