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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 27.04.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190704272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19070427
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19070427
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1907
- Monat1907-04
- Tag1907-04-27
- Monat1907-04
- Jahr1907
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 27.04.1907
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AsszergFr Sonnabend, den §7 April 1907 57. ZahMna. Nr. 97 und die Verfassungsänderung beschleunigen müsse. Die Zi- Äbg. Dr. Kronhart (Freis. Volksp.) bittet, die Vieh ¬ mal fort" mit den Helden- ankäufe für die Konservenfabriken in Haselhorst und Mainz Verfassungsrecht sei „ein Hohn und demütige das ^Reichstags als solcher besudelt hat, so würde unS ärts" stand ähnliches unter bereits arn1. Oktober begiimen zu lassen mit Rücksicht Volk und das Parlament". Ein Antrag der Li- dies edle Glied des Hottentottenblocks vorm Jniurien- s u^Pasteten seiteiis auf dre Interessen cr sch e vlg-holstemischen Viehzüchter. ^^g,demokraten, daß die Gesetzentwürfe des Landes- Achter belangen, nach der heldenhaften Sitte eben SZ doch^die Redakteure Haus?s ft*"nm.^ .Ugehalt^"«^^ ' ' > em Bu n d - S r a t oorgelegt dieses HottentottenblockS und was un« dann blühen (Heiterkeit.) Sie sind auf Weinrede. " " Iwerden müßten, ehe der Kaiser das Vetorecht au?- würde, brauchen nur nach unseren Erfahrungen nnt unserer Offiziere 1870 71 das nicht wollen, so schmeißen Sie doch die Redakteure Hauses seine neulich wegen Debatteschlnsses nicht gehaltene hinaus, die so etwas schreiben. (Heiterkeit.1 Sie sind auf Weinrede. «Aus dem KettSe Neue Gesetzesvorlagen. dem Reichstage zugegangenen neuen -SA- angenommen. Die Zentrums-Resolution wegen der Porto-Ver günstigung für Sendungen von Soldaten nach der Heimat wird einstimmig, die Resolutionen wegen Erhöhung der Löhnung, wegen Soldatenmißhandlungen, Beschwerderecht und Bewucherung von Offizieren werden gegen die Stimmen der beiden konservativen Fraktionen ange nommen. Bei weiteren Kapiteln d:s Militär-Etats befürworten die Abag. Werner (Rcformp.) und Hauser (Zenir.) Wünsche der Intendantur-Sekretäre. Äbg. Matkewitz (kons.) gibt für seine Partei die Er klärung ab, sie verzichte darauf, bei den einzelnen Kapiteln über Beamtenwünsche zu sprechen. Sie beschränke sich auf die allgemeine Erklärung, solchen Verbesserungen wohl wollend gegenüber zu stehen. über dw Verfolgung der M a j e ftä t 4 b e I ei d i g. ungen wird vorauSfichtliL h-uie Freitag dem Reichs- tage zugehen. Dem Re chStage ging ferner ein Gesetzentwurf betreffend die Herstellung von Zigarren in der Hausarbeit zu, der zunächst eine Reihe kygicnischer Bestimmungen enthält. Ferner verbietet das Gesetz dis Beschäftigung fremder Kinder, gestattet die Beschäftigung eigener Kinder vom vollendeten 12. Lebensjahre an und verbietet die Beschäftigung jugendlicher Arbeiter nach 8 Uhr abends und vor 8 morgens. Die Beschäftigung von Kindern und jungen Leuten ist der OrtSpolizcibehörde anzumelden. Wer Hausarbeiter beschäftigt, muß über sie Liste führen und diese der Ortsbehörde auf Verlangen jederzeit vorlegen. Die Verantwortlichkeit trägt teils der Arbeitgeber, teils derj nige, welcher über den aum das Bersügungsrecht hat. Ein Protest des elsäsischen Lande-- ausschusses. Zwischen dem LandeSausschutz von Elsaß-Loth- ringen und der Regierung ist ein Konflikt ausge brochen. Staatssekretär von Köller machte davon Mitteilung, daß der Kaiser den Initiativantrag des Landesausschusses, die Reichseisenbahn zur Ge werbesteuer heranzuziehen, ab gelehnt habe. Darauf folgte eine sehr erregte Debatte. Die Ab- geordneten Blumenthal, Preiß und Wetterls be zweifelten das Vetorecht des Kaisers, durch das die gesetzgeberische Stellung des Landesausschusses „auf fischen Partei tätig seien, um die Bauarbeiter von ihrem „notwendigen Kampf" abruhalten. Als einen deijenigen, der sich in unzulässiger Weise in die Gewerkschaftsangelegenheiten gemischt habe, bezeichnete der Redner den Abg. Singer. Ebenso wie hier, habe er auch in Sachen des Mai feier-Aufrufes Abwiegelungen versucht, aber dabei erfahren müssen, daß in der beschließenden Ver sammlung der Wahlvsreine Groß-BcrlinS drei Viertel der Anwesenden gegen ihn waren. Nur aus takti schen Rücksichten habe man das nicht zum Ausdruck gebracht. Der Parteioorstand möge aber, so schloß der Redner unter großem Beifall, eS sich gesagt sein lassen, daß es nicht seine Aufgabe sei, die Ar beiter, die den Kampf wollen, davon zurückzuhalten. Dem Parteivorstand ergeht es also wie dem Goethe- schen Zauberlehrling. — Der Massenstreik im Berliner Baugewerbe wird vermutlich am 1. Mai seinen Anfang nehmen. In den Bauarbeiter- kreisen wird jetzt überall die Parole auSgegeben, bis zum 1. Mai Konflikte mit den Arbeitgebern zu ver meiden und ohne Tarif weiter zu arbeiten. Tie ArbeitSruhe am 1. Mai im Baugewerbe weide dann die Arbeitgeber nötigen, ihrem Beschluß entsprechend die Feiernden für einige Tage von der Arbeit aus zusperren. Damit sei der Streik bereits erklärt. ES werde keinem Bauarbeiter einfallen, zu den alten Bedingungen die Arbeit wieder aufzunehmrn. Ein echter Mehring. Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1 üü durch die Post Mk. 1 92 frei in's HauS. Die „Leipz. Volksztg." fällt wutschnaubend über den konservativen Abg. Kreth her, der am Dienstag im Reichstag die planmäßige Besudelung des Andenkens der Königin Luise durch die ozialdemokratische Presse in trefflichster Weise brand markte. ES erscheint angebracht, ab und zu eine Probe des Vehringschen Sauherden toneS der ja leider auch seine Verehrer hat, wiederzugeben. Mit Bezug auf Herrn Kreth schreibt das Organ des ^errn Mehring: „Dies räudige Mitglied deS ?affernkartellS behauptete, daß die Gestalt der Königin Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tivschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Hohenstein-Lrnstthal. Grgcrn erlteu <8eineinöe--VeriVcrltrrngeir der uinlregerrdei r für Hohenstein Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Luga«, Hermsdorf, Hernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchnrsdorf, Meinsdorf, Nußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, vilpensionSgesetze entsprechen im allgemeinen den Bestimmungen der dem vreußischen Abgeord netenhause vorliegenden Novellen und sollen vom 1. April dieses Jahres ab Geltung haben. Von den vorher pensionierten Beamten sollni nur die die Wohltaten des neuen Ges tz- S genießen, die an den Kriegen von 1864, 1866 o.e 1870/71 teilgenommen haben. Zur Ausgleichung 00.1 Hä ten sind beson- derc- Bestimmungen getroffen. Der Gesetzentwurf Freibank: Verlaus van gekochtem Rindfleisch M 33 Pf. Die GrubenunfSlle im Saarrevier im preutztschen Abgeordnetenhause. Im preußischen Abgeordnetenhause bat gestern beim Bergetat Abg. Brust (Ztr.) um Aufklärung über die Unfälle auf der Reedengrube, auf der Grube Klein-Rosseln und dem Mathildenschacht im Saarrevier, worauf Han delsminister Delbrück erwidert, daß am selben Tage in dem Blatte der Bergverwaltung ein ausführlicher Bericht über den Unglücksfall in Reeden erscheinen werde. Bezüglich der Grube Klein-Rosseln schwebten noch Verhandlungen. Der Unglücksfall im Mathil denschacht sei daraus zurückzuführen, daß sich 90 Meter über dem Förderkorbe eine schadhafte Stelle am Seile befunden habe. Esseierwiesen, daß der verantwortliche Steiger die Revision deS Grubenseiles nicht vorschriftsmäßig vor- genümmen habe. Der Beamte sei vom Amte sus- pendiert worden. ES sei leider auch erwiesen, floß die höheren Beamten ihre Pflicht in der Beauf sichtigung der unteren Beamten nicht erfüllt haben. Es werde alles geschehen, um derartige Un glücksfälle zukünftig zu verhinde.n. Nochmals der sozialdemokratische Partei vorstaad and die Gewerkschaften. In der von 2000 Personen besuchten Versamm lung der Berliner Maurer am Mittwoch ging der Vertrauensmann Metzke mit den „Flaumachern" scharf inS Geiicht, die zurzeit in der sozialdemokra- ! Abg. Dr. Hahn stimmt ihm zu. Es sei schon schlimm üben kann, wurde einstimmig vom Hause angenom- 1 genug, wenn Zwilisten schlechte Weme Man kündigte an, daß der LandeSauSschuß aber auch noch unsere Soldaten nicht Naturweme trinken . . lasse, so sehe er darin eine Schädigung der Schlag-,denn Reichstag den „Schutz seiner Autorität suchen Bekanntmachung. Die Stelle eines Todtevbettmeistees hiesiger Gemeinde ist vom 1. Juli ab anderweit zu besetzen. Zuverlässige, nüchterne Leute wollen ihr schriftliches Gesuch baldigst bei hiesigem Pfarramte anbringen, wo auch Näheres zu erfahren ist. Langenberg, den 24. April 1907. Der Kirchenvorstand. Pfarrer Schmidt, Bors. Deutscher Veichstag. Kretin, 25. April 38. Sitzung. Die Beratung des Milttärrtats wird fortgesetzt. Abg. Maske (Soz.) bestreitet, daß die Sozial demokraten daran dächten, das Heer auf einmal abzu schaffen. Sie bestünden gar nicht auf dem „Alles oder nichts", nähmen vielmehr auch mit Abschlagszahlungen vorlieb. Beim Militär-Etat ließen sich Ersparnisse sehr Inserat» nehmen außer der Expedition auch die Au-träger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Anuoncev- Expeditionen solche zu Originalpreisen. fall rechts.) Generalmajor v. Malet de« Karre» erklärt, die Wünsche wegen Neuregelung der Verhältnisse der Mmtär- anwärter werde die Heeresverwaltung sich zu eigen machen. Ueber die Anstellungsverhältnisse seien neue Vorschriften in Ausarbeitung.- Unrichtig sei es, daß für die Friedens invaliden die Fürsorge eine schleunigere und ausgiebigere gewesen sei, als für die Kriegsinvaliden. Abg. Graf Mtetrrqnski (Pole) führt Beschwerde über militärische Boykotts gegen polnische Geschäftsleute. Kriegsminister v. Einem: Gerade bei den Polen ist der Boykott förmlich zu einer Waffe geworden. Sie wollen, daß die hakatistischen Bestrebungen nicht in die Armee treten; dann sollten Sie aber auch dafür sorgen, daß nicht polnische Hetzagitation in die Kasernen hineinkomme. In polnfichen Zeitungen fand ich eine Notiz, die die polnischen Eltern auffordert, polnische Blätter in die Kasernen ein zuschmuggeln dadurch, daß man Eßwaren in sie einwickle. 1 Solche Nahrung, so hieß cs, sei für die polnischen Soldaten besser als Brot und Fleisch. (Hört, hört!) Bei einer i Revision fanden wir denn auch eine große Anzahl Zeitungen aus Posen, Lemberg re., sämtlich der radikat- polnisch-revolutiouären Richtung angehörend. Sorgen Sie dafür, daß das aufhört. Sie sind da auf einem bösen, auf einem gefährlichen Wege, auf einem Wege, der auch kein ritterlicher ist; denn Sie Hetzen den armen Soldaten auf und führen ihn schwerer Bestrafung zu. Sorgen Sie, daß solche Bestrebungen nicht in das Heer Hineinkommen; denn im Heere soll Frieden sein. , Abg. Hagemann (natlib.) tritt für Besserstellung, < vor allem der Unteroffiziere, ferner auch der Büchsen macher, ein. Ein Antrag auf Schluß der Debatte wird ' einem falschen Wege; ich kann Ihnen nur wünschen un raten: gehen Sie von diesem Wege ab! Erziehen S: das Bolk in einem gesunden Geist! Ihr Weg ist ungesund- Die Manneszncht ist immer für ein Volk das Merkmal des Standes seiner Kultur. Unsere Manneszucht hat uns die Hochachtung der ganzen Welt erworben. Mit ^hrer Manneszucht, mit Ihrer Erziehung der Jugend werden Sie nur die Verachtung der ganzen Welt erwerben. (Ber- leicht machen, z. B. bei den Adjutanturen, bei den Militär kapellen usw. Für Beseitigung des Luxus im Offizier stande wäre das beste Mittel die Demokratisierung des Offizierkorps. In der Theorie, fährt Redner fort, hat ja auch bei uns jeder den Marschallstab im Tornister. In der Praxis sehen die Dinge jedoch ganz anders aus. Auch bei uns in Sachsen. Im Vorjahre konnte ein junger Mann, der sonst durchaus qualifiziert war, nur deshalb nicht Offizier werden, weil — der Vater neben seinem Kolonialwarenhandel auch ein Ladengeschäft hatte! Der Kriegsminister, der jahrzehntelang im bunten Rock gestecki hat, meinte gestern inbezug aus den Vorgang mit dem Rechtsanwalt bei der Kontrollversammlung: Wenn es „Stillgestanden" heißt, dürfe es für niemanden mehr ein Rühren geben. Er kann sich offenbar gar nicht denken, daß ein Mann, der, wie der Rechtsanwalt, überhaupt nie mals den Militärrock angehabt hat, doch nicht auf einmal seine Kulturgewohnheiten, die er als anständiger Mann besitzt, ablegen kann. — Redner bestreitet, daß der Antrag auf Erhöhung der Löhnungen lediglich agitatorischen Charakter habe, ebenso daß, wie Herr Liebert behauptet habe, gerade die sozialdemokratische Agitation im Heere die Mißhandlungen verschulde. In Sachsen sei ihm übrigens aufgefallen, daß an den Mißhandlungen vor wiegend ehemalige Unteroffizierschüler beteiligt sind. Weiter wende: sich Redner gegen die Militärboykotts gegen über Wirten und fährt dann fort: Wir wissen auch sehr gut, daß nicht ein einzelner Staat abrüsten kann. Das hindert uns aber nicht, das allgemeine Wettrüsten zu ver urteilen Auch in dem sozialdemokratischen Programm steht: Erziehung des deutschen Volkes zur Wehrhaftigkeit. Kann der Kriegsminister gegen dieses Programm etwas einwenden ? Auch wir halten es für unsere verdammte Pflicht und Schuldigkeit, zu verhindern, daß Deutschland etwa von anderen Nationen an die Wand gedrückt wird. Wir denken auch nicht daran, ungefähr so etwas wie Kräh winkeler Landsturm sein zu wollen. Nicht wir Sozial demokraten, sondern die Zustände verekeln den Soldaten ; das Heer, die Kaserne. Von unseren Parteitagen ist die Kasernen-Agitation ausdrücklich verworfen worden. Kommen Sie uns also nicht immer mit so ungerechten Vorwürfen! Reformieren Sie lieber das Beschwerderecht! Kriegsminister v. Einem: Ich akzeptiere die Fest stellung, daß auch die sozialdemokratische Partei entschlossen ist, im Falle eines Angriffes auf Deutschland mit der selben Hingebung und Entschlossenheit zu kämpfen, wie alle anderen Parteien. Nun muß ich aber protestieren gegen eine Aeußcrung des Vorredners, ich hätte gestern mit unserer Stärke renommiert und mit dem Säbel gerasselt. Ich habe gestern nur gesagt, wir seien gezwungen ge wesen, große Aufwendungen zu mache», um kriegsbereit zu sein, und der Reichstag habe in anerkennenswerter Weise alles bewilligt. Das ist nicht Säbelrasseln und ist nicht Renommieren, sondern nur Konstatierung einer Tatsache. Wenn Sie nur verlangen wolle», daß eine friedliebende Politik getrieben werde, so haben Sie das nicht erst nötig; denn wir haben seit 1871 stets eine fried liche Politik geführt und den Frieden aufrechterhalten. Daß unser Heer ein Meisterwerk ist, leugnet auch Herr Bebel nicht, trotzdem will er das Heer abschaffen. (Wider spruch.) Jawohl, denn Sie sagen doch: Nieder mit dem stehenden Heer, es lebe die Volkswehr! Eine tausend jährige Geschichte lehrt, daß Volksheere stets nur dazu da sind, Kriege zu verlängern. Ich erinnere Sie an den Krieg der Union gegen die Südstaaten, ich erinnere Sie auch an Frankreich 1870/71. Die Not, die schwere Bürde des Krieges haben die Länder nur länger zu tragen. Denken Sie auch daran, wie verhältnismäßig leicht die Truppen der französischen Republik um die Wende des 18. und 19. Jahrhundert besiegt werden konnten. 1805, als tue Franzosen unter einem Mann, der ein Kriegsgott war, zu echten Soldaten geworden waren, haben sie Deutschland überrannt. Bleiben Sie also, meine Herren, bei unserem bewährten System, das Ihnen alles gibt, das Ihnen bis jetzt den Frieden erhalten hat und ihn auch weiter erhalten wird. In der Erfurter „Tribüne" las ich einmal: Bleibt doch endlich einmal fort mit den Helden gräbern von Metz! Im ^Vorwärts" stand ähnliches unter Hinweis auf Genuß von Ehamvl Kriegsminister v. Einem teilt noch mit, er werde in Erwägung ziehen, ob es nicht möglich ist, in irgendeiner Form Unterweisungen der Offiziere im Militärstrafrecht, wie es Abg. Müller-Meiningen wünscht, stattfinden zu lassen. (Beifall.) Die Resolution Liebermann v. Sonnenberg über den Einjährigen-Dienst der Zahnärzte und die Ein stellung der Zahnärzte in den Militär-Etat wird an genommen. Es befürworten dann Abg. Mernee (Reformp.) Auf besserung der Büchsenmacher, Abg. Hanisch (Wirtschaft!. Vereinig) der Waffenmeister und Abg. Dr. Thaler (Zentr.) der Kapellmeister. Abg. Dr. Wagner (kons^ bezeichnet die Gewährung der Militärfahrkarten an die Militärkapellen als eine un billige Förderuag des Wettbewerbs der Militär- gegenüber den Zivilmusikern. Abg. v. NerLeu (Reichsp.) bittet, den Erlaß gegen das auswärtige Musizieren der Militärkapellen nicht zu rigoros anzuwenden, damit die Städte, die keine Garnison haben, von Zeit zu Zeit auch den Genuß einer guten Militärkapelle haben können. Abg. Dr. Goecke (natlib.) wünscht Ausbildung der Reserve- und Landwehr-Offiziere im Reiten. Abg. v. Gresdoeff (kons.) befürwortet eine An weisung an die Proviantämter, ihren Strohbedarf tun lichst in der Form von Gerstenstroh zu decken. Abg. Haas (natlib.) wünscht die Zuteilung der ein zelnen landwirtschaftlichen Bezirke zu bestimmten Proviant ämtern. j fertigtest. Abg. Heldt (natlib.)Z regt eine Reform des Ver pflegungswesens an. Abg. Rogalla v. Kirbeestrin (kons.) empfiehlt eine Resolution um Erhöhung der Remontepreise im Interesse der Erhaltung der stetig zurückgehenden Zucht geeigneter Remontepferde. Auch solle dem Reichstage eine Nach weisung vorgelegt werden, wieviel Remonten und zu welchen Preisen in den einzelnen Provinzen angekauft seien. Redner wünscht endlich Pferdegelder-Entschädigung auch für die Offiziere berittener Truppen. Abg. Machhorst d« Mente (natlib.) tritt gleichfalls für Erhöhung der Remontepreise ein. Abg. Eiinther (freis. ÄP.): Auch wir wünschen eine Förderung der Pferdezucht und gönnen den Züchtern gute Preise. Ehe wir aber dem Punkt 1 der Resolution Rogalla zustimmen können, müssen wir doch erst die ver langte Nachweisung abwarten. Abgg. Kreth (kons.), v. Pfetten (Zentr.), Mayer und Dr. Hahn treten für die Resolution ein. Letzterer appelliert an den Kriegsminister als Kavalleristen, für die Pferdezucht dasselbe zu tun wie sein Vorgänger, der Infanterist war. Gegen die Resolution erklärt sich dagegen Abg. Noske (Soz.). Kriegsminister v. Einem erklärt, eine Garantie könnte er nur dafür übernehmen, daß für das Pferd be- j zahlt werde, was es wert sei. Ein guter Züchter, der ein brauchbares Pferd liefere, werde nach angemessenem Preise bezahlt werden. Einer der Herren hat gesagt: Unsere Jungen nehmen Sie, unsere Pferde nicht. Das ist nicht < richtig, unbrauchbare Pferde nehmen wir nicht und un brauchbare Jungen nehmen wir anch nicht. Zum Schluß ' sage ich, der Wert der Pferde ist höher, denn die Löhne für landwirtschaftliche Arbeiter sind höher geworden. Wir werden also mit den Preisen steigen müssen. (Beifall.) Die Resolution Rogalla v. Bieberstein wird ange nommen, in ihrem zweiten Teile einstimmig. Bei dem Kapitel „Artillerie und Waffenwesen" ver- , tagt sich das Haus. — Schluß gegen 7 Uhr. Weiterberatung Freitag, dann Postetat. Luise von Preußen in den Schmutz gezogen worden je», weil die „Leipziger Volkszeitung" sie eine in- trigante Person genannt habe. DerKreth fügte hinzu: „Sie sollten sich schämen I", wofür er sofort die gebührende Züchtigung durch den Genoffen Stadthagen erhielt. Würden wir den Kreth einen den Nullpunkt herabstnke". Ein so gehandhabtes infamen Pasquillanten nennen, der die Tribüne de»
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