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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger : 11.01.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841112631-193501114
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841112631-19350111
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841112631-19350111
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1935
- Monat1935-01
- Tag1935-01-11
- Monat1935-01
- Jahr1935
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NMMltzMUM Hohenstein-Ernstthaler Zeitung, Nachrichten und Neueste Nachrichten Erscheint jeden Wochentag nachmittags — Fernsprecher Nr. II und 28. — Postscheckkonto Leipzig 23464. — Bankkonten: Stadtbank (Konto 2314), Dresdner Bank Zweigniederlassung Hohenstein-Ernstthal, Commerz- und Privat-Bank Zweigstelle Hohenstein-Ernstthal. — Unverlangt cingesandte Beitrüge werden nicht zuriiclgeschickt. — Einsendungen ohne Namens nennung finden keine Aufnahme. Bel Konkurs und ZnangSvergleich erlischt jeder Nachlaß- anspruch. Im Falle höherer Gewalt — Störung des Be triebes der Zeitung, der Lieferanten oder der Beförderungs einrichtungen — "hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder aus Rück zahlung des Bezugspreises. — Erfüllungsort und Gerichts stand: Hohenstein-Ernstthal. Generalanzeiger für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Rüsdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf, Reichen bach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Wüstenbrand, Griina, Mittelbach, Ursprung. Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Ruhdorf. Dieses Blatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Stadtrats behörd licherseits bestimmte Blatt. Außerdem veröffentlicht cs die Bekanntmachungen deS Amtsgerichts und des Finanzamts Hohenstein-Ernstthal sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften. Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch. IDIc 46 mm breite Millimeter,teile kostet im Ilmciaeuteil I — - . . — I I ID I Nr. 9 die im Temeit Freitag, den 11. Januar 1935 , ^smei^lw,^ 1 85. Jahrg. Die 5t2tiks-Wii Front hat Angst vor der Abstimmung M- ZmWehMg der Beisitzer M dis MMHrmg der MMmng sabotiert werden Die Deutsche Front wahrt unerschütterliche Disziplin Saarbrücken, 10. Januar Nachdem es der 8 t a t u 8 - g u o - F r o n t mißglückt ist, durch Provokationen Zusammen stöße mit den Mitgliedern der Deutschen Front herbeizuführen und so eine Lage zu schaffen, die die Abstimmung vielleicht unmöglich machen könnte, greift sie nun angesichts der geschlossenen und entschlossenen Haltung des größten Teiles der Saarbevölkerung zu neuen Mitteln. Die große Angst vor der Abstimmung am kom menden Sonntag hat sie zu einem neuen Ver- zweislungsschritt getrieben, durch den sie die Abstimmung nun mit Sicherheit glaubt sabo tieren zu können. Nach einwandfreien Ermittlungen plant die Einheitsfront, auf ein bestimmtes Stich wort hin am Sonntag mittag ihre Beisitzer aus den einzel- nenAbstimmungslokalcn zurück- z u z i e h e n. Da dann die Wahlvorständc den Bestimmungen nicht mehr entsprechen und znm Torso würden, wäre damit die Fortführung der Abstim mung unmöglich gemacht. Glücklicherweise ist es gelungen, rechtzeitig hinter diese Machenschaften zu kommen und Schritte vorzubereiten, die auch diese Dinge un möglich machen. Die 8tstu8-quo-Fro»t will ihren fein ausge heckten Plan mit einer Begründung verwirk lichen, die die Schuld der Deutschen Front zu- fchreibt, und zwar will sie durch Pr ovokateure in den Far ben Deutschlands flaggen lassen und dann diese Übertretung des Flaggenverbotes als neuen Terrorakt und als Übertre tung der Abstimmungsbestimmungen aufziehen. Damit soll dann die Sicherheit der Abstimmung in Frage gestellt sein. Nach dem Motto „Haltet den Dieb" beklagt sic sich dabei schon jetzt über den „Terror der Deutschen Front" und bereitet diesen Schritt für den kommenden Sonntag stimmungsgemäß vor. Sie veranstaltete P r e s s e e m p f ä n g e für die Auslandspresse und versucht, ihr schon jetzt einen angeblichen Terror der Deut schen Front zn beweisen. Demgegenüber hat die L a n d e s l e it u n g der Deutschen Front auch auf ihr letztes Recht verzichtet, um auf jeden Fall die Abstimmung sicherzu st eilen, und Maßnahmen getroffen, die jeglichen Zusam menstoß mit Mitgliedern der 8tatv8-guo-Front ausschließcn. Der stellvertretende Landesleiter, Nietmann, hat folgenden Aufruf erlassen: Angesichts neuer verzweifelter und vielgestal tiger Anstrengungen der Gegner von Ruhe und Ordnung im Saargebiet, die Durchführung der Abstimmung zu gefährden oder gar am 13. Januar zu verhindern, sehe ich mich veranlaßt, folgende Anweisungen an die Mitglieder der Deutschen Front ergehen zu lassen: Volksgenossen! 