Suche löschen...
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 01.02.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-02-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-189802016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-18980201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-18980201
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-02
- Tag1898-02-01
- Monat1898-02
- Jahr1898
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 01.02.1898
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Lugau, Wnstmbrand, Ursprung, Mittelbach, Hermsdorf, Bmisdorf, Langenberg, Falken, Meinsdorf u. s. w. 25. Jahrgang. Dienstag, oen 1. Februar 1898. A Redaction und Expedition: Bahnstrabe 3 (nahe dem K. Amtsgericht). Telegramm-Adresse: Anzeiger Hohensteinernstthal. Jnsertionsgebühren:die Wr'auswärts 12 Pfg-, Raum für den Verbreitungsbezirs 10 Pfg-, Rabatt. Reclame 25 Pfg. sei mehrmal-gn Borm. Dieses Blatt erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich Nachmittags. — Zu beziehen durch die Expedition und deren Austräger, sowie alle Postanstalten. Der Bezugspreis beträgt vierteljährlich 1 Mk. 25 Pfg. incl. der illustrirten Sonntagsbeilage. Tagesgeschichte. Deutsches Reich. Berlin, 29. Jan. Reichstag. Bei Eröffnung der Sitzung sind acht Abgeordnete anwesend. Die Bc- rathung des Etats des Innern wird fortgesetzt bei deni Titel Patentamt. — Abg. Hammacher empfiehlt unter Hinweis darauf, daß im Durchschnitt von der Einrichtung des Patents bis zur amtlichen Erledigung desselben 312 Tage verstrichen, eine Vermehrung der Beamten des Patent amts, sowie dieKonzeffionspflichtfürdiePatenanwaltschaft; und zwar soll die Zulassung von Patentanwälten nicht zu sehr abhängig gemacht werden von einem Befähig ungsnachweis als von einem Nachweis der moralischen Qualifikation. Sehr zweckmäßig wäre der Zutritt Deutschlands zur internationalen Patent-Union. — H Staatssekretär Graf Posadowsky: Sollten die Geschäfte : des Patentamts auch im laufenden Jahre weiter so 1 zunehmen, so wird man sich im nächsten Etat zu einer ' weiteren Vermehrung des Beamtenpersonals entschließen . müssen. Daß das Publikum von einzelnen gewissenlosen -^-Patentanwälten ausgebeutet wird, ist richtig. Ich beab sichtige, zur nächsten Session eine Vorlage über die Stellung der Patentanwälte einzubringen. Was den Anschluß an die Union zum Schutze des gewerblichen Eigenthums anlangt, so hoffe ich, daß unsere Forderungen bewilligt werden nnd wir alsdann der Union beitretcn können. — Das Kapitel „Patentamt" wird bewilligt. — Beim Kapitel Reichsversich rungsamt beschwert sich der Abg. Molkenbuhr (Soz.) über die Empfehlung der Hülle'schen Schriften durch den Präsidenten des Amts. Das sei eine Gefühlsrohhcit, einem erkrankten Sozial demokraten Schriften zu lesen zu geben, in denen die Soeialdemokratie beleidigt werde. Redner bemängelt weiter die Art der Nentenbemilligung. Ans nichtigen Gründen verweigere man die Vollrente, indem nian Verunglückte, z. B. Zimmerleute, auf das Cigarre» machen verweise. Der Geist der Unternehmer erhelle u. A. ans deren Widerstand gegen die Herabsetzung der Karrenzzeit, obwohl diese den Unternehmern nnr // Pfg. pro Tag und pro Kopf gekostet hätte. Wie gering seien die Unfallkosten der Unternehmer, bei den gewerb lichen Berufsgenossenschastcn pro Kopf 8 Mk. 80 Pfg. pro Jahre, also noch nicht einmal 3 Pfg. pro. Tag, bei den landwirthschaftlichen Berufsgenossenschaften sogar nur 1 Mk. 41 Pfg. pro Jahr, also noch nicht einmal '/, Pfg pro. Tag — Ministerialdirektor von Wodtke weist den Vorwurf als unberechtigt zurück, daß die Unter nehmer nur auf ihren Profit bedacht seien. Daß die Rentendurchschnitte abnehmcn, sei erklärlich Angesichts der Zunahme gerade der kleinen Unfälle, während der Prozentsatz der Unfälle mit voller Erwerbsfähigkeit dauernd in Abnahme sei. Die Angriffe ans die Berufs- genossenschasten seien also haltlos. Auch stehe jedem Verletzten gegen den Bescheid der Genossenschaft Beruf- M ung und Revision zu und es sei bekannt, daß das Reichsversichernngsamt stets geneigt sei, das Gesetz eher zu Gunsten der Arbeiter auszulegen, als zu deren Ungunsten. — Abg. Stumm bestreitet, daß die Hülle'schen Schriften gerade den sozialdmokratischen Kranken anfgcnöthigt würden. Die Thätigkeit der Berufsgenoffenschaften werde, abgesehen von den Sozialdemokraten, allgemein nur lobend anerkannt, nnd die Thätigkeit des Reichs versicherungsamts sei sogar von Seiten der Sozial- s demokratie stets gebilligt worden. — Abg. Singer (Soz ): M Der Präsident des Reichsversicherungsamt habe ans L hohen Befehl, anscheinend gegen seinen eigenen Willen, die Hülleschen Schriften ewpfohlen. Es handle sich I hier um einen Akt persönlichen Regiments, worauf die Arbeiter bei den Wahlen antworten würden — Abg. I Hitze (Cent.) bedauert, daß die vorjährige Unfallnovelle f diesmal nicht wieder eingebracht worden sei. — Abg. von den Sozialdemokraten immer wieder über die Berufs- Angriffe auf die Unternehmer und die Bernfsgenossen schäften. Solche Brutalität wie Nichtachtung des Koa litionsrechts der Arbeiter, sei ihm beispielsweise in Amerika noch nicht vorgekommen. — Abg. Fischbeck (freis. Volksp.) protestirt gegen die Art und Weise, wie — In Königsberg sind Gerüchte im Umlauf, die wurdemitgetheilt, daß im Falle der Schließung der Prager sich auf ein Duell beziehen, welches zwischen dem Ober deutschen Hochschulen die Studentenschaft aller anderen Präsidenten Graf Wilhelm v. Bismarck und dem Ober- deutschen Hochschulen in Ausstand treten würde Unter Präsidialrath Dr. Maubach stattgefunden habe. Das Duell, bei welchem der Oderpräsidialrath Dr. Maubach verwundet worden sei, soll seine Ursache in persönlichen Zwistigkeiten gehabt haben, welche auch die Veranlassung zu der Versetzung des Obcrpräsidialraths nach Berlin gewesen sei Speyer, 28. Januar. Im Jrrthum seinen Bruder erschossen hat der Banmeister Graf hier. Als am Sonntag Nacht dessen beide Brüder, von denen der eine Bankbeamter, der andere ebenfalls Baumeister st, nach Hause kamen, machten sie sich am Fenster- aden zu schaffen — nach einer Lesart, weil sie den Schlüssel vergessen hatten, nach einer anderen, weil sie, um den dritten Bruder zu ängstigen, das Einbrechen markiren wollten. Thatsächlich wachte der schlafende Bruder auf, vermuthete einen Einbruch nnd schoß ohne Weiteres zum Fenster hinaus, wobei er einen Bruder zwei Kugeln in den Kopf jagte. Oesterreich-Ungarn. Wien, 30. Januar. Die „Neue Freie Presse" meldet: Dr. Karl Auer hat soeben ein Patent für ein elektrisches Glühlicht erworben, welches bezweckt, eine I Ersparniß ani elektrischen Strom und eine größere Lenchtkraft der elektrischen Lampen herbeizuführen. Die Erprobung des neuen Lichtes ist noch nicht abgeschloffen. Die neue Erfindung soll eventuell der Wiener Auer-Ge- ! ellschast übertragen werden. — Anläßlich des Akademikertages in Leitmeritz am 30. d. M. wurde ein Aufruf angeschlagen, der die Bewohner auffordert, die deutschen Hochschüler Prags s Hammacher (ntl.) protestirt gegen die Art nnd Weise, in welcher Moltcnbuhr die Unternehmer angegriffen habe. In keinem anderen Lande seien die Arbeitgeber von so hnmanen Rücksichten geleitet, wie in Deutschland. — Staatssekretär Graf Posadowsky: Wir machen Alle die besten Geschäfte, wenn wir unsere gegenseitige Stellung achten. Die Angriffe in der Hülle'schen Sache möge man gegen den Reichskanzler richten oder gegen seinen Stellvertreter, also gegen mich. Ich habe den Erlaß gezeichnet nnd ich übernehme jede Verantwortlichkeit dafür. — Abg. Molkenbuhr (Soz). wiederholt seine den Rednern war auch Abg. Wolf, der sagte, das Ministerium sei bereits mürbe; man glaube an eine baldige Schließnng der deutschen Hochschulen Prags. Der Akadcmikertag »ahoi zwei Resolutionen an, in denen die sofortige Verlegung der deutschen Hochschule in eine Stadt im deutschen Gebiete Böhmens gefordert und bestimmt werde, die Vorlesungen in Prag nicht mehr zu besuchen, falls nicht bis zum 31. Mittags das Verbot des Farbentragens aufgehoben ist. In Prag sei bis zur Verlegung der Hochschule auszuharren, wenn die Rechte der Studenten gewahrt