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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 21.08.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-08-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-190108218
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19010821
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19010821
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-08
- Tag1901-08-21
- Monat1901-08
- Jahr1901
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 21.08.1901
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LanacB-rg, Falken, Meinsdorf Redaction und Expedition: Bahnstraste S (nahe dem K. Amtsgericht). N o," E--- 28. Jahrgang. Nr. 194. Mittwoch, dm 21. August 1901. Telegramm-Adresse: Anzeiger Hohenstein-Ernstthal. keine Ursache, sich etwas auf das einzubilden, was Gra Waldersee mit Englands Unterstützung erreicht habe England habe seine eigene Art, mit Orientalen ferty zu werden, und jedenfalls gefalle der deutsche Weg den Engländern wenig, denn er sei unnöthig scharf und herausfordernd. England habe niemals jene gefährlichen Boxerbanden angetroffen, die die Deutschen immer hätten bekämpfen und schlachten muffen, was sie aber nicht fertig bekommen hätten, wenn sie nicht von den britischen Truppen dabei unterstützt worden wären. Es sei kein Zweifel, daß dieses Werk gründlich durchgeführt worden sei, vielleicht sogar zu gründlich, aber im besten Falle sei es Polizeiarbeit gewesen, und englische Soldaten fänden kein Vergnügen, sich daran zu betheiligen, und wenn sie dazu gezwungen worden seien, so wären sie jedenfalls- nicht stolz darauf. — Soweit die Times. Unsere deutschen Officiere und Soldaten haben bekannt lich die Mitwirkung fremder Truppen oft gern ange nommen, wie sie auch selbst willig bei Unternehmungen fremder Truppen immer ihr bestes gethan haben. Daß aber die Erfolge unserer Truppen in den kleinen Ge fechten mit Boxern und chinesischen Truppen ohne englische Unterstützung nicht möglich gewesen wären, ist eine wunderbare Bereicherung der Kriegsgeschichte! Viel leicht stellt man dort noch nachträglich fest, daß auch Moltke und Noon ohne englische Unterstützung ganz un bedeutende Stümper gewesen wären. — Die Ursachen der Ungnade, welche 1891 den Grafen Waldersee traf und dessen Entfernung aus seiner Stellung als Chef des Generalstabes unter Ernennung zum kommandirenden General in Altona veranlaßte, werden in der „Brest. Ztq." wie folgt dargestellt: Der ehemalige Instrukteur des Prinzen Wilhelm, wie Graf Waldersee es gewesen, ist dem jungen Kaiser gegenüber nach dessen Thronbesteigung offenbar „allzu weise" auf getreten. Bei einem Kriegsspiel, an dem der Kaiser theilnahm, und bei dem sich Differenzen in Fragen der Taktik erhoben, äußerte Kaiser Wilhelm, die Debatte be endigend, kurz und bestimmt: „Ihre Aufgabe, mein lieber Graf, war weder richtig gestellt, noch richtig ge löst!" Entscheidend aber war die Thatsache, daß Graf Waldersee bei den schlesischen Manövern im Jahre 1890 die Korpsführung des Kaisers glaubte einer scharfen Kritik unterziehen zu müssen, welche dadurch um so empfindlicher war, daß sie in Gegenwart des Kaisers von Oesterreich und des Königs von Sachsen geübt wurde. Der Kaiser hatte damals, wie erinnerlich, ge waltige Reiterattacken inscenirt, bei denen einige 70 Schwadronen gegen einander ritten, und diese Attacke schien dem Grafen Waldersee als strategisch verfehlt. Die „Schles. Ztg." veröffentlichte unmittelbar nach jenen Manövern einen -a- gezeichneten Artikel, in dem sehr sachlich, aber nicht minder deutlich der gleichen Meinung Ausdruck gegeben wurde. Dieser Artikel verstimmte an maßgebender Stelle so, daß eine Untersuchung nach dem Verfasser jenes Artikels eingeleitet wmde. Diese Untersuchung ergab zwar kein sicheres Resultat, aber kurz darauf wurde General v. Boguslawski, der bekannte Militärschriststeller, zu jener Zeit Kommandeur der 21. Infanterie-Brigade, jedenfalls als der Verfasserschaft verdächtig, zur Disposition gestellt. — Ein sehr interessantes Urtheil über den neuen deutschen Zolltarif fällt der französische National ökonom Paul Leroy-Beaulieu Der französische Volks- wrrth ist einer der schärfsten Gegner der französischen Prohrlutivzollpolitik. Er urtheilt: Mit seinem neuen Schutzzollsystem, wie es im Zolltarif zum Ausdruck ge langt, mache sich Deutschland in verhängnißvoller Weise zum Plagiator Frankreichs. Aber bei dieser Nachahm ung lasse Deutschland den einen großen Gesichtspunkt außer Acht: Frankreich sei schließlich im Stande, eine agrarische Schutzpoütlk zu treiben, weil es seine Be- Pieses , tägÜch NachnnttU^mn^^ deren Austrn»? beziehen durch di-"^ Festtage , d-, » Mg. land m» l-m? ^na« di- Emsuhr d-s nährung derselben beding - Hessen müsse ieder Auslandes angewiesen sei, "'"Am deutschen Volke hohe agrarische Schutzzoll Ferner glaubt schwerer lasten, als auf Mrde in politischer Leroy-Beaulieu, der deutsches wirken, indem "Säw°b°"" «hiL k'A ^sN?'d°^ im"Am LL-d- »ahnLn^ mstr- Marin- b«,r-s-. D,° SW..f " -leit aus dem fernen Osten zurückgekehrt sind, y dort dem deutschen Namen Nachdruck verliehen und Ruhm und Ehre gebracht. Sein, des Königs, dringendster Wunsch sei, daß auch dieses Schiff sich glEch dm Schwesterschiffen anschließen möge. Eine besondere Be deutung gewinne der Name, den der Kaiser für dasselbe ausgewählt, dadurch, daß einst m grauer Vorzeit d e Wiege der Hohenzollern auf schwäbischem Boden ge standen. Der Schluß der Rede klang m ein dreifaches Hurrah auf den Kaiser aus. Ein Brief des Burenkommandanteu Smuts an den Präsidenten Steijn, der zuverlässiges Material über die englischen Grausamkeiten in Südafrika enthalt, ist in amtlich von der Gesandtschaft Transvaals in Brüssel beglaubigter Uebersetzung durch Baron von Heeckeren, Berlin, Kurfürstendamm 286 III, gegen Einsendung von 50 Pfg. in Briefmarken zu erhalten. Der Reinertrag wird zu Gunsten der Burensache Ver wendung finden. — Noch nicht erwischt ist der flüchtige Postdirektor Flemming aus Husum. Welche Richtung seine Flucht von Hannover aus genommen hat, ist mit Bestimmtheit nicht ermittelt worden. Es ist nicht ausgeschlossen, daß Flemming die Grenzen Deutschlands noch nicht über schritten hat, bez. daß er sich an einem für seine Zwecke geeigneten Aufenthaltsorte verbirgt, den er erst zu ver lassen gedenkt, wenn seiner Meinung nach seine Flucht in Vergessenheit gerathen ist oder das Interesse an seiner Ergreifung nachgelassen hat. Die auf Ergreifung des Flemming und die Wiederbeschaffung des Geldes aus gesetzte Belohnung ist auf 1500 Mk. erhöht worden. Eine ergreifende Scene im Prozeß von Krostgk in Gumbinnen, bei der der Angeklagte Hickel an das Sterbelager seines Kindes gerufen wurde, Stimmungsbericht folgendermaßen: Ein Zwischenfall, wie er mit gleich wuchtiger niederschmetternder Tragik von der wildesten Phantasie nicht erdacht werden kann, unterbrach den etwas schleppend gewordenen Gang b N die Vernehmungen nur fischen Dragonern wa?en E "" Ä^bter M^he die Wahrnehmungen heraus- woll en' Um gemacht haben Uebm degradirten