1. Nach einwandfreien Erkundigungen plant die Einheitsfront, das Aufziehen von Flaggen am Abstimmungstage zum Anlaß zu nehmen, ihre Beisitzer aus den einzelnen Ab stimmungslokalen zurückzuziehen. Wir wissen darüber hinaus, daß die Einheitsfront durch Provokateure das Aufziehen von Flaggen in den Farben unseres Deutschlands vornehmen zu lassen beabsichtigt. Die Abstimmungskom mission hat vor geraumer Zeit eine Verordnung erlassen, nach der bis zur Bekanntgabe des Ab stimmungsergebnisses nicht geflaggt werden darf. Für jedes Mitglied der Deutschen Front war und ist es eine Selbstverständlichkeit, daß also in der fraglichen Zeit weder geflaggt noch sonst nationale Symbole gezeigt werden. Wenn trotzdem am 13. Januar Flag gen gezeigt werden, so ist die saardcutsche Öffent lichkeit und sind vor allem die zuständigen Stel len schon jetzt davon unterrichtet, daß es sich da bei um ein zu durchsichtigen Zwecken systematisch organisiertes Manöver unserer Geg ner handelt. Die Mitglieder der Deutschen Front sind angesichts solcher Machenschaften der Geg ner nun erst recht i» Gewißen verpflichtet, das Flaggenverbot strengstens einzuhalten. 2. Es ist von uns weiter festgestellt worden, daß die von der Abstimmungskommission sür Plakate sreigegebenen Tafeln von Angehöri ¬ gen der gegnerischen Gruppen zerstört oder beschädigt worden sind, um auch diese Frevel taten Mitgliedern der Deutschen Front und da mit unserer Organisation zur Last zu legen. Ich erkläre, daß es sich bei diesen Vorgängen — es handelt sich um die Durchsägung der Pfo sten und völlige Entfernung der Tafeln — um eine bestellte Arbeit der Gegner handelt, zumal nicht nur in einem Falle fest gestellt werden konnte, daß Plakattafeln zerstört wurden, während kommunistische Schutzposten ihre eigenen Tafeln bewachten. Ich fordere alle Mitglieder der Deutschen Front auf, unverzüglich der Landesleitung der Deutschen Front Mitteilung über vorkom mende Beschädigungen von Plakattafeln zn ma chen. Wer so zur Ermittlung des Täters und dessen gerichtlicher Aburteilung beiträgt, erhält eine Belohnung von 100 Fr. Damit habe ich schon jetzt festgestellt, daß die Zerstörung oder Beschädigung von Plakaten als Sabotage unseres felsenfesten Willens gilt, Deutschland geht nicht nach Gens Ein erfolgloser Schritt des englischen Botschafters beim Neichsaußenminister — Bekanntgabe -es nichtamtlichen Wahlergebnisses durch Rundfunk Berlin, 10. Januar Der englische Botschafter Sir Eric Phipps hat heute den Reichsminister des Auswärtigen Freiherrn von Neurath ausgesucht und angeregt, daß Deutschland als Nats Mit glied an der bevorstehenden außerordentlichen Ratstagung des Völkerbundes tcilnchme, auf der die Entschließungen über das Saargebiet auf Grund der Ergebnisse der Abstimmung gefaßt werde» sollen. Der Reichsminister hat den Botschafter wißen lassen, Laß die Reichsregierung, nachdem sie ihren Austritt aus dem Völkerbund erklärt habe, sich aus grundsätzlichen Erwägungen nicht in der Lage sähe, dieser Anregung Folge zu geben. Gleichzeitig wurde der englische Botschafter daraus hingewiesen, daß Nachrichten hier vor liegen, wonach die endgültige Entscheidung über das Schicksal des Saargebictes erst in einer späteren Ratstagung erfolgen sollte, daß aber nach Auffassung der Reichsregierung ernste Bedenken dagegen bestünden, die Entschei dung über das Schicksal des Saargebictes hinauszuzögern, da cs insbesondere für die saarländische Wirtschaft schwerwiegende Schädi gungen mit sich brächte, wenn der gegenwärtige Zustand mit all seinen Unsicherheitsfaktoren über das Blaß des dringend Notwendigen hinaus verlängert würde. Wie berechtigt die deutschen Bedenken gegen eine Verzögerung der Entscheidung sind, mag man aus der ganz und gar auf Langsamkeit ein gestellten Stimmung aus Genf ersehen, über die berichtet wird: Genf, 10. Januar Aus gut unterrichteten Kreisen des Völker- bundssekretariats wird bestätigt, daß der Zeit punkt der endgültigen Völker- b n