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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 10.09.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-09-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-190109104
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19010910
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19010910
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-09
- Tag1901-09-10
- Monat1901-09
- Jahr1901
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 10.09.1901
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Nr. 211 28. Jahrgang. Dienstag, den 10. September 1901 und unten von in der Farbe sehr wirksam abgetönten mattgrünen Ornamenten begrenzt wird, außer den noch blumenartige Ornamente in lila, blau und dunkelgrün den Abschluß bilden. Diese Stickereien sind mit so un gemeiner Sorgfalt angeferligt, daß man zuerst glaubt, Emaillearbeit vor sich zu haben. Die letzte Klappe des Briefes hat ein ähnliches Drachenornament mit ver mehrten und vergrößerten Zierstickereien in denselben Farben wie an der Vorderseite. Eingerahmt ist der Bries in seiner ganzen Länge nach auf beiden Seiten mit fast drei Finger breiten aufgedrucklen Randleisten in ziegelrother Farbe, die Drachenmotive enthalten. Wie die Köln. Ztg. erfährt, hat der Kaiser angeordnet, daß dieses sowohl politisch wie künstlerisch hochinteressante Schriftstück den Sa! mlungen des Hohenzollernmuseums einverle bt werden soll. — Neber den unter dem Verdacht des Hoch verraths in London verhafteten Dr. Krause wird der „Frkf Ztg." berichtet: Dr. Friedrich Krause ist der Sohn deutscher Eltern, die in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts nach Südafrika ausgewandert sind. Der Vater war bis zu seinem Tode Generalarzt in Blum- fontein und die bejahrte Mutter kam vor kurzem mit einer Tochter nach England, wo sie in Gesellschaft des jetzt verhafteten Sohnes Erholung suchte. Die Kinder des Arztes sind sämmtlich in Südafrika geboren, und Bürger des Oranjefreisiaales. Alle Söhne haben als Burenoffiziere gedient. Einer derselben, der frühere Staatsanwalt in Transvaal war, starb während des Krieges und zwei andere wurden gefangen genommen, jedoch auf Ehrenwort wieder freigelassen. Von diesen befindet sich einer in Deutschland. Dr. Friedrich Krause, der in London wegen angeblichen Hochverraths Verhaftete, war bis zum Ausbruch des Krieges Staatsanwalt in Johannesburg, als welcher er in den bekannten Affairen Veldheim-Wolf Joel, Edgar, Meneypenny-Pakemann, Dodd-Webb und vielen anderen die Anklagen zu leiten hatte. Beim Beginne des Krieges wurde er zum Spezial- Commandanten von Johannesburg ernannt und selbst die Engländer müssen anerkennen, daß Krause seine Aufgabe, die Ordnung in Johannesburg aufrecht zu er halten, musterhaft gelöst habe. Als Neitz, Dr. Richter, Kock und andere einflußreiche Personen Ende Mai v. I. die Zerstörung der Minen verlangten, verhinderte Krause die Ausführung des Planes und als Lord Roberts sich Johannesburg näherte, verhandelte Krause mit ihm über die friedliche Uebergabe der Stadt. Er ist deshalb von Lord Roberts selbst amtlich gelobt worden und der bri tische Oberbefehlshaber bot ihm sogar eine ausgezeichnete Stelle an, allein Dr. Krause zog es vor, das Ende des Krieges abzuwarten und erhielt die Erlaubniß, sich nach Europa zu begeben. Seit sechs Monaten befand er sich in London und bereitete sich zur Vertheidigung des Ab geordneten Markham in dem Prozesse vor, den Werner- Veit gegen diesen angestrengt hat. — Es ist unverständ lich, wie gegen ihn überhaupt die Anklage auf Hochver- rath erhoben werden kann, denn er ist doch nicht bri tischer Unterthan. Die sonst wirkungslosen Proklamationen der Lords Roberts und Kitchener scheinen auch in den Köpfen der englischen Richter einige Verwirrungen her vorgerufen zu haben. Jedenfalls hat sich der Aus- lieferungsrichter geweigert, den Verhafteten gegen Kaution ireizugeben, bis die Anklagepapiere aus Südafrika ein getroffen sind. — Ein militärisches Kunststück hat das in Stutt gart garnisonircnde Infanterie-Regiment Nr. 125 (Kaiser Friedrich) dieser Tage ausgesührt, nämlich das Ueber- schreiten des Neckars ohne Brücken und Boote, also ledig lich durch Schwimmen un- Hinüberziehen an Tauen, wobei von jedem einzelnen Soldaten die gesammte Aus rüstung mit über Wasser geschleppt wurde. An beiden Ufern wurden Pfähle in den Boden gerammt, und an diesen für die Nichtschwimmer befestigt, die also den Fluß ub sp ^„Masten "" einer Badehose bekleidet, gingen breiten das schnelle Einpacken der Sachen Bein- Streifen wasserdichter Zeltleinewand. nister, Hemd kleider, Stiesel, Koppel, P^^AAniMeu Mündel zu- und Mütze wurden zu einem Nch«» - sammengepackt und 9°n, °ben zwischen Re Ver^ wurde das Gewehr gesteckt. Zunächst 9 9 Ge- Compagnie die Freischwimmer ms W jenseitigen päck beim Schwimmen vor sich ^ßen . Diesen User packten sie aus und kleideten s^^nell^ ^ ersten folgten die Nichtschwimmer, die K„de hinüberzogen, ihr Gepäck an dem einen vaanie der Schnur'hinter sich gehend. brauchte 20 Minuten, um den an dieser St . - 30 m breiten und in der Mitte ,^r 2/- Neckar zu überschreiten. Die Offiziere bezeichn , Uebung al« einen der bestgelungenen Versuch, Truppenmaffe schnell, ohne größere Hilfsmittel über einen Strom zu bringen. , — Die Gumbinner Maßregelung. Wie bekannt wird, sind sowohl der freigesprochene Sergeant HE, als auch der etatsmäßige Wachtmeister Buppersch u der Vicewachtmeister Schneider, die Beide kurz vor de Civilversorgung standen, und gegen die dienstlich nichts weiter vorlag, zum 1. October entlassen. Das Gleiche gilt von dem Unteroffizier Domnick. Die ersteren Drei verlieren nicht nur die 1000 Mark Dienstprämie, die nach 12jähriger Dienstzeit fällig ist, sondern auch das gleichzeitige Recht auf Anstellung im Civildienst. Wachtmeister Buppersch ist auf höheren Befehl, dem Vernehmen nach auf Befehl des kommandirenden Generals, General der Infanterie Graf Finck von Finckenstein, vom Manöver heimgeschickt worden. Bis zum 1. October hat er Urlaub erhalten, zu welcher Zeit er gänzlich ausscheidet. Von Buppersch scheint die Militärbehörde anzunehmen, daß er mehr hätte gegen Marten aussagen können. Wachtmeister Marten scheidet als gebrochener, aber dennoch nicht muthloser Mann am 1. October freiwillig aus dem Militärdienst, obgleich ihm von seinen Vorgesetzten zugeredet worden ist, zu bleiben. Selbstverständlich erhält Wachtmeister Marten die ihm gesetzlich zustehende Militärpension. Oesterreich-Ungarn. — Großes Aufsehen erregt in Prag eine Ent hüllung der heutigen Ausgabe der „Ceska Demokr.", des Organs des czechisch-radikalen Abgeordneten Klofac. Das Blatt meldet: „Zwischen den jungczechischen Abge ordneten Kramar, Pacak und dem verstorbenen Exminister vr. Kaizl sind geheime Vereinbarungen getroffen worden, welche die Regierung gleich nach den Landtagswahlen zur Durchführung zu bringen gedenkt. Ihr Inhalt ist folgender: Einsprachigkeit; Systematische Eintheilung des Königreiches Böhmen nach Nationalitäten; Ausschluß der czechischen Sprache aus der Verwaltung des ge- schlossenen deutschen Sprachgebietes und Nichternennung Nlchtdeutscher Beamter für Städte mit deutscher Mehr heit. Zugleich mit diesem Vorgehen der Regierung soll auch ein Vorgehen der kirchlichen Verwaltung von Böhmen und Mähren durchgeführt werden und zwar derart daß die Diözesen nach Nationalitäten abgegrenzt und einaetkeilt ^"^Matt erklärt mit Nachdruck, für die Richtigkeit dieser Nachricht einstehen zu können. Dänemark. — Das Attentat auf Mc Kinleh hat bei d-« in Fredensborg versammelten Fürstlichkeiten tiefen Ein druck und große Bewegung hervorgerufen Die ,, l Polizei entfaltet lebhafte Wirksamkeit In wurde sogar die Ansicht laut, der -lär met 'A'^n weise seine Reiseplüne verändern. "'oglicher- Jnsertionsgebühren: die fünfgespaltene ^^/,värts 12 Pfg-' Raum für den Verbreitungsbezirk 10 -PIS-- Aufgabe Rabatt. Reclame W Pfg. Bei mehrmaliger uu,^^ Vorm. «««ahme der - - - knlaenoe 10 Uhr. Größere Anzeigen Deutsches Reich. berg an Frau"^ Kinlen*"sos ^te aus Königs- „Entsetzt über den Ansckl»? ^^es Telegramm - drücken Wir Ihnen, dw Kai?^ ^ren Gemahl' gefühlte Sympathie und die Unsere tief- Mr. McKinley d e Gesund^? ^ng aus, daß Gott - Reichskanzlers möge." Staatssekretär Hay in Washina?» hat an den gramm gesandt: Emvfon»»»^"^ ""gehendes Tele wärmsten Sympathie mit dem^s^cA?^^ ^iner folgt: Mac Kinley war e ne wie des Yanteethums neuerer F? wperung wärts strebenden nach Expansion und ZlcherZchch! Wesen etwas was an einen altrömischen Konsul'"^ lnnerte. Roosevelt ist ein tüchtiger und kluger Mann er .st gewiß glüger als Mac Kinley, aber von einem maßlosen, oft humoristisch wirkenden Ehrgeize. Er werde d'eselben Bahnen einschlagen wie Mac Kinley, aber besten Kaltblütigkeit und Besonnenheit werde ihm un entscheidenden Augenblicke fehlen. Die Wärmegrade der Neigung für die Deutschen sind bei Rooseveld noch geringer als bei Mac Kinley, der auch als sehr mäßiger Freund der Deutschen galt, aber diesem Gefühl wenigstens niemals öffentlich Ausdruck gegeben hat. — Wege« Errettung des Grafen Waldersee beim Brande des Asbesthauses in Peking haben dessen Adjutant Hauptmann Wilberg und der russische Stabs kapitän Kriekmeyer, der durch das Fenster in das brennende Haus drang und dem Grafen beim Ersteigen des hohen Fenstersimses behilflich war, die Rettungs- Medaille am Bande erhalten. — Der seidene Brief des Kaisers von China an den Deutschen Kaiser, dessen Wortlaut bereits ver öffentlicht wurde, stellt ein bemerkenswerthes Kunstwerk chinesischer Stickerei dar. Die-llmhüllung des Brieses besteht aus einer mit gelber Seide, der kaiserlichen Farbe, überzogenen Mappe, deren Frontseite eine reiche und mit außerordentlicher Feinheit ausgeführte Stickerei in Gold und Seide zeigt. Das Mittelstück bildet ein schmales Rechteck mit in schwarzer Seide aufgestickten chinesischen Schriftzeichen, die wohl die Adresse bedeuten werden. Der Raum rechts und links wird von je einem sich windenden in Gold gestickten Drachen ausgefüllt, während die übrige Dekoration theils in Blumen, theils arabekenartigen Stickereien in bunten Farben besteht, die dem Ganzen einen sehr frischen und freundlichen Ausdruck geben. Verschlossen wird die Mappe durch kleine, höchst sinnreich angebrachte Zusteäer aus Elfenbein, d,e die Mappe durch eine Art von Hebe Wirkung zusammen- halten. In dieser Mappe liegt der kaiserliche Bnes, der durchweg auf gelber Seide sehr kunstvoll . ' Er besteht aus einer ganzen Anzahl zusammenhangen , aufklappbarer Bogen, die, wenn sie ganz und gar M« lind, -m- A-g- °°n wohl 4 m einen großen Drachen m Am. MrliWitz, kersMs, ' Ursprung, Mittelbach, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Meinsdorf Dieses Blatt erscheint - — "" --d 2» P„. Redaction und Expedition: Bahnstraße 3 (nahe dem K. Amtsgericht). Telegramm-Adresse: Anzeiger Hohenstem-Ernftthal.
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