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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 24.06.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-189806247
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-18980624
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-18980624
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-06
- Tag1898-06-24
- Monat1898-06
- Jahr1898
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 24.06.1898
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Telegramm-Adresse: 1V Uhr. Größere Anzeigen Anzeiger Hohensteinerustthal. 25. Jahrgang Nr. 143. Freitag, den 24. Juni 1898. haben. Und, wahrlich, niemals und nirgends trifft das Johanneswort von dem nahe herbeigekommenen Himmel reich die Herzen besser und schöner, als gerade an unsern Gräbern. Wie dem wogenden Aehrenfeld die Kornblume zu semem schönsten Eindruck hilft, so ge fällt uns der Ausdruck „Gottesacker" am meisten am Johannistage, wenn die düsteren Kreuze und einfachen Hügel mit so viel freundlichen Blumen überdeckt sind, ivie die bleibende Liebe zu spenden vermag, die ja „eben so stark ist, wie der Tod." Schweben dann vollends die Klänge eines weihevollen, dem Orte und der Ge legenheit entsprechenden Gesanges über den geschmückten Ruhestätten, dann brauch: den Besuchern des Friedhofs nicht erst die Kirche vom Altar zuzurufen: „Die Herzen in die Höhe!" Tagesgeschichte. Deutsches Reich. — In den zehn Jahren, in denen jetzt unser Kaiser geherrscht hat, ist ein außergewöhnlich zahlreicher Wechsel in der Besetzung der höchsten Regierungsstellen im Reiche wie in Preußen erfolgt Wir haben nach einer Ueber- sicht der „Köln. Ztg." in dieser Zeit drei Reichskanzler, drei Staatssekretäre des Auswärtigen Amtes und dem- enlsvrechend auch drei Chefs der Reichskanzlei «.von Rottendurg, Göring, Freiherr v. WilmowSkN und drei Unlersta.us'ekreläre des Auswärtigen Amtes sGraf Berchem, Freiherr v. Rotenhan und Freiherr v. Richt Hofen' gehabt. Im Reichsamte des Innern ist Graf Posadowskl) auf Herrn v. Bötticher, im Reichspostainte Herr Potluelski auf Herrn von Stephan gefolgt. Das Reichöjustizamt hat nicht weniger als fünf Chefs gehabt: von Schelling,^ von Oehlschläger, Bosse, Ganauer, IN. Nieberding. Staatssekretäre des Reichsschatzamteü waren nacheinander Freiherr v. Maltzahn, Graf Posadowskn, Freiherr v. Thielmann. Als der Kaiser zur Regierung kam, war unter dem Grafen Monts die Verwaltung der Reichsmarine mit dem Oberkommando in einer Person vereinigt. Erst nach dessen Tode im Januar 1889 sand die jetzige Trennung statt, und seitdem hat das Reichs-Marineamt nach einander als Chefs gehabt: die Admirale Heusner, Hollmann und Tirpitz. Ganz be sonders zahlreiche Personalveränderungen haben im deutschen diplomatischen Korps stattgefunden; nahezu alle Gesandt schaften haben seitdem dreh bis viermal ihren Chef ge wechselt. Bon den Botschaftern sind nur Graf Hatzfeld in London und Graf Münster in Paris, von den Gesandtschaften lediglich Graf Alvensleben in Brüssel, Herr v. Eisendecher in Karlsruhe und Gras Dönhoff in Dresden, sowie von den Ministerreside.ituren Herr Zembsch in Lima seit der Thronbesteigung des Kaisers auf ihrem Posten geblieben. Auch in allen übrigen Reichsämtern haben die Chefs durchweg mehrfach gewechselt, so im Bundesamte für Heimathwesen, im Oberseeamte, im Statistischen Amte, in >er NormalaichungS-Kommission, im Patentamte, im Reichsversicherungsamte, in der physikalisch-technischen Reichsanstalt, im Reichsgerichte, im Rechnungshöfe des Deutschen Reiches, im Reichsinvalidenfonds, in der Ver- Zum Johannisfest. Der einzige Märtyrer, dessen Geburtstao statt des Todestages gefeiert wird, ist Johannes der Täufer Großer ^ubel herrschte im Hause des Priesters Zacharias uoer diesen Spätling. Wunderbar war seine Geburt vorausgesagt, wunderbar ward sein Name ihm gegcbcm Bon prophetischem Gerste ward sein Vater erfüllt Er ^g"dete. Große, was durch den Sohn werde ausgerichtet werden, und verschwieg am Freudenfeste L br iesem Augenblick über das Erg^ Sohnes selbst wohl ahnend schauen mochte: ein härenes Gewand, eine durstige Wüstenspeise, einen treulosen König, ein Burgverließ und ein geschliffenes Henkerbeil. Außerordentlich, wie des Johannes Eintritt in die Welt, war sein Auftreten darin. Ein biblischer Loheu- grin, möchte er allem Volke unendliches Glück bringen: denn das Himmelreich ist nahe hcrbeigekommen". Ihm ist der heilige Grahl, der dem Volk noch ein Räthscl ist, wohlbekannt: die neue Religion mit ihrem tiefen Ernst und ihrer brennenden Liebe/mit ihrem freiwilligen Gehorsam und ihrem erquickenden Trost, voller Hoffnung und Muth! Er stellt aber auch eine unausweichliche Bedingung, die so kinderleicht erscheint und doch so sehr schwer wiegt. „Seuchtig in Fragen und Wortgezänken" hätten die Aufsätze der Nettesten das Volk gemacht und traten noch dazu mit dem Anspruch auf, alleinselig machend zu sein. Damit räumt Johannes gründlich auf und verweist dafür auf die rettende That: „Nun Buße. (Das schädliche Frage» verwehrt LohengrinJ Drinnen, im verrotteten Jerusalem, hieß es: „das Volk, das nichts weiß, ist verflucht: unwissend ist es nun einmal und wird es auch wohl bleiben; so mag es „denn auch den Fluch der Unwissenheit tragen!,, Das war die letzte Weisheit der herrschenden Pharisäerkaste. Draußen am Jordan, wo Johannes lehrte, ja, da klang freilich ein ganz anderer Ton. Unwissend und tvdt in Sünden waren wir und unsere Väter. Nun aber be kommen wir eine Erleuchtung und wahres Leben. Wir gingen einst alle in der Irre wie Schafe. Ein Jeg licher sah auf seinen Weg. Nun aber werden wir bekehret vom Bischof nuferer Seele«.- Das Volk, das nichts weiß, soll alles erfahren und vom Fluch erlöst werden. In Hellen Haufen strömte das Volk an den Jordan, ließ sich von Johannes taufen und lehren, gewann wieder Interesse für höhere Dinge, als blos das tägliche Brot, wurde froh und innerlich frei, unter allem Druck: Der reine evangelische Arbeiterverein! Das Geburtsfest dieses höchst bewährten Volks mannes wird im christlichen Volke mit der schönen Sitte verbunden, die Gräber der Heimgegangenen Lieben zu schmücken. Man gewöhnte sich, aus Grund der christ lichen Lehre von einem Leben, und zwar einem seligen Leben, nach dem Tode, letzteren nicht mehr als den finstern Fürsten der Schrecken zu betrachten, der uns alles nimmt, was uns am Herzen gewachsen ist, sondern als den Geburtsakt des zweiten Lebens m welchem uns überreich ersetzt wird, was wir rm ersten Leben ver loren oder zu unserm gerechten Leidwesen me besessen waltung ver Reichseisenbahnen dÄieichs- Unverändert sind nur geblieben der Prag' gesundheitsamtes IN. Köhler, der Generald r tor der ett^ lothringischen Eisenbahnen Medes S/raßburg - - der Direktor und spätere Nnterstaatssekretar 1 ) Reichsschatzamte. Dagegen haben toren im Reichspostamte gewechselt. Bei berTg 'g ung des Kaisers hatte die deutsche Manne mirale und fünf Kontre-Admirale. Von diesen ist n noch ein einziger, Herr v. Knorr, in Dienst. dreißig damaligen Kapitänen M'See find nur noch zehn im aktiven Dienste. Heute zählt d'e Mnnne z Admirale, drei Vize-Admirale, elf Kontre-Admirale und 47 Kapitäne zur See. — Wie gewaltig die Verjüngung der Armee gewesen ist, dafür brauchen wir nur ein einziges Beispiel anzuführen: Der jüngst zum komman- direnden General des IX. Armeekorps als Nachfolger des Grafen Waloersee ernannte Generallieutenant v. Massow war bei der Thronbesteigung des Kaisers noch Oberstlieutenant und Kommandeur des 2. Garde-Ulanen- regiments; ebenso war der kommandirende General des II. Armeekorps Herr v. Langenbeck, damals noch Oberst lieutenant und Chef des Generalstabes des I V. Armeekorps. — Wie aus Antwerpen mitgetheilt wird, sind dort von den von der amerikanischen Regierung anläßlich des Krieges mit Spanien zum Anwerben befahrener Seeleute auf neutralem Gebiet (Antwerpen) beauftragten Agenten bis jetzt mehr als tausend deutsche Seeleute für amerikanische Kriegsschiffe bezw. Hilfskreuzer an- geworbeu worden. Hieraus erklärt sich auch, daß die Seeleute, und zwar besonders Matrosen, in der letzten Zeit für deutsche Schiffe außerordentlich knapp geworden sind, sodaß bereits sür die Schiffe der Hamburg- Amerika-Linie Matrosen von auswärts herangezogen werden mußten. — Ein großer Theil der Provinz Wesipreußen, so wie der Umgegend von Schneidemühl ist Ende voriger Wache van scharfen Frösten heimgesucht morden. Auf vielen stehenden Gewässern hatte sich Eis gebildet. Die jungen Kartoffeln, Schnittbohnen, Gurken, Kürbiffe, viele Gartenblumen sind strichweise erfroren. Großen Schaden hat der Frost in dem Küdowgelände bei Jastrow ange- Dew Getreide scheint die Kälte indes weniger schädlich gewesen zu sein. Truppenbesichtigung in schreibt die „Elbinger Ztg.", daß der geschossene Generalmajor von Rabe am Dienstag Abend noch besinnungslos war. Das Pferd ist eben falls nur angeschoffen, nicht todt. Die Kugel durch schlug auch das Sattelzeug. Ein Gefreiter der 3. Com- lagnie des 44. Regiments, bei dem eine Hülse olme wurde, ist verhaftet wo?de„. Der Kaiser und der Knegsmimster wurden von dem Vorfall ! telegraphisch benachrichtigt. Schon im Vorjahre soll übrigens auf Rabe auf dem Schießplatz geschossen we? Rak?"s D« le Nachricht ist aber deshalb auffällig, weil Rabe Kavallerle-Kommandeur ist und mit der In fanterie kerne dienstlichen Beziehungen hat. — Der Norddeutsche Lloyd bestellte bei der Schi- sich mit denselben noch im Rückstand befinden, hierdurch letztmalig ausg s die bezeichneten Anlagen nunmehr bis spätestens zum ». I»" v. an unsere Stadtsteuereinnahme abzufuhren. werden dem Raths- Alle nach Ablauf dieses Termins noch verbleibende Reste weroe Vollzieher zur zwangsweffen Beitreibung überwiesen. Hohenstein-Ernstthal, am 23. Juni 1898. Der Stadtrat h. IN. Polster, Bürgermeister. fm MMii'KkiiW, MlUWitz, 6eMs „ Wüstenbrand, Ursprung. Mittelbach, Hermsdorf, Nemsdorf, Langenbergs R-da-chm »»d I Äm «.s,""?A-b»tU ----- «L , ,„h. I » PU « »-»E»'»" bi- aus der stüdtischln^Wasser^ dasi in Zukunft vor Entnahme von Wasser »ich. M ,,ftL ' «"decken dem S,-dirach- oorher schrift- H°hen,ttm.ErnWuI. den M. Juns ,89«. Der Stadtrat h. I»' Polster, mrr - Bekmmtmachuna. 2. Dermin d.<J. festaekinrn^ g Gemeinde-Anlagen ans den s g ' ^ten Frist werden diejenigen Steuerpflichtigen, welche
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