n d s e n t s ch e i d u n g über die Saarab ¬ stimmung noch ganz ungewiß und vom Aus gang der Volksabstimmung abhängig ist. Bei einer ganz klaren Abstimmung sür Deutschland, die nirgends, auch nicht in Teilen des Caargebiets, Zweifel möglich macht, würde eine Entscheidung Les Völkerbundsrates etwa acht Tage nach Vekanntwerden des Wahlergeb nisses möglich sein. Dann würde das Dreier komitee sofort vom Nat mit der Ausarbeitung der endgültigen Vorschläge beauftragt werden. Gleichzeitig könnten die übrigen Maßnahmen zur Überleitung ohne Zögern in Angriff genom men werden. Sollten aber auf Grund des Wahlergebnisses Unklarheiten übrig bleiben, etwa durch kleine örtliche Mehrheiten für den 8tatus guo, so müßte die Lage auf Grund der Vertragsbe stimmungen erst geprüft werden, was einige Zeit in Anspruch nehmen würde. Zugleich wären diplomatische Sondierungen dann nicht ausge schlossen. Für diesen Fall hält man es dann allerdings auch in Völkerbundskreisen für mög lich, daß der Völkerbundsrat später, etwa im Februar, zur Entscheidung nochmals einbe rufen wird. * Saarbrücken, 10. Januar Die Abstimmungskommission hat grundsätz lich beschlossen, das Ergebnis der Volksabstim mung im Saargebiet am Montagabend durch den Mund ihres Präsidenten Rohde über alle Sender der Welt verkünden zu lassen. Als amtliche Ergebnisse der 83 Abstimmungs bezirke werden nacheinander die Einzelergeb nisse mit ihren Stimmen sür Deutschland, Frankreich und den 8tatus quo sowie die ungül tigen Stimmen in deutscher und fran zösischer Sprache bekanntgegeben. Ab schließend verkündet Rohde das Gesamtergebnis der Volksabstimmung im Saargebict, das, wie man erklärt, um Genf nicht vorzugreifen, aus drücklich als nichtamtlich erklärt wird. Ruhe und Ordnung im Saargebiet aufrecht zu erhalten. 3. Volksgenossen! Bleibt in den näch sten Tagen, insbesondere aber in den nächsten Nächten vor der Abstimmung den Straßen fern. Ich ersuche alle Mitglieder der Deutschen Front, die äußerste Disziplin zu wahren, da der Gegner versucht, Demonstrationen zu in szenieren und dadurch Zusammenstöße hcrauszu- Gautreffen -er NSDAP Dresden, 10. Januar Ipr. Die Eauleitung teilt mit, daß das dies jährige Gautreffen der NSDAP, Gau Sachsen» am 17., 18. und 19. Mai in Dresden stattsindet. beschwören. Ich ersuche weiter, Demonstrationen der Gegner sofort der zuständigen Polizeibehörde und der zuständigen Stelle unserer Organisation mit Angabe von Zeugen unverzüglich telefonisch zu melden, überlaßt die Säuberung der Straße von den Ruhestörern und dem Mob der Polizei. 4. Die Kreisleiter, Ortsgruppenleiter, Sek tionsleiter, Zellenleiter und Blockwarte sind mir dafür verantwortlich, daß meine Anord nungen zur Kenntnis aller Mitglie- d er der Deutschen Front gelangen und daß diese Anweisungen auf das strikteste beachtet werden. 5. Wer diesen Anordnungen zuwiderhandelt stellt sich außerhalb unserer deutschen Volks gemeinschaft und ist als Provokateur zu behan deln. gez. Nietmann, Stellvertretender Landesleiter. Bei dem Empfang von Abstimmungsberech tigten am Donnerstag haben provokatori- s ch e Elemente versucht, Zusammenstöße her beizuführen, sind aber an der displinierten Hal tung der deutschdenkenden Bevölkerung restlos gescheitert. Der stellvertretende Landesleiter der Deutschen Front, Nietmann, hat daraufhin an alle Mitglieder der Deutschen Front einen Auf ruf erlassen und sämtliche weiteren Empfänge von Abstimmungsberech tigten, auch solchen aus dem Reiche, untersagt. Das Saarvolk hat bisher schon so viel über sich ergehen lassen müssen, es muß mit verbundenen Munde am kommenden Sonntag abstimmen,' es wird auch seine Begeisterung noch einige Tage unterdrücken können, bis der 13. Januar ihm nach 15 Jahren seine Selbständigkeit wiedergibt. Paris billigt -ie römischen Abkommen Paris, 10. Januar Über den Ministerrat, der am Donnerstag vormittag unter Vorsitz des Präsidenten der Republik stattfand, wird amtlich erklärt, daß Außenminister Laval einen ausführlichen Be richt über seine Verhandlungen und die römi schen Abkommen erstattet hat. Die Minister hätten ihn von neuem beglückwünscht, die Ab kommen gutgeheißen nnd dem Außenministerium die Ermächtigung erteilt, die Abkommen zur Ratifizierung in der Kammer einzubringen. Außenminister Laval wird Freitag mittag nach Genf reisen.
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