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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 25.05.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-05-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-190105251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19010525
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19010525
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-05
- Tag1901-05-25
- Monat1901-05
- Jahr1901
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 25.05.1901
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OertlicheS und Sächsische». Hohenstein-Ernstthal, den 24. Mai. — Gemäß der Verordnungen der Königlichen Ministerien des Innern und der Finanzen vom 2. und 3. April dieses Jahres, den Verkehr mit Fahrrädern und Kraftfahrzeugen auf den öffentlichen Wegen betreffend, hat voin 1. Juni dieses Jahres ab jeder Radfahrer eine auf seinen Namen lautende und für die Dauer eines Kalenderjahres gültige Radfahrerkarte bei sich zu tragen, dagegen wird für Kraftfahrzeuge von diesem Tage ab der Nummerzwang eingeführt. Die Radfahrer karten werden beim Stadtrathe hierselbst, Ziiymer No. 7, gegen eine zu entrichtende Gebühr von 25 Pfg. aus gestellt werden. Die Ertheilung einer Erkennungs nummer, die erst nach entsprechender Prüfung des Kraft fahrzeuges durch einen Beamten des Stadtrathes er folgen kann, ist rechtzeitig in hiesiger Polizeiexpedition, Zimmer No. 7, zu beantragen. Zuwiderhandlungen gegen diese Bestimmungen werden, soweit nicht allge meine Strafvorschriften Anwendung finden, mit Geld strafe bis zu 60 Mk. oder mit Haft bis zu 14 Tagen für jeden Fall bestrafl. — Morgen Sonnabend wird von Vormittags 8 Uhr ab in der Haueflur des hiesigen RathhauseS das Fleisch einer wegen Tuberkulose beanstandeten jungen Kuh in rohem Zustande, ü Pfund 40 Pfg., öffentlich verkauft. — Gestern Abend in der 9. Stunde wurde ein Knabe des Schablonenschneiders Henke, an der Karlstraße wohnhaft, welcher mit seiner Mutter die Bergstraße hereinging, von einem genannte Straße hereinfahrenden Radfahrer überfahren und am Kopfe erheblich verletzt, sodaß ärztliche Hilse in Anspruch genommen werden mußte. Der Radfahrer behauptet, langsam gefahren und auch geklingelt zu haben, folglich schuldlos zu sein, doch will es infolge des Lärmens der dort spielenden Kinder Niemand gehört haben. — Am 1. Juni d. Js. wird im Königreich Sachsen eine neue Ministerial-Verordnung, den Verkehr mit Fahrrädern betreffend (vom 2. April 1001), in Kraft treten. Von diesem Termin ab kommt auch das Namens schild an allen Fahrrädern in Wegfall und es wird an Stelle desselben eine Radfahrer-Legitimationskarte ein geführt, für deren Ausstellung die dazu berechtigten Be hörden pro Kopf und Jahr 25 Pf. fordern dürfen. So sympathisch im allgemeinen die Radfahrer Sachsens diesen neuen zeitgemäßen Bestimmungen zegenüberstehen, so wollen sie, wie der „Vorsitzende der Rechtsschutz commission des Sächs. Radfahrerbundes" in Leipzig mittheilt, sich doch nicht mit dieser Kopfsteuer einverstanden erklären. Er schreibt: „Die Erhebung derselben erscheint durch nichts gerechtsertigt. Sie ist eine Steuer, welche dem Radfahrer Sachsens eine bedauerliche Ausnahme stellung giebt, und deren Einführung gegen den alten Rechtsspruch verstößt: Gleiches Recht für alle. In unserem Sinne hat auch vor kurzem in unserem Nach barstaat Preußen der Herr Oberpräsident von Düssel dorf gehandelt, indem er den betreffenden Behörden die Erhebung einer Abgabe für Radfahrer-Legitimations- karten untersagte. Wir find der Ueberzeugung, daß unsere Ministerien des Innern und der Finanzen auf eine am 18. Mai von uns eingebiachte Petition in ge rechter Würdigung der Sachlage der Erhebung einer Abgabe für Legitimationskartell ihre Zustimmung ver sagen werden." — Eine seltene Jubiläumsfeier hat kürzlich auf dem Gottes Segen-Schachte in Lugau stattgefunden. Bei demselben find 29 Arbeiter über 25 Jahre und 2 Arbeiter über 30 Jahre, sowie auf dem Kaiserin Augusta-Schachte in Oelsnitz 10 Arbeiter über 25 Jahre und 4 Arbeiter über 30 Jahre lang beschäftigt gewesen. Oberbergrath Menzel-Freiberg überreichte aus diesem Anlasse im fest lich geschmückten Betsaale unter dem Ausdrucke seiner höchsten Freude über diese seltene Arbeitslreue an die 6 ältesten Arbeiter das ihnen vom Ministerium des Innern verliehene Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit nebst Urkunde. Ebenso wurde ihnen noch, wie auch den übrigen Jubilaren, ein namhaftes Geldgeschenk von der Werksverwaltung ausgezahlt. Später wurden die Jubilare zu einem fröhlichen Mahle in den Gasthof zum „Jäger haus" geladen und von feiten der Werksverwaltung und dem mit anwesenden Gemeivdevocstand Wünsch auf das herzlichste beglückwünscht. — Im Vogtland ist ein großer Theil der Heidel- beerblüthen erfroren. Die Preißelbeeren, die noch nicht in Blüthe stehen, haben nicht gelitten. — In Neukirchen bei Chemnitz erstickte der Schlossermeister Lahl an einem Knochentheilchen, welches sich beim Genüsse von Fleisch rn der Luftröhre festgesetzt hatte. Der Verstorbene hinterläßt eine Frau und 8 Kinder. — In Meerane und Umgegend wird noch immer vielfach falsches Geld angehalten. Man glaubt, daß es von den kürzlich in Gera unter dem Verdacht der Falschmünzerei verhafteten Personen herrührt. Glauchau. Am kommenden Sonnabend soll das neue Stadtbad der Oeffentlichkeit übergeben werden. Dresden, 23. Mai. In dem der Nachbargemeinde Löbtau nahegelegenen Hause Nr. 81 der Freiberger- Straße besitzt der Kohlenhändler Herr Witte Stallungen für etwa 20 Pferde. Um die dazu gehörige Dünger grube zu repariren, waren gestern Nachmittag '/,3 Uhr zwei Arbeiter hier beschäftigt. Einer derselben, der Arbeiter Ernst Janisch aus Dresden, begab sich aus irgend einem Grunde in die Grube, wurde jedoch sofort betäubt. Der Kutscher Friedrich Wilhelm Wobus aus Cotta sprang ihm bei, ebenfalls der dritte Arbeiter Johann Rölke aus Gorbitz. Alle drei wurden jedoch von den Ammoniakgasen betäubt. Dem sofort herbei eilenden Stallmeister gelang eS mit großer Mühe, zwei dieser Leute wieder lebend aus der Grube zu bringen. Wobus blieb leider todt, trotz aller angestrengten Wieder belebungsversuche. Janisch und Rölke wurden ins Krankenhaus überführt, aus dem aber letztere Abends schon wieder entlassen werden konnten. Leipzig, 22. Mai. Ein rechtes Mißgeschick tnfft leider nur zu häufig den hier wohnhaften, weit über die Grenze Deutschlands berühmten erblindeten Orgelvirtuoseü Bernhard Pfannstiehl. Wiederholt ist er gewissenlosen Concertagenten in die Hände gefallen, die sich seine Hilflosigkeit zu Nutzen gemacht und das von ihnen für von Pfannstiehl in Aussicht genommene Concerte im Billet-Vorverkauf vereinnahmte Geld unter schlagen haben. Der blinde Künstler hat dann, ohne überhaupt eine Einnahme zu machen, nur um seinen Ruf nicht schädigen zu lassen bezw. nicht Mißdeutungen ausgesetzt zu sein, die Concerte gleichwohl abgehalten. Jetzt wieder hat, sogar, ohne daß Pfannstiehl davon Keuntniß gehabt, in Karlsruhe i. B. unter der be trügerischen Ankündigung, Pfannstiehl werde dort ein Concert abhalten, ein Agent eine Menge Billets ver kauft und den Erlös für sich verwendet. Der Be treffende wird von der Kriminalpolizei in Karlsruhe gesucht. Er heißt Friedrich Reubold, ist am 28. Juni 1876 in Darmstadt geboren und wegen Betrugs wieder holt vorbestraft. Er reist mit einer angeblichen, etwa 25 Jahre alten Anna Voigt aus München. Meißen, 23. Mai. Verunglückt ist vorgestern der Weinbergsbesitzer und Restaurateur Schneider im Rauhenthale. Er wollte ein Weinfaß mit heißem Wasser spülen und schüttete stch, als er den Topf vom Ofen nahm, die heiße Flüssigkeit derart über den Körper, daß er gestern nach 24stündigem Leiden den schweren Ver brühungen erlag. Pirna, 22. Mai. Eine aufregende Szene gab es gestern in der Wohnung eines Hausbesitzers auf der Braustraße. Um eine Reparatur an dem Dache des Schuppen-Gebäudes vorzunehmen, stellte er einen Topf mit Theer in die Küchenmaschine, um den Theer flüssig zu machen. Plötzlich lies der schwarze Brei über und gleichzeitig schlugen die Flammen aus dem Kücheuofen unter starker Raucheutwickelung heraus. Die 16 Jahre alte Tochter des Hausbesitzers, welche sich im Hinteren Theile der Küche aushielt und sich nicht mehr am Ofen vorbei und zur Thür hinauswagte, sprang schließ lich, um einem befürchteten Feuertode oder der Erstick ungsgefahr zu entrinne», in ihrer Herzensangst zum Fenster der in der ersten Etage gelegenen Küche hinaus und in den Hof hinab. Glücklicherweise gelang der kühne Sprung. Die Küche verrußte aber total, ehe es möglich ward, in den mit erstickendem Qualm gefüllten Raum einzudringen und den Brand zu dämpfen. Auerbach. Mehrere Mitglieder des Raths- kollegiums hatten sich geweigert, der Einladung des Bürgermeisters zn einer Nathssitzung für den 17. Mai Folge zu leisten; sie wollten anscheinend die in der Sitzung vom 9. Mai ausgesprochene Drohung, nicht eher wieder zur Sitzung zu kommen, als bis ihrem Antrag auf Untersuchung des geistigen Zustandes des Bürgermeisters stattgegeben worden sei, ausführen. Darauf hat die Kreishauptmannschast verfügt, daß sie ein derartiges pflichtwidriges Verhalten der Mitglieder des Rathskollegiums unter allen Umständen nicht dulden werde; sie eröffnete denselben folgendes: 1. Jedes Mitglied des Rathskollegiums, welches der Einladung des Bürgermeisters zu einer Nathssitzung ohne ausreichende Entschuldigung nicht Folge leistet, oder in der Sitzung ohne ausreichenden Grund die Abgabe seiner Stimme verweigert oder die Sitzung vor deren Schluß durch den Vorsitzenden ohne aus reichenden Grund wieder verläßt, wird? auf Grund von H 133 der Rev. Städteordnung unnachsichtlich mit einer Ordnungsstrafe von einhundert Mark für jeden einzelnen Fall belegt werden. 2. Der Bürgermeister hat ungesäumt eine anderweite Sitzung des Rathskollegiums anzuberaumen, hierzu Rathsmitglieder vorschriftsmäßig einzuladen und auf schleunige Erledigung der zur Zeit anhängigen, der Beschlußfassung des Kollegiums unterliegenden An gelegenheiten zu dringen, auch für schleunige Wahl eines stellvertretenden Vorsitzenden beforgt zu sein. 3. Bis auf weiteres sind dann wöchentlich mindestens zwei Sitzungen abzuhalten. 4. Spätestens am Tage nach jeder Sitzung hat der Bürgermeister anzuzeigen, ob und welche Rathsmit glieder in der Sitzung nicht erschienen sind oder nicht abgestimmt oder die Sitzung vor Schluß ver lassen haben. 5. Nichtbeachtung der vorstehenden Anordnungen hat für den Bürgermeister eine Ordnungsstrafe von ebenfalls einhundert Mark für jeden einzelnen Fall zur Folge. 6. Etwaigen gegen diese Verordnung einzuwendenden Rechtsmitteln kann aufschiebende Wirkung nicht zuge standen werden. 7. Sollte hierdurch eine pünktliche Erledigung der Ge schäfte der städtischen Verwaltung noch nicht erzielt werden, so wird die König!. Kreishauptmannschast dahin Vorkehrung treffen, daß gemäß 8 101 der Rev. Städteordnung die polizeilichen Funktionen dem Stadtrath abgenommen und auf Kosten der Stadt gemeinde auf eine andere Stelle übertragen werden. Handels-Nachrichten. Mark 169,20 G 168,20 G 81,10 bz 80,50 G 77,— G 81,— G 20,45 G 20,25 G 81,15 G 80,65 G 85,— G 84,25 G HO/o Vvrllo, 23. Mai. Spiritus 70cr loco ohne Faß 43,90 Mk. Umsatz: 16 000 Liter. 50er —,— M. Umsatz Liter. 23. Mai. Kornzucker cxct. 88 Vo Nendement 10,45 bis 10,60. Nachvrodmte excl. 75°/<> Rendement 7,30 bis 8,05. Stimmung: Ruhig. Kristallzucker I mit Sack 28,95. Brodrnffinade I ohne Faß 29,20. Gem. Raffinade mit Faß 28,95. Gem. Melis I mit Faß 28,45. Rohzucker I. Product Tranfito f. a B. Hamburg per Mai 9,62V« bez., 9,67'/« Gd., per Juni 9,62'/« bez., 9,60 Br., per Juli 9,62'/, Gd., 9,65 Br., per August 9,67'/, bez., 9,65 Gd., per Okt.-Dez. 8,92'/« Gd., 8,90 Br. Stimmung: Ruhig. Humknr». 23. Mai. Weizen fester, Holsteiner loco 176 bis 180, La Plata 133—137. — Roggen fester, südruss. cis. Hamburg 107—110, do. loco 110 bis 112, Mecklenburgischer 142 bis 150. Mais fest, loco 116,50 La Plata 85. Hafer Fest. Gerste Fest. — Wetter: Schön. iirvme», 23. Mai. (Baumwolle). Tendenz: Ruhig. Upl. middl. loco 40'/« Pfg- Liverpool, 23. Mai. (Baumwolle.) Muthmaßlicher Umsatz: 8000 Ballen. Stimmung: Ruhig. Import: 10 000 Ballen. Preise Vs« hoher. Umsatz: 8Ooo Ballen, davon für Specu- lation und Export 500 Ballen verkauft. Amerikaner ruhig, Ostindische träge, Egypter ruhig. Middling amerik. Liefer ungen. Mai-Juni 4'"/«, Verkäufer, Juli-Aug. 4"/«« Käufer, Sept. 4°/«« do., Oktober 3°°/«« do. Zahlungseinstellungen: Orlow, Gesellschaft für elektrische Beleuchtung, Berlin. Hermann Bieger L Co., off. Handelsges., Berlin. Lothar Arthur Kunze, Chemnitz. Max Marcus, Köln. Clemens Gustav Orgis, Obersaidn-Lengefeld. Gebr. Helm, offene Handelsges., Mühlhausen i. Th. C. Th. Richter, Mühlhausen i. Th. L. Beyer, München. E. Lange, Schweidnitz. Robert Gallus, Weinheim. Karl Weber, Weißenfels. »«rllo, 23. Mai. 3'/, 5 4'/, 10 T 3 5'/, 4°/«, Lomb. 8 T 3M 10 T 2M 4 5 8 T 3M 14 T 2M 8 T 3M 8 T 3M (Wechsel-Cou Laak- viseout 3>/ 8 T 5'/. 8 T . 3T 3M Amsterdam per 100 fl. b. Brüssel und Antwerpen pr. 100 Francs. Italienische Plätze pr. 100 Lire Schweiz. Pl. 100 Frc. London pr. 1 Lstrl. . Madrid und Barcelona pr. 100 Pesetas Paris pr 100 Franc Petersburg pr. 100 Rubel Warschau 100 Rubel Wien per 100 Kr. ö W. Eit» F ü r st e n lv 0 r t. Eine Hof- und Wilddiebsgeschichte von F. Liebermann von Sonnenberg. 9. Fortsetzung. Währenddem stand Libowsky mit finster zusammen gezogenen Augenbrauen dabei und wars tückische Blicke verhaltener Wuth auf Curt. „Sie werden jetzt vor mir hergehen," redete dieser ihn an, „und die Wege einschlagen, welche ich Ihnen bezeichnen werde." „Was wollen Sie nun noch von wir?" brauste nun Libowsky aus, wollen Sie mich etwa an eine ver borgene Stelle führen, um mich dort ungestraft aus dem Wege zu räumen? Ich habe wohl bemerkt, welch heimliches Einverständniß zwischen . . ." „Schweigen Sie, Herr!" donnerte Curt ihn an, „und folgen Sie meinem Befehle oder ich werde dem selben mit dem Hirschfänger Nachdruck verleihen. Ich bin nicht so erbärmlich wie Sie, mich an Wehrlose zu vergreifen, aber ich erkläre Ihnen hiermit nachdrücklichst, daß ich Sie beim geringsten Anzeichen eines Fluchtver suchs schonungslos über den Haufen schieße. — Jetzt vorwärts!" Wohl oder übel mußte Libowsky Folge leisten und Curt dirigirte den sich wiederholt Sträubenden nach dem uns bekannten Wildwechsel. Es war dem Grasen der Gedanke gekommen, daß sich ihm jetzt die beste Gelegenheit böte, zu prüfen, ob Libowsky von dem Vorhandensein der scheußlichen Wild diebswaffe Keuntniß hätte, oder ob sein Diener das Wildern für eigene Rechnung betreibe. Zu dem Zwecke wollte er seinen Begleiter bis zu dem Abzugsaste sühren und ihn auffordern, diesen niederzudrücken. Würde er hierzu Anstalten machen, ohne zur Seite zu treten, dann war seine Unschuld erwiesen, weigerte er sich jedoch oder suchte er au« der Flugrichtung der Harpune zu kommen, so war es gewiß, daß er deren Vorhandensein und ihrenfZweck kannte. Jedenfalls wollte Curt sich bereit halten, um recht zeitig zu verhindern, daß Libowsky, falls er seiner Auf- sorderung, den Abzug zu berühren, Folge leisten wollte, die« ausführen und dadurch zu Schaden kommen könne. Bei dem Wechsel angekommen, befahl Curt seinem Begleiter, auf diesem ins Holz zu treten. „Wozu das?" fragte dieser, vor Schrecken erbleichend. „Das werden Sie sogleich erfahren," antwortete jener kurz, „jetzt weiter ohne Widerrede, oder . . ." Hiermit richtete er die Spitze des Hirschfängers mit einer nicht mißzuverstehenden Bewegung gegen Libowsky.
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