Marten - Wolken Mstimmen, und obwohl das di Weise sich geändert hat, ist Da mir? ungemein trübe und düstere ^ben ^n Briefchen über'- er zusammen er unterblickt einen Augenblick sein Kind, welches besuchen zu dürfen. Niemals habe S^ben läge, Mittelbach, Hermsdorf, Bernsdorf, Langmber!i_Falk^ r««e»aeschicht, L-utsch-r Reich. Berlm, 1y. Auai.n daß der chinesische Sühneprim imÄr? bestimmt emquart.rt werden soll. Gri^ schon mit Rücksicht auf die Tran-? ^ketten werden Kaiserin Friedrich dem den Tod der doch soll derselbe verschiedenen milittir?^" gegeben, beiwohnen. - Eine FVorstellungen dem Kaiser von Rußla^dR?^ Kaisers mit schien, soll nach anscheinend offiziös ö» sein doch stattfinden. ">er Meldung nunmehr hiesigen Blatte geschrieben, daß d^das^Ge^ bevorstehenden Verlobung des deuten 0 ^erU^ emer Msin L" Sumberla^ "i. Gerüchte verbreitet, die^erAe^ ^er befinde sich in Schwierig!^ muthlich m einem auf der Strak- m »W Di- A' entgegengetreten, in der sie den Klatsch als Concurrenzmanöver hinstellt. Die Erklärung hat denn auch ihre Schuldigkeit gethan, da die GSüchte durch sie wieder zur Ruhe gekommen sind. » der Reichskanzler, wie jetzt von Rußland durch eine außerordentliche Ehrung des General-Feldmarschalls Grasen von Waldersee bckräftigt worden ist, alle Aniäffe zum Grollen und Schmollen zwischen Berlm und St. Petersburg. Das chinesische „Abenteuer schließt zur Enttäuschung mancher Leute in Deutschland und anderwärts ganz solide mit einem Guthaben in unseren Beziehungen zu Rußland ab, das nur bei sorgsamer und geschickter Buchführung heraus kommen konnte. Für die wirthschaftlichen Streitfragen aber ist vielleicht eine Besprechung zwischen den Ober häuptern beider Reiche, die trotz der Hoftrauer immer noch möglich ist, wenn sie sich in den einfachsten Formen hält, von guter Vorbedeutung. — Die Herabsetzung Deutschlands in der Welt wird von der Times, wo sich ihr irgend ein Anlaß bietet, mit einer Selbstgefälligkeit sondergleichen be trieben. Dieses Blatt widmet uns auch jetzt wieder eine Art militärischen Aufsatzes, der uns unsere Vettern jenseits des Aermelkanals wieder einmal kennen lehrt. Die Times sagt: Die britische Negierung habe Walder- sees Rolle nie so ernst genommen wie er selbst. Das sei schon durch die nachlässige Art bewiesen worden, in der Großbritannien seine Zustimmung zu der Ernennung des Grasen gab. Man habe, da es einmal nöthig war, einen Oberkommandirenden zu ernennen, die Zustimmung dazu gegeben, daß dieser Posten einem bedeutenden deutschen Osficier übertragen werde, und nachdem Eng land sich einmal darauf eingelaffen habe, habe es auch seiner Art gemäß sich an den Vertrag gebunden erachtet. Die britischen Truppen, und zwar diese allein, stellten sich willig unter ihn, als ob er ein britischer Ossiner gewesen wäre, während die Amerikaner und die Franzosen ihn nicht einmal äußerlich als ihren Oberbefehlshaber anerkannt hätten. Die Ruffen seien sofort abgezogen und hätten ihre Angelegenheiten ^r Mandschurei allein besorgt, und die Japaner endlich hatten wre man sich erzähle, ihm sagen lassen, daß sie seinen Oberbefehl so lange anerkennen würden, als er ihn nicht allzu fuh- bar mache. Graf Waldersee h°"e "tt seines macht niemals den Kriegsschauplatz in Ostafien erre ch n können, wenn ihm nicht auf dem Seewege Re una der britischen Kohlenstattonen zur Verfügung ge L-n hL L der-I« M- x '"L" können, wenn er nicht die britischen Tr pp ? stützung gehabt hätte. Trotz alledem habe England gar
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