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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 09.07.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-07-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-191307095
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19130709
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19130709
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1913
- Monat1913-07
- Tag1913-07-09
- Monat1913-07
- Jahr1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 09.07.1913
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gehört ihm der Sieg, mit Stolz nennen wir ihn Ange- Haden Luftschiff Einen großen 9. wurde erst ein Essendefekt ner den konnte. er sich a. wie zu gen den sie sich der Mutter gegenüber Anni nickte nur stumm. Sie kannte niemand der Mutter, daß Frau von kahl erschienen. Aber Anni hatte es von Tag'Saßneck sie zu sich nehmen würde, vermochte zu Tag wohnlicher und behaglicher gestaltet und Anni im Innersten nicht zu teilen. Wohl wußte .— durch Zapfenstreich eingeleitet, worauf im Rau schen Gasthof bei Anwesenheit der Schützen die folgendermaßen: „Mir nichts bekannt auch für unwahr und legenheit absolut leine 1912 unl denes an die 82 straße di Fabrikbes bruch, st und der sofort eil treffen, das Aut gezogen von der Affäre Ich halte sie mit ran immer mutig gezeigt, wenn diese in Lwrge um ihre Zukunft gewesen war. Ader nun sie dem Nichts gegenüberstand, wurde ihr doch bang zu mute. Nur wenige hundert Mark besaß sie noch. Die Rente der Mntter erlosch mit ihrem Tode die Tränen über die Wangen. Gebaren rührte sie. drohend lag die Zukunft vor packte sie in ihrer trostlosen ganzen bei." ist bisher geworden. messe der Bedeutung hatte. Das grausame Muß lenkte sie ein wenig und die bescheidene bei einem Verkauf bringen. Die Zuversicht Ein unverschämtes Ansinnen. Nach Blättermeldungen aus London erheblicher Niederschlag. Julit TageSmittel -s-16,57 Maximum -f-20,6°, dadurch das Sterben leicht geworden. Wo würde sie nun der Wind hintreiben, ein losgelöstes Blatt? Frau von Saßneck an ihr Verspreckfen Wohnungseinrichtung würde, nur eine geringe Summe Hausbesitzer sein Glück sich besseren in den 50er Itzsährigen ihre Ansprüche wapen immer bescheidener gewor-sie, daß Tante Elisabeth eine edle, gütige Frau mit Kußhand vors Theater enkaschiert, wenn sie keiner ausblieb. den. So hatten sie sich zuletzt ganz wohl in war. Aber sie vermochte nicht daran zu glau- man will. Ich wer' ihr das mal bei Jelegen- (Fortsetzung folgt.) sigem Orte „Kronprinz Bundesfest Die Fahrt elektrischer von. Die Frau mutz sich aber über die Unter brechung sehr geärgevt haben, denn sie verabreichte beiden Knaben Schläge, trotzdem dieselben an dem Unfall keine Schuld trugen. —(.) Langenberg, 7. jährige Vogelschießen wurde nachmittac findlichen Kleidungs von einer Wege nack angebliche, ans Schn chen zu t gewährt n sich der C die dort rend diese Rucksack a ner zurück nähme d, verschwuni - G des Konse bezirke G nachmittag Generalsek das Then Ausblick", unter dem amtmann den Herr erhielt H Geschichte Jahren e der Bode Wehrfähig die Heere Partei bc Heeresver' der Part« sondern t unserer sr Auch sei Wehrpflick worden, mögenszu dies nich Geldbeute mögenszu Handel u unseres 4 gimnd de Gebiete c Domäne staaten e hätten vi lung der die Beste i Leistungs Anwesent j kämpfen, stündigen Herr Kv sonders i rich Aug beteiligten sich beide Militärvercine, Albert" und Militärvercin 1, am in Dresden in einer stattlichen Zahl. wurde bis Hohenstein-Er. mittelst Straßenbahn und ab Hohenstein-Er. Zeichnungen sind Anni rollten Frau Lehmanns Dunkel und ihr, ein Grauen Stimmung. Wohl hatte teIbach unternahm gestern nachmittag unter vor kurzem bei der Kgl. Amtshauptmannschaft starker Beteiligung seiner Mitglieder und deren zur Genehmigung eingereicht worden. Es wird Angehörigen einen Ausflug nach unserer voraussichtlich die neue Halle dann im nächsten st Kus dem puslsnde. Eine Hochverratsgeschichte. Pariser Blätter bringen lange Meldungen über den angeblichen Hochverrat eines jungen Deutschen, der Rudowsky heißen soll, 17 Jahre alt ist und aus Esse n stammt. Dieser erschien in vollkommen erschöpf tem Zustande, mit zerrissenen Kleidern und vor Hunger fast umfallend, auf dem Polizeikommis farial der Pariser Vorstadt Belleville. Hier ließ übliche Musikprobe stattsand. scheu den Anfängen seiner Beschäftigung mit der Luftschiffahrt und dem vollkommenen Evsolge fer nes Systems liegt, diese lange Folge von Ver suchen, Hemmungen, üblen Zwischenfällen und materiellen Schwierigkeiten, ist den Mitlebenden wohlbekannt. Es sei nur an das ablehnende Gut achten der vom Kaiser im Jahre 1894 berufenen Sachverständigenkommission, an die zunächst ge ringe Wirkung der Fahrten mit dem ersten Luft schiffe, an die Zerstörung des zweiten durch ei nen Orkan, an die Katastrophe von Echterdingen erinnert. Erinnert sei aber auch an die opfer- bereite Einsicht des deutschen Volkes, die sich gerade nach dieser Katastrophe bekundete, und gerühmt sei vor allem das unerschütterliche Ver trauen des Mannes zu seinem Werke. Heute selbst, um den jungen Deutschen zu vernehmen. Dabei stellte es sich heraus, daß der Festgenom mene angeblich die lange Reise von Esse.n nach Paris zu Fuß gemacht hatte, um die Zeichnun gen augenscheinlich bei der Pariser Kriegsver waltung zu verkaufen. Wie Rudowsky angibt, hatte er in Essen eine Anstellung als Zeichen- gehilfe bei Krup p. Eine genaue Untersuchung wird ergeben, ob die gefundenen Zeichnungen echt sind und wirklich aus den Kruppschen Werk stätten stammen, oder ob dieselben nur selbstver- sertigte Falsifikate sind, mit denen ein Betrug ausgeführt werden sollte. Die ganze Sache scheint sehr phantasievoll zu sein, denn ein siebzehnjähriger Junge wird wohl kaum derartige wichtige Zeichnungen in die Hand bekommen, wie es von der franzö sischen Presse behauptet wird. Zu dieser Ge schichte äußert sich der Generaldirektor der Krupp schen Werke, Herr Geh. Finanzrat Huggenberg, ben, daß es ihr ernst gewesen war mit'der Ver sicherung, daß sie nach deni Tode der Mutter in Saßneck eine Heimat finden würde. Tante Eli sabeth hatte das wohl nur gesagt, nm die Mut ter zu beruhigen. Und dafür war sie ihr fchon sehr dankbar gewesen. War doch der Mutter aus. Frau Lschlilches. Hohenstein-Ernstthal, 8 Juli 1913 Kttiervoransfage der Königl. Sächs. Landes- Wetterwarte zu Dresden. Kür Mittwoch: Nordwestwinde, wolkig, kühl, kein zwei kileinen Knaben, die sich in ihrer Beglei-am Schlüsse des Monats betrug 17 739,13 M. lung befanden, niedergerissen. Zum Glück ka- Erloschen sind 3 Konten, neue Bücher wurden men aber alle drei Personen ohne Schaden da- 10 ausgestellt. —a. Wenn Frauen sich treffen, haben sie sich viel zu erzählen und wenig Auf- merksamkeit sür die Umgebung. Auf dem Altmarkt, Ecke der Weinkeller- und Dresdner Straße, hatten sich gestern während des Wochen marktes zwei Frauen dermaßen in ein Gespräch vertieft, daß sie trotz mehrerer Zurufe ein da herkommendes Geschirr nicht bemerkten. Tie jüngere der Frauen wurde gestreift und mit unsere Höhen gelockt. Vom oberen Wasserwerk war recht gut zu beobachten, wie das stolze Fahrzeug eine Schleife über Oelsnitz ausführte und dann seinen Kurs über Hohndors unb Glauchau—Meerane nahm. — Wilstenbrand, 8. Juli. Als Ge meinde-Expedient und Sparkassenkontrolleur ist Herr Bruno Otto Wolf hier von der Amts hauptmannschaft Chemnitz in Pflicht genommen worden. Sachsen" hatte vorgestern in aller Frühe hier eine große Anzahl Zuschauer auf sucht ein hiesiger Einwohner, Herr und Fabrikarbeiter Ernst Hübner, jenseits des „großen Teiches". Ilm Verdienst zu schaffen, wanderte der Jahren stehende Mann mit seinem Sohn nach Amerika aus. den Unsern, und mit Freude folgen wir dem Fluge seiner Luftschiffe, für die nun auch im Sachsenlande der erste Hasen geschaffen worden ist. Ganz Deutschland wünscht dem auch im Alter noch so rüstigen berühmten Zeitgenossen einen recht langen, voni Erfolge des großen Wer kes besonnten Lebensabend. Kein deutscher Kremdenlegionär erschossen? In Sachen des kriegsgerichtlich erschossenen Deutschen Hans Mül- I e r von der französischen Frem den ke g i o n sind jetzt vom Deutschen Auswärtigen Amte Schritte eingeleitet worden. Die deutsche Botschaft in Paris ist mit näheren Feststellungen beauftragt worden, auf Grund deren eventuelle Schritte der deutschen Regierung unternommen werden sollen. Solche Schritte sind nur mög lich, wenn der Erschossene minderjährig nach französischem Gesetz war. Immerhin ist eine deutsche Einmischung in Urteile fran- zösischer Gerichtsherren mit Schwierigkei- t e n verknüpft. In einer Note des französischen Kriegsministebs, die in Paris veröffentlicht wird, heißt es zwar: „Aus dem mir sofort vorgeleg ten Bericht geht hervor, daß kein einziger Legionär namens Hans in Oran seit 1910 füsiliert wurde. Oberst Pierron befin- det sich auch gegenwärtig nicht in Oran, son dern in Fez", doch beweist diese Veröffentlichung noch nichts. Schon der Wortlaut der Note „kein einziger Legionär namens Hans" klingt sehr merkwürdig. Vielleicht ist aber ein Hans M ü l- ler erschossen worden. Wie bereits mitgeteilt wurde, hat sich ja bei einem Berliner Blatte ein Augenzeuge des Vorfalles gemeldet. Es kann nur immer wieder dringend von einem Eintreten Deutscher in die Fremdenlegion abge raten werden. bis Dresden mit Extrazug ausgeführt. — Gersdorf, 8. Juli. Wegen Brand listung verhaftet wurde in Hartenstein der von hier stammende Barbiertehrling S. Der Bar bier Hoher entdeckte, daß aus seinem Tauben - chlag Rauchwolken aussticgen. Bei näherer Untersuchung fand er auf dem Dachboden au einem Holzhaufen bezw. an deren Bretterwand ein schon recht gefährlich entwickeltes Feuer, das von hilfsbereiten Personen gelöscht wer- Fremdenzuzug brachte infolge des schönen Wet ters der Sonntag, wobei jeder Besucher bei dem rührigen Wirt wie in den aufgestellten Eßbuden auf seine Rechnung kam. Alich das Karussell fand viel Zuspruch von Jung und Alt. Mon tag nachmittag fand die Abholung des Schützen königs im „Post"-Restaurant sowie der Königin im Cafee Scheibner statt, hierauf ging im Rau schen Gasthyf tzas übliche SWtzenfriihstück vor sich. Dann begaben sich die Schützen nach dem Schießstand; auch die Frauen schossen ihren Vogel ab. Die Königswürde errang Herr Bäcker meister C. Scheibner, Damenkönigin würde Frau Otto Koch. Mit einer kurzen Ansprache über reichte der Vorsteher den Schützenmajestäten die Königsschärpe. Nachher trat der Ball in seine Rechte, wozu sich eine große Anzahl Nachbar vereine «ungesunden hatten. Bis in die vorge rückten Stunden amüsierte man sickl aufs beste. — (.) Langenberg, 8. Juli. In späten Tagen mutet, doch ergab die Untersuchung, daß das Feuer durch den Lehrling angelegt war. —h. Gersdorf, 8. Juli. Bei der hiesigen Sparkasse wurden im Monat Juni 206 Ein zahlungen im Betrage von 17 498,91 Mk. ge leistet, dagegeil erfolgten 70 Rückzahlungen im Betrage von 17 323,67 Mk. Der Barbestand beiden Händen hielt, als wollte sie sich da wärmen. Mitten in ihre philosophischen Betvachtun- hinein klang die Flurklingel. Frau Lehmann —r. Gersdorf, 8. Juli. Der Bau der Turnhalle des Turnsvereins 1 auf deni iin vorigen Jahre von Herrn Baumeister Benedix erworbenen Grundstück soll dieses Jahr noch — (.) Langenberg, 8. Juli. Donnerstag, den 10. Juli, findet in Müllers Restaurant eine Versammlung der Jagdgenossenschast Langen berg statt, hierbei soll die Rechnung vom Jahre. heit sagen. Na — und Verehrer kann sie haben, so ville se will. Wenn sie nur nich gar so vor nehm iväre! Na ja — leicht wird es det arme Wurm nu nich jrade haben." So sagte sie vor sich hin und pustete mit vollen Backen in die große Kaffeetasse, die sie mahnen, wäre Anni nie in den Sinn gekommen. Dazu war sie zu stolz. Sie hatte ja auch im Ernst nie damit gerechnet, so sehr sie sich auf den bevorstehenden Besuch mit der Mutter in Saßneck gefreut hatte. Sobald sie die Mutter beerdigt hatte, mußte sie nun Schritte tun, eine ihren Kenntnissen und Fähigkeiten entsprechende Stellung zu sinden. Die Wohnung mußte auf gegeben und Frau Lehmann entlassen werden. Jetzl hieß es, jeden Groschen sparen, damit sie aushalten konnte, bis sie eine Stellung gefun- setzte ihre Tasse fort und ging, um zu öffnen. Ein Blumenkranz wurde abgegeben. Sie trug ihn hinein ins Stcrbezimmcr, wo die Tote ausgebahrt lag. „Ne scheene Empfehlung von die Frau Bolrnemann aus dem zweiten Stock, Fräulein Anni, und es täte ihr sehr leid. Hm! 'n janz seiner Kranz, der hat mindestens seine zwei Mär ker jekostet, trotzdem die Blumen jetzt billiger sind", sagte sie anerkennend und legte den Kranz zu Füßen der Toten nieder. „Ich lasse herzlich danken", erwiderte Anni, den schlichten Kranz mit wehmütigen Blicken —d. Oberlungwitz, 8. Juli. In einigen Orten der Umgebung haben vorige Woche dort aufhältliche österreichische Reservisten Einbe- rufungsorders von ihrer Militärbehörde erhal ten, nach denen sie aufgefordert werden, inner halb drei Tagei« sich bei ihren Truppenteilen einzufinden. Ein bei einer hiengen Brauerei in Stellung befindlicher österreichischer Arbeiter, der bereits ea. 5 Jahre vom Militär entlassen ist, erhielt ebenfalls am Sonnabend Order, sich bis Heuke Dienstag in Eger einzufinden. Der Be treffende reiste bereits gestern ab. — m Gersdorf, 8. Juli. Auch aus hie- auf Ver hiesigen Wanderte Verein a rin in s tens der namhafte forderlich der Ver zur Unt auszubrin Mitgliede suchen, c der Bitt« Beitrag, Einzelnen witzige u stenliebe dern zu I ter Weift ßere Jal auch der Art der s destbeitrac gesetzt ist rin ein b dürftigen fügung ft wird vorc bereich ui Frühjahre feierlich geweiht und in Benutzung genommen. —r. Gersdorf, 8. Juli. Am Deutschem Turnfest in Leipzig wird sich auch vom Turn verein 1 eine größere Anzahl Mitglieder be teiligen und am Sonnabend mit Extrazug ab Hohenstein-Er. wach dort fahren. —m. Gersdorf, 8. Juli. Das Vogel schießen im Gasthof „Zum grünen Tal", wel ches für Sonntag und Montag von Herrn Hübisch gut arrangiert worden war, fand gestern abend mit einem Ballvergnügen sein Ende. Von gutem Wetter begünstigt, nahm die Ver anstaltung einen überaus schönen Verlauf. Der Garten war am Sonntag vollbesetzt und der Saal fast überfüllt. Auch am Montag herrschte wieder erhöhter Verkehr. Die Straßenbahn be förderte wieder eine große Anzahl Fahrgäste. Am Sonntag wurde der vorjährige König, Herr Bäckermeister Schulze, mit Musik von seiner Behausung in der Erlbacherstraße abgeholt. Die Königswürde ging gestern auf Herrn Maschinist Graupner von hier über. —!! Gersdorf, 8. Juli. Das Schützen fest der Schützen-Schietzgesellschaft 1 im Gasthof „Zum blauen Stern" findet ani Sonntag und Montag, den 20. und 21 Juli, statt. —!! Gersdorf, 8. Juli. Im Gasthof „Teutonia" fand am Sonntag nachmittag ein „Fest der Blumen", veranstaltet von der Orts gruppe Hohenstein-Ernstthal des Deutschen Hand- lungsgehilfen-Verbandes (Sitz Hamburgs), statt. Die überaus schön verlaufene Festlichkeit be stand in Preiskegeln, Gartenkonzert und Spie len und endete niit einem Tanzkränzchen. —h. Gersdorf, 8. Juli. Das Zeppelin- ba.b wt, auf einer Bank nieder und bat rüge Lächeln verschwunden war. ; Treppenhaus begegnete. Frau Lehmann sah ihr bewundernd nach, freundlich und rührend, daß diese Leute alle als sie aus der Küche ging. ihre Teilnahme bewiesen. Denn Frau Lehmann „So 'n schönet Mächen, das Fräulein Anni! hatte recht, einer nack) dem anderen schickte Blu- Nee — um die is mich nich bange, wenn sie man men als Zeichen der Teilnahme. auch jetzt keene Moneten mehr hat. Die wird Frau Lehmann kontrollierte gewissenhast, ob Stadt. Im Schützenhaus Altstadt wurden nach einem Rundgang einige gesellige Stunden bei einem Tänzchen und einer vorzüglichen Bewir tung verbracht. Die Ausflügler traten abends nach 10 Uhr erst wieder den Heimweg per Bahn au. — Um ein erneutes Auftreten der Non - üenplage zu verhüten, weisen die mei sten der sächsischen Amtshauptmannschaften aus die Bestimmung des Gesetzes vom 17. Juli 1876, den Schutz der Waldungen gegen schäd liche Jnsekteil betreffend, hin, das allen Wald besitzern zur Pflicht macht, dem Auftreten des Schädlings die größte Aufmerksamkeit zu wid- men, um so einer erneuten Vermehrung entge- genzuarbeiten. Es wird hierbei insbesondere auf die den Gemeindevorständen im Jahre 1909 zu gegangene Anleitung zum Sammeln von Nonne ufaltern hingewiesen. — Wie das sächsische Ministerium des In nern in einer Verordnung bekannt gibt, habe es die bei ihm bestehende Kgl. Sächsische Stif tung für Familienforschung beauftragt, Land gemeinden auf Antrag Entwürfe zu Ge in e i n d e s i e g e l n zum Preise von 5 bis 10 Mark anzufertigen. Die Entwürfe würden im Einvernehmen mit der Direktion des Haupt- staatsanhivs von einem geschulten Maler unter Aufsicht eines Heraldikers hergestellt und den Ge meinden unmittelbar von der Stiftung zugestellt. Danach habe die Gemeinde um die ministerielle Genehmigung des Gemeindesiegels nachzufuchen. Die Gesuche um Anfertigung von Entwürfen sind an die Kgl. ^ächs. Stiftung für Familienfor schung beim Ministerium des Innern zu richten. einzelne führende Stimmrechtlerinnen den fra n- zösischen Fliegern bedeutende Sum men angeboten, damit sie bei einem Flug über London mit Spreng st o s s gefüllte Röhren auf die Stadt werfen sollten. Die Flieger hät ten sich beeilt, die englische Polizei von diesem Plane zu verständigen. Neues Verbrechen der Wahlrechtsweiber. Gestern früh wurde ein Versuch in South port bei London gemacht, Feuer anzu legen. Ein Fischer sah die Flammen in einem Schuppen und erstickte sofort das Feuer. In der Nähe fand man eine .Kreideinschrift: „Dies gute Werk dient deni F r a u e n st i m m- r e ch t." Die spanischen Kämpfe in Marokko. Aus T e t u a n, 7. Juli, wird berichtet: Der Kampf, der im Anschluß an den Ausfall von zwei Kompagnien aus dem Lager von Lourient stattfand, war eingeleitet worden, um den Feind unter das Feuer der Lagerbat terien zu locken. Der Kampf dauerte die ganze Nacht an. Auf spanischer Seite sind zwei Sol daten gefallen und zwei verwundet worden. „Na, nu werden schonst noch mehr Blumen- Lehmann sprach tröstend auf sie ein.'spenden kommen, Fräulein Anni", sagte Frau seltsam nahm sich das schlanke, schöne^Lehmann wichtig. „Wenn erst mal der eene an- Mädchen mit dem schlichten, schwarzen Kleid! fängt, denn bleiben die andern aus dem Hause und den vornehmen, anmutigen Bewegungen in ooch nich zurück. Da kenne ick mir aus." der engen Küche aus. Wundervoll hob sich das O....' "" 7 goldbraune, reiche Haar von dem schwarzen von all den vielen Menschen, die hier im Hause - Juli, wi werke vor Adolf-Feß zum Fest, Uhr ist Pastor L früher in men. De Kirchschull vortragen. Böttgersch versammln Glaubens; I Herr Sch I Karlsbad, 4 Chor- un) - L I tung ist h I Frau gest I chen im I tieftraurig I neu! AM Mine Ami. Roman von H. C o u r t h s - M a h l e r. 14) lNachdcuck verboten.t Draußen in der kleinen Küche saß die Auf wärterin, die in diesen Tagen bei Anni blei ben wollte. Sie labte sich an Kaffee und But terstullen und sah immer wieder mitleidig zu der jungen Dame ins Zimmer herein. Jedes mal nötigte sie dieselbe leise, doch etwas zu sich zu nehmen. Anni hatte nur immer den Kopf geschüttelt. Jetzt trat Frau Lehmann wieder mit ener gischem Ausdruck in ihrem vollen, roten Ge sicht herein. „Nu sehe ick mir das aber nich länger mit an, Fräulein Anni. Sie müssen 'n bißchen wat essen. Nur 'n Troppen Kaffee und 'ne Schrippe. Sie kommen totalemang von Kräften, wenn Sie nich 'n Happen essen", sagte sie resolut. Anni erhob sich seufzend und ging mit ihr hinaus. Sie fühlte sich wirklich ganz elend, da sie seit gestern fast nichts zu sich genommen hatte. „Ick habe Ihnen schon Kaffee und 'ne Schrippe ins Wohnzimmer gestellt, Fräulein Anni", sagte Frau Lehmann draußen in dem kleinen Korridor zu der jungen Dame. Anni nickte stumm und trat in das nied liche, behagliche Wohnzimmer. Bescheidene und billige Möbel standen darin, aber Annis ge schickte Hände hatten mit allerlei Kleinigkeiten, mit Decken und Kissen diesem Raum einen freunde lichen Anstrich gegeben. Als sich die beiden Friauen danials nach dem Zusaunnenbruch ih rer glänzenden Existenz in dieses kleine Asyl ge flüchtet hatten, war es ihnen recht ärmlich und! Kleide ab. Die seinen, blassen Züge strahlten wohnten. Sie und die Mutter hatten nur freund- auch jetzt einen süßen Liebreiz aus, wo das son-^lich die Grüße erwidert, wenn man sich im Sie fand es sehr F rauenverein zu M i t- durchgeftihrt werden. Juli. Das dies- am Sonnabend zunächst um etwas Nahrung. Dabei hielt er krampfhaft einen kleine«« gelben Reisekofser um- faßt und ließ sich denselben nur mit Wider-f streben abnehmen. Die Polizisten öffneten den Koffer und zum allgemeinen Erstaunen sand! mar« darin ganz genaue Zeichnungen über ein) neues deutsches Maschinengewehr sür Lustsahr zeuge. Der Mechanismus dieses Geschützes er schien darin genau erklärt und ebenso war eine Anweisung beigegeben, «vie man das Gewebr zu behandeln habe. Die Polizeibeamten in Belle Ville benachrichtigten hierauf sofort den Polizei Präfekten in Paris, Hennion, und dieser kam von ihrer Trauer ab. Seufzend erhob sie sich! streifend. Es war der erste, den man der Mut- und trug das Geschirr selbst in die Küche hin- ter auf die Bahre legte. der kleinen Wohnung gefühlt. Sie bestand aus diesem Wohnzimmer, das nun das Sterbezim mer geworden «var, einem sehr schmalen, klei nen Salon, in dem die seltenen Besuche empfan gen wurden, und der winzigen Küche — so winzig, wie nur Großstadtkücheu sein können. In den Mietshäusern der Großstadt ist ja je der Zentimeter Raum genau berechnet. In Anni Sundheini war, seit sie mit der Mutter in den bescheidenen Verhältnissen lebte, eine praktische Energie erwacht. Sie sah mit klugen, offenen Augen um sich, sah soviel Elend und Not, daß sie sich in alles hatte schicken und fügen lernen, und daß sie sehr wohl herausfühlte, daß ihr Los noch immer beneidenswert war im Vergleich zu dem vieler tausend Menschen. Wenn sie nur die Mutter hätte behalten dür fen, wie glücklich wäre sie dann gewesen. Sie zwang sich, den kleinen Imbiß zu sich zu nehmen, und Frau Lehmann kam leise her ein und brachte ihr noch ein mit Fleisch be legtes Brötchen, als sie sah, daß Anni wirk lich atz. Lautlos verschwand sie wieder.
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