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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger : 05.03.1943
- Erscheinungsdatum
- 1943-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841112631-194303051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841112631-19430305
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841112631-19430305
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1943
- Monat1943-03
- Tag1943-03-05
- Monat1943-03
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MMM-NMMWM und Anzeiger «I mm breite MtMmctcrzeile Im ?lnzeiaeiitetl 8 Psg. 73 mm breite Milltmetcrzcilc im Tertteit 21 Pta. Nr. 54 »». Wahrst xfrettag, 5. März 194» Ls vergebt fast kein Taz, an dem »ick nickt öle plulokratiscken Krtexskelrer in l-ondon uncl ^euer VernicktungsvorttoK lies Kir. Knox gegen clss briiifcke kmpire ins hr >t. Ksmpf bis?um ^nclsie§I I Geistlichkeit in jeder Art I brandschatzen die Klöster, verwandeln Kirchen in sChicli) und das zweite südlich von Pozzallo Meer. Ein Pilot wurde gefangengenommen. ndbaU- keimia Turn- i. Kor. l aeae» et u- rn blub der «n Fub- ogramm. Lstrage- Ehcmniv die kiir,» r Dübel, zia trifft Kn der nicht ab« ven albt Freund. z. 'N cd ie !N se !d n unter dem einem Flot- beistimmten, Es ist klar, n-lk ruft- icle nm rnfltbal Knacnd teniibcr. lerSvor» chmittag en über« am 21. Sonn- raturu- n lind ictsfach- Hierm mlnde- tsendet. Hitler« amcra» r Jun en sind nsttkal, bitterung die Briten damals, 1922 in nicht nur dem Verhandlungsorte nach Druck der Vereinigten Staaten stehend, tenvertrag mit den USA. und Japan der ein Stärkeverhältnis 5:8:3 vorsah. Diele- Vian ist das IUI DergflenUlchunkl der omllilben Bekonnlmaidunani des Testen Bürgermeistern bebdrdNksteetett« befummle Blatt Vusterdem oeröstenllllstr es die Vedanntmachunaen des elmlaaertclll» und de» Flnaniaml» ^okenstein.Trnstldal lowle der oiebklrden der umlteaenden Orltchafle» alichen betrieb er Gc- i ko in« ciniae letslcr- ten tn do> tn »clscch- «miittr lvf tin :bictcn i. und etduii- Sach« svüter, I tm n der tciliat rfchast Marz besten reinS- en In Dent. Am 5 März 1919 sandte Sir C. Eliot folgenden telegraphischen Bericht an London: „Die Bolsche wisten machen ihrem masslosen Has, gegen Kirche und Geistlichkeit in jeder Ari und Weise Lust. Sie Hu» dem kükrerkauptquartier, 4. Mrr. Da» Oberkommando der Vekrmackt gibt be kannt: Im »üdlicken Teil der Ostfront haben Kezen und Schlamm die Kampfhandlungen stark einzssckränkt. — Oer deutsche Oezenanzrikk mackt trotr der schwie rigen Vielter- und Oeländeverkäitnisse weitere kort- sckritte. — Huk einer Kronlbreite von 250 Kilometern steken unsere Anzrilksdivisionen am mittleren und oberen Ooner. Oie Stadt Siawjansk wurde im Sturm genommen. Sin weit hinter der krönt abgesckniltener feind licher Verband wurde rum Kampf gestellt und rer- sprengt. Oie blasse der 3. sowjetischen Panzerarmee ist im Kaum südlich Charkow eng eingeschlossen und versucht vergeblich, nach allen Kicktunzen Kin aus- rubrecken. — Oie Karten Abwekrkämpks im Kaum nordwestlich Kursk kielten auck am gestrigen läge an. — bleue in vielen Wellen hintereinander geführte Angriffe der Sowjets im Kaum nordwestlich Orel wur den unter schweren Verlusten rurückgescklagen. Oie an der nordtunesiscken krönt neugewonnenen Stellungen griff der keind während des ganren gestri gen Tazes vergeblich an. Lei den Kämpfen in der letzten Woche wurden in blordtunesien 2110 befan gene eingebracht 68 Sanier und kanrerspäkwagen i abgesckosssn und 36 Oesckütre vernichtet. Kinreine feindliche Störfiugreuge überflogen am I Tage blorddeutscbland, ohne vomben ru werfen. In der vergangenen blacht griff die britische kuktwakke west- und nordwestdeutsches Oebiet an. Vor allem im Kaum von Oroü-Oamburg und in kandzemeinden der Umgebung entstanden durch Spreng- und Brand bomben gröüere Oebäudescbäden Oie Bevölkerung Katte Verluste, blacktjäger, klakartilleris der I.uftwaske und blarineflak schossen 14 mehrmotorige klugreuge ab. kin weitere» feindliches kiugreug wurde bei läge an der norwegischen Küste rum Absturr ge bracht. ln der blacht rum 4. blärr belegte die deutsche kuftwaffe das Oebict von Oroö-I-ondon mit Spreng bomben schweren Kalibers und lausenden von Brand bomben. Italienischer Wehrmachtbericht Rom, 4. März. Das Hauptquartier der Wehr« macht gibt bekannt: Uber Tunis waren die Luft« Bczuasvrets mmwlltch 1,70 AM. einschließlich T^aertohn Im Falle höherer Gewalt Hal der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung des Bezugspreises — Eriüllungsoit und Gerichtsstand: Hohenstein-Ernstthal Erscheint icden Wochentag nachmittags — Fernruf: Sammel-Nr. 2341 Postscheckkonto Leipzig 23464 — Bankkonten: Etadtbank (Konto 2314) Commerzbank Zweigstelle Hohenstein-Ernstthal Bon unserer Berliner Scbrtstleitnna k?8 Berlin, 4. März. Auf die Stimme seines Herrn und Meisters Roosevelt, der es immer wieder volltönend ausgerufen hat, daß die USA. insbeson dere für di« Freiheit der Meere und dafür kämpften, um die Herrschaftsgelüste des Deutschen Reiches zu brechen, forderte der amerikanische Marineminister Knox nun vom Bewilligungsausschuss des amerika nischen Senates die Bereitstellung von zusätzlichen vier Milliarden Dollar für die USA.-Marine und sagte: „Wir wollen eine Marine haben, die nicht nur zwei Ozeane beherrscht, sondern di« groß genug ist, alle Meere in der ganzen Welt zu kontrollie ren." Verknüpft man diesen Ausspruch des Mr. Knox mit dem, den er vor ein paar Tagen getan hat. als er die unbedingte Notwendigkeit betonte, den Pazi fik zu einem Mare nostrum der USA. zu machen und ihn für die Vereinigten Staaten zur Gänze zu sichern — zu einem „harmonischen" Ganzen —, dann kann man sich leicht und mühelos in den Eemü!s- wasfen beider Seiten stark aktiv. Zwei unserer Jagdverbände griffen mutig zwei starke feindliche Verbände an und schossen drei Curtiß ab Ein vier tes Flugzeug, das beschädigt wurde, mußte in unse ren Linien notlanden Weitere elf Flugzeuge wur den von dcu schen Jägern und eines von der Boden- abwehr abgeschossen. Vom 26. Februar bis zum 3. März machten die Truppen der Achse insgesamt 2110 Gefangene und zerstörten oder erbeuteten 18 Pan zer, 50 Spähwagen und 36 Geschütze. Gestern Nach mittag warfen feindliche viermotorige Flugzeuge Bomben auf Messina ab. Einige Verletzte. Über Pozzallo stießen britische Jäger mit deutschen Jägern zusammen Zwei Spitfire wurden abgefchoffen »nd stürzten ab, eines davon in der Nähe von S. Pieri Oeutslkek ^ekikmocklbefickl Kampfhandlungen durch Regen und Schlamm stark eingeschränkt Washington im Verein mit den Lolsckevisten in gemeinsten Oaüausbrücken gegen das deutsche Volk ergehen, dem sie Tod und Vernicklung in allen Tonarten ankllndigen. wir verreicknen ikre Auslassungen sekr genau, sind sie dock ein Spiegelbild der wakren innerlicken Besinnung unserer keinde. und wenn sie xelegcnllick noch so »Uüe Schalmeientöne erklingen lassen, „feder kngländsr freut »ick, wenn blänner, krauen und Kinder gezwungen werden, so sckrecklick ru lei den" — dieses auksckluLreicke Lekenntni» einer eckt britiscken Seele wurde Anfang dei wocke in einer Sendung de» kondoner biackricktendien- stes tm Zuaammenkanz mit Letracktungen über den kuftkrieg gegen die deutscke Zivilbevölke rung ausgesprocken und verbreitet. k!ne neue Sckamlosigkeit der perfiden kngländer, dis nickt bloü treulos, kinterlistig, tückisck und gemein sind, sondern auck eine durck und durck ver derbte Oenkunxsart erkennen lassen, durck die sie »ick selber aukerkalb feder dlenscklickkeit stellen, lins können sie kreilick damit nickt tm geringsten beeindrucken. Im Gegenteil, derartige Aukerungen sind nur da^u angetan, daü wir uns 2U einer nock kesteren Oemeinsckakt rusammen- scklieLen, ru einer wakrkakten Trutrzemein- sckaft, dis mit stärkstem willen und kärtester Kraft für den unzweideutigen Sieg kämpkt. In der Erkenntnis des Sckicksals, das uns, unseren krauen und Kindern fuden, Plutokraten und Kol- sckevisten ^uzeckack' kaben nekmen wir gern die Auswirkungen des localen Kriege» auf uns, wissen wir dock, dak sie daru dienen, den Lnd- sicg ru besckleunlgen. Walter Steeger Flottenkonferenzen von Washington und London errungene Flottengleichheit zwischen England und den USA. hinaus. Von neutraler Seite wird er klärt, Amerika schiebe mit diesem Anspruch das Empire rücksichtslos auf einen zweiten Platz. Da es gleichzeitig auch die Weltherrschaft und die Kon trolle über alle wichtigen Luftverkehrsstraßen und Luftstützpunkte anstrebe, gerate das britische Empire in immer größere Abhängigkeit und müsse immer mehr ein Anhängsel oder ein Schutzstaat der USA. werden. vielen Handelsschiffen und wertvollen Menschen leben" zu sprechen, die der Krieg zur See bereits gekostet habe. Um dem englischen Volk schließlich etwas Tröstliches zu sagen, flüchtete Alexander dann in die Welt der Illusionen, in der die Vertreter der britischen Admiralität seit jeher zu Hause sind. Die Hoffnung, daß die Lage sich bessern werde, hatte er jedoch selbst bereits zunichte gemacht, als er das Un terhaus schonend mit dem Gedanken vertraut machte, daß „weiterhin schwere Tonnageverluste" zu erwar ten seien, und daß Deutschland mehr U-Boote baue, als England vernichten könne. Die gleiche Tatsache, daß nämlich die Zahl der U-Boote immer bedroh licher wächst, muß auch der englische Marine-Sach verständige Salter, der Vertreter Londons in dem britisch-amerikanischen Schisfahrtsbüro, zugeben. Er zieht daraus sogar eine Folgerung, indem er er klärt, er sei nicht für eine höhere Produktion von Handelsschiffen auf Kosten des Baus von Geleitfahr zeugen. Mit diesen Worten gibt er zu, daß die Tonnagcnot Englands und der USA. sich auch durch Neubauten nicht bester» kann. Der Neubau an, nach Salters Geständnis unzureichenden Handelsschiffen darf gar nicht vermehrt werden, weil man angesichts der heutigen Lage des Seekrieges noch vordring licher an Kcleitfahrzeuge denken muh. Die Gesamt zahlen sowohl an Tonnage, die noch zur Verfügung steht, als auch an Verlusten, die bis jetzt zu verzeich nen waren, werden von den maßgebenden Stellen Englands und der USA. nach wie vor ängstlich gc- hcimgehalten. Auch ohne sie zu kennen, können wir uns, ganz abgesehen von den deutschen Versenkungs zisfern, aus gewundenen Erklärungen, wie die Ale xanders und Salters, ein gutes Bild von der Lage machen, in der unsere Feinde sich im Kampfe auf den Weltmeeren befinden. viel darüber gestritten, ob man eine „Ein-Meer- Flotte" bauen sollte oder eine „Zwei-Meer-Flotte", d h. ob man sich darauf beschränken sollte, eine Flotte zu bauen, die allein den Pazifik kontrollierte, oder eine Flotte, die stark genug sei. auch nock) den Atlantik zu beherrschen. Knox habe nun keinen Hehl daraus gemacht, daß dieser ganze Streit heute über holt sei. Amerika wolle nicht einen oder zwei Ozeane, sondern alle Ozeane kontrollieren. Damit gehen die Vereinigten Staaten einen weiteren Schritt über die nach dem ersten Weltkrieg auf den l?8 Berlin, 4. März. Das schwerwiegende Ge ständnis des Ersten Lords der britischen Admira lität, Alexander, daß „die Marine Seiner Majestät und die Flotte der Dominions die anstrengendste und gefährlichste Periode in ihrer ganzen großen Geschichte durchlebt" hätten, ist noch nicht verhallt, da bestätigt eine ebenfalls sehr maßgebende Stimme vom anderen Ufer des Atlantik, wie berechtigt die Sorgen sind, die man sich in London um die Schlacht auf den Weltmeeren macht. Es ist ebenfalls ein Engländer, der sich hier zum Wort meldet, und zwar Salter, der Vertreter des Vereinigten Königreiches in dem gemeinsamen Büro, das sich mit Fragen der Produktion und der Verwendung von Schissen be faßt, und der nach einem Reuterbcricht in Neuyork erklärte: „Die Lage ist, was die Schiffe anbetrifft, ernst und beunruhigend, weil die vereinigten Natio nen nicht genügend Schiffsraum bekommen, um die Streitkräfte, die sie zu ihrer Verfügung haben, zum Einsatz gegen den Feind befördern zu können." Diese auf Grund persönlicher Erfahrung in den Vereinig ten Staaten, vom denen die Engländer immer noch das große Wunder im Seekrieg erwarten, abgegebene Erklärung ergänzt Alexanders Geständnis von den chwercn Verlusten, die die Engländer an Schiffen irlitien haben, aufs wirksamste. Dabei muß man ich darüber klar sein, daß auch die Andeutungen Alexanders immer nur ein Tcilgcständnis waren. Vielleicht wäre er auch damit nicht herausgerückt, wenn die Engländer es rm Augenblick nicht einmal wieder für dringend notwendig erachteten, ihrem Bundesgenossen vorzurechnen, was sie alles geleistet und geopfert haben. Unter diesen Umständen bc- aucmte sich der Erste Lord der britischen Admirnli- ät dazu, einmal ein paar Verluste von Kriegsschif- en zusammenzuzählen, um mit einer größeren Summe aufwartcn zu können und sogar von „sehr I Die A-Boot-Gefahr beunruhigen- Bvn unterer Berliner Schrltilcliuna »ustand hineinvcrsetzen, in dem gegenwärtig, ange sichts dieser verhängnisvollen Entwicklung, die Bri ten sich wohl befinden. Man vergegenwärtige sich doch, mit welchen Gefühlen des Unmuts und der Er- Washington, Wachsender Widerstand gegen USA.-Eindringlinge in Marokko Eigene Funkmeldung Tanger, 5. März. In einzelnen Gegenden Fran zösisch-Marokkos ist die Unsicherheit für die USA.- Vesatzungstruppen außerordentlich gewachsen, da die i Marokkaner infolge der Zwangsrekrutierung, der ! Beschlagnahme landwirtschaftlicher Produkte und I des arroganten Auftretens der USA.-Soldaten eine ausgesprochen feindliche Haltung einnehmen. In der Gegend von Seghui kam es wieder zu einem be waffneten Zusammenstoß, bei dem sowohl die Marokkaner als auch die USA.-Truppen Verluste er litten. Im Kreise Tlemcen im Orangebiet hat sich ein aussehenerrsgender Vorfall zugetragen. Der dortige Kaid lud mehrere USA.-Offiziere, von denen er glaubte, daß sie seinen drei Töchtern zu nahe ge treten seien, zu sich ein und erschoß drei von ihnen in seinem eigenen Haus. Der Kaid seinerseits wurde von dem vierten USA.-Osfizier niedergeschossen. Auch aus anderen Gegenden werden in zunehmen dem Maße Überfälle auf USA.-Soldaten gemeldet. In dem Dorf Schetla bei Fez explodierte ein Muni tionslager, vermutlich infolge Sabotage. Helsinki. In Helsinki wurde zwischen Finnland und der Slowakei ein Handelsabkommen unter zeichnet. Unck Keule belen rie . Von Dr. Peter Aldag Großbritannien hat der bolschewistischen Armee in einer Würdelosigkeit ohnegleichen einen Ehrentag § bereitet. Nicht nur namhafte Politiker und Mili- i tärs, vor allem auch die Geistlichkeit stellten sich in den Dienst des Iubiläumstages. Der Erzbischof von Canterbury und der katholische Erzbischof von West minster, Kardinal Hinsley, ordneten bekanntlich für alle anglikanischen und katholischen Kirchen Groß britanniens besondere Bittgottesdienste für die Bol schewisten an. Für die gleichen Bolschewisten, die nur das eine Ziel der Vernichtung der gesamten europäischen Kultur haben und die das britische Volk während des russisch-finnischen Krieges im Winter 1939/40 gar nicht scharf genug verurteilen konnte. Es sind auch die gleichen Bolschewisten, die fast ausnahmslos alle Priester, Mönche und Non nen des ehemals zaristischen Rußlands dahinmor deten. Religiöse Verfolgungen fanden in der Sowjet union von dem Augenblick des Beginns der bolsche wistischen Macht an statt; die wildesten Ausschrei tungen ereigneten sich im Jahre 1918, um dann Be standteil des bolschewistischen Lebens zu bleiben. Zahllose russische Geistliche wurden mit unsagbarer Grausamkeit zu Tode gemartert. Die britische Neichsdruckerei veröffentlichte im April 1919 ein amtliches Weißbuch unter dem Titel „Rußland Nr. 1 — eine Sammlung von Berichten über Bolschewismus in Rußland", das zahllose Bei spiele dafür bringt. Wir entnehmen diesem Weiß buch, das Englands ganze politische Charakterlosig keit und Gemeinheit als ein Dokument von vielen enthüllt, u. a. einen amtlichen Bericht des britischen diplomatischen Vertreters in Wladiwostok, Mr. Alston, der unterm 14. Januar 1919 an Mr. Bal four, damaligen Minister für Auswärtige Ange legenheiten. wie folgt telegraphierte: „Die Zahl unschuldiger Zivilisten, die in Städ ten des Urals brutal dahinaemetzelt wurden, geht in die Hunderte. Junge Mädchen wurden genot- zllchtigt. In Perm wurden viele Priester erschos sen, Bischof Andronick war lebendig begraben wor den." Der gleiche Mr. Alston unterrichtete die heute für Stalin betende britische Regierung am 23. Januar 1919 dahin, daß alle Kirchen geschloffen seien, weil man die meisten Priester getötet habe. „Die Bolschewisten" — so heißt es wörtlich in dem Bericht, „haben sich ganz offensichtlich des Massen mordes in Perm schuldig gemacht. Es ist nicht zu verkennen, daß sie bestrebt sind, die Bevölkerung planmäßig und systematisch auszurotten." Auf Seite 36 gibt das Weißbuch Einzelheiten über namenlose Grausamkeiten, die die Bolschewisten in Dorpat, Estland, an Geistlichen verübten. Es heißt dort u. a. wörtlich: „. . . Die linke Seite des Gesichts des Priesters Bleiwe war von einem Axt- Hieb zerschmettert. Die Axt des bolschewistischen Scharfrichters hatte den Geistlichen Vjeschanitzky mitten ins Gesicht getroffen. Von diesen Äxthieben waren die Gesichter der beiden Priester derart ver stümmelt, daß sie kaum noch zu erkennen waren. Dem Vikar Schwartz hatte man beide Arme und den Kopf abgehackt . .." daß auch eine Flottengleichheit mit Nordamerika in Großbritannien, das ja in seiner Flotte, die bis dahin immer die stärkste der Welt gewesen war, die Voraussetzung und das Machtmittel sah, die Welt geltung seines Empires aufrechtzuerhalten, schon da mals peinlich empfunden wurde. Und nun kommt ein Nordamerikaner — der noch dazu nicht irgend ein Nordamerikaner, sondern ein verantwortlicher Staatsmann der USA. ist — und verlangt kühl und gelassen nicht mehr und nicht weniger als eine USA.-Flotte, die „nicht nur zwei Ozeane beherrscht, sondern die groß genug ist, alle Meer« in der gan zen Welt zu kontrollieren". Mit anderen Worten also: die größte und stärkste Flotte der Welt. Hemmungsloser und direkter konnte es dem eng lischen Volke von einem Amerikaner gar nicht mehr gezeigt werden, auf welch tiefe Stufe der Weltbe deutung Großbritannien in den Augen der USA. zu- rückgeglitten ist. Brutaler konnte cs den Briten nicht mehr beigebracht werden, wer gegenwärtig im Lager der Achsenmächte, und zwar insbesondere im „gutvctterlichen" Lager der angelsächsischen Natio nen, dominiert. Und aufrichtiger konnte es ihnen nicht mehr bestätig' werden, welche Absichten Roose velt — dessen dröhnender Lautsprecher Mr. Knox doch nur ist — mit der Welt und —, was den Bri ten natürlich wesentlich wichtiger ist, mit dein bri tischen Empire in der Zukunft verfolgt. Die These von der „Freiheit der Meere und der Lüfte", auf die sich bis jetzt die Briten notfalls berufen zu können glaubten, wird, als alte, abgenutzte Walze, von den USA. beiseite getan und ganz ohne Schamgefühle die von der „Kontrolle aller Meere durch die USA." aufgelegt. Wozu auch noch Schamgefühle, denkt Herr Roosevelt, denkt Knor?! Das, was sie zur Beherr schung der Gebiete, über die früher ein Großbritan nien regierte, nötig haben, die Stützpunkte, haben lhnen die Briten teils freiwillig, teils gegen Lie ferung von alten Zerstörern, teils auf Konto des Pacht- und Leihsystcms erpreßt, in die Hände gelie fert. Und die Menschen, die jene Gebiete bewohnen und die früher treue Untertanen des englischen Thro nes waren, befinden sich heute, wie die Beispiele Kanada, Australien, Neuseeland und Südafrika zei gen, teils, wie Australien und Kanada ganz aus leiten der USA., weil sie von dorther allein ihre Rettung erhoffen, teils, wie Südafrika und Neusee land, auf dem besten Wege dazu. Und es ist keine Abertreibung, wenn jetzt der „Daily Mirror", die Lag« ganz deutlich und scharf erkennend, schreibt, daß Großbritannien in diesem Kriege seine schwerste Niederlage nicht in Dünkirchen, sondern in der Pro- pagandaschlacht in Amerika erlitten habe. Denn dort hätten die Amerikaner gesiegt, die gegen das Empire vorgehen und den Pazifik zu einem Mare nostrum machen wollten. Roosevelt — so schreibt der „Daily Mirror" — hat nie einen anderen Plan gehabt. Die amerikanische Welt hat oft genug er klärt, daß die Zeit des britischen Empires vorbei fei und nun das amerikanische Jahrhundert beginne. Dies die Stimme eines englischen Blattes, das Unter dem Eindruck der letzten Entwicklung auf der politischen Weltbühne stehend, die Tatsachen klar erfaßt und auch klar wicdergibt Einen Churchill allerdings, einen Eden, einen Alexander, oder wie sie alle heißen mögen, die da zur Zeit in England an der Spitze stehen, scheinen solche Erkenntnisse noch nicht aüfgedämmert zu sein. Denn unentwegt und beharrlich nennen sie noch immer Roosevelt den „uneigennützigsten Freund und Netter" Großbritan niens und seines Empires. Aufsehen in London über die Knox-Erklärung Eicicne Funkmcldunn Stockholm, 5. März. Die Erklärung des USA.- . Marineministers Knox vor dem Haushaltausschuß , des Senats, Amerika wolle eine Flotte bauen, die ibm die Kontrolle aller Meere der Welt gestatte, , hat in England großes Aussehen erregt Man weist, wie schwedische Korrespondenten berichten, in Lon don darauf hin daß der Vorherrschaftsanspruch der USA. auf einem Gebiet, das bisher allein der bri tischen Kriegsmarine Vorbehalten war, noch nie lo deutlich formuliert worden sei wie in dieser Erklä rung des amerikanischen Ministers. In den Ver- «nigten Staate» hält» man in den letzten Jahren USst.-LIoNs soll die stärkste der Welt werdens ?" "
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