Suche löschen...
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 03.10.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-10-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190910033
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19091003
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19091003
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1909
- Monat1909-10
- Tag1909-10-03
- Monat1909-10
- Jahr1909
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 03.10.1909
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Vorteil zu gewähren. Man hat nun bei der Hervorhebung der Vorteile die Nachteile übersehen, und diese Nach teile sind in Wirklichkeit so groß, daß maa bei »»befangener Prüfung in den allermeisten Fällen nicht umhin kann, sie als ganz überwiegend zu bezeichnen. ES hat nun die Landes-VersicherungSanstalt der Hansastädte in einem besonderen, für die weiblichen Versicherten bestimmten BelehrungS- blatte einige Beispiele angeführt, woraus deut lich zu ersehen ist, daß die Nachteile durch die Beitragserstattungen von großer Bedeutung sind und nicht genug davor gewarnt werden kann. Beispiel 1: „Die 1876 geborene Ehefrau Anna St. in H. heiratete 1903 und ließ sich aus die sem Anlaß 40 Mark Jnoalidenbeiträge erstatten. 1907 erkrankte sie an einem schweren Lungen- leiben und beantragte bei der Lander-Versicher ungsanstalt der Hansestädte Aufnahme in eine Lungenheilstätte. Ihr Antrag wurde abzewiesen, weil seit 1903 noch nicht genug Beiträge zur Invalidenversicherung entrichtet waren, die er statteten Beiträge aber nicht mehr zählten. 2. Frau Minna Th. aus L., geb. 1884, heiratete 1906 und ließ sich ihre Jnoaltdenbei- träge in Höhe von 28 M erstatten; 1907 er- krankte sie an den Folgen der Schwangerschaft uEbat die LandeSoersicherungSanstalt der Hansa- städte um Uebernahme der Heilbehandlungskosten. Ihre Bitte mußte in Ermangelung von Beiträ- Grak Ferdinand vo« Zeppelin Mn Mann der Tat. Dieses schöne Buch, das von A. Vömel verfaßt wurde (Verlag von Johanne- Blanks in Konstanz), und von dem das 35 und 40. Tausend (schön brosch. Mk. 1,50 gebd. Mk. 2,40) soeben in die Welt hinauSgeht, darf heute ganz besonders wieder in Erinnrrung ge bracht werden, da eS dar einzige authenthische Lebensbild des Grafen ist. Durch ein neues Kapitel „Was sich seit deu Tagen von Echter» dingen ereignet hat" und vier neue interessante Kunstdruck-Beilagen ist eS ergänzt worden, so daß eS jetzt 20 ganzseitige Kunstdruck-Beilagen und 112 Seiten Text hat. Er ist ein Buch, dar Freude macht und darum zu empfehlen ist. Das häusliche Glück. Vollständiger Haus- Haltungsunterricht für alle Frauen und Mädchen welche billig und gut haushalten lernen wollen, nebst Anleitung zum Kochen und allerlei ge- meinnützigen Rezepten, auch eine Belehrung über die erste Pflege und Erziehung der Kinder. Aus- gäbe für das Königreich Sachsen. 14. und 15. Tausend. Kart. Mk. 1.—, gebunden mit Gold schnitt Mk. 1.50. Glück im Haus. Ein HauShaltungSbüchlein für christliche Hausfrauen von A. Saupe. Zweite Auflage, 4.-6. Tausend. Kart. M. 1., elegant in Leinen gebunden M. 150. Der Verfasser sagt im Vorwort: „Glück im HauS will unser Büchlein verbreiten. Glück ist im HauS, wenn Vater, Mutter und Kinder christlich leben, sich Wohlbefinden und zufrieden find. Dies zu er- reichen, wird sich jede sorgsame Hausfrau mühen, und wie sie eS erreichen kannn, will unser Büch lein zeigen. Es legt deshalb besonderen Wert auf einen weisen, sparsamen Haushalt, auf Ge sundheitspflege und christliche Charakterbildung". DaS scymucke Büchlein, ein richtiges Taschenbuch, ein echter „Vademekum", eignet sich trefflich als Ostergabe für konfirmierte Mädchen, aber erst recht für junge und alte Hausfrauen, die also „schon etwas geworden sind" und trotzdem noch „etwa? werden", nämlich etwas zulernen wollen. Der „Sächsische BolkSkaleader" auf da? Jahr 1910 MXIII Jahrgang. Preis: 50 Pfg. bringt 1. einen wohigelungen Farbendruck: Die neuen Türme des Domek zu Meißen. 2. ein sorgfältia gearbeitetes Kalendarium Dasselbe Druck v zur HnVa^eni!erstHW^ Beiträge zählten nicht — unberücksichtigt bleiben. 3. Frau Marie Br. in Bremen, geb. 1855, heiratete 1900 und ließ sich ihre bis dahin ge leisteten Beiträge mit 47 M. erstatten. Nach der Verheiratung arbeitete sie weiter und wurde 1906 Invalid. Ihr Antrag auf Invaliden- reute mußte abgelehnt werden, weil nach der Erstattung erst wieder 134 Beitragsmarken in ihren Quittungskarten verwendet waren. Hätte sie sich die Beiträge 1900 nicht erstatten lasten, so wäre ihr eins Invalidenrente von jährlich 120 M. sicher gewesen. WaS lehren diese und täglich wiederkehrende ähnliche Fälle? schreibt dieses Blatt weiter. Ihr Frauen, die ihr heiratet, laßt euch nicht durch den kleinen Betrag der Beitrags erstattung verleiten, die großen Vorteile der bis herigen Versicherung — kostenlose Heilung bei Krankheiten aller Art, Invalidenrente bei In- oalidität, Altersrente bei hohem Alter — preis zugeben. Auch wenn ihr nach der Verheiratung nicht mehr Lohnarbeiten verrichtet, so stellt keinen" Antrag auf Rückerstattung der bis dahin ent richteten Beiträge, sondern versichert euch frei- wtllig weiter, d. h. verwendet allwöchentlich je eine oder alljährlich für mindestens 10 Wochen je eine, wenn auch nur die niedrigste Beitrags marke in euerer QuittungSkarte. Nur so er- haltet ihr euch alle wertvollen Rechte aus der Invalidenversicherung. M. H. Sie sehen, wie groß die Nachteile Gute Bücher. enthält u. a. eine für den Volkskalender beson ders verfaßte, nach dem Alphabet geordnete kurz gefaßte Erklärung der Namen des neuen evan gelischen Kalenders, der nunmehr nach langen Verhandlungen endgiltig festgestellt ist. 3. einen reichhaltigen, mit zahlreichen guten Bildern aus- gestatteten unterhaltenden Teil. Derselbe ent hält zunächst auch in diesem Jahre zwei Er- zählungen. Pfarrer Hermann Löscher bringt unter dem Titel „Unsere liebe Dorfhexe" eine Er- zählung voll spannender Momente, die ein er schütterndes Bild gibt von der Macht des auch heute noch vielfach gehegten Aberglaubens, aber auch sehr geeignet ist, für den Frauendienst christlicher Barmherzigkeit zu erwärmen. Die zweite gleichfalls ergreifende Erzählung „Späte Zinsen" stammt aus der Feder der Schrift- stellerin Margarethe Gehrino. — Der Reihe der vaterländischen Bilder des Volkskalenders schließt sich ein Artikel über den Dom zu Meißen an, den wir dem Domherrn Professor Dr. Peter danken. Dem Artikel sind nicht bloß der oben erwähnte Farbendruck, sondern aoch schöne Text bilder beigegeben. Zwei Artikel von Dr. Schön- berg behandeln, beide mit Bildschmuck, der eine die neuen Erfolge des Grafen Zeppelin, der an- dre dir Baikaustaaten. Derselben Feder oer- danken wir auch in diesem Jahre wieder den Rückblick auf die Ereignisse deS vergangenen Jahres. In die Zeit vor hundert Jahren aber führen uns sinnvoll auSgewählre Stellen aus- den Briefen und Tagebüchern der Königin Luise (-f 1810) und aus den Kernigen Schriften des Dichters Ernst Moritz Arndt (-f 1860) — Außerdem bringt der Kalender eine Reihe hüb- scher kleiner Geschichten, die ihm seine Freunde aus dem Schatze ihrer Erinnerungen mitgeteilt haben, und, wie gewohnt, Gedichte, Rätsel, hei- tere Erlebnisse und desgleichen 4. ein gemeinnützi ger Nachschlagebuch, das orientiert über die Nonne, den auch in Sachsens Wäldern einge drungenen Schädling, über die neue Einrichtung deS Post-ScheckoerkehrS und über die wichtigsten Bestimmungen des neuen Sächsischen Stempel steuer-Gesetzes usw. 5. das nach dem Alphabet georgneteMarktverzeichniS. Dem Kalender liegt als Beilage bei 6. ein mit entsprechendem Rand schmuck versehener Wandkalender. dle^ ratSbeitragSerstattung entstehen und daß ein sichtige Volkswirte schon lange vor der Geltend- machung des ErstattungsaniragS warnen, im wesentlichen aber bish-r stets ohne Erfolg. Die großen Vorteile, welche sich den weib lichen Versicherten durch dir Invalidenversicherung bieten, sollten doch wirklich nicht für einen so kleinen Betrag wie wir aus den Beispielen ge sehen haben, preisgegeben werden. Es genügen doch zur freiwilligen Weiterversicherung alljähr, lich nur 10 Beitragsmarken in der niedrigsten Klasse, das ist ein Betrag von 1,40 Mark und um der großen Vorteile willen wird dieser Be- trag auch von jedem einsichtsvollen Ehemann aufgebracht werden. Denn mit der Heirat tritt die Frau in die Fürsorge der Mannes und sollte eS deshalb im Interesse eines jeden ManneS liegen, auf die Beitragsrückerstattung zu ver- zichten und alljährlich die 10 Beitragsmarken, 5 Marke 14 Pfg. in Klaffe I für freiwillige Weiterversicherung zu verwerten. ES würde dadurch manche Not und Sorge bei eintretender Krankheit abgewendet und manche weibliche Person am Leben erhalten, wenn sie einer Heil anstalt überwiesen werden könnte. ES ist deshalb Pflicht der evangelischen Arbeitervereine, gerade auf diesem Gebiete Auf klärung zu schaffen, denn nur durch die Unkennt nis wird ein so wichtiges Recht aus der Hand gegeben. Deshalb aufgerafft zur AufklärungS- arbeit! 3, L. L Eine praktische Einrichtung sind die Kamilievstammbücher, welche zurzeit wohl von den meisten Standesämtern geführt werden In zuvorkommendster Weise werden vom Stan desamt wie vom Pfarramt die einzelnen Rubriken (Eheschließung, Trauung, Geburt, Taufe, Konfir mation, Lod) auSgesüllt und beglaubigt. Haben nun diese Angaben auch nicht den Wert eigent- licher Urkunden, so werden sie doch für die meisten Fälle genügen, in denen man derartige Beschei nigungen braucht. Durch die Stammbücher wird Geld und Zeit erspart, letztere namentlich da durch, daß alles beisammen ist und nicht die einzelnen Papiere mühsam zusammengesucht werden müssen. Auch die Auszüge aus den einschlagenden Gesetzen (Beurkundung deS Per- sonenstandeS, Eheschließung, Impfwesen) sowie die ausgenommenen wichtigsten Bestimmungen über Taufe, Konfirmation und Trauung find zweckentsprechend. Doch sei auf das „Verzeichnis der gebräuchlichsten Vor- und Taufnamen" hin- gewiesen, welches den Schluß der Stammbücher bildet. Es ist einer Revision dringend bedürftig. Gehören männliche Vornamen wie Agrikola, Bar barossa, Dedo, EulaliuS, Herakles, Kolumbus, MenelauS, Olympius, RustikuS, Scipio, Themi- stokles, UllysseS, Xenophon, Usegrimm u. a. m. etwa zu den gebräuchlichen? Würde ein Vater, der seinem Kinde solche Namen gibt, dasselbe nicht sehr leicht mit dem lebenslänglichen Fluch der Lächerlichkeit behaften? Wer wird seine Tochter wohl Amaranthe, Baby, Berenice, Cleo- patra, Dulcinella, Harmonia, Philanena, Quin» tilia, Urania oder gar Xantippe nennen? Dem Namenbüchlein müßte ein Hinweis darauf vor- angehen, daß ein deutscher Christ zunächst bib lische Namen zu wählen hat, daß aber alle auf- fälligen Romannamen wie auch die fremdländischen zu vermeiden sind. Anstatt dessen finden wir die französischen Vornamen: JacqueS, Renö, Babette, Heloiss, usw., die englischen: James, John u. a. den italienischen Giovanni, Giuseppe, den russischen Iwan u.a. m. Als ob die deutsche Sprache nicht reich genug wäre und die Bibel nicht eine ausreichende Zahl schöner, sinnreicher Namen darböte! Welche falsche Aussprache kommt oft noch zudenfremdenWorten! HiermüßtedaSFamilien» stammbuch eintreten, eS könnte reichen Segen stiften. Verlag von Dr. Alban Frisch, Hohenstein-Ernstthal.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite