Suche löschen...
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger : 01.11.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-11-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841112631-192211011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841112631-19221101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841112631-19221101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1922
- Monat1922-11
- Tag1922-11-01
- Monat1922-11
- Jahr1922
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
lmüAiiMer I LxhmUt«,». v«M^p«N ««»«tilch i» Srs, Hohensteln-Ernstttzaler Zeitung, Nachrichten und Neueste Nachrichten j MM, res 1. ilssmssr im 72. 3M Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts, Finanzamts usA des Stadtrats zu Hohenstein-Ernstthal, sowie der Behörden der umliegenden Ortschaft« Gemeindc-Guo-Konto Nr. 14. Fernsprecher Nr. II. Bankkonto: Chemnitzer Bankverein, Chemnitz Postscheck-Ponto: Leipzig 211464. Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch. Verantwortlich sür die Schristleitung Tr. Erich Frisch, für die Anzeigen Otto poch. Generalanzeiger für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, VernZdorf, Nüsdorf, Langenberg, MeinS-ori, Fallen. LaugenchurSdorf. «eicheitbach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim, Knhschnappel, St. Egidien, Wüstenbrand, GrLua, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Rußdorf. StL40», L»««'«,, »er-letch« Mw. wird »er vnUt»drnoz » ,,Sevt. I» A«»« tz»-«« »ewav — >er-^ »r- »»Eger irgend wetle. Ltdimog de» d« fica«,. »c Lieirrantrn ode »ei vrstrdrrmigdrulr cht»uger. — bat dw r« jt«her l«t«en Lnprad «ui Lieferung ober RachUijrn«, Aeit»«g »der mit Ra^uhlimg d-S vvugdrre«,«». »»ra»L « Mt^ sret t»4 -«v». Dir XnxiiX-tgebaH«» d«trage» fu, UichEb*lt«»e »* »d«r der« Süiu» t» M, b.a»M«sd« -eite »» »it. >«chw«l»,;d»tzr «» Qgert«-«»- «abiae Ukt. Znschla- »r!,ttgeaarurahm- bU «ri». » Uhr. Sie AeWMssls«iW N UM. Die R e p a r a t i o n s! o m m i s s i o n, die am Mow tag in Berlin angetommen ist, wurde gestern mittag 12 Uhr vom Reichskanzler in Gegenwart der an den kommenden Verhandlungen beteiligien Staaissclrctäre empfan gen. Der Reichskanzler begrüßte die Neparationslommission und insbesondere den neuernannten Vorsitzenden, Louis Barthou, dem cs vergönnt sein möge, sein Amt mit Erfolg für die in der Reparationskomission vertretenen Völ ker und für Deutschland zu führen und die Voraussetzun gen zu schaffen, die für jede lünstige ökonomische und kul turelle Zusammenarbeit der europäischen Völker und damit auch der Nationen der Welt notwendig fknd. Er begrüße die Initiative, Gläubiger und Schuldner zusammenWfüh - ren, um einen Ausweg zu finden. Er und seine Mit - arbeitet stellen sich mit voller Offen!, eil und Aufrichtigkeit der Aussprache zur Verfügung. Der Reichskanzler wies sodann auf die Veränderns gen hin, die in der Lage Deutschlands seit dem reizten Besuch des Garamielomuces im Juli eingetreten sind, rind belegte diese Äenderungen mit vergleichenden Daten der deutschen Währung und der deutschen Groß- b a n d e l s p r e i s e. Dos deutsche Volk, dein e* an den notwendigsten Nahrungsmitteln und an Hohle fehle, siehe vor einem furchtbaren Winter des H u ngers und der Halte. Die bisherigen Versuche, aus der kranken deutschen Wirlchmst möglichst große Leistungen her- auszuho.'en, hätten weder Gläubiger noch Schuldner be friedigt. Der richtige Weg sei: erst die k r a n k e Wirt schaft zu heilen. Nur daun bestehe Aussicht, Lei- stnngeu aufzubringen. Deshalb sei die StabiIis ie - rung der Währung das Kernproblem der Aufgabe. Die Stabilisierung der Währung werde von selbst das Gleichgcwicht in den deutschen Staatsfinanzen herbei - führen. Er begrüße die Mitteilung der Reparationskommisfion, daß Gegenstand der Berliner Verhandlungen die Stabilisie rung der Mark und der Ausgleich des Budgets sein soll. Die Hauptaufgabe sei, .schnell zu praktischen Vor schlägen zu kommen und sie mit raschem Entschlusse durchzuführen. Nur eine schnelle Aktion könne die Lage reiten und die Lchtimgsfähigkeit Deutschlands wiederher - stellen. ' Aus diese Ansprache des Reichskanzlers legte der Vor sitzende der Zieparationskommission, Louis Bart Hou, die Gründe dar, die die Reparationskommission veranlaßt hät ten, sofort mit der deutschen Negierung in Verbindung zu treten. In den Worten des Kanzlers liege ein Zeugnis und ein Programm. Die Reparationsiommission schätze beide um so mehr, als sie von der durch ihre amtliche Stellung am meisten quatisizierten Persönlichkeit herrühr ten. Was das Zeugnis anlange, das der Reichskanzler über die Lage Deutschlands abgebe, so nehme es die Reparationstommission zur Kenntnis, ohne es sür den Augenblick zu erörtern. Es werde das erste Blatt des Aktenstückes sein, das sie zusammenstelltn werde. Was das Programm anlange, so habe der Reichskanzler eher Fragen aufgeworfen als Lösungen gewie sen. Diese Fragen seien indessen durchaus diejenigen, die in das Arbeitsgebiet der Neparationskommission spielen. Die Stabilisierung der M ark sei die erste Fxage, deren Verbindung mit dem Gleichgewicht des Budgets nie mand bestreite. Die Reparationskommission danke dem Kanzler für' sein Versprechen, in den Verhandlungen mit völliger Offenheit und Ehrlichkeit mitzuarbeiten. Es handele sich darum, möglichst schnell das Ziel zu erreichen,das ge meinsam ins Auge gesaßt worden sti. Die Reparation? - kommission hoffe, in allen Dienststellen, die an den Ver handlungen teilnehmcu werden , fencn guten Willen an - zutreffen, von dem der Kanzler gesprochen habe. DieRepa- rationskommission sei hergekommen, um einen kranken Kör per zu behandeln, mn den Ausdruck des Kanzlers zu ge brauchen. Es sei daher nochwendig, daß diese die ganze Ausdehnung und alle Anzeichen der Krankheit kennen lerne. Der Augenblick sei gekommen, ohne Umschweife zu sprechen rmd an die Arbeit zu gehen Von diesem Nachmittag ab heiße daher die Parole: „Arbeiten wirk" Es wurde hierauf beschlossen, die Verhandlungen so fort zu beginnen. Die erste Sitzung der Reparationskom - Mission mit den beteiligten deutsck>en Ressorts hat gestern nachmittag im Reichs ft n an Ministerium skattigesunden. Reichsattion gegen die Teuerung. Die am Sonntag itattgesundene Aussprache des Reichskanzlers mit den Führern, der Sozialdemokra tie ha» die Zusage des Kanzlers gebracht, nach Abschluß der bevorstehenden Verhandlungen mit der Pariser Repa - rationskommdon eine umfangreiche Aktion des Reiches gegen die L e d e n s m i t t c l t e u e r u u g einzuleiteu. Der Kanzler hat sich bereitgesundcn, bei nochmaligem Versagen der staatlichen Maßnahmen gegen die fortschreitende Teue rung die Wiedereinführung der st aal li ch e n Bewirtschaftung der wichtigsteil Lebens m i 1 - tel irr Aussicht zu stellen. Ein Ultimatum der Berliner Eisenbahner Die vom Berliner Polizeipräsidenten verbotene Ver sammlung der nnzu friede neu Berliner Eisen- h a hncr hat in der Form von Betriebsversam m> ! u n g c n der Berliner Eisenbahnbetriebe stattgesunden. Zn .den fünf Versammlungen wurden einstimmig Ent- sch ließ ungen angenommen, die entsprechend der Teue - ningswelle der letzten Worbe eine Verdreifachung aller bisherigen Gehälter und Löhne verlangen, fer ner die Entfernung des Eisenbahnministers G r o e- ne r und die Berufung eines Fachmannes auf den Posten des Reichsveriehrsmimsters. Die Betriebsräte wur den ausgefordert, der Regierung eine Frist zur Annahme der Beschlüsse bis 1ä. November zu stellen. Rücktritt des Grasen Lerchenfeld. Der vaycrische Ministerpräsident Graf Lerchen- scId hat gestern dem Landtagspräsidenten jein R ü ck - trittsgesuch zugcstellt. Der damische Landtag wird am Freilag zur Wahl des M i u i st e r p r ä s i L e n 1 e n zusoii menrrctcn. Staatsrat Dr. Meyer hat wider alles Erwarten beute das Ersuchen ausgesprochen, von seiner Wahl abzusehen. Der Rücktritt Lerchenselds, der aus der ümerPolüi - schen Entwicklung in Bai-ern heraus zu erklürcu ist, wird sicherlich auch außerhalb des Landes ein gewisses Ve - dauern auslösen, da sich seine ausgleichende Art wieder holt besonders bei den verschieden^ Heu Streitfragen zwi schen Bayern und dein Reiche für beide Teile vorteilhaft bewährt hat. Die Passauer „Donauzeitung" schreibt, der kommende Man» sei nur Platzhalter für Bayerns starken ZN a n n , Herrn von Kahr. Stresemann über die innen- und uuhen- politische Lage. Im Rahmen des am Sonntag in Braunschweig b» gounenen L a n d e s p a r t ei t a g e s der Deutschen Volkspartci sprach der Neichstagsabgcvrdnctc Dr. SLrese m ann über die innen- und außen politische Lage in einer großen öffentlichen Ver - sammiung. Stresemann dctome, daß die internationale Scknck.ulsverfllcchlung der Weltwirtschaft das einzige Mittel fei, das dazu führen könnte, daß andere Völker sich dafür cmscßeu, Deutschlands Untergang auszuhaltEn. Eine An näherung Deutschlands an Ruhland könne Frankreich nicht verhindern, auch nicht durch die Gegenwart eines Groß - polens. Dem Stinnes-Abkommen maß der Redner große politische Bedeutung bei. Von der deutschen Regierung sei das Mort gefallen, daß Deutschland an der Orient - lrise nicht interessiert sei. Die Türkei sei in ihrem Vor gehen vvu Frankreich unterstützt worden, und so habe diese-.' den Friedcnsvertrag von Stores beseitigen, helfen, ein Beweis dafür, wie Frankreich seine eigenen Friedensschlüsse einschät-t. Das sei die praktische Folgerung, die Deutsch land aus der Abgabe des Vertrages von Sevres ziehen müsse. Bei der Innenpolitik bezeichnete der Redner die Annee,. den nationalen Willen und die Wirtschaftskraft als die drei Kraftquellen des deutschen Volkes. Aber nur die letzte Kraftquelle sei uns geblieben. Um diese Kraftquelle restlos auszunützen, müßten mnerpolitische Kümpfe, wie sie durch die Wahl des Reichspräsidenten unausbleiblich gewesen wären, vermieden werden. Dann brachte Strese mann die Währungsfrage rn engen Zusammenhang mit der Produktion. Wir würden in diesem Winter keine Negie rung gebrauchen können, die nichts tut, um an dieses Problem heranzugehen. Die Arbeitsgemeinschaft der Mitte, die jetzt im Reichstag geschlossen sei, habe nicht den Zweck, die Sozialisten anszuschalten, sondern sie zur Mitarbeit her onzuzichcn, aber nur unter der Bedingung, daß sie ihre vermeintliche Vorrechte auf eine Bevorzugung in Deutsch, land amgeben. Im übrigen bezeichnete Stresemann Lie gegenwärtige Zeit als ein Zeitalter der Gärung instaats- potstischcr und wirtschaftlich-sozialer Hinsicht. Wir müßten dafür sorgen, daß Deutschland in diesem Gärungsprozeß sih wieder durchsetzen werde. Neue enorme Erhöhung der Gütertarife. Wie der „Berl. Lok.-Anz." von gutunterrichteter Seile hört, hat das V e rk e h r s mi n i st er i u m ohne An hörung des für Tarisangelegenheiten zuständigen R e i ch s e i s e n b a h n r a te s mit Wirkung vom 1. November eine öOprozentige Erhöhung al ler Eisenbahngütertarife angeordnet. Zum 1. Dezember dürfte eine weitere enorme Erhöhung der Tarife vorgenommen werden und zwar soll dann eine Verdoppelung der zu dieser Zeit geltenden Sätze mitteten. Der Abschluß der ReichsLisenbahnen. Die Ncichseisendahnvcrwaltung teilt mit, daß im ersten Recbniungshalbjahr 1922, 2lpril bis September ein schließlich die Einnahmen des ordentlichen Haushalt» 92 W7 Millionen, die Ausgaben des ordentlichen Haushalts 92 180 Millionen Mari betragen haben. Ls wird hinzugefügi, daß der Abschluß zeige, daß trotz der unaufhaltsam fortschreitenden Geldentwertung und oer hierdurch bedingten gewaltigen Verteuerung aller Kosten de Ausgaben des ordentlichen Haushalts durch die Ein nahmen voll gedeckt werden. Wenn gleichwohl nach der UeberÜcht über die Finanzgebarung des Reickies die Geld - nbhcbunqen der ReiGsdaan bei der Reich sbcmplk ässe ihr« A . üeürum.en Lab,in bis Ende September wesentlich über - steigen, so erklärt sick dies insbesondere durch die Bedürfnisse lIneestinoiuu: Les außerordcntlichen Haushalts sowie durch den Geldbedarf für die Vorauszahlungen des Vierteljahres- gelmlis Oktober—Dezember an die Beamten. Ein Zuschuß aus allgemeinen Reichsnüticln zu den Kosten des ordent lichen Haushalts der Neichsbabnverwalttmg war im ersten Halbjabr 1922 nicht erforderlich. die MWiWlMW iS Win. Das r Kadmett. Der italienische König nahm die von Musso lini unterbreitete L sie des neuen Kabinetts an. Danach gehören von den uemn Ministern 4 zur Partei der Fas. zisten tMussolini, Oviglio, di Stefani, Giuna-i), 2 zu den P o p u I a r e (Cavazzcni und Tangorra), 8 zu Len Dcmok /ratcn (Carnazzo, di. Cesro, Rissi), 1 Libero- l e r (di Lavitano), t Nationalist (Federzvni) und 3 Parteilose (Diaz, Tkaon de Revel, Gentile). Die künftige Politik. Bei einem Emp'ang von Pmsevertretern crkläne Mussolini, daß die auswärtige Politik des neuen Kabinetts fest und ohne Schwanken sein werde. Sie werde von Empfindungen aufrichtiger Freundschaft zu den Alliierten geleitet sein. Auflösung der italienischen kommunistischen Partei. Wie die Zeitung „Azione" erfährt, erhielten am Mon- tag abend alle Kommunisten eine Mittel l un g ihrer Partei, wonach diese auf gehört habe, zu bestehen und alle ihre Mitglieder von den Pflichten gegen die Partei entbinde. Man glaubt, datz daraufhin die kommunistischen Abgeordneten ihr Mandat nie- der legen werden. Amerika und der Orient Der Botschafter der Vereinigten Staa. ten in Paris, Herrick, überreichte am Montag Poin. caree eine Note, in welcher die amerikanische Negierung zu den Friedensbe ding ungen sür den Orient Stellung nimmt. Die Note erinnert daran, daß die Ver- einigten Staaten mit der Türkei nicht im Kriege gestanden haben und daher nicht berufen seien, an den Friedens- Verhandlungen teilzunehmen. Die Note zählt dann die Punkte auf, welche die amerikanische Regierung in Er. wäoung zu ziehen wünsck« :
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite