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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 02.08.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190408025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19040802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19040802
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1904
- Monat1904-08
- Tag1904-08-02
- Monat1904-08
- Jahr1904
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 02.08.1904
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s- politische Mord ist kein Buhubc.cher von Reformen. Die Möcdciklqne muß wie sie mit all n In einer öffentlichen Hell", dir aus zwei Siockwe'.kcn br- ihren Depots wilder melden. Die einstoe F rch^, die WM WV» natürlich b-seilig' melden. Es ist aber «Uulu, wenn man die Stimmung, die wcii nach oben hin vorherrscht, in B «rächt zieh, die Hoffaarg anLzuchiech-n, daß die Morgendämmerung einer neuen Zeit üc das ILw.rg^rüi-r Reich au? dein Gebiete der inneren Reformen in absehbare, Z et aubrechen dürste." Lon ovcr libeiole R.sser.kceise erhalten Nach richten aus P lerst-U'^, daß eine machiige, eir.fluß« reiche P rt-i d e Bnutung Wittes in die Kanzlei- Emwohner sie freundlich rmpfii?,en una hnen F ächte Blumen und Zigaretten gaben. Die Gefangenen düster Bücher lesen, ei halten aber keinerlei Knegsnachrichien Ler Gouverneur der P ovirz Jjo, in der das Gelange -cnlagcr liegt, versicherte dem Korreipondenten, daß I, pan durch die Behandlung seiner Gefangnen beweiseii verbe. daß es weder balkarisch roch unchrsttlich sei. Ei habe erst vor ku zm» vom M.n stcr veS Innern den Aist «rag erhalten, alle- zu tun, was für die Gstandheit unt vie B q remlichkeit der G^angemn von Nahen fest könne. Jnsolgediffm werden die R-ssen m hr als Gäst, wie als Gefangene behandelt. In einem der LazarUb kommt auf jeden der schwer verwunveten R,ff-n ein- Pflegerin, und dis Zahl eck japanischen A rzte rst groß. Aus Matsujama in Japan geht dem „Daily Graph c" eine Schilderung über den Empfang und du Behaudlu«g russischer Gefangener zu Mat iujama >st eine schön gelegene Stadt von 30 000 Em- wohmrn auf der Insel Schck-lu. Alt der Korrstpoaden! chrieb, wann vort 582 gesangene Russen eingeüoffen oarunter etwa 400 Verwundete- Die Gefangenen sollen außerordentlich zufrieden fein und sich ast der schönen Insel mir ihrcn Wächtern bestens vertragen. Als dk! erste GtfiwgencMranjpürt eintraf, hatten sich c nige Hun vert Leute aus Ken Straßen angesammelt d e mrt Neugier aber ohne j-de beleidigende Aeußerung d u traurige» Einmarsch beobachteten Man konnte aus demV-rhalter »er Russin erkennen, daß sie einen schlimmeren Empfan b-'ürchiet hatten S'« waren sichtlich erstaunt, als dn ichall mu unamich ä'/ler; Vollmachten, verständliches und frh wie geisterabwesend aus, offen, vac war er durch die furchtbare D tonvtion betäub!. Lie sich später heraurst.llt', hat er ein: Verletzung am Unterleib davongetrogen, und <s mußte lhw >in Bomben'plitter au- der Magengegend emfsrw werden. Nach dem Urteil der Aerzte wird er gesund werden, fall! keine Blutvergiftung hinzutritt Di« Angaben, daß auch ein Helfershelfer am Tatort ver. der Explosion verlor »er Mörser srwjt em Äuge und wurde am Un crl-tbe vu-ch einen So'-tttr lebeovgeiährlich ocrl yr — Nach ein r „H rolv^. R.ndung aus Petert.« Varg eOläct« Ver Ätt nräici, er gehöre zu den terro ristische« Revolutionären u.d hab dec Ac- Miisung des Komitees Folge geleistet, welches den Tod PlehweS verfügt hatte. Kraukfurt a. M., 3l. Juli. Dcr „Fcanif. Zeitung" wüü aus Tokio gimcld't: Das Wladi- wostokgeschwaver ist rach Wladiwostok zurück gekehrt. Das Usbungrschiff „Kotonoo Mrru" ist ur- oerjehrt zurückgekehrt London 31- Juli- Dem „Rcuterschen Bureau" wird aus Petersburg telegraphiert: Der hiesige eng lische Botschafter erhielt bisher keine Antwort seitens der russischen Regierung in der Angelegenheit des „Knight Commander". Die Botschaft hat nicht den gering, sten Grund zu der Annahme, daß die dem Botschaftei gegebenen Zusicherungen nicht in loyster Meise erfüll werden Dem Vertreter des „Reuterschen Bureaus" würd' heute mitgeteilt, daß dem Admiral TkrydloW insolg, deS Zwischenfalles des „Kmght Commander" abgeändert. Inst uktioncn zugchcn würden. Tokio, 3i Juli. Die Verluste der Japaner bei Taschitschiao bltrage.i nach cndpülrigcr Äufstkllun, 12 O fistele und 136 Mann tot, 47 O fiziere und 848 Mann verwundet. Niutschwaug, 31. Jul,. Das russische Kanonen blvt „Siwutsch" toll aus dem Liavfluß, 30 Meile, oberhalb der Stadt, zerstört worden se u Bus de, Sichtung von Hailfcheng wird andauernd hrstiges Feuern vernomnen- si-ht. sind 19 O filiere und etwa 100 unoeruundete Soldaten untcrge.racht norden. Die, Obersten, die sich unter den Gefsnzer en b fisten, sollrn die Gefangenschaft venizcr geduldtg er tragen als die Übrigen Rrssw. Sie fordeiten für sich belood,re Zmmer und Dienerschaft. Lis Japaner erfüllen, soweit dies möglich ist. stillschwei gend die Wü schs der Gefangenen. Len Zeit zu Zeit ve.den O fisiere und Mannschaft.n in kleinen ALteikungen n die Umgegend ge-rh.t. So beispielsweise z i den heißen Schwefelbäsern von Do„o. deren p'ächiige Bade gelegenheit sie mit Vergnügen benutz;,'. Es ist sogar chon der Vorschlag gsmachi worder, den Gefangenen aus ds: Insel volle Bewegungsfreiheit su lcsssn unter oer Bedingung, daß sie sich zum Esten und Schlafen auf Petersburg 31. Julr. Ein Telegramm des Generalleutnants Sacharow on den Generalstat von gestern lautet: Die japanisch? Gesandtschaft in London hat ein Telegramm Okus über den am 24 Juli von der japanischen Armee unternommenen Angriff auf starke B festigungen unserer Armee d-> Taschirschiau veröffentlicht. Unsere Streitkraft- feien darnach itwa 5 Divisionen mit 100 Geschütze, stark gewesen. Nach mehreren Angriffen auf unser- Stellungen hätten die Jcpaner vor TagtSanbruck unsere St.-llurgea genommen und uns nach Taschi- tschiau zurückgevrängt. In Wirklichkeit aber nahmer an dem Kampfe bedeutend geringere Streit kräfte teil. Unsere Stellung, die nur zu dem Zweck eingenommen worden war, den Feind aufzuhalten, aber nickt, um sich auf ihr hartnäck«g zu verteidigen, hatte keine besonderen Befestigungen Die japanischen Truppen unternahmen allerdings mihrere Angr ff?, diese wurden aber beim Eintritt der Du: kel- heit tingist llt. DaS Gewehrfeuer dauerte zwar bis in die späte Nach«, doch bihoupie'en wir all? unser, Stellungen Unsere 15 W.lst lange Operationslini- wurde jedoch später geräumt, we l der Adt^lungsche« es nicht für möglich hielt, am folgenden Tage riw Schlacht an,zum hm, n. Ties kam de» Japaner« völlig unerwartet Petersburg. 30 Jal'. Dem „RcgierunqSkoten" wrrd ans Lianjang "imlte^ daß dti Haitfcheng gestern ernste Vorgänge eikran-r w-rden. Folgende Einzelheiten über das Attentat werden noch berichtet: Als sich der Attentäter dem Wagen zu nähern versuchte, fuhr der zu Rid Hinte, dem Wagen fahrende Geheimpolizist an lhn heran und versuchte ihn forlzudrück-.n. Aber im selber Augenblck schleuderte der Attentäter feine Bombe ins rechte Wagenfenster, er und der Geheim polizist kamen durch den Zusammenprall zu Fall; im nächsten Moment erfolgte vie Explosion. Die Bombe riß Plehwe das ganze Gesicht und die obere Schädel- dicke fort, zerschmetterte feinen rechten Arm Und drück!' ihm sieben Rippen ein. Der Tod st wohl äugen- di cklich e. folgt. Sus dem zertrümmerten W^n si > der leblose Körper auf bas Straßer Pst. ster und lax dort in der zerhtzten Uniform mit d,m ivten Bind o s Abxandcr NewLkoOrder-S, welches gleichfalls i, F tz-n ger-ss n war. Unter dem toten Minister la^ l?in unvers'hiter Bericht an den Zaren, den der Sk^etäc sofort an sich nahm. Dann trat der S-krciä aus den bluienden Verbrecher zu und fragte ihn noch einem Namen. Der Attentäter murmelte etwas U-- aoSzew uv die Pine, der Guß riesten M-neOi zu hw'tN; eiben. 3m Ptlttstirrer «lteiiial mröffentlichen wir heute eine Skizze, welche von einim Augenzeugen sofort nach dem Attentct aus genommen wurde. Hier nach muß die Bombe, wrlche das Leben d.S Ministers von Plehwe vernichtete, eine furchtbare Gewalt besessen Haber. Auf dem B lde sieht man an der Sielle, wo das Attentat verübt wurde, des Eidreich aufgewühlt. Stücks von dem Wa^en lieg'.n aus dem Boden umher. Die meisten Be standteile des Fuhrwerks wurden in Atome zer- lisfe,', alle Fenster in der Nachbarschaft durch den Lustdivck eingeschlagen. Die Polizei will das Etablissement, wo die Bomben, welch? eine voll- ständig neue Konstruktion besitzen, hergestellt werken, kennen. Die ganze Ber- schwöruug gegen das Leben Plebwes scheint von langer Hand vocbe- reitet worden zu jein. Das sogenannte Kawps- komitee, welches feit 1902 an Plthwes Beseitigung arbeit t, soll zu diesem Zweck 75,000 Rubel verausgabt haben. waltigea Siege auszebaufcht und jetzt stellt sich heraus, daß die R sim das Feld ^vollkommen behauptet Haden und daß sie nur, nachdem sie im e gentlichen Sinne Sier.e, waren, sich in voller Ordnung au« taktischen Rücksichten zurückz g n. Mcn les? hierzu folgend« Telegramme: Berlin 31.Jali. OberstGähde,derBerichterftattcr dk» „Berl- Tgbl." telegraphiert aut Lta«ja«g untrrm 28. Juli: Ich labe der Schlacht vom 24. Joli südlich von Lafchitfchiao unter Sarubajew al« Augerzruge beigewohnt. Im wesentlichen w,r d> Schlacht -in großartiger, 15stünd'glr Artilleriekamp Die ruffifche Artillerie fchotz fehr gut, di japanische schlecht Die japanüchen Batteiiev schwirr v wiederholt. GegtN 8 Uhr abends wurde ein japanischer Jnfanterieangriff gegen den l rken russischen Flügel glänzend abgewiesen. Aui de, rechten fand : ur e n uobc»eutcv»cS Geplänkel statt Warum Rückzug aoge rdnet wurde b eibt ein Rätsel, am mststeu für Oku- der 5 Div sionen hatte. Di- Japaner gob^n am 25 Juli erst um Mttog der e'sten Schuß gegen Ta'chOschiao ab. Der russtsche Rückmarsch vollzog fitz in tadelloser Ord «UNg und Ruhe. Hi«?, in Liaujavg, ist all,L rurig- Kuroki ist weit estsernt. Ich ko r,i- leider «»s Giündcu der Zensur nicht telegra phieren. Bon anderer Seite wird gemeldet, daß die Rass n nur zurückgivgen, weil die Japaner eine dreifache Uebermacht besaß n Sie Hauer bereits am 24. ds. 7 Divisionen gegen die rufsischsr- Truppen konzentrier?, deren Front schr auSgedehn war, sodaß ein Angriff überall erwartet Werder mußte. Besonders die linke Flanke wurde hart be- drängt, Zur Zeit stch'N die Russen bei Haitscheng, wo sie bereits vorteilhaft aufgistellt sind. Weite, werden sie vorläufig wvhl nicht zurückgehen. Du Japaner bereiten allem Anscheine nach einen Schlag gegen die russische Ostabteilung oder die äußerste link- Flanke der Südabtcilung vor. Ja der „Poft" w.rdcn in einer Mi-teilung aus P-t-rsvurg an das Attentat sollende Hoffnungen gek.üifc: „E? wäre geiviß voceili?, j tzt :chon auf eins Umkehr zu zähbn: der politische Mord ist kein l haftet Warden sei, bestätigen sich nicht. — Boa andere: ! Seiie wiid gemeldet: »De' Dstsktiv, der auf einen Fahrrads d-m Wagen d.S Ministers folgt', legte ein grotze Entschloffenheit und Kaltblütigkeit m den Ta?. Ec sah den Mörder d m Wagen nachla.f i und die Bombe schleudern. Dec Detektiv sprang zo- sort von seinem Rade und wa.f sich auf dui Aiiev- iäter, warf Siefen zu Boden und hielt ihn dort fest, bis Hilfe hsrzukam und der M sse äter der Polize übergeben werden kount-'. Der Marn versachie oer- zweifelt, vermittelst eines Revolvers, den er aus seiner Tasche g>zogen hatt', sofort, nachdem er die Bomb, aejchleuderr hr'.te, Stlbstmord zu begehen, adir dei Detektiv war zu stark. — E»n Mädche» von 13 Jahre« wird vernicht, und man vesürchm. saß sie durch die Explosion über die niedrig Umwallung der Kanalbtücke ii ve« Ka«al ge worfen wurde und dort e; trank. Nach einem weiteren Bericht nahm der Mö d.'r während seiner Usbsrführun u, da§ Aiexandra-Halpital Gift. Man gab ikv aber io ori mi! E folg ein Brechmittel ein. D.,ß dn Volksmenge versucht hätte, den Mörd r zu yacher >st durchaus unwahr." Uber Nie Persönlichkeit desMörvers wcß man rui lov el. tziß cc : n e ähr 25 Jcihre ol? p: E >etdsi verwe-zert a^s rll; Fra cn L??wc> j- 'chcint er nach seiner gute« Kleidung den u sf.c.a'. ss . anzuxehörcn. Jude .st er cul keinen Falt; ob ec en Fnländ-.r ist, konnte noch mrt auszekläc» w.ader. Bc Borts Mcfikow im Jühre 1880 e.hvO, durchzu« letzcn mch. Ditie Aösichl veriuchlen aber Pabj do« Drei Töchter. Rcman vo:. t-wald Aunuft König- 20. Zorts. Nachdruck verboten. Ich erfuhr, daß sie spät am Abend den Last- hos verlassen, zuvor aber ihre Rechnung berichtigt hatte. Sie war also freiwillig, und mit dem Ent schluß, die Residenz zu verlassen, gegangen. Sch erfuhr ferner, daß sie am Tag vorher von einem jungen LNann besucht worden war, der mir so genau beschrieben worden war, daß ich —" Trunow machte eine unwillkürliche Bewegung, die eine Bestürzung verriet. „In der Tat ?" fragte er. „Ruf wen glauben Sie schließen zu dürfen?" Der Beamte zuckte die Achseln. „Ich überlasse es Ihrem eigenen Ermessen, Herr Trunow! Sie werden nicht leugnen können, daß Sie die Unglück liche «n jenem Tag besuchten. Sie werden ferner zugeben müssen, daß Sie an jenem Abend, an wel chem Hulda Schrader die Residenz verließ, zwischen 9 und lO Ahr ebenfalls das Lor passierten, durch welches die junge Dame ungefähr eine Stunde vor her — " „Beweise, mein Herr!" rief Trunow mit einer Heftigkeit, die nicht geeignet war, seiner Unschuld das Wort zu reden. Ich kann Ihnen den Beweis liefern, daß ich um 9 Uhr meine Braut verließ, kurz darauf im „Hof von Holland" mich in mein Ammer begab, und —" „Daß Sie es eine Viertelstunde später wieder verließen, ist ebenfalls bewiesen, und dieser Beweis entkräftet den Ihrigen," fiel der Kommissar ihm mit gehobener Stimme in die Rede. „Sie mögen vielleicht geglaubt haben, Ihr nächtlicher Ausflug sei nicht bemerkt worden. Der Zufall wollte, daß der Haus knecht in demselben Augenblick die Portierstube ver ließ, als Sie über den Hlur schlichen. Ihr scheues, geheimnisvolles Wesen fiel ihm auf, aber er dachte nicht weiter darüber nach —" „Herr Kommissar, ich muß Sie bitten, nicht zu vergessen, daß Herr Trunow mein Schwiegersohn ist," sagte der Kommerzienrat, der weit entfernt war, an das verbrechen zu glauben, auf welches der Beamte awpielte. „Nein Amt gebietet mir, ohne Rücksicht auf die Person meine Schuldigkeit zu tun," entgegnete dieser ruhig. „Sie verließen zwischen 9 und fO Uhr den Tasthof und passierten das Königstor." Trunow hatte sich erhoben. „Herr Kommissar, Sie behaupten, die Leiche sei heute Norgen gefun den worden, vor Nittag konnten Sie nicht in die Stadt zurückgekehrt sein, Sie werden verzeihen, wenn ich aus diesen Tründen die Richtigkeit dieser Behauptungen bezweifle. Damals konnten Lie über die Dame, die, wie Sie behaupten, im „pariser Hof" logierte, keinen Ausschluß erhalten, heute, nach drei Nonaten, wollen Sie binnen wenigen Stunden —" „Ein Beamter hat Sie an jenem Abend ge sehen, als Sie das Tor passierten, wären Sie nicht so sehr in ihre Gedanken vertieft gewesen, so würden Sie bemerkt Halen, daß jener Beamte Ihnen lange nachsah. Ihre verstörten Züge, die auffallen- )e Hast, mit welcher Sie davoneilten, mußten ihn befremden. Nach solchen Entdeckungen bedarf es keines besonderen Kopfzerbrechens, den Zusammen ¬ hang eines entsetzlichen Ereignisses zu erraten. Das Nädchen hat Ihnen gedroht, Sie —" „Nein Herr, der wagen ist im Begriff abzu- fahcen," unterbrach Rabe ihn. „Erlauben Sie jetzt, daß mein Schwiegersohn seine junge Temahlin nicht länger warten läßt. Nach seiner Rückkehr wird er Ihnen die Aufschlüsse geben, die Sie ver langen." „In der Tat, meine Tattin wartet," sagte Trunow mit fieberhafter Ungeduld. „Sie haben einen schlechten Augenblick gewählt, Herr Kommis sar, aber trösten Sie sich mit der Versicherung, daß ich Ihnen weder über den Selbstmord jener Dame, noch über die Notive zu demselben irgend einen Aufschluß geben kann. Ich wiederhole Ihnen, daß mir die Dame gänzlich unbekannt ist." „Siewerden bleiben!" entgegnete der Kommis sar barsch, indem er sich ebenfalls erhob. „Herr Kommerzienrat, wenn Ihnen daran liegt, Aussehen zu vermeiden, so lassen Sie den wagen abfahren; schützen Sie irgend einen Vorwand vor! Herr Tru now wird seine Hlitterwochen im Gefängnis ver bringen." wenn der Kommissar durch diese mit scharfer Betonung gesprochenen Worte den überzeugenden Beweis für die Schuld Trunows zu erhalten hoffte, so sollte er sich in dieser Hoffnung nicht getäuscht haben. Der junge Nann sank, unfähig, sich länger zu bemeistern, mit dem unwillkürlichen Ruf: „Ich bin verloren!" in den Lessel zurück, während der Kommerzienrat, bleich und an allen Gliedern bebend, gleich einer Bildsäule stumm dastand. Der Beamte triumphierte, ein Lächeln glitt über seine dünnen Lippen. Der Diener meldete, Herr von Selbach lasse Herrn Trunow bitten, nicht länger zu zögern, die Damen säßen längst im wagen. Der Kommerzienrat hatte sich rasch wieder ge faßt. „Tleich, gleich," sagte er. „Die Damen mö gen sich noch einen Augenblick gedulden." Sich zu dem Beamten wendend, fuhr er fort, als der Diener das Zimmer verlassen hatte, „mir scheint, daß hier ein bedauerliches Nißverständnis obwaltet. Gesetzt, mein Schwiegersohn ist Herr Karl Grunow, dessen Name der Ring trägt, gesetzt, er ist der Herr, welcher an jenem Abend der Dame folgte: wollen Sie aus diesen schwachen Beweisen schon ein ver brechen solgern? Liegt nicht die Vermutung nahe, daß die junge Dame aus Gram oder Verzweiflung selbst den Tod gesucht hat? Können, ja dürfen Sie einen Nann eines verbrechens fähig halten, welches nur ein roher, gefühlloser Barbar, ein Nensch ohne Herz begehen kann?" „Das Beispiel stände nicht vereinzelt da/' er widerte der Kommissar. „Ich muß meine Pflicht tun, Herr Kommerzienrat - " „Wohl, ich gebe dies zu, und bin keineswegs gesonnen, Sie daran zu hindern," fuhr der alte Herr mit bebender Stimme fort. „Aber ich ver sichere Sie nochmals, daß Ihr verdacht unbegründet ist, ich mache Sie darauf aufmerksam, daß Lie Ihre Pflicht auch überschreiten können." „Dafür habe ich zu sorgen," fiel der Beamte ihm ins Wort. Hortsetzungfolgl. a h d st d ti I 8 2 bc ge S m vl U jck ai hc m U bc G di w S B hc hc T bk sc! ui h' w bi sö jc ei r L bi E hl u « pl te K tc u N B m di hi he in G t< kö üi V ge eil H. rm nö an mi üb wi de I- wi stc sei un ein das sch NU! ste'i seh' nac wri am Mi Wo und
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