würden. England. London, 30. Jan. In einer in Birmingham gehaltenen Rede erklärte der Staatssekretär der Kolonien Chamberlain, die hauptsächlichste Gefahr für den britischen Handel märe eine allmählige Abschließung solcher Märkte d>e früher für alle Welt frei gewesen wären. Die pritlsche Politik müsse die englischen Besitzungen ver- theidigen und verlangen, neue Märkte, wo immer solches möglich, zu erschließen, jowie zu verhindern daß alte Englands verschlosst» oder ch ausschließliche Monopole irgend eines einzelnen Staates umgewandelt würden. Im gegenwärtigen Augenblick schwebte eine solche Politk über dem Haupte Enalands E -m D-mE-Mw-r, in Wch-fnk- undLL Mit Bezug auf Chma wünsche England, daß, was unmer für ''-ne Vorthelle dort gewonnen werden wurden, Desselben Allen m gleicher Weise offen stehen Eew . Chamberlein glaub daß alle handeltreib »den Machte,». Allgemeinen m dieser Politik übereinstimmen niit besonderer Herzlichkeit zu Stnden- rufe w.rd darauf lsiWvw.e^ L°°° zu ten in der Landeshaupt,ladt.^g ' Unbill und tragen haben, van allen Leite > ausgesetzt thäilicher Mißhandlung blos mw deulsches sind, weil sie deutsche -Mdenten find^ ?l„Sdrucke Studenteuthum in de»' fanallsirten 3 S Oesterreichs bringen. Von allen deutschen Heisch änderen und zahlreichen Universitäten DeuNchlam , ^„„over von Siraßburg, Göttingen, Halle Dresden, Leipzig und Breslau langten knndgebnugen für die deutschen P.ojefforen :g.,a,inirt ten Prags ein! Die Stadt-war beflaggt Außer den Rektoren der beiden deutsch H ) war auch eine Anzahl Professoren anwesen - , 800 bis 900 Theilnehmer begaben sich vom Bah ) f^ von oen ^ozialoemorraien immer wicvcr uver me Verriss- i im Zuge aus den Ringplatz und wurden dar "v ' , genossenschaften hergezogen werde, die doch dem Reichs- me.ner Dr. Funke mit einer Ansprache venu - ' Versicherungsamt und seiner Entscheidung die höchste in der er auf die zu fassenden Beschlüße sur die Z i Achtung entgegenbrächten. Andererseits beurtheilt Redner der deutschen Hochschule hiuwieS und die ^üwen den Erlaß betreffs der Hülle'schen Schriften. Wie dürfe Unterstützung der deutschen Abgeordneten ver )e - man das den Bernfsgenossenschasten zuumthen, die sich Sodann nahm der Rektor der deutschen Um e si doch nur an die ihnen gesetzlich zugewiesenen Aufgaben in Prag Professor Ulbrich das Woit, um für > zu halten haben. — Abg. Bebel (Soz): Einer im Febr. herzlichen Empfang zu danken Nachmittags 3 u; v. I abgehaltenen Delegirtenversammlung des Central- I begannen die Berathungen des Akadennkertages. ^er Verbands deutscher Industrieller hätten zahlreiche Herren l Vorsitzende, Abgeordnete Funke schilderte die Bchano- von der Regierung beigewohnt, darunter die Herren v. I liing der deuschen Studenten in Prag, gegen die Bötticher und v. Wödtke Müsse da nicht diesem Unter- nicht nur der rohe Pöbel, sondern auch sogenannte »ehmerverband der Kamm schwellen, znmal wenn inan gebildete Menschen, ezechische Studenten, anstürmten. bedenke, wie devot die genannten beiden Herren ihrem Im Namen der reichsdeulschen Studenten führte Otto Dank dafür Ausdruck gegeben hätten, daß es ihnen Hetsch Leipzig aus, die deutschen Studenten im Reiche gestattet sei, der Versammlung beizuwohnen. Das wollten sich in die inneren Angelegenheiten der Deutschen Kapitel wird genehmigt. Zu deni Kapitel für die Oesterreichs nicht cimnischen, ständen aber an ihrer Seite, physikalische Abtheilung der technischen Reichsanstalt Der Stndircnde Mecher erstattete das Referat und wird eine Resolution Schmidt-Elberfeld bctr. Herstellung sagte, die dentschen Professoren und Studenten könnten geeigneter Einrichtungen für das Materialprüfungswesen sich in Prag nicht frei bewegen; die Studenten müßten angenommen, nachdem Staatssekretär Graf Posadowsky scheu durch die Straßen schleichen, sich hüten, daß lihneii versichert hat, es werde schon im nächsten Etat eine kein deutsches Wort entschlüpfe. Der Redner schloß mit entsprechende Einstellung erfolgen. den Worten: „Los von Prag!" In der Erörterung
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite