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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 21.12.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190912210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19091221
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19091221
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1909
- Monat1909-12
- Tag1909-12-21
- Monat1909-12
- Jahr1909
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 21.12.1909
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Bohrers Geschke aus der Tolziger Straße in Ber- ltn mit ihrem Kinde in das Nudolf-Virchow-Krau- tcnhaus eingelieferr. Es wurden alle Maßnahmen getroffen, um eine Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. * D a m p f e r v e r m i ß t. Der Hamburger Dampfer „Capua", der am 1. Dezember von Ham burg direkt nach Genua in See ging, ist vis jetzt noch nicht in seinem Bestimmungshafen angekom men. Bei Texel ist eines seiner Boote »reibend getroffen worden. Ueber das Schicksal des Schiffes herrschen Besorgnisse. * Schwerer Aeroplanunfall. Ein englischer Aviatiker namens Ogilvie ist das Opfer eines schweren Unfalls geworden. Bet einem Auf-l stieg, den erin Rhe in Sussex machte, stürzte er aus einer Höhe von 40 Metern mit seinem Zwei-I flächenflieger herab. Er erlitt schwere Verletzungen am Kopf, tvährend seine Maschine völlig in Trüm mer ging. * Zwei Kinder verbrannt. Wäh rend der in Jagerswalde bei Sensburg wohnende Oberschweizer Berger mit seiner Ehefrau abwesend war, explodierte eine auf dem Küchenherd stehende Petroleumlampe. Infolge des dadurch entstandenen Feuers verbrannten die beiden zwei und vier Jahre alten Kinder des Ehepaares. * Ermordung eines deutschen Matrosen in Portugal. In Macao wurde ein Matrose des deutschen Kanonenbootes „Tsingtau" von Portugiesen ermordet, ein zweiter schwer verwundet. Der Getötete tvurde ans Kosten der portugiesischen Regierung unter großer Teil nahme der Bevölkerung beerdigt. Aammvolle» Breme«, 18. Dezember. Upland middling loko 75V» Pf. Träge. Liverpool, 1ö. Dezember. TageSumsap 4000 Ballen. Lieferungen ruhig. Dezember 7,81, Dezember-Januar 7,81 Februar-Mär, 7,88, April-Mat 7,S3, Junt-Jult 7,SS, August- September 7,64. Dorit«, 18 Dezember. SchluhpreiSfeststellungen der Der- tinor ProdnktenvSrs, um 2'« Uhr Weizen, per De- zember 824,2b, per Mai 222.25, per Juli —. Roggen, oer Dezember 166,50, per Mat 178,25, per Juli —. Hafer, per Dezember 156,—, per Mai 161,75, per Inti 163,25. Mat», per Dezember —, per Mat —. RttbSl per De- zember 54 60, per Mal 52,70. Zahlungseinstellungen. Bleicherei» und Für- bereibesitzer Karl Ernst Bruno Berger in Wüstenbrand. Putz. grschästStnhabertn Anna Marte Ott geb. Dost in Lugau. Handelsmann Friedrich Hermann Bitterlich in Crottendorf bei Scheibenberg (Nachlaß). Stroh, Klegeldrusch S » Maschtnendrusch 2 Wetzen, fremd« Sotten, 12 M. 10 8 8 7 S 8 8 6 8 11 10 5 5 3 2 Kartoffeln Butter, 1 Kilo Chemnitzer Marttpreife vom 13. Dezember I90S pW 50 Kilo . sächsischer, Roggen, siichs.. Lerstr, Brau», fremde . » sächsische Kutter- Haier, sächsischer, Erbsen, Koch» Erbsen, Mahl- u. Kutter- Heu, » gebündelte» — Pf. bl» 18 M. -Pf. 55 . . 10 » 85 » 20 » « 8 K 40 » 20 « « 8 E 40 » >Q O 80 « « 8 * 10 » HZ 40 « » 6 * 60 » 65 30 70 15 . . 10 . B » 8 » « « 6 « « , 8 * 25 - 75 » 85 - 40 - Q 3 2 »8 SO . . 12 . — » LS 2S - - 10 - 75 » 40 O D 5 E 80 » 60 « « 6 * — M 20 » » 3 » so . ZK 10 « - 2 » 50 » Zs — » * 3 » 25 . SS 60 » » 2 K so - Situation ist eine verzweifelte — sie die 20s Fluten den des die ungeheuere ihr alles gleich, was ihn schon seit zwan ganz Nein war. Hier Loch, dos nach einem dunklen Nebenraum führt. Assad schon so die Alte aus den geröte- er- ist Berve und Grazie. (Fortsetzung folgt.) Bmrlag von I. wrhr Nachfolger »r. Alban Krisch, H^enfiK»«rnstthal. — Berantwortttcher Redavner: Wilh, »ip Pacher, Hohenstein-Erustthal. doch verliert sie sie zum Schrill noch nicht allen Milt, nachgeben? Das Mttz- senkt sich erquickender Schlummer aus Augenlider des unglücklichen Mädchens. Seelen Müden kümmert sie nicht, der den: Gesicht wischt und Viertel davon . . . wenn Aber hilf mir fort von sie: St. sie sad Sig hat bist eiil Weib! Soll nicht ein betstehen in den schwersten Nö- Jch schwöre es feierlich, bei bei dem meinen: eher sterbe ich. ihr befiehlt. Sie kennt Jahren — wie er noch er geschlafen —" Und sie deutet aus ein MirjaM schläft . . . rief und fest. Heimwärts geht die Sonne hinter Nils — Mirjam schläft. Stacht senkt sich herab aus die als daß ich Mahomed Assads Weib werdet . . . Steh, ich bin reich! Ich wenigen Jahren erbe ich das ganze Vermögen meines verstorbenen Vaters. vmi ihren furchtbaren Erlebnissen ersahren! Und ini Gedenken dieser beiden treuen Püppchen! Mahomed As- Zuletka anvertraut! Und Bet Allah!" Schnuppernd folgt die Hundemeute. Mirjam ist in sich zusammengesunken Reaktion der furchtbaren Aufregung. Ihre weiß es. Und Soll Mirjams Interesse erwacht. „Wie kommt es, daß Du Mahomed lange kennst, Zuletka?" „Zutoika, Du Weib dem andern len des Lebens? Deinem Gott und „Nicht hinaus, mein fad hat Dich der alten Zuletka hält ihr Work! Mirjam überlegt. Und ihrer beiden einzigem Freunde gedenkt des blonden deutschen Malers und Madame Claires . . . Was werden sie sagen, wenn Ich verspreche Dir ein Du willst, die Hälfte! hier? Fort!" Mißtrauisch blinzell Wüste, auf das düstre Fellahdors mit seinen Lehm- »nd Katnelmisthütten — Mirjam schläft. Den festen, traumlosen Schlaf riefster Erschöps- mig. In diesem Moment ist nnt ihr geschieht. Selbst Mahomed Assad sich das rinnende Blut aus teil Augenwinkeln zu dem Mädchen hinüber. Doch sagt sie vorderhand nichts. Dafür läßt sie Mirjam allein und versperrt von außen das Ansgangsloch mit einem Eisen balken. Zu Tode erschöpf! stuft Mirjam auf das Schmutzlager nieder. Ihre Gedanken fliegen zurück nach dem Weißen Hause . . . Wie ein Paradies erscheint ihr das einsame Turmztmwer gegenüber dieser Fellahhütte. trauen der Alten einschläfernd . . . Vielleicht ist es das Klügste! Resigniert hockt sie sich an» Jeuerkessel nieder und nippt, wenn auch mit Widerwillen, an der trüben Kasfeetunke. Dazwischen beobachtet sie forschend das Ge baren der Alten, die aus getrockneten Blättern und Lumpen ein Lager zurechtmacht. „Was har man mit mir vor, Zuletka?" fragt sie endlich erregt. „Da mußt Du Mahomed Assad fragen, meine Taube!" „Aber Mahomed Assad geht mich nichts an! Glaube mir doch!" Das Weib zuckt die Achseln. „Die alte Zuletka tut nur, was Mahomed As- 9. Kapitel. Nachtstimmung. . . . In Millionen von Lichtern blitzt das maje stätische Panorama Kairos auf. All die Riesen bauten, die Paläste und Moscheen, die Kuppeln und Minaretts, die Obelisken und Säulen nehmen phantastische Formen an. Und darüber das Funkeln der ewigen Sterne. In den Straßen alles still. Kairo schläft — schläft mit seinem ausgespet- cherien Reichtum dreier Erdteil«, mit seinem Ha sten und Drängen, seinem Lieben und Hasselt, seinem Opiumrausch, träumt von Vergnügungen und Festlichkeiten . . . Nur in den feenhaft erleuchteten Sälen des Shephard-Hoiel alles noch Leben und Bewegung Ordenbehängte Uniformen glänzen, weiße Schultern und Anne leuchten, funkelnd« Augen prühen mit glitzernden Diamanten um die Wette Hin- und Herbewegen edelsteingeschmückter Fächer, ein Neigen und Wiegen, ein Lächeln und Mit' tern, ein Scherzen und Kokettieren — stolze nor risch« Schönheit in rrautem Verein mit südlicher dabet zwischen den zusammengepreßten Zähnen knirscht: „Das sollst Du niir büßen, wilde Katze! Ich werde Dich schon zähmen — wart nur!" Wie ein Kind läßt sie sich von dem Weibe durch das Eingangsloch in die Hütte schieben. „Hüte sie gut, Zuletka!" tönt Mahomed As sads Stimme hinter ihnen her. Dann ist Mirjam mit der -Uten allein. Wie gebrochen sinkt sie aus einen Hausen v«r- dorrter Zuck«rrohrstengel nieder. Die Alte aber legt getrockneten Kamelmtst aufs Feuer und beginnt, eine schwarze Kaffeetunkc zu brauen. Der Höllengeruch erweckt ausi; neue Mirjams erschlaffte Lebensgeister. „Lust! Lust!« Sie will ans Ausgangsloch eilen. Doch die Alte hält sie am Arm fest. „Seine Pflegemutter?" wiederholt Mirjam staunt. „Und seine — wirkliche Mutter? ... Wo die?» tnnk, mein Täubchen! Schöner Mokja! Guter Mokka! Wird Dich wieder kräftig machen! Trink!" Und sie schiebr dem Mädchen eine neue Schale unter die Nase. Um die Alte günstig für sich zu stimmen, schluckt Mirjam einmal über das andere, ob gleich ihr fast übel wird in der muffigen Luft. Dann beginnt sie eine Unterhaltung . . . Sie erzählt, daß sie die alte Hallun sehr gut leiden mag; sie erloähnt der schwarzen Katze, imd wie Mahomed Assad das arme Tier gequält, und fügt hinzu, er sei ein schlechter, grausamer Mensch. Keine Muskel i» Zuleikas Pergamentgcsicht rührt sich. Auch nicht, als Mirjam, die verknöcherte Hand der Alten ergreifend, in herzbewegendem Tone fleht: Ddtt eiserner Faust bändigt der schwarze Riese die wütenden Pferde und führt sie hinweg. „Wie das kommt?" Ein Grinsen verzieht das alte Hexengesicht. „Ich bin ja seine — Pflegemut ter!" Ein scheuer Blick streift Mirjams bleiches, aber jetzt wieder vollkommen gefaßtes Gesicht. „Seine — wirkliche Mutter? . . . Hm — ich weiß nicht . . nein, wirklich nicht . . . Komm, Mirfam. Ein Roman aus Lem modernen Kairo von Erich Friesen. Nachdruck verboten